"Warentester" schrieb:
Ich denke der Initiationsritus durfte schon ne heftige Sache sein. Also etwas, was einen richtig in die Scheiße reitet, wenn man es verkackt und etwas, das man der Gang als Zeichen des Vertrauens in die Hand gibt (also z.B. ein Überfall auf ein prominentes Ziel mit Getaway, während das ganze aufgezeichnet wird). Man begibt sich damit voll und ganz in die Hand der Gang. Aussteigen ist nicht, bzw. nur mit den Füßen voran.
Aber das ist nur meine Vorstellung. Vielleicht sehe ich das verkehrt?
Es würde sich sicherlich eine mehrstufige Aufnahme empfehlen, in der man sich nach und nach das Vertrauen des Gangkerns erarbeiten muss: Vielleicht ein paar Informationen sammeln (Wer ist der Kerl, der immer am Gang-HQ herumschleicht? Woher kamen die Drogen auf der letzten Party bei XY? Wo haben die RedSuns ihre Ersatzteile für ihre fahrbaren Untersätze her, nachdem ihr Hauptlieferant letzte Woche "Konkurs" gegangen ist?) oder kleinere Dinge erledigen (Du willst bei uns mitmachen? Gut. Geh mit unseren Jungs dahin und helf ihnen, die Ladung hierher zu bringen.) - das ganze ließe sich, wenn vorhanden, über eine Drohne überwachen. Oder einfach mit einem Fürsprechersystem. Man arbeitet sich dann rauf zu den etwas härteren Sachen, beispielsweise Schmiere stehen oder eine Kurierfahrt übernehmen ("Bring diese Wäsche zu Chuan an der Ecke und sag ihm, dass du sie blütenweiß gereinigt haben willst.")
Hat man sich dann einmal genug Vertrauen erarbeitet, wird der Anwärter auf eine heißere Aktion mitgenommen. Oder er muss in einem Kurierrennen antreten und es gewinnen. Oder etwas übernehmen, was er besonders gut kann, überwacht von einem aus der Gang der sich darauf spezialisiert hat (einen Hack beispielsweise). Hat er genug Fürsprecher (zwei oder drei), werden die Offiziere und der Gangleader über die Aufnahme des Anwärters entscheiden. Bis dahin sollte sie oder er jedoch schon genug Sachen gemacht haben, dass ihn die Gang jederzeit am Wickel hat - oder irgendeine Opposition, wenn die Gang sie oder ihn nicht unter ihre schützenden Sporne nimmt.
Zwecks Finanzierung kann man eine Gang nicht nur mit Schutzgeld, Drogen und Nutten aufstellen. Man kann verschiedene, eher gewöhnliche Dienstleistungen anbieten (Matrixzugänge legen, Fahrzeugreperaturen, Waschsalon, Imbissservice) die auch die Reputation der Gang in der allgemeinen Bevölkerung verbessern (und eine Gelegenheit bieten, Geld zu waschen) oder auch ungewöhnlichere (Unterstüztung bei magischen Problemen aller Art - wenn man schon Erwachte hat, sollte man versuchen Nuyen mit ihnen zu verdienen!). Man kann Parties schmeißen (gut für neue Anwerbungen und Anwärter), Straßenrennen organisieren, illegale Waren wie gecrackte Software oder legale Waren die ansonsten schwer zu bekommen wären (Wie gut, dass erst vor kurzem eine ganze Box mit dem neuen Ares Miracle Shooter-Klon "Tripoli Hot - Advanced Warfare" vom Laster gefallen ist - drei Tage vor offiziellem Verkaufsstart) verkaufen.
Und nicht zu vergessen: Fahrzeuge klauen und dann entweder verkaufen oder ausschlachten (eignet sich auch gut als Initation für Neulinge mit entsprechenden Fertigkeiten).
Vielleicht hilft es auch, wenn ihr einfach mal das Experiment wagt und die Grobversionen eurer Charaktere postet, mit Konzeptüberlegungen und den Brocken Hintergrund, die ihr den anderen Spielern zeigen wollt. Dann sucht man Schnittmengen, bastelt an den Beziehungen zwischen den Charakteren (frei nach "Ich könnte mir gut vorstellen, dass mein und dein Charakter sich zwar häufiger zoffen wegen XYZ und scheinbar niemals auf einen Nenner kommen können, wenn es aber zur Sache geht ein ganz hervorragendes, harmonisches Team abgeben") und findet dann vielleicht Sachen, welche die Charaktere zusammengebracht haben (außer der Notwendigkeit, Ressourcen zu bündeln um im Sprawl zu überleben, und das "geht weil wir nur zusammen stark sind - und wir können nur stark sein, wenn wir dem Code folgen" etc).
