Problem mit SC-Erschaffung, oder Zickigkeit des SL?

  • Nicht unbedingt.
    Ich meinte ja nur, dass die Runner sich üblicherweise irgendwann von ihrem Geld zur Ruhe setzen wollen (und da braucht man "nur" eine Million für Lebenslang Oberschicht, bzw. 10 Millionne für lebenslang Luxus).
    Ob sie das KÖNNEN ist eine andere Frage. Klugerweise sollte man nämlich erst die losen Enden beseitigen, bevor man sich zur Ruhe setzt.
    Und klar, hin und wieder macht High-Power auch Spaß, wenn die Motivation passt, aber ich habe ja auch nicht gesagt, dass es keine Runner gibt, die das nicht wegen des Geldes machen, es wird schon einige geben.
    Was mir halt merkwürdig erscheint, ist, dass man immer wieder von solche Multi-Millionen-NuYen-Runnern liest, mit Deltaware-MBW's Stufe 4, ganzen Drohnenarmeen, Kampffoki mit zweistelligen Stufen, etc. Das geht IMHO schon sehr weit über den Stauts einer Ausnahme heraus, aber ich will hier niemandem vorschrieben, wie er zu spielen hat...

  • Wenn mann sich stetig verbessert (mit Geld) so hat mann meistens sehr wenig auf dem Konto. Ich hatte glaub ich noch nie einen Char mit ner Million aufm Konto, da mann ja auch immer härtere Aufträge bekommt. Da holt mann sich dann ne neue Drohne, Cyberware etc.


    Aber was soll ein hochvercyberter Troll denn machen wenn er sich zur Ruhe gesetzt hat? So richtig am sozialen Leben kann der ja nicht teilnehmen, der bekommt doch schnell langeweile und beginnt wieder zu "arbeiten", da er ja nichts anderes kann (meistens).

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • Man investiert ja wohl nicht alles in neue Ausrüstung.


    Und, äh... also... ich weiss natrülich nicht, wie ihr das regelt, aber bei uns kann man Cyberware auch wieder ausbauen. Muss ja nicht gleich alles sein, aber einen Teil wird man auserhalb der Schatten wahrscheinlich nicht brauchen...

  • Allerdings bleibt da das Essenzloch, also das Loch in der Seele. Bei Cyberchars gibts also ein gewisses Problem damit, da viele nicht mehr "sozialverträglich" genug sind, um wieder ins normale Leben einzusteigen. Andere Chars wie Decker (ok, die meisten von denen waren nie in einem sozialen Leben drin...), Erwachte und der Rest dagegen könnten sehr wohl wieder zurück ins Leben. Wenn man die eine Million hat, schafft man sich noch 300k an und bezahlt dann ein paar Hochklasserunner dafür, die losen Enden zu kappen.

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    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Klar ist auf jeden Fall, dass die meiste Bioware und "grosse Caberware" (Knochen, Reflexbooster) wohl nicht austauschbar sind. Aber was soll ein meist SINloser denn machen? Er könnte natürlich Schieber o.ä. werden, aber da haben die meistens Chars wohl nicht die Fähigkeiten für. Die ganze Zeit nur rumgammeln will ein Ex-Runner mit guten Fertigkeiten wohl auch nicht.

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  • Das hängt dann halt vom Charakter ab. Der Streetsam wird vielleicht Ausbilder bei nem Kon, wenn er da gute Connects hat, macht auf legaler Basis nen Waffenhandel auf, o.ä.
    Auch Decker dürften da vielei Möglichkeiten besitzen, nimm mal die Kenntnisse in Matrixsicherheit und Programmierung.
    Magier sind vielerorts gefragt, die sollten keine Probleme mit der Jobsuche haben.
    Rigger könnten sich dem Rennsport zuwenden, oder eine eigenen Werkstatt aufmachen... oder sie vernastalten illeglae Autorennen in der Innenstadt....


    Also je nach Profession kann man da zig unterschiedliche Sachen machen. Ist ja auch nicht so, dass man kategorisch sagen kann, dass kein Söldner ohne Pumpgun unterm Kopfkissen einschlafen kann. Man muss ja uauch nicht gleich auf die "gute" Seite übertreten, aber es gibt unzählige Beschäftigungen, die alle nicht halb so lebensgefährlich sind, wie das Schattenlaufen (z.B. Minenräumer, LoneStar BombSquad, Testperson für gefährliche Nahrungsmittelzusätze...)....

  • Die meisten Runner werden wohl ein ähnliches Problem haben wie viele Kriminelle, wenn sie "aussteigen" wollen. Kein/kaum Einkommen (außer man sich viel zurückgelegt), wenig Freunde außerhalb der Szene, keinen Job, dafür ewige Langeweile und einen Mangel an Thrill im Leben.


    Wenn einer erfolgreich aussteigt, dann steigt er wohl als Schieber oder Johnson wieder ein oder wechselt ganz die Seite (Ausbilder für SWATs...), als Sicherheitsdecker oder Konmagier.

  • Aber ne legale SIN zu bekommen wird wohl recht schwierig, weshalb die meisten doch weiter in den Schatten arbeiten, wohl nicht ganz so gefährlich wie als Runner aber auch nicht ungefährlich.

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  • "Onkel Tom" schrieb:

    Aber ne legale SIN zu bekommen wird wohl recht schwierig...


    Nicht, wenn man die richtigen Leute kennt. Und wenn man so lange in den Schatten überlebt hat, sollte man zumindest Jemanden kennen, der diese Leute kennt. :)

  • Oder man kennt zumindest Leute, die Leute kennen, die die richtigen Leute kennen. Nennt sich Schiebernetzwerk.

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  • Was soll mann denn für Leute kennen um eine 100%ig legale SIN zu bekommen? Da wird wohl schon gefragt warum mann sich denn erst mit 26 oder so meldet und was diese ganze Cyberware in einem drinne soll, bzw. diese ganzen illegalen Zaubersprüche.

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  • Halt ein möglichst gut gefälschte SIN, mit der du bei einer Kontrolle nicht in die Bredoullie kommst...
    Zum einen fragt dich da Niemand nach deiner Meldung, weil diese SIN offiziell schon ewig exisitert. Cyberware schiebt man, ebenso wie Waffen auf den aktuellen/bzw. einen frpheren Job, und was Zauber anget.... es gibt keine Möglichkeit (ausser Geistessonde), herauszufinden, welche Zauber du besitzt, ohne dass du sie einsetzt.
    Und jeder halbwegs intelligente Magier hat einen Energieblitz o.ä. auf Stufe 2 (AFAIK die Maximalstufe für Sprüche, die nicht in die SIN eingetragen werdne müssen, wobei ich persönlich das eh blödsinnig finde, denn man kann Magie nicht so einfach kategorisieren, und womöglich noch Sprüche mit Namen in eine Akte schreiben...), damit er notfalls ne Erklärung für die Cops parat hat...

  • Da brauch mann dann aber auch ne Super-SIN mindestens im zweistelligen Bereich, wenn du beim Konzern oder als SWAT-Ausbilder anfangen willst.

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  • Jap, den Kon scherts nämlich herzlich wenig, wie schrecklich gesetzesbrechend du warst. Je mehr Gesetze du gebrochen hast und damit durchgekommen bist, desto besser warst du. Die meisten Kons haben ja auch ein Hausschattenteam (Cross zum Beispiel: Seraphim), das braucht auch Trainer.

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  • Im Fall des Ertappwerderns kann man ja immer noch behaupten, man sei durch die eigene Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft von dem bösen Runner ganz hinterlistig getäuscht worden. :wink:


    Eine lange Runnerkarriere mit vielen Straftaten ohne Folgen ist wohl die beste Referenz, die man als Runner haben kann. Das läuft dann wie bei "Mission Impossible" ab:
    Konzerner: "Sie haben damals Lowyr's Goldschatz geraubt!"
    Runner: "Nein" zurücklehnend und den Goldring an der Hand drehend "reine Gerüchte - es wurde nie mit mir in Verbindung gebracht"

  • Hoi.


    Nochmal zum Thema "Hintergrund":
    Jetzt muss ich zu meiner Schande mal gestehen, daß der Charakter, den ich am liebsten und am längsten spiele, praktisch über Null Hintergrund verfügt. Er hat eine Connection auf St.3, und ich hab keine Ahnung wieso, er kennt eine Clubbesitzerin, die er in all den Jahren noch nie angerufen hat, und ich habe nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, woher er sein Geld und seine Fertigkeiten hatte...
    Seine Vergangenheit ist ein großes, schwarzes Loch.
    Wirft 'n schlechtes Licht auf mich, oder..? :roll:


    Andererseits ist dieser Charakter allein durch die Abenteuer (sprich: Kampagnen und Einzelruns) die er erlebt hat, dichter und lebendiger geworden, als es je ein Charakter von mir war, selbst wenn für ihn eine komplette Hintergrundstory existierte. Wie das funktioniert?
    Lebendige NSC's (die man gern hatte, oder zumindest so richtig hassen konnte) , eine glaubwürdige (und vor allem coole) Handlung, und ein Schuß Dramatik (z.B. die Rettung eines NSC's mit dem man sich im Spiel angefreundet hatte).


    Blackspell

  • "Blackspell" schrieb:

    Hoi.


    Nochmal zum Thema "Hintergrund":
    Jetzt muss ich zu meiner Schande mal gestehen, daß der Charakter, den ich am liebsten und am längsten spiele, praktisch über Null Hintergrund verfügt. Er hat eine Connection auf St.3, und ich hab keine Ahnung wieso, er kennt eine Clubbesitzerin, die er in all den Jahren noch nie angerufen hat, und ich habe nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, woher er sein Geld und seine Fertigkeiten hatte...
    Seine Vergangenheit ist ein großes, schwarzes Loch.
    Wirft 'n schlechtes Licht auf mich, oder..? :roll:


    Ich bin der Meinung dass ein Char (ein Charakter) (!) nicht aus Zahlen und Fertigkeiten besteht. Bei uns in der Gruppe ist ein Hintergrund Pflicht. Figuren ohne Hintergrund sind eben genau das: Figuren! Es sind keine Charaktere in dem Sinn. Wenn man zu faul ist oder zu wenig über die Welt von Shadowrun weiß, dann gibt es zwei Alternativen. Entweder man entscheidet sich für eine Amnesie und überlässt den Hintergrund dem Spielleiter. Oder man Würfelt den Hintergrund aus.
    Siehe dazu Shadowrun Life History
    Die Praxis zeigt, dass je mehr Details man ausgewürfelt hat, desto mehr eigene Ideen bringt der Spieler in den Hintergrund ein. Oft ist das Auswürfeln des Hintergrund nur ein Anschubser um Kreativität, Lust und Vorstellung des Spielers zu motivieren.


    "Blackspell" schrieb:


    Andererseits ist dieser Charakter allein durch die Abenteuer (sprich: Kampagnen und Einzelruns) die er erlebt hat, dichter und lebendiger geworden, als es je ein Charakter von mir war, selbst wenn für ihn eine komplette Hintergrundstory existierte. Wie das funktioniert?
    Lebendige NSC's (die man gern hatte, oder zumindest so richtig hassen konnte) , eine glaubwürdige (und vor allem coole) Handlung, und ein Schuß Dramatik (z.B. die Rettung eines NSC's mit dem man sich im Spiel angefreundet hatte).


    Blackspell


    Das glaube ich dir. Ein Charakter formt sich und verändert sich. Je länger man eine Figur spielt desto mehr entwickelt sich eine Persönlichkeit und desto verbundener ist man mit dieser Figur. Trotzdem bleibt ein Problem. Warum ist er was er ist? Warum hat er was er hat? Warum kann er was er kann? Wo kommt er her und was ist mit seiner Familie? Wenn du das nicht beantworten kannst, dann ist er in meinen Augen nichts weiter als eine Spielfigur.


    dX

  • Pfui! Ein Charakter ohne Hintergrund? Dann tu Dir selber mal den Gefallen, schnapp Dir das Kompendium mit den Fragen zum Hintergrund, oder zieh Dir mal die Life History rein, die DantoX erwähnt hat.


    Glaub mir, da ergeben sich soviele lustige Umstände, Gelegenheiten, Hooks für weitere Geschichten und Plotts, die auf dem Hintergrund Deines Charakters basieren. Auf einmal lassen sich auch bestimmte Macken und Angewohnheiten erklären, die Du (...ich meine Deinen Char...) im Laufe der Zeit durch das Spielen angenomen hast. Z. B. würde ein einzelgängerisches Verhalten nahelegen, dass man in seiner Jugend Probleme mit den Eltern oder dem nicht vorhandenen Freundeskreis hatte. Ein Elf, der einen mal betrogen hatte, sorgt dafür, dass man vielleicht den Rest seines Charakterdaseins ein gestörtes Verhältnis zu Elfen hat. Auf der anderen Seite könnte es sein, dass Du Jugendfreunde wieder triffst, die dich widerum in neue Abenteuer verwickeln. Oder umgekehrt: Ein alter Widersacher aus Teenie-Zeiten meldet sich wieder, und sein Gebärden ist schlimmer als je zuvor.


    Im Endeffekt hilft es bloss dem SL und Dir als Spieler, Deine Rolle noch unterhaltsamer und authentischer zu machen! Du musst nicht wissen, was Dein Charakter am 20.01.2050 gemacht hat, aber ein grober Überblick sollte schon da sein, auch um sich selber nicht in Widersprüche zu verwickeln.

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)