#139 Rico
Er nickt leicht und jagte eine Suchanfrage hinaus in das Datenmeer. Mal sehen ob jemand schon von den heutigen Neuigkeiten wusste oder eine der überall anwesenden Kameras etas eingefangen hatte. Er war kein Hacker, dafür waren andere zuständig. Er würde erst einmal nur herumskimmen um zu sehen, ob sich in diese Richtung schon etwas ergab.
"Und woher wusstest du, wohin du gehen musstest?" meint er ruhig und schaut dann erst den Jungen, dann Gede an.
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Der Junge schaut auf, Rico in die Augen.
"Ich bin Bambangs bester Freund, und beste Freunde wissen, wohin sie müssen, wenn ihre Freunde in Not sind."
Meint er der kleine Kerl aus voller Überzeugung, als könne er gar nicht recht verstehen, warum Rico ihn das gefragt hat. In den Augen des Kindes leuchtet vielmehr ein Glanz, der danach schreit, Bambang schnellst möglich helfen zu wollen und keine Zeit dabei zu verschwenden.
"Wir sollten Kriegsrat halten."
Meint Yon und blickt dabei in die Runde. Seine Faust ist geballt. Auch den Chinesen ist die Familie heilig, genau wie den Javanern. Yons Körperhaltung spricht dabei eine eindeutige Sprache.
#141 - Gede Raka
"Ja... das müssen wir wohl... Verdammt."
Gede scheint sich nun etwas beruhigt zu haben. Was immer noch heißt, dass er ziemlich durch den Wind ist, aber nicht mehr so sehr wie vorhin. Er blickt auf den kleinen Jungen.
"Danke, dass du zu uns gekommen bist und uns Bescheid gesagt hast... Ich werde mein bestes tun um meinen Bruder... deinen Freund da rauszuholen... Wir sollten uns beeilen, je schneller wir etwas unternehmen, desto besser."
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Lòng Li wurde durch irgendwelche Aktivitäten aus der Halle unten geweckt. Ein Angriff schien es aber nicht zu sein und so streckte er sich ausgiebig und drehte sich auf die andere Seite um noch ein wenig zu schlafen. Doch die Stimmen ebten nicht ab sondern quasselten aufgeregt weiter.
Er gähnte und richtete sich auf. Nachdem er seine Frisur mit hilfe des Komlink-Spiegelbild-Hologramms halbwegs vorzeigbar gekämmt hatte begab er sich die Treppe runter in die Halle. Dort wuselten Gede, Rico und einige andere aufgeregt um ein Kind herum.
"Wir sollten Kriegsrat halten." verkündet Yon theatralisch.
"Was gibt es jetzt wieder? Haben die Red Suns noch nicht genug aufs Maul bekommen. Klärt mich auf. Und wer ist der Knirps da?"
#143
"Die Japsen haben sich Bambang gekrallt"
Antwortet ihm Marisa die dabeisteht.
"An wen grösseres trauen sich diese ehrlosen Sushifotzen wohl nicht ran"
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Wie ehrenlos kann man sein? Sich an einem Kind vergreifen!
"Es gibt eigentlich nur eines das ich an den Red Suns nicht mag: Das sie noch am Leben sind."
Er legt Gede die Hand auf die Schulter. "Keine Sorge, den Kleinen holen wir gleich zurück. Sobald wir wissen wo er steckt."
Ob Faith ihn mit Geistern oder so aufspüren kann? Wo steckt das Spitzohr wenn man es mal braucht?
#145
Rico nickt kurz als der Junge antwortet und wühlt sich dann weiter durch die Datenberge, immer darauf bedacht keine ünnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Ah, verdammt. Wo ist ein Hacker wenn man ihn mal braucht?
Er hätte jetzt am liebsten eines dieser tollen Hightech-Spielzeuge.
"Keine Sorge, den Kleinen holen wir gleich zurück. Sobald wir wissen wo er steckt."
"Arbeite dran. Hat einer das Spitzohr gesehen?"
#146
"Der hockt seit gestern auf dem Sofa, wirkt ziemlich zugedröhnt, vielleicht is er auch tod."
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Das Chaos, das den Jabotabek Sprawl beherrscht, erstreckt sich auch auf dessen Matrixpräsenz. Ein schier unübersichtliches Meer aus Knoten bildet ein komplexes Netzwerk, das von Störungen und Ausfällen geprägt ist. Gerade stationäre Knoten leiden oft unter den häufig auftretenden Stromausfällen, so dass in dem leuchtenden Datenmeer stets ein Teil toter Verbindungen mitschwimmt. Dennoch gelingt es Rico, aus der Informationsflut einige brauchbare Anhaltspunkte heraus zu filtern.
Anscheinend hat irgendjemand die Entführung bereits der POLRI, der staatlichen Sicherheitsbehörde, welche im Sprawl die Polizeiarbeit übernimmt, gemeldet, denn in der Nähe des Schulgeländes befinden sich bereits einige Hinweis-Tags. Als zweite Informationsquelle dient Rico ein kleines Studentenprojekt der UI (Universitas Indonesia), das am Ort des Geschehens eine Drohne postiert hat, um Straßenszenen zu filmen. Als Rico sich das Material ansieht, erkennt er eine der typischen Seitenstraßen, die es in Jakarta Selatan zu Hauf gibt. Der Kamerawinkel ist nicht optimal, aber er sieht deutlich, wie Bambang im Aufnahmebereich erscheint, eine Tasche tragend und gekleidet in seine Schuluniform. Dann, blitzschnell, rasen zwei Motorräder heran. Die Männer sind eindeutig Japaner, aber nur schlecht zu erkennen. Einer der beiden schnappt sich den Jungen, reißt ihn auf sein Motorrad und ist kurz darauf auch schon wieder verschwunden. Als er sich die Aufzeichnung ein zweites Mal anschaut, erkennt er, dass eine der blutroten und mit schwarzen Drachen verzierten Maschinen einem Kerl namens Hiro gehört, mit dem Rico vor längerer Zeit einmal in einer Kneipenschlägerei aneinandergeraten ist.
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"Der hockt seit gestern auf dem Sofa, wirkt ziemlich zugedröhnt, vielleicht is er auch tod."
Ein kurzer Blick genügt um Li von der Richtigkeit der Aussage zu überzeugen, das von dem Elf so oder so nichts zu erwarten ist.
Li traut seiner Drachenmagie ohnehin mehr als der schwulen Elfenmagie.
"Na schön, wir wissen alle das dies eine Falle für uns ist. Aber wir wissen auch das die Sushi-Fresser sich gerne selber überschätzen. Sie halten uns für dumme Barbaren und das wird ihr Untergang sein."
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Mehr und mehr Mitglieder der Jade Blades kommen nun im Versammlungsraum zusammen. Der innere Kern hat schon nach kurzer Zeit die zentralen Sitzgelegenheiten okkupiert, während die übrigen im Halbkreis um diese kleinere Gruppe herum sitzen oder stehen. Del hat sich - in weiser Voraussicht - des Jungen angenommen und ihn mit in die Küche geschleppt. Niemand gefällt, was er hört. Nur wenige kennen Bambang persönlich, doch die Gemüter sind erhitzt und selbst einige der gemäßigten und auf Konsens hin arbeitenden Ganger sind empört.
Yon lässt seine Faust in die offene Handfläche klatschen, als Li das Wort ergreift. Er nickt zustimmend.
"Gut gesprochen!"
Auch einige andere Köpfe gehen nun bekräftigend auf und ab.
#150 - Gede Raka
Gede sitzt mit bei der Versammlung, aufmerksam zuhörend aber schweigsam. Gede nickt zustimmend als Reaktion auf Lis Rede. Er würde am liebsten sofort losstürmen, aber das würde eher schaden als nützen. Er versucht, sich im Zaum zu halten und so Nützlich zu sein, wie nur möglich.
#151 Rico
Eer stellt das gefundene Videomaterial den anderen zur Verfügung. Den einen Kerl kenn ich, das ist Hiro. Beim anderen, keine Ahnung. Kann jemand mit der Matrix als ich? meint er knapp und zappt durch seine Playlist zu einem anderen Track. POLRI wurde bereits eingschaltet. Wir müssen schnell und überlegt handeln.
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Nachdem Rico die Videoaufzeichnungen mit den anderen geteilt hat, reibt sich Yon nachdenklich am Kinn und meint dann:
"Ich meine, Hiro würde öfter im Kaito abhängen. Das ist ein japanischer Schuppen in der Jalan Jaksa."
Die Jalan Jaksa ist eine der berüchtigsten Straßenzüge im gesamten Sprawl. Sie ist nur einen Steinwurf vom vor Macht und Korruption triefenden Zentrum um den riesigen Merdeka Square herum entfernt, ein Schmelztiegel für kriminelle Geschäfte und Prostitution. Vor allem ist sie Anziehungspunkt für die vielen ausländischen Gruppierungen und Einzelpersonen, die im Sprawl Geschäftige tätigen, und Einheimische, die eben jenen Umstand ausnutzen - unter ihnen befindet sich auch Hermann, der Gönner der Jade Blades.
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Die Jalan Jaksa ist leider zu "zivilisiert" (für Jaboteks Verhältnisse) um aus allen Rohren ballernd dort aufzutauchen.
Li überlegt. "Na schön, wir müssen erst herausfinden ob Hiro wirklich dort ist. Einer von uns schaut sich dort mal unauffällig um und wir anderen warten in der Nähe um zuzuschlagen."
Nur wen soll er ins Kaito schicken? Er und Bomb sind sicher den Red Suns zu bekannt. Es muss jemand sein der sich dort sozial anpassen kann. Gede wäre gut, da er nicht sofort wie ein Ganger wirkt, zumindest ohne Colors. Rico kann auch ganz gut Leute vollabern.
#154 - Gede Raka
Gede ballt die Hände zu Fäusten. Er wirkt hochkonzentriert.
"Ich würde ja gehen, aber... Wenn diese Schweine Bambang kennen, kennen sie vermutlich auch mich. Eventuell sollten wir jemanden von außerhalb schicken, dem wir trauen können. Aber keine Ahnung wer..."
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Li's Blick fällt auf Sai.
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Plötzlich wandern alle Blicke zu Sai, die noch immer am Rand der versammelten Truppe steht. Der Großteil der Jade Blades wird jetzt erst bewusst, dass sie einen Gast in ihrer Mitte haben. Das Mädchen zeigt sich erneut tapfer, hält den Blicken stand. Ihr eigener Blick geht in Rakas Richtung, verharrt dort kurz, bevor er sich wieder senkt und vage Lis Aufmerksamkeit sucht. Ihr Kopf bewegt sich unmerklich von oben nach unten, die Hände hat sie vor sich gefaltet.
"Ich werde es machen. Wenn ihr mir sagt, was zu tun ist, könnt ihr auf mich zählen."
Yon nickt anerkennend, während Ies' Lippen ein neugieriges und ambivalentes Lächeln erfasst.
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Wieder ist Li von Sai's Mut beeindruckt auch wenn sie dies vielleicht Gede zuliebe tut.
"Na, dann bin ich sicher wenn du uns helfen kannst Bambang zurückzuholen wird dir keiner von uns mehr deine Bitte abschlagen können."
Li geht langsam auf und ab während er seinen Plan entwickelt.
"Dieser Hiro - Rico kann sicher ein Bild von ihm auftreiben - hängt in einer japanischen Bar in der Jalan Jaksa ab. Wir können uns dort zwar frei Bewegen, immerhin arbeiten wir für Mas Herman, aber in einen Sushi-Schuppen sollten wir nicht wirklich gehen. Wenn Sai sich jedoch noch ein wenig ...schulmädchenhafter... angezogen ist, könnte sie so tun als suche sie einen reichen Japaner oder so. Vielleicht entdeckt sie Hiro dort und findet heraus wo her hinfährt oder zumindest wann er aufbricht damit wir im folgen können. Die Krönung wäre natürlich die platzierung eines Spionage RFIDs aber das ist wohl äusserst schwierig."
#158 - Gede Raka
Man sieht Gede an, dass er sich hier sehr schwertut. Einerseits geht es um Bambang. Gede würde alles tun, um ihn in Sicherheit zu wissen. Und das ist eine Chance für Sai, sich den Respekt und Dank der Gang zu sichern, aber andererseits hat er auch Angst um sie... Er lässt das ganze unkommentiert und sieht zu Boden.