@ Pjotr:
Die Jungendlichen drehen sich zu dir um. Ihre aggressiven Gesichtsausdrücke legen sich etwas, als sie die Guardians-Symbole sehen.
Etwas widerspenstig, aber nicht wirklich unfreundlich meint dann einer von ihnen:
"Ja, kann schon sein. Was gibt's denn?"
"Und es kann für nen Normblag wie dich ganz schön scheiße enden, wenn er sich hier bei uns als Guardian ausgibt."
Der Orkbengel erinnert Jonas irgendwie an seinen Schulfeind Bully mit seiner Möchtegern-Gang, die es immer lustig fanden Jonas in den Müllcontainer zu stecken. Doch zum Glück war er meistens zu schlau um sich fangen zu lassen. Wichtig ist es jetzt sich nicht einschüchtern zu lassen.
Jonas packt sein breitestes pseudo-Or`Zet aus und antwortet
"Quaalz, ich gehöre nicht zu seinen Eth. Ich sagte doch nur der Guardian ist mein Freund.
Und wenn du mir helfen kannst besorge ich dir alle deine noch fehldenen Cybermons."
Das der Orkjunge Cybermons sammelt strahlt sein Kiddikom nur allzudeutlich in die AR-Welt hinaus.
"Wisst ihr, hier ist vor zwei Tagen ein Normmädchen verschwunden. Moment..."
Pjotr packt schnell das AR-Photo aus und hält es den Jungs vor die Nase.
"...hier. Und ich suche sie. Habt ihr sie vielleicht gesehen? Beziehungsweise: Wann habt ihr sie das letzte Mal gesehen?"
Dabei lächelt Pjotr freundlich. Ein Lächeln das folgendes ausdrückt: Seht ihr, ich bin ganz cool und entspannt und das ist gut, weil ihr Probleme habt, wenn ich nicht cool und entspannt bin. Hoffentlich sorgt ihr nicht dafür, dass sich das ändert...
@ Pjotr:
Der junge Ork, der auch als erster mit dir gesprochen hatte, mustert einmal dich, dann das Foto.
"Keine Ahnung, Mann. Hier laufen jeden Tag die Kids lang. Kann schon sein, dass sie da auch bei war. Sorry, kann dir da nicht helfen."
Sein Blick ist nicht abwartend, als wolle er erst Bares sehen und er wirkt auch nicht feindselig. Scheinbar ist es so, wie er sagt: Er hat keine Ahnung.
@ Jonas:
Der Blick des Orkjungen wird etwas verwirrt, die Aggression scheint ein wenig zurück zugehen.
"Was soll hier denn Verdächtiges passiert sein? Hier war nichts."
Mia
Während die beiden "Jungs" ausschwärmten, nahm Mia die Umgebung ein wenig unter die Lupe, achtete auf Kleinigkeiten, Spuren, vielleicht auf etwas, das Lena hier verloren haben könnte. Sie war froh, dass sie mit dem Jungen und dem Ganger zwei "Insider" dabei hatten, die hier quasi in ihrem Element waren und vermutlich wesentlich leichter an Informationen kamen, als es selbst Samet gekonnt hätte.
@ Mia:
Du schaust dich um und wanderst die Straße einmal rauf und runter. Das potentielle Gebiet ist leider knapp 100 Meter groß, so dass der genaue Tatort nicht zu bestimmen ist. Kinder und Jugendliche sind hier, wohl schon alleine aufgrund der nahe gelegenen Schule, viele unterwegs. Und sogar während deines kurzen aufmerksamen Spazierganges kannst du mindestens drei Fälle beobachten, in denen Eltern ihre Kinder abholen. Zumindest nimmst du mal an, dass es ihre Eltern sind.
Was, wenn sie bei der Entführung nicht geschrien und sich gewehrt hat? In dem Fall war sie für die Leute hier einfach nur eines von vielen Kindern, das von seinen Eltern abgeholt wurde. Gesehen haben sie bestimmt eine Menge Leute, aber ob sie Lena und ihren Entführer auch wahrgenommen haben?
"Hm. Schade. Wenn noch irgendwas ist, sagt mir oder einem Kumpel Bescheid, OK?"
Pjotr stellte das Sixpack Bier ab und schlenderte in Richtung Spezialitätenhändler. Vielleicht wusste der was. Hinter sich zischten die Bierdosen.
Er stellte sich an die Auslage, betrachtete die Waren interessiert und wartete auf den Händler.
@ Pjotr:
Es dauert nicht lange, da kommt der Händler, ein älterer Mensch, mit einer Kunststoffkiste, um das Regal zu befüllen. Während er die Regale mit Soy-Zusatzstoffen belädt wirft er dir einen prüfenden Blick zu.
"Kann ich ihnen helfen junger Mann?"
sagt er mit stark osteuropäisch klingendem Akzent.
"Öh, sprechen sie Russisch? Wenn ja, würde ich das Gespräch lieber so fortsetzen, die Sprache liegt mir mehr..."
Pjotr wartet auf eine Bestätigung des Mannes. Wenn sie erfolgt, redet er auf Russisch weiter, sonst auf Deutsch.
"Sie sind doch öfter hier, oder? Die Sache ist nämlich... Hier ist vor zwei Tagen ein Mädchen verschwunden. Ich zeige ihnen mal ein Bild..."
Pjotr kramt wieder die AR raus.
"Haben sie sie vielleicht gesehen? Oder ist ihnen vor zwei Tagen irgendetwas anderes ungewöhnliches aufgefallen?"
@ Pjotr:
Tatsächlich antwortet der Mann auf Russisch. Er betrachtet das Foto und legt den Kopf etwas schief.
"Hm... kann gut sein, dass ich das Mädchen mal hier gesehen habe. Aber wissen sie, hier laufen jeden Tag Dutzende von Kindern vorbei."
Er runzelt die Stirn, als du erwähnst, dass sie verschwunden ist. Dann schüttelt er den Kopf.
"Nein, etwas ungewöhnliches ist mir nicht aufgefallen. Wie gesagt, hier an der Straße ist immer viel los."
Der Mann hat gerade ausgeredet, als der übliche Straßenlärm von zwei lauten Motorrädern übertönt wird. Deutlich kannst du hören, dass die beiden Kisten ordentlich aufgemotzt wurden. Als du dich umdrehst, kannst du zwei Trolle -ihr Kleidung brandmarkt sie als Claws - erkennen, die sich nähern und an dem Laden vorbeifahren, nur um vielleicht 50 Meter entfernt vor einem Schnellimbiss zu halten.
"Schade. Aber wenn sie noch etwas bemerken oder ihnen etwas einfällt, melden sie sich, OK? Ansonsten... ich brauch sowieso noch ein paar Gewürze..."
Pjotr kaufte ein, was er noch brauchte und ging dann weiter. Während er ging rief er Bullwai an. Er hatte eine Idee und wollte das vorher abklären, immerhin war er noch nicht so lange bei den Guardians.
"Ich bin's, Pjotr. Ich hab eine Frage... Ich suche immer noch dieses Mädchen. In Gegend in der sie verschwand sind die Claws unterwegs. Ich wollte ihnen von der Sache erzählen und vielleicht mit ihnen zusammenarbeiten, sind ja immerhin nicht die Scheiss-Ancients. Aber ich weiß nicht, ob das OK ist. Was sagst du? Immerhin geht es um die Kleine."
"Was soll hier denn Verdächtiges passiert sein? Hier war nichts."
Drek, die beiden wissen wohl wirklich nix. Wäre auch zu schön gewesen gleich bei ersten Versuch einen Zeugen gefunden zu haben.
"Schon gut. Ich lass euch trotzdem meine Nummer da, vielleicht erfahrt ihr noch was. Und passt auch euch auf, der Entführer ist ja noch auf freiem Fuß."
Nach der übermittelten Visitenkarte lässt er die beiden an der Schaukel zurück und nährt sich Pfarrer Andreas.
"Wenn es so einfach ist Zeugen zu finden, bräuchte man keine Detektive, nicht wahr Herr Pfarrer? Vielleicht bekommen wir ja Hilfe von oben?"
Damit meint er natürlich nicht Gott, sondern einen der Satellieten über Dortmund. Aber um SO etwas zu hacken bräuchte er einen Sprite der weit über seiner Macht liegt. Einen solchen Sprite zu rufen wäre möglich aber es würde ich schweren Schaden zufügen, ja vielleicht sogar töten! Als wäre dies supoptimal. Es muss noch eine einfachere Möglichkeit geben. Etwas das sie übersehen haben.
@ Pjotr:
Ist doch deine Sache mit wem du redest. Aber du solltest aufpassen, die Jungs sind nicht ohne."
Wenn Bullwai so einen Ratschlag gibt, dann ist da in der Regel was dran.
Während du dich den beiden riesigen Trollen näherst stellen sie ihre Motorräder ab und stapfen in Richtung des Ladens. Nach einem prüfenden Blick in jede Richtung öffnen sie die Tür und verschwinden im Inneren.
Diese Herren scheinen gerade beschäftigt zu sein, also wartet Pjotr solange draußen. Sollten sie länger als ein paar Minuten bleiben, speichert er eine Nachricht auf einem Chip, versieht ihn mit einer AR-Signatur, damit man ihn findet und deponiert ihn in einem der Bikes.
<<<In eurem Gebiet ist ein Mädchen verschwunden. [Bilddatei angefügt] Ich vermute mal, ihr habt auch was dagegen, einen Kindesentführer im Revier zu haben. Eventuell könnte man zusammenarbeiten, um sie zu finden. Wenn ihr auch der Meinung seit, meldet euch unter dieser Comnummer. [Comlinknummer angefügt]>>>
Pfarrer Andreas schein ihn überhört zu haben. Darum wendet sich Jonas an Mia:
"Also gut, bisher hat niemand was gesehen. Aber eine Entführung wie aus einem Hollywood-Sim mit dunkler Limosine in die ein schreiendes Kind gezerrt wird müsste doch jemand gesehen haben?
Ich folgere daher: Lena hat nicht geschrien oder sich irgendwie auffällig bemerkbar gemacht. Sie muss daher den Täter entweder gekannt haben und ist freiwillig mitgegangen. Oder der Täter hat blitzschnell und extrem unauffällig zugeschlagen. Vielleicht mit Magie? Kannst du oder dein Partner hier magische Restsignaturen erkennen oder ist dafür zuviel Zeit verstrichen?"
Damit enthüllt er zwar, daß durch seine Matrixrecherchen über Mias magische Begabung bescheid weiss aber das zeugt doch auch nur von seiner Kompetenz, oder?
Andreas hatte wirklich ein schlechtes Gehör. Aber das musste man ihm in seinem Alter verzeihen.
"Wie bitte? Hilfe von oben? Aber natürlich. Der Herr ist immer bei seinen Schäfchen. Er wird uns schon leiten." Pfarrer Andreas hatte die letzten Minuten damit verbracht in die verschiedenen Lden zu spähen, aber er erkannte niemand besonderes, jemanden, mit dem er einen kleinen Plausch hätte beginnen können.
Bei der Erwähnung von Magie bebachtete er Mia ganz genau. Und wechselte in den Astralraum, auch wenn ihn das meist verwirrte. Er war hier nicht sehr begabt...
Samet sah sich in der Gegend um, sah aber niemanden, der sinnvoller anzusprechen wäre als die, die die anderen schon ansprachen. Und für diese Gespräche waren die beiden wohl die besten. Als Elf hatte man es hier eh nicht so leicht. Und wen einen dann noch einer als Ex-Polizisten erkannte... Nicht gut. Jonas sprach Mia an.
Aha. Der Kleine wusste also von ihrer Magiebegabung... Sehr interessant. Und wie der Pfarrer grade guckte, war der Magier... Auch interessant. Samet drehte sich zu Mia und sprach sie auf Französisch an. Glücklicherweise war diese Sprache auch etwas, was hier in der Gegend eher wenig verbreitet war.
"Woher weiß der Knabe von deiner magischen Begabung? Soll ich ihn dazu mal fragen? Und es scheint mir, als sei der Priester magisch begabt. Hast du das überprüft? Aber was er sagt ist eine gute Idee, ich denke, das hast du schon gemacht. Sag die Ergebnisse aber bitte erstmal mir. Ich will den Kleinen sowenig wie möglich hier mit reinziehen."
Und jetzt hoffte er, dass der keine Linguasoft eingespielt hatte, oder Französisch konnte. In dem Alter aber unwahrscheinlich. Die Antwort des Priesters brachte ihn zum Schmunzeln. Vielleicht könnte er sich mit dem unterhalten, bis der Ganger zu einem Ergebnis gekommen war. Jetzt sprach er natürlich wieder Deutsch.
"Glauben sie das? Hoffen wir, dass er auch bei Lena ist..."
Als der Chip deponiert war, ging Pjotr mal zu den anderen rüber, die sich gerade unterhielten. Er wirkte nicht besonders froh. Viele Zeugen hatte er zwar nicht erwartet, aber insgeheim hatte er doch darauf gehofft. Und das diese Hoffnung enttäuscht wurde, stimmte ihn nicht glücklich.
"Habt ihr etwas rausgefunden?"
Mia
Mia musste schmunzeln, als der Kleine sie ansprach. Irgendwie mochte sie ihn, er war nicht auf den Kopf gefallen und legte einen kindlichen Eifer an den Tag, der ihr gefiel. "Was du vergisst ist die Tatsache, dass hier jeden Tag etliche schreiender Kinder aus der Schule kommen und diese Kinder auch mal Streit mit ihren Eltern haben. Eine gewaltsame Entführung kann, muss aber nicht unbedingt auffallen. Wenn das Auto oder der Entführer halbwegs an die Gegend angepasst war, können wir hier lange rumfragen.
Was die Magie betrifft, muss ich dich enttäuschen, da ist mit unseren Mitteln im Moment nichts zu machen. Aber gute Arbeit, Partner"
Das letzte fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu, wohl wissend, welche Freude sie dem Kleinen damit machte.
Als Samet sie auf Französisch ansprach, spürte sie, wie sie errötete. Verdammt, was für ein Anfängerfehler! Hoffentlich nimmt er mir das nicht übel..."Ich habe natürlich alle schon überprüft, aber dann kam die Sache mit den Polizisten und danach hatten wir ja auch keinen ruhigen Moment mehr... Der Pfarrer ist erwacht, aber genaueres kann ich dazu nicht sagen, ansonsten konnte ich an den anderen hier nichts feststellen. Was den Kleinen betrifft, da glaube ich, dass er in der Matrix ganz fit ist, ich wüsste zumindest nicht, wie er sonst von uns erfahren haben könnte. Aber eine besondere Begabung konnte ich auch bei ihm nicht erkennen."
Die Worte sprudelten in einer unglaublichen Geschwindigkeit in einem perfekten Französisch aus ihr heraus, was es ungeübten Hörern so gut wie unmöglich machte, ihren Worten zu folgen.