[IP] Krakatau

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    Der Junge im roten Sarong wirkt in diesem Ort des Todes so unwirklich wie eine Nonne im Hurenhaus. Auch Kiki ist nervös, aber das ist er schon die ganze Zeit was an der Atmosphäre des Anstralraums liegen mag.


    Redjack hällt eine Hand in der Nähe des Kris und mustert den Fremden.


    "Selamat pagi, seit Ihr Rayari?" fragt er den Jungen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Das Nicken des Jungen ist von dermaßen wenig Bewegung gezeichnet, dass sich Redjack noch nicht einmal sicher ist, ob es tatsächlich geschehen ist. Ausdruckslos starrt ihn dieses Gesicht an, ohne jedoch im Mindesten aufdringlich zu wirken. Noch niemals zuvor hat Redjack ein solches Gesicht gesehen, eine Mimik, die einfach nur an sich existiert, ohne auf ihre Umwelt zu reagieren. Ein Moment der Stille vergeht, bevor der Junge seine Stimme erhebt, obwohl 'erheben' vielleicht nicht das richtige Wort ist. Der Körper des Jungen scheint sich nicht im Geringsten zu bewegen, noch verursacht das Sprechen irgendeine Regung, so als würde seine Stimme gar nicht aus diesem Leibe kommen, sondern von weit entfernt heran rauschen.


    "Es ehrt mich, dass Ihr meinen Namen kennt."


    Antwortet der Junge in perfekt geschliffenem Balinesisch.


    "Sicher dürstet es euch, zu erfahren, was sich hier zugetragen hat - habe ich Recht?"

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    Mellow


    Mellow zeigt allergroesstes Interesse an den Aufzeichnungen, die Kumar aus den Cyberaugen und dem Comm ziehen kann und als Kumar sie im Teamnet teilt macht Mellow eine Kopie. Auch, wenn er es den anderen gegenüber nie zugegeben wuerde respektiert er Bugan für seine Kampffertigkeit. Er selbst hatte zwar über die Zeit eine Menge dreckiger Tricks gelernt, aber Bugan zeigte im Kampf Kampfkunst mit seiner Axt, die Mellow zweifeln laesst, ob er es tatsächlich mit Bugan hätte aufnehmen können. Aber vor allem implantiert es eine Menge Respekt in dem Kämpfer, der Bugan zu Fall gebracht hat. Da war ziemlich übles Mojo im Spiel. Da war er sich sicher. Ohne Husseins Hilfe würde er diesen Gegner nicht besiegen können. Jedenfalls nicht im Nahkampf. Aber er war Pirat und die Zeit in der Karibik war nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Wenn er seinen Gegner im direkten Kampf nicht besiegen konnte, würde er sich auf einen solchen Kampf auch nicht einlassen. So macht Mellow sein MG schußbereit und lädt die panzerbrechende Munition. Er grinst aber siegesgewiss in die Runde.
    "Sieht so aus, als hätte Bugan seinen Meister gefunden. Ich würde dem Kerl glatt gratulieren, wenn er mich nicht um das Vergnügen gebracht hätte Bugan selbst in den Boden zu stampfen."


    Als man dann im nächsten Raum auf einen viel zu gepflegt aussehenden Jüngling trifft ist Mellow Reaktion eindeutig. Er richtet seine Waffe aus, bereit beim ersten Anzeichen von besessenheit oder anderem Mojo den Abzug durchzudrücken.

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    Selbst Mellow scheint nicht wohl bei dem Gedanken zu sein Bugans Mörder zu begegnen. Und das will was heissen.


    Um so erfreulicher das der anwesende Geist offenbar zumindest nicht feindlich gesonnen ist.


    "Sicher dürstet es euch, zu erfahren, was sich hier zugetragen hat - habe ich Recht?"


    "Oh, das würde uns in der Tat interessieren. Zudem sollen wir dir von Sayari beste Grüsse ausrichten."
    antwortet Redjack erleichtert.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Der Junge erhebt sich.


    "Für den Gruß danke ich euch."


    Dann geht er leichtfüßig an Redjack vorbei und in Richtung des zentralen Korridors. Dass Mellow das MG auf ihn gerichtet hat, scheint ihn überhaupt nicht zu interessieren. Die Crew ist sich noch nicht einmal sicher, ob Rayari die Waffe überhaupt als solche erkennt. Stattdessen geht der Junge unbekümmert und in seiner Haltung unverändert an Mellow und den anderen vorbei und bedeutet der Gruppe, ihm zu folgen.


    Nachdem er nach links abgezweigt und eine kurze Treppe hinunter gegangen ist, findet sich die Crew in einer Art Gefängnistrakt wieder, der vermutlich wichtigen Häftlingen zugedacht gewesen ist. Es gibt nur wenige Zellenräume, und der ganze Bereich hat etwas Zeremonielles und Ritualistisches an sich. Dieser Eindruck entsteht hauptsächlich durch den großen Zentralraum, der sich vor den Zellenräumen und einigen anderen Bereichen befindet und einem Ritualplatz gleicht. Sofort fühlen sich Redjack und die anderen nach Rantepao zurückversetzt, in den Schein brennender Fackeln, deren Licht das Blut offenbart hat, welches die toten Menschenkörper auf dem Boden verteilt hatten. Ein Schaudern geht durch die Gruppe.


    Die Zellen sind karg, nur mit dem Nötigsten ausgestattet, und schwere Metalringe und Fußfesseln sind in die steinerne Wand eingelassen. In einer Zelle sind die massiven Ringe und Fesseln, die selbst der Kraft eines Trolls standzuhalten vermocht hätten, geborsten und zertrümmert.


    Rayari bleibt inmitten des Zeremonienraumes stehen, dessen Boden - wie die anderen nun erkennen - seine dunkle Färbung nicht aufgrund einer Holzverkleidung aufweist, sondern durch das herabgesickerte und getrocknete Blut unzähliger Menschen, die hier ihren Tod gefunden haben müssen. Hussein vernimmt einen gequälten Schmerzenslaut, als Asiz sich außer Stande sieht, den Astralraum in diesem Bereich zu betreten.


    Rayaris Stimme klingt leise, als der Junge zu sprechen ansetzt. Die Intimität des Raumes verfügt über eine erdrückende Gewalt, die einem jeden das Atmen schwer macht.


    "Diese Zelle beherbergte des Königs letzten, bedeutenden Gefangenen, den Verräter und Aufbegehrer Hendra. Er war zu einer Trophäe geworden, aber einer vergessenen. Sein Dasein fristete er hier in Ketten, und sicherlich wäre er bald in das Alam Gaib eingetaucht, hätte ihn nicht etwas gefunden. Etwas, das sich seiner bemächtigt hat. Etwas, das seine Schatten über seinen geschwächten und geschundenen, immer wieder durch Blutrituale aufgezehrten Körper gelegt und ihn vereinnahmt hat. Und dieses etwas hat Hendra, den Verräter, dazu genutzt, des Königs wertvollsten Schatz zu stehlen."

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    Hussein hatte die Aufnahmen von Bugan aufmerksam betrachtet, auch wenn es ihm leid tat, dass er dem troll nicht mehr helfen konnte. Für ihn sah das eindeutig nach einem Bessenenen aus, wobei es sich aber augenscheinlich um einen ziemlich mächtigen Geist handeln musste. Ihn schauderte beim gedanken daran, dass dieses Wesen hier noch irgendwo herumschleichen musste.


    Als sie dann im Nachbarraum Jemanden entdeckten war der Zwerg mistrauisch gewesen, aber Asiz hatte ihm versichtert, dass dies ein reiner Geist sein musste, ohne jeglichen rein weltlichen Körper. Jack hatte den Geist anscheinend erkannt oder zumindest dessen Namen gewusst. Dunkel stiegen Erinnerungen an Rantepao aus seinem Gedächtnis, wo in der Bibliothek anscheinend ein Bekannter dieses Geistes hier existierte. Einmal mehr war er erstaunt ob der Dinge, welche auf der Geisterebene existierten. Die meisten Geister schienen sich nicht sehr um andere Wesen von den Metaebenen zu kümmern oder ließen zumindest fast nie eine Art von familiärer Struktur erkennen. Aber diese beiden kannten sich und waren vermutlich beide machtvolle Entitäten. Ganz kurz hatte er selbst auf die Astralebene gewechselt, um die Aura ihres Gegenübers zu betrachten, aber einen allzu intensiven Blick hatte er nicht gewagt.


    Dass dieser Geist sie in die Verliese führte erschien Hussein bereits seltsam, dass er aber die augenscheinliche Hintergrundstrahlung ohne Probleme ertragen konnte, machte Hussein nervös. Er spürte die Verzerrungen der Astralebene, auch ohne das Asiz' Flucht. Dass Rayari etwas von wiederholten Blutritualen erwähnt, machte die Sache nur schlimmer. Blutmagie war übel und wie sich hier wieder erwiesen hatte, zog sie auch noch andere üble Dinge an.


    Er wandte sich an Rayari:
    "Edler Rayari, verzeiht die Frage, aber woher wisst ihr dies alles? Ihr seid kein Wesen von dieser Ebene, was brachte euch dann an diesen Ort? Und was wisst ihr über dieses Etwas? Wir hatten auf unserer Reise bereits Kontakt mit Geistern, welche die Körper lebender Menschen besetzen, aber dieses Wesen scheint weit machtvoller zu sein."


    Er machte eine kurze Pause, bevor er zu dem letzen Punkt kam, den Rayari angesprochen hatte:
    "Ihr spracht auch von einem Diebstahl? Was hat das Wesen in Hendras Gestalt den entwendet? Und können wir helfen, diese Tat zu rächen?"


    Die Gedanken des Zwerges arbeiteten auf Hochtouren. Er hatte nicht wirklich eine Idee, was der größte Schatz des Drogenbarons gewesen sein könnte, dass ein Geist es stahl, ließ nichts Gutes erahnen ...

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    Rayaris Mimik bleibt unverändert, doch wendet er sein Antlitz nun Hussein zu.



    "Die Politik dieses Ortes gleicht derjenigen Astinas, weshalb ich denke, dass eine Grundlage gegenseitigen Verständnisses gegeben ist. Ich bin hier, da ich ein Abgesandter bin. Oder, da ich denke, dass dieser Begriff es in eurem Verständnis vielleicht besser wiedergibt, ein Beobachter. Ich verweile noch nicht lange hier, doch habe ich wichtige Umstände bereits erfahren. Der ehrwürdige Yudistira ist mein Meister und entsandte mich an diesen Hof. Das Wesen, von dem ich sprach, ist ein Kurawa. Genauer gesagt ist es Citraksa. Möglicherweise habt ihr bereits Kurawa bemerkt, die auf dieser Welt verweilen. Sicherlich habt ihr aber eigentlich nur ihre Diener gesehen, die - so hörte ich - auf dieser Welt auch Kurawa genannt werden. Citraksa aber ist ein wahrer Kurawa, einer der 99 Widersacher meines Herrn und seiner Geschwister."


    Rayari macht eine kurze Pause, bevor er fortfährt.


    "Kommen wir nun zu dem, das geraubt wurde. Vielleicht habt ihr das Fehlen des gong ageng im Instrumentarienraum bemerkt. Dieser Gong ist keineswegs nur ein gewöhnliches Musikinstrument. Er ist ein pusaka, und zwar ein ganz besonderes. Das Volk, das ihr als die Dayak kennt, benutzt diesen Gong, um Kontakt mit seinen Göttern und Ahnen herzustellen. Der gefallene König Selani nahm diesen Gong einst an sich, um die Dayak zu erpressen. Er gestattete ihren Delegationen zu den großen Ritualen den Gong zu nutzen, wenn die Dayak ihm im Gegenzug die seltenen, magischen Pflanzen lieferten, die tief in ihrem Territorium gedeihen. Nun hat Citraksa-Hendra den Gong an sich genommen."

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    Kumar, der sich (wie immer) im Hintergrund hielt betrachtete den Geist misstrauisch. War der denn nun tatsächlich da, oder ist das nur so ein Projektionsdings? Echt sieht der ja schon aus. Vorsichtig versucht Kumar den Jungen mit einer Drohne zu filmen. Irgendwie wollte er das heimlich machen, weil er sich nicht sicher war, ob das unhöflich wäre. Kann mich der mit einem Augenzwinkern explodieren lassen? So gefährlich sieht der nicht aus... Wer Kumar beobachtete, bemerkte dessen Mix aus Neugier und Nervosität.


    Dann neigte er sich nach rechts und flüsterte seinem Nebenmann zu "Das ist das längste Gespräch, dass ich je von einem Geist miterlebt habe..."

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    "Das ist das längste Gespräch, dass ich je von einem Geist miterlebt habe..."

    "Ja, der ist noch mitteilsamer als Asiz. Besser als wenn er uns angreifen würde."
    flüstert Redjack zurück.


    Dann wendet er sich wieder an Rayari: "Wisst Ihr vielleicht wie "König" Selani eigentlich starb? Wurde er von Citraksa-Hendra getötet? Und was könnte Citraksa mit dem Gong anfangen?"
    Redjack stellte sich vor was der Gong den Dayak wert sein musste.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    "Seit den alten Tagen ist es Wesenszug der Raja, zu ihrem Ende hin, in immer größere Bewegungslosigkeit zu verfallen, die absolute Koinzidenz mit den vier Ebenen der kosmischen Logik zu erreichen, oder, um es mit euren Worten zu formulieren: sie verschwinden einfach, sie werden eins. Raja Selanis Seele wurde in das Schattenreich hinüber geführt, wo sie nun Gast ist an Rawahnas Hof. Sein Köper indes befindet sich noch immer an diesem Ort. Wenn ihr möchtet, kann ich euch zu ihm bringen. Doch besteht die Möglichkeit, dass Citraksa-Hendra noch im Udeng ist, durchaus. In seine Nähe zu kommen, würde euch einer nicht unbeträchtlichen Gefahr aussetzen. Was den Gong angeht, so wäre es mir möglich, in Erfahrung zu bringen, wohin die Kurawa ihn gebracht haben."

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    Hussein summte der Kopf ob des gesagten. Der Geist behauptete, von den Pandawa geschickt zu sein. Er betrachtete inzwischen nur noch sehr weniges als unmöglich, aber dass die alten Mythen der Javaner tatsächlich auf einem wahren Kern basieren sollten verwunderte ihn doch. Das mussten ungemein machtvolle Geister sein. Das alleine wäre kein so großes Problem, aber wenn er annahm, dass Rayari wirklich die Wahrheit sagte, dann mussten auch Kurawa existieren, die weit über das hinaus gingen, was sie bisher gesehen hatten. Bugans letze Aufnahmen deuteten darauf hin und Hussein war sich ganz und gar nicht sicher, ob er solch einem Geist gewachsen wäre.


    Per PAN teilte er seine Gedanken und Überlegungen dem rest mit:
    << Leute, wollen wir wirklich diesen Citraksa suchen? Klar, der Gong wäre wahrscheinlich echt wertvoll, aber sollten wir hier nicht genug Wertsachen finden, um für den Rest unseres Lebens super leben zu können? Dieses Monster hat Bugan problemlos besiegt und ich kann absolut nicht versichern, dass wir gegen ihn eine größere Chance hätten. Das muss ein ECHT mächtiger Geist sein, vermute ich mal. Und wenn er nicht gerade die Apokalypse mit dem Gong heraufbeschwören kann, kann uns der Rest eh egal sein. Klar würden die Dayak uns wohl ausgesprochen dankbar sein, aber was bringt uns das? Wir haben weder die Mittel noch die Möglichkeiten, mit deren Erzeugnissen im großen Stil etwas anzufangen. Und wenn wir tot sind, ist niemandem geholfen. >>


    Er wusste noch nicht, welche Kostbarkeiten Selani hier noch versteckt hatte, aber die gesamte Festung sah so aus, als ob hier enorme Reichtümer lagerten.


    An Rayari wandte er sich schließlich auch noch:
    "Selani soll einfach verschwunden sein? Oder zumindest sein Geist? Na ja, er ist also wirklich tot, das ist momentan wichtig. Und was den Gong angeht: Wäre nicht erst einmal wichtiger, WAS er damit machen könnte? Kann er ihn benutzen, um mehr Kurawa hierher zu rufen? Insbesondere mehr seiner Brüder, der wahren Kurawa, wie du sie nanntest."

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    Rayari senkt leicht den Kopf, so dass seine spitz zu laufende Nase noch etwas deutlicher hervortritt. Aber es ist keine Geste, die man mit irgendetwas in Verbindung bringen kann. Weder wirkt Rayari gelangweilt noch nachdenklich oder gar erbost über Husseins Einwurf. Dann, nach einem kurzen Moment der Stille, ist wieder seine glasklare, unnachahmbare Stimme zu vernehmen.


    "Ich denke, dass unsere Denkweisen an diesem Punkt möglicherweise auseinander gehen. Citraksa nahm den Gong an sich, weil Citraksa Citraksa ist. Es entspricht seinem Wesen, es ist, wie es ist."

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    << Leute, wollen wir wirklich diesen Citraksa suchen? Klar, der Gong wäre wahrscheinlich echt wertvoll, aber sollten wir hier nicht genug Wertsachen finden, um für den Rest unseres Lebens super leben zu können? Dieses Monster hat Bugan problemlos besiegt und ich kann absolut nicht versichern, dass wir gegen ihn eine größere Chance hätten. Das muss ein ECHT mächtiger Geist sein, vermute ich mal. Und wenn er nicht gerade die Apokalypse mit dem Gong heraufbeschwören kann, kann uns der Rest eh egal sein. Klar würden die Dayak uns wohl ausgesprochen dankbar sein, aber was bringt uns das? Wir haben weder die Mittel noch die Möglichkeiten, mit deren Erzeugnissen im großen Stil etwas anzufangen. Und wenn wir tot sind, ist niemandem geholfen. >>


    <<< Unser Geschäftspartner Pak Radil würde sich sicher sehr erkenntlich zeigen wenn wir den Gong für ihn beschaffen. Er möchte gerne der "neue Selani" werden. Der König ist tot - es lebe der König. Vermutlich wäre es sogar für alle am besten wenn es eine möglichst unblutige Machtübernahme gibt, als wenn die Unterwelt einen Krieg un die Vorherrschaft beginnt. Zudem hätten wir für die Zukunft einen sehr mächtigen Verbündeten.


    Anderseits stimme ich dir zu uns erst noch mal hier umzuschauen. Vielleicht findet Kumar die Komandozentrale?>>>>


    Dann antwortet der Geist wieder in der realen Welt.
    "Ich denke, dass unsere Denkweisen an diesem Punktmöglicherweise auseinander gehen. Citraksa nahm den Gong an sich, weil Citraksa Citraksa ist. Es entspricht seinem Wesen, es ist, wie es ist."
    "Würde es denn deinem Wesen entsprechen uns gegen Citraska zu helfen sofern wir ihn stellen würden?

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

    Einmal editiert, zuletzt von Tildus ()

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    Rayari wendet seine Aufmerksamkeit von Hussein zu Redjack.


    "Ihr könnt von mir keine Hilfe bei einem möglichen Kampf gegen Citraksa erwarten. Ich bin Diplomat, Beobachter, kein Krieger. Aber wenn es euch um den Gong geht, ist ein Kampf gegen Citraksa nicht zwingend erforderlich. Citraksa gab es Gong bereits ab, damit er fortgeschafft werden konnte. Ich bin Diplomat, deshalb eröffnete ich euch die Möglichkeit, herauszufinden, wohin der Gong gebracht wird. Natürlich würde ich für diesen Dienst auch eine Gegenleistung verlangen. Aber seid versichert, dass ich ein fairer und großzügiger Verhandlungspartner bin."

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    Redjacks Einwurf war nicht unüberlegt, wenn auch nicht wirklich passend formuliert. Geister im Allgemeinen un dieser hier im Speziellen legten Husseins Erfahrung nach meist Wert auf die Form. Ausgehend davon, dass es sich bei Rayari um ein Wesen handelte, welches wenn schon nicht den alten Mythen entsprungen doch zuallermindest sehr stark an diesen orientiert war, war die äußere Form für ihn sicher ausgesprochen wichtig. Was sein Angebot anging überlegte Hussein. Er konnte natürlich auch selbst einen Geist losschicken, wie dessen Chancen aber standen waren fraglich. Fraglich war allerdings auch, was Rayari letzlich als Gegenleistung erwarten würde. Er mochte fair und großzügig sagen, Geister hatten nichts desto trotz mitunter etwas eigenartige Vorstellungen, auch beim Thema Fairness.


    Was Hussein aber ebenso wichtig war: Den Kerker zu verlassen. Die hier herrschende Hintergrundstrahlung im Astralraum war schlecht. Normalerweise schwächte diese alles magische, mit etwas Pech würden die anscheined hier stattgefundenen Blutrituale aber ein Wesen wie Citraksa sogar eher stärken, falls er sie hier fände.


    "Ehrwürdiger Rayari, euer Angebot der Hilfe ehrt uns. Wir werden kurz beratschlagen müssen, wenn ihr gestattet. Ich würde auch anregen, die ehemalige Heimstatt Hendras zu verlassen und ebenso den Kerker an sich. Citraksa hätte an diesem Ort sicher einen nicht zu unetrschätzenden Vorteil, sollten er uns hier finden."


    Per PAn schickte er der Crew:
    << Wegen seines Angebotes: Ich weiß nicht genau. Er kann uns wahrscheinlich echt helfen, aber wird er als Gegenleistung verlangen? Unter normalen Umständen würde ich selst einen Geist zur Suche losschicken, aber er der an diesem Ort weit kommen würde weiß ich nicht.>>

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    Magische Wesen konnten mit technischen Signalen nichts anfangen, soviel wusste Mellow, und so war er sehr dankbar, dass Hussein über das Netzwerk kommunizierte, denn er traute diesem Geist genauso wie allen anderen magischen Erscheinungen nicht über den Weg. Während ihm Hussein und andere erwachte schon oft gesagt hatten, dass die Beweggründe von Geistern lediglich andere waren und daher fremdartig erscheinen, so waren für Mellow Geister grundsätzlich potentielle Feinde und man war sicherer, wenn man sie dahin zurückgeschickt hat, wo sie hergekommen waren. Er blieb daher noch immer auf einen Angriff gefasst. Der Troll hebt sein MG und wechselt die Munition um das MG mit etwas zu laden, was auch Geistern Probleme bereitete. Seine Crusader war standardmässig mit Stick n Shock ausgerüstet und das sollte angeblich gegen Geister helfen, aber Mellow ist kein Freund dieser Munition. Daher lädt er sein MG mit panzerbrechender Munition und lädt Granaten mit weißem Phosphor in den Granatwerfer.

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    Zur Erleichterung aller verlässt die Gruppe den Kerkerbereich, nachdem Hussein darauf aufmerksam gemacht hat. Selbst diejenigen, welche die brutalen Impressionen des hiesigen Astralraums nicht haben wahrnehmen können, spüren eine sichtliche Erleichterung, als sie diesen Ort verlassen. Rayaris Präsenz scheint dahingegen nach wie vor unverändert und nahezu statisch.


    "Zeit spielt keine Rolle für mich. Beratschlagt euch. Ich werde in der Bibliothek auf euch warten."


    Mit diesen Worten schreitet Rayari lautlos und gemächlich zum Bibliotheksraum zurück. Dann ist die Crew im Korridor wieder alleine. Alleine mit ihren Gedanken und der Tragweite des Gehörten.

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    Kaum ist der Geist verschwunden ergreift Redjack das Wort:

    "Ich finde diesen Ort genauso unheimlich wie du Hussein, aber wir sind goldgierige Piraten. Darum sollten wir erstmal alles Plündern was es hier an wertvollen Schätzen gibt. Kleinzeug wie Schmuck oder sowas kann ja die Krull ein paar mal hin und herfliegen. Luftabwehr müssen wir ja nicht befürchten. Vielleicht gibt es auch seltene Waffen oder Foki? Wir haben bisher weder die Sicherheitszentrale noch Selanis Schlafzimmer gefunden. SIcher hat er auch dort einen Tresor oder zumindest ne Flasche Champagner versteckt. Nachdem wir alles wertvolle geklau... geborgen haben können wir immer noch überlegen ob wir den Heldentod für einen Gong sterben wollen. Immerhin -Pak Radil würde uns für den Gong ein Vermögen zahlen, ganz zu schweigen von den Dayak. Und wir hätten uns an den Kurawas gerächt die José getötet haben."

    Richtig überzeugt wirkt niemand. Also versucht er sie mit praktischen Dingen zu überzeugen.


    "Kumar, gibt es denn gar kein aktives Netzwerk in das du dich hacken kannst? Vielleicht sind hier irgendwo Glasfaserkabel? Wir brauchen einen Überblick über die Anlage, zumal dieser Citraksa ja zurückkommen kann."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1076-


    Nairi, die neben Redjack steht, senkt leicht den Kopf. Ihre Mimik wirkt konzentriert, nicht mehr ganz so abwesend, wie es in letzter Zeit häufiger der Fall gewesen ist. Ihre dunklen Augen huschen hin und her, als würde sie mit sich selbst im Zwiegespräch stehen. Dann beginnt sie zu sprechen, ohne dabei jemand Bestimmtes anzuschauen.


    "Selani scheint die Tradition der alt javanischen Könige fortzuführen. Das haben wir hier in der ganzen Anlage gesehen, und auch Rayaris Ausführungen gingen in diese Richtung. Die javanischen Könige und ihre Hofgesellschaft haben daran geglaubt, dass die Macht des Königreichs im Herrscher alleine konzentriert war, das sie von ihm, als absolutem Mittelpunkt, ausging und dann, je weiter man von ihm entfernt war, immer weiter abnahm. Deshalb haben die Raja auch alle potenten Gegenstände, wie die pusaka, in ihrer unmittelbaren Nähe positioniert und sie selbst regierten vom Mittelpunkt des Kraton, vom uleng, aus. Ich bin mir sicher, dass wir alle Schätze Selanis deshalb im Mittelpunkt der Anlage, sozusagen im Thronsaal, finden."


    Mit ihren zierlichen Fingern weist sie den Korridor entlang.


    "Er müsste in dieser Richtung liegen und dürfte nicht mehr weit entfernt sein, da wir bereits im Musikalienraum gewesen sind."


    Ina nickt zustimmend.


    "Ich denke, sie hat Recht. Aber wir sollten daran denken, dass Selani wahrscheinlich, na ja, wenig moderne Besitztümer haben wird, sondern eher viel Traditionelles."

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    Hussein hatte zuerst Jacks Antowrt angehört und dann auch Nairis Einwurf sowie Inas Bestätigung.


    "Wenn ihr Recht habt und das habt ihr sicher, dann vermute ich aber auch, dass wir exakt dort auf Citraksa treffen. Zumindest fände ich es passend. Was den Gong und Rayari angeht: Tja, dann lasst uns ihn halt um Hilfe bitten. Wobei ich in jedem Fall im Vorfall wissen will, was er als Gegenleistung verlangt!" antwortete er auch niemadem direkt.


    Der Magier überlegte, ob er einen Geist als Kundschafter schicken sollte. Asiz würde er nur ungern einer höchst ungewissen Gefahr aussetzen aber seinen beschworenen Luftgeist könnte er schicken ...