[Location] SR-Spieler aus dem Osten

  • Hi Leute!
    Jeder Berliner SR-Spieler, den ich nicht selbst assimiliert habe, scheint aus dem Westen Berlins zu kommen.
    Ist das Einbildung? Wenn ja, dann zeigt euch. :P
    Mal ernsthaft, gibt es hier Ostberliner SR-Spieler im Forum?


    Ich finde es echt erstaunlich, dass der Grossteil der dt. SR/Rollenspiel-Community aus dem Westen kommt. Die letzte Theorie, die ich darüber hörte, besagt, dass es an den Smidt-Spielen liegt, die früher in jedem Karstadt im Westen zu kaufen waren.
    Meint ihr das stimmt, oder habt ihr eine andere Theorie? Gibt es da draussen eine Gruppe von "Anarcho-Ost"-Spielern? Dann lasst doch mal von euch hören. :P


    Ich bin gespannt auf die Antworten, cheers.


    McDougle

    [Echte Messerklauen tanzen zu Speedcore!]
    >Wenn es keine Zeugen gibt, ist es kein Mord.< Sith Akolyt

  • *meld* als DResdner eher sehr weit östlich. aber ich muss sagen: hier sieht es SEHR trüb aus mit SR. ich hatte mal kurze zeit ne runde, aber wegen zeitmangel hat sich das auch weider aufgelöst. forum sei dank kann ich dem hobby wenigstens etwas frönen!

  • Bin zwar "stolzer" :P Nichtberliner, aber ich spiele immer in Berlin. Und ich komme aus den 1990 anektierten Gebieten :).
    Aber irgendwie ist es in Berlin und Umgebung glaube schwer Leute zu finden. Unsere Gruppe ist leider recht klein.

  • In West-Berlin eigentlich nicht, hier gibt es genügend Spieler für fast jedes RPG. Meine Rollenspieler-Bekannten die aus dem Osten kommen, spielen aber kein SR, dafür andere Systeme. Aber es ist allgemein schon richtig beobachtet das die meisten Spieler aus dem Westen kommen. Liegt wohl daran, das als P&P-RPG sein Hoch hatte, waren sämtliche Läden im Westen. Und West und Ost waren noch nicht so zusammen gewachsen. Außerdem war wohl die Erziehung im Osten (laut Aussage eines Bekannten) greifbarer und mehr realitätsbezogen, als im Westen. Zumindest die die noch alt genug waren im DDR System ihre ersten Jahre zu verleben. Als die Bevölkerung der Stadt dann einige Jahre später sich mehr und mehr vermischte hatte das RPG, an Einfluss verloren, TCG waren da im Kommen. Die einen waren dann "zu alt" um sich noch auf das Spiel einzulassen, die anderen zu jung und gingen lieber auf TCG ab und der kleine Teil der östlichen Rollenspielerschaft war von SR (ich zitiere: Einem Faschistischen und kapitalistischen System mit viel zu viel Regellücken.) abgeneigt, dazu kamen dann Dinge wie die Verlagsprobleme von SR und natürlich die nächste Welle die MMORPG, die auch potentiellen Nachwuchs erst einmal für sich beanspruchte und auch eine neue Art von Rollenspieler hervorbrachte, mit der die alte Generation eher schlecht zurecht kam. Inzwischen ist es aber so das die Herkunft überhaupt eine Rolle mehr spielt, zumindest in meinem Umkreis, ob du nun aus dem Osten oder Westen bist. Ok den jüngeren Spielern geht das eh am A. vorbei, denn sie haben die DDR und dessen Erziehungssystem nicht erlebt oder nur zu kurz um wirklich geprägt zu sein. Natürlich spielen auch die Eltern/Erziehungsberechtigten eine große Rolle. Und was ich so beobachten konnte waren Eltern aus dem Westen offener für Freigeister und ließen ihre Kinder machen was sie wollten, ihr östliches Gegenstück vermittelte ihren Kindern die Werte (ob nun gewollt oder nicht) die sie selbst in der DDR erlebt haben, hier steht der gesunde Körper im Vordergrund, Bewegung, körperliches Arbeiten/Erfahren statt den Geist freien Lauf zu lassen wurde er mit Disziplin geschult. Oder anders gesagt im Westen wurde Individualismus gelehrt (finde Deinen Weg!), im Osten Anpassung und Eingliederung in das Volk (finde Deinen Platz!).
    Interessant war mal eine Diskussion auf einer Party, da kam raus das die Mädchen aus dem Osten viel viel krasser getrimmt wurden als die Westlerinnen, und auch Zukunftsvorstellungen und -Pläne hatten, die immer ergeizige Karriere & Kinder inne hatten und das in möglichst früh, hingegen waren die Wesie-Girls eher so das sie keine Ahnung hatten was sie eigentlich mit ihrem Leben vor hatten und Karriere natürlich gut wäre (aber bitte ohne viel Anstrengung) und Kinder mmmh irgendwann viel viel später...
    Das man das so krass nicht verallgemeinern kann, weiß ich selbst, aber man sieht doch schon das die vermittelte Disziplin und damit der vorgegebene Weg die Leute schneller erwachsen werden lässt. Wohingegen freie Entfaltung und Förderung des freien Willens, die Leute länger Kind sein lässt. Beides sind komplett andere Lebensweisen und führen auch zu anderen Problemen und Perspektiven im und auf das Leben.
    Das was ich hier schreibe sind Beobachtungen und eigene Erfahrungen und sind nicht böse oder bindend gemeint.

  • @UV, deiner Beschreibung nach entnehme ich mal das du ausm westen kommst :).
    Ich denke mal das deine Beobachtung schon relativ zutreffend ist, jedenfalls was meine Altersgruppe betrifft kann ich das so bestätigen.

  • Killua :
    Den ersten Satz wollte ich exakt genauso schreiben. :P


    Mal im Ernst, wie du auch gesagt hast, dein Beitrag basiert sehr stark auf Alltagspsychologie... die von "westlicher Erziehung" beeinflusst wurde. :P Das scheint durch. :mrgreen:

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  • ich denke aber, dass es noch mind. eine "komplett neue" generation braucht. also eine, die von eltern erzogen wird, die sleber den unetrschied nur noch kaum gespürt/erlebt hat.


    und manche sachen werden so schnell eh nicht verschwinden (wenn überhaupt je). ein niedersachse ist ja auch einem bayer nur begrenzt ähnlich, wenn ihr, wisst was ich meine ...

  • "SCARed" schrieb:

    ich denke aber, dass es noch mind. eine "komplett neue" generation braucht. also eine, die von eltern erzogen wird, die sleber den unetrschied nur noch kaum gespürt/erlebt hat.


    und manche sachen werden so schnell eh nicht verschwinden (wenn überhaupt je). ein niedersachse ist ja auch einem bayer nur begrenzt ähnlich, wenn ihr, wisst was ich meine ...


    nur das es diese GEneration schon/noch nicht gibt. Bei manchen Leute habe ich manchmal echt das Gefühl die glauben hier im Osten würden wir noch hinter der MAuer leben und überall nach Bananen anstehen. Und das sind zum großen Teil Leute die keine 20 Jahre alt sind.

  • Vorurteile leider auch nicht. ;)
    Ne Englischlehrerin hat mal erzählt, wie sie in Amerika von nem Schüler ernsthaft mit dem Hitler-Gruß gegrüßt wurde. :lol:

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  • "Jack-The-Rigger" schrieb:

    Jaja, die Geschichte... in Indien waren sie ganz stolz, dass sie wussten, das Deutschland zweigeteilt ist.


    ich meine mich erinnern zu können das meine Schwester mir auch sowas von da unten erzählt hat.

  • N Mädchen aus meiner Stufe war mal in Schottland... und wurde da ernsthaft gefragt, warum nicht endlich jemand was gegen Hitler unternimmt...

    ...Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und es kam Schlimmer...
    ...Und der Tod legte die Sense beiseite und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg...
    Quoth the Raven: Nevermore


    Mein oberstes Regelsystem ist immer noch GMV!!