[IP] Dunkel

  • #1 – SL


    Shamus:


    Selten hast du so viel Spaß gehabt wie letzte Nacht. Du fühlst du frei, von der schweren Last der Verpflichtungen enthoben, du bist eins mit der Welt und sie Welt gehört dir allein. Wenn es nach dir ginge, könnte sie in diesem Moment untergehen und damit ewig dauern. Ein stiller Friede hat dich erfasst, etwas, dass du schon lange nicht mehr gespürt hast und schon verloren glaubtest. Kurz gesagt, du bist glücklich.


    Die Ursache liegt bzw. sitzt dir gegenüber und hört auf den Namen Trisha. Ihr habt euch gestern Abend in einem kleinen und unbekannten Club kennen gelernt und reichlich Spaß mit einander gehabt. Etwas Tanz, ein paar Drinks, vielsagende Blicke und ein Kribbeln im Bauch. Auf Anhieb habt ihr euch verstanden, sie ist selbstständige Talentsucherin, ein Headhunter. Eine kaum zu bändigende Lockenmähne, die sie kokett und damit dich um den Finger wickelt, Augen wie Smaragde, Beine bis zum Boden; eine Frau wie sogar du nicht alle Tage zu Gesicht geschweige denn in dein Bett bekommst.


    Dort wart ihr allerdings schon, befeuert von Alkohol und Novacoke habt ihr eurer Leidenschaft bis in die Morgenstunden freien Lauf gelassen. Du hast festgestellt, dass Trisha nicht nur intelligent und äußerst attraktiv sondern auch sehr phantasievoll sein kann. Und genau diese Schwärmereien lassen in dir das schon fast verdorrte Gefühl von Frieden, Harmonie und – doch, das könnte es tatsächlich sein – Liebe aufkommen. Es gibt Milliarden von Metamenschen auf diesem Planeten und du Glückspilz hast nicht nur deine Traumfrau getroffen, sie hat deine Avanchen erwidert.


    Erstaunt von dir selbst lächelst du still vor dich hin und erntest einen fragenden Blick. „Ich habe gerade festgestellt, dass es doch kein Traum ist.“ erklärst du sinnierend und rührst mit verlegen niedergeschlagenem Blick in deinem Blue Mountain. Sie lacht auf, hell klingende Glocken, Ambrosia. Trisha wollte spontan shoppen und du konntest ihr den Wunsch bei bestem Willen nicht abschlagen, zufrieden wie eine sattgefressene Löwin hütet sie die drei vollen Taschen, viel zu viel Geld für so wenig Stoff, aber du freust dich jetzt schon auf den Anblick. Nachdem sie ihre letzte Talentprämie in Mode umgesetzt hat, wolltest du – ganz der Gentleman – den Kaffee spendieren und sitzt ihr in diesem Moment gegenüber an einem kleinen runden Tisch inmitten einer Mall und bist glücklich.


    Das Design der Plaza zielt auf puren Luxus und Dekadenz hin, stiltechnisch hatte man sich an die jahrhundertealte Tradition aus Marmorboden und Gold, Gold, Gold und nochmals Gold gehalten; komplett mit römisch anmutenden Säulen, verschörkelten Querstreben und filigranen Stangenkonstruktionen für die überdachten Stände. Wenn man die größten, meisten und teuersten Materialien der ganzen Welt an einen gemeinsamen Platz bringt, kommt stets diese international fast standardisierte Look von Protz heraus. Künstliches Sonnenlicht fällt durch die Glaskuppel, die virtuelle Sonne strahlt warmes, braun-oranges Licht, das pitoresque durch die Gitterkonstruktion fällt wie durch Baumkronen und zauberte in die künstlichen Staubkörner das fast greifbare Gefühl einer Waldlichtung im Spätsommer. Irgendwo plätscherte Wasser, aber das konnte auch vom Band sein. Unter dem Tisch berührt ihr Fuß wie unbewusst dein Bein, ihr glutäugiger Blick straft den Zufall Lügen. „Ich geh mir noch mal schnell das Näschen pudern…“ haucht sie und entschwindet vorfreudig lächelnd zu den Toiletten. Du weißt aus deinen Erfahrungen der letzten Stunden, wie das enden wird und es gefällt dir sehr, sehr gut.


    Das diamanten funkelnde Idyll und dein Hochgefühl werden von einer Lautsprecheransage unterbrochen, die Besucher werden gebeten, das Gebäude zu verlassen und es bestehe kein Grund zur Panik. Die genau dadurch ausbricht. Du wirst von den plötzlich aufspringenden Menschen mitgerissen, ein undurchdringliches Knäuel aus Überlebensinstinkt, Ataxie und Einkaufstaschen, du schaffst es noch dir die wertvollste Papiertüte an die Brust zu drücken, doch gegen die zu den Ausgängen strömenden Flut hast du keine Chance. Kinder schreien nach ihren Müttern, ein aufgeregtes Stimmengewirr, Lederschuhe auf Marmor. Drücken und Drängeln, Tische kippen, chinesisches Porzellan zerschellt. „Hey, meine Freundin… sie ist nicht… sie ist noch…“ stammelst du aufgeregt und fuchtelst in Richtung der beidgeschlechtlichen Piktogramme. Der Wachmann spult ein routiniertes „Wir werden uns darum kümmern, Sir, seien sie unbesorgt.“ ab, schiebt dich wieder in den Strom und schaut sich gehetzt um; das ist keine Übung.


    Immer wieder schaust du dich um, aber du kannst sie nirgends erkennen, so viele Gesichter, von Angst und Verwirrung gezeichnet. Du versuchst über ihre Köpfe hinweg zu schauen, stehen zu bleiben und dich zu vergewissern, dass sie dich noch sieht, weiß wo du bist. Die Gruppendynamik ist unerbittlich, du bist schon so nah den Ausgängen, dass du dich jetzt beeilst ins Freie zu gelangen. Draußen triffst du sie wieder, sie hat bestimmt einen anderen Ausgang genommen, wurde auf einen anderen Fluchtweg geleitet. Seattle schimmert durch geöffnete Türen. Die Leute – und mittlerweile du selbst – haben zu rennen begonnen, ein Mann strauchelt und verschwindet unter der Masse. Schnell raus hier, umso schneller kannst du sie erleichtert in deine Arme schließen und nie wieder loslassen.


    Deine Ohren registrieren eine gewaltige Detonation hinter dir bevor sie ihren Dienst versagen, dann erfasst dich schon die Druckwelle der Explosion und du wirst zu Boden geworfen. Deine Welt wird in ihren Grundfesten erschüttert, Feuer, Staub, etwas Großes rast auf dich zu. Trisha! ist dein letzter Gedanke, dann wird alles D U N K E L.


    Grey:


    Der Tag beginnt, die Geschäftigkeit auf der Straße nimmt zu und du beschließt, diese zu verlassen und dich in dein aktuelles Versteck zurück zu ziehen. Nach dem Run mit Armitage, Payne und Jurij hast du beschlossen, dass es doch vielleicht besser sei, von der Bildfläche zu verschwinden. Nur für eine Weile, nur zur Sicherheit, reine Prophylaxe. Dein Meister hat dir beigepflichtet und du warst glücklich in seinem Sinne gehandelt zu haben. Um zu überleben ist es keine Schande sondern sogar ratsam sich in ein Loch zu verkriechen, deines heißt volltönend ‚New Eden Inn’ und ist ein abgewracktes Sarghotel in der Nähe einer Mall.


    Den wenigen Platz hast du mit Crackern, Soynudeln und Raviolidosen sowie zwei Sixpacks Wasser ausgefüllt, immerhin ist von Grundversorgung in diesem Rattenloch – du fühlst dich recht wohl – keine Rede und ein Unwetter steht bevor. Du hast es schon lange gespürt noch bevor die AR-Feeds mit den Warnungen kamen. Vorratskäufe seien natürlich nicht notwendig, hieß es, und lösten genau diese aus. Dir kam es ganz gelegen, dass auch andere Leute größere Mengen an haltbaren Nahrungsmitteln gekauft haben, so warst du nur eine von vielen Kunden mit einem erhöhten Vorratsbedürfnis und keine Lebensmittel bunkernde Runnerin mit einem erhöhten Verfolgungswahn.


    Deine spitze Nase zuckt, es liegt eindeutig etwas in der Luft, etwas Großes, nicht nur der nahende Sturm sondern ein bevorstehendes Ereignis kündigt sich an und es ist D U N K E L. Du kannst das unbestimmte Gefühl nicht genau definieren, es entzieht immer wieder deiner Wahrnehmung je näher du es betrachten willst, eher unterbewusst und doch mit Gewissheit. Was auch immer es sein mag, es lässt dich erschauern aber in deiner temporären Behausung dürftest du davor gefeit sein; wenn das Unwetter vorbei ist, kommst du wieder hervor. Du schiebst deine letzten Besorgungen in eine Ecke und quetscht dich dann auf die schmal gewordene Liege, die Enge bedeutet für dich nicht unbedingt Komfort aber dafür Sicherheit, deiner Meinung nach ein weitaus höher einzuschätzendes Gut.


    David:


    Bis zur absoluten Erschöpfung hast du mit bloßen Händen die Trümmerstücke beiseite geschafft, in der Kraft des Verzweifelten Verletzte unter Plastahl geborgen, hast viel zu viele Tote getragen als das schwere Räumgerät kam. Du bist über und über mit dünnem Staub bedeckt, der dich und deine Seele ausgetrocknet hat. Die Hilfe der Sanitäter hattest du unwirsch abgetan – du spürst keinen Schmerz - um dich mit Eifer in die Ruinen zu stürzen, den verbogenen Überresten von Pracht und Luxus, die die Reichen symbolisch schlussendlich verschlangen. Du kannst kaum noch aus eigener Kraft stehen, von reiner Willenskraft auf den Beinen gehalten, der einzige Gedanke zu dem du fähig bist ist das Durchhalten.


    Mit Bushido hast du dich nie befasst, gleichwohl der Ehrbegriff der Samurais schon lange in der japanischen und damit internationalen Firmenpolitik gepredigt wird. Für dich entspricht die Selbstaufopferung zum Wohle Anderer einem Selbstverständnis, es ist deine Pflicht zu helfen, koste es was es wolle. Über den toten Punkt bist du schon lange hinweg.


    Eine merkwürdige Stille und Leichtigkeit umfängt dich, die Rufe der Retter und das Piepen und Brummen der Maschinen nimmst du nur am Rand wahr, wie durch einen Schleier. Mit dem Rest deines kognitiven Bewusstseins realisierst du, dass du die scheinbar fehlende Großhirnaktivität genießt, aufgehst in dem Gefühl wie ein Automat unerbittlich deine programmierte Routine abzuspulen. Nicht denken, nur durchhalten. Nicht denken, nur Leben retten. Es ist D U N K E L in deinen Gedanken, nicht denken.


    Frankie:


    Verdammt! Keine Salami mehr, alles ausverkauft. Der Squatter neben dir wirft dir einen feixenden Blick zu. Wenigsten hast du noch SoyHack für eine gute Bolognese ergattern können, der Andrang im Stuffer Shack ist unglaublich und wäre eine gute Gelegenheit für eine kleine Lohnerhöhung, von der du aber aus Dringlichkeit absiehst – du bist nicht zum Vergnügen hier.


    Dein Kommlink spuckt eine abonnierten Nachrichtenmeldung aus: „Für die folgenden drei Tage wurde eine Unwetterwarnung für die obere Westküste herausgegeben, unter anderem Seattle. Bewohnern der betroffenen Region wird empfohlen Lebensmittel für die nächste Woche zu kaufen und zu Hause abzuwarten, bis Entwarnung von der Regierung gegeben wird. Durch das Tief ‚Erebos’ werden nach Berechnung des meteorologischen Instituts Seattle vermutlich schlimmste Orkane und Fluten einsetzen. Und nun viel Spaß mit...“


    Du überlegst kurz, was du noch brauchst, bist in Gedanken versunken und schon auf dem Weg zur Kasse, als es dir einfällt. Wie willst du gemütlich zuhause sitzen und die Naturgewalten draußen in deinem Trid drinnen sehen und dabei gemütlich speisen, wenn du keinen Rotwein hast. Die meisten lohnenden Objekte würden die nächsten Tage ihren Betrieb reduzieren und boten damit weniger Anreiz als Gefahr, du hast also noch keine besonderen Pläne und von daher beschlossen, erst einmal die Früchte des letzten Beutezugs zu genießen. Zu deinem Glück aus Pasta und Trunkenheit fehlt alleinig noch der passende Vino.


    Der Squatter, der dir vorhin bereits aufgefallen war, nimmt sich gerade die letzte Flasche aus dem Regal und legt sie in seinen Einkaufswagen in dem sich vornehmlich Alkoholika und recht wenig konventionelle ‚Bitte bevorraten sie sich’-Artikel tümmeln. Ohne es zu wollen bist du ein wenig echauffiert, missmutig funkelst du den alten Vollbärtigen in seinem abgetragenen Parka und zerschlissenen Kapuzenpullover an. Lockige graue Haare werden von einer speckigen White Sox-Kappe in Zaum gehalten, im Gegensatz zu seinem strahlenden Frohlocken ob des Barolo, den er fachmännisch studiert.


    In dir grollt die Frustration, dieser Tag ist bislang gekennzeichnet von dem Omen des Verlusts. Abergläubisch oder nicht, dich beschleicht das Gefühl, erst die Spitze des Eisbergs gesehen zu haben und dass du im Begriff bist, auf etwas Gefährliches zuzusteuern, dass im D U N K E L des Wassers liegt.


    Susan:


    Du wachst auf und es ist D U N K E L. Du hast keine Ahnung, wie lange du geschlafen hast, aber es war so lange, dass du schon wieder erschöpft bist; deine Beine sind schwer wie Plastahl, dein Rücken schmerzt, in deinen Schläfen drückt ein dumpfes Pochen. Um dich herum herrscht vollkommene Dunkelheit, es biete sich keinerlei Anhaltspunkt wo du bist. Oder wer du bist, flüstert fragend die leise Stimme des unterbewussten Es.


    Du schrickst auf als hätte dich ein Stromstoß getroffen, wirst nach wenigen Zentimetern aber bereits durch eine feste Oberfläche aufgehalten. Der Schmerz hinter deiner Stirn raubt dir fast die Sinne, die dünne Polsterung hat nicht viel zur Energieaufnahme beigetragen. Du besinnst dich eines Besseren und tastest vorsichtig um dich, dem Rätsel der Deprivation nachgehend.


    Du liegst auf dem Rücken auf einer einigermaßen weichen Unterlage, deren kaum nachgiebige Dicke eine Erklärung für deine körperlichen Beschwerden und plötzliches Erwachen sein könnte. Direkt links von dir befindet sich eine ebenso beschaffene Wand, deine Rechte kannst du halb ausstrecken bevor auch sie auf glattes Lederimitat trifft. Am meisten beunruhigt dich aber die niedrige Decke, knapp einen halben Meter über dir, die deinen ersten Bewegungsimpuls so schmerzhaft einschränkte und dir gerade genug Freiraum ermöglicht dich auf die andere Seite zu drehen oder zu kriechen. Eine Zusammenfassung der bekannten Fakten drängt dir die Assoziation eines Sargs auf; es ist dunkel, es ist vollkommen still und du bist in einer harten und kaum gepolsterten Kiste.


    Panik überrollt dich, du spürst gar nicht wie sich die Fingernägel blutig in deine Handballen bohren als du kreischend gegen die feste Platte über dir hämmerst. Deine Angst wird noch verstärkt durch die Erkenntnis, dass dir das Wissen fehlt wie du in diese Lage gekommen bist. Du strampelst mit den Beinen, die immer wieder gegen die Begrenzungen deines Verlieses stoßen, aber du bist über den Schmerz erhaben, von reinem Überlebenswillen getrieben. Der einzige Schmerz, den du verspürst, kommt aus dir selbst, aus deinem Inneren; die Angst vor dem Sterben, das Klammern am die ferne Flamme des Lebens, das letzte Aufbäumen vor dem Ende. Du hast das Gefühl, dass mit jeder Anstrengung die Luft in dem beengten Kasten weniger wird, der Kloß in deiner Kehle schnürt sogar das Schluchzen ab.


    Machtlos und ermattet bleibst du liegen, dies muss ein unglaublicher Irrtum sein, ein Traum. Aber du bist bereits erwacht.


    Urban:


    D U N K E L kannst du dich an die düsteren Seitenstraßen in der Nähe der ‚New Eden Mall’ erinnern, der Palast des Konsums stand in scharfem Kontrast zu der Baufälligkeit nur einen Block weiter, ein Anblick der den Geldsäcken natürlich dank schlagfestem Sicherheitsdienst erspart wurde. Das Juwel der nuyenschweren Sararimänner lag inmitten von Ganggebiet.


    Die ‚Crimson Crush’ beanspruchen ein gewissen Teil davon für sich und mit der Explosion des Einkaufszentrums ist die gesamte Gang in Aufruhr. Die anderen Gangs wollen die Gunst der Stunde nutzen um ihr Gebiet zu vergrößern, sind aufgescheucht zu ihren Turfgrenzen aufgebrochen und scheinen einen Angriff vorzubereiten. Es hat bereits erste Scharmützel gegeben. Ironie des Schicksals, dass jede Gang die Schutzhaltung der anderen als Aggression betrachtet und ihrerseits zur Verteidigung aufruft, ein paradoxer Teufelskreis.


    Du wurdest beauftragt, den StufferShack zu beschützen. Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs der ‚Blue Blunts’ ist im ungewissen Mittelfeld, du sollst hauptsächlich Präsenz zeigen für die hamsterkaufenden Bürger. Ob es nur an den bevorstehenden Konflikten liegt oder an deiner Wetterfühligkeit, es liegt etwas in der Luft und du musst bestimmt keine Meteorologe sein um zu wissen, dass ein Sturm aufzieht wie ihn Seattle selten erlebt hat.


    Hank:


    Es wird langsam D U N K E L, Flutlichtmasten wurden aufgestellt und tauchen die Szenerie aus Staub und Verwüstung in ein steriles Schattenspiel. Euer Team gehört zur zweiten Reihe, wartet am Rande des großräumig abgesperrten Bereichs und versorgt Leichtverletzte. Du bist Stress gewohnt und hast auch bereits den Schauplatz eines Gangkriegs miterlebt, aber die eingestürzte Mall ist eine völlig andere Dimension. Dutzende von Verletzten, Trümmer, Tote; mehr als genug zu tun für DocWagon. Der Katastrophenschutz hat sofort gegriffen, die Leitzentrale schnell reagiert, die Lage ist unter Kontrolle.


    In der Peripherie, nahe den gaffenden Schaulustigen, wissbegierigen Reportern und gestressten Polizisten, ist das Unglück für dich in Sichtweite aber doch in einer unwirklichen Distanz; wenn du nicht an den blinkenden Lichtern vorbei zu dem schwelenden Berg, der vor kurzem eine luxuriöse Mall war, schaust sondern nur auf deine latexbehandschuhten Hände, könnte es ein ganz normaler langweiliger Dienst an einem ganz normalen Tag sein. Du wischt Staub, Blut und Schweiß, desinfizierst Platzwunden und sprühst aufschäumende Schnellverbände auf gebrochene Gliedmaßen. Du hast gar nicht erst angefangen, die Patienten zu zählen, es ist ein schier unablässiger Strom der seinen Weg auch zu dir findet. Die Polytraumata werden von den bereitstehenden Ospreys ausgeflogen, die meisten Verletzten werden von den HTR-Teams an vorderster Front versorgt – alles gute Prämien, die du gut gebrauchen könntest. Zu dir wird lediglich alle paar Minuten ein Metamensch mit Bagatellverletzungen und verstörtem Blick gebracht, in dessen leeren Augen du dich selbst zu spiegeln scheinst.


    Das Geschehen liegt wie in großer Ferne, unwirklich und für dich nur durch einen sporadischen Überlebenden alle 10 Minuten validiert. Ein Grund mehr für einen neuen Job; du fühlst dich leer und ausgelaugt, dein Geist hat sich von deiner weltlichen Hülle abgekoppelt und schwebt über darüber, deren Tätigkeiten gleichgültig betrachtend, als wäre dein Körper ein Drohne, die du selber riggen würdest. Selbstentfremdung, ein weiterer Schritt auf dem Weg ins Ausbrennen, diagnostizierst du. Ohne dankbare Worte, geschockt von dem Einsturz, taumeln die Behandelten weiter und an dir vorbei, ihrem restlichen Leben als Zombie entgegen, du fühlst dich als einer von ihnen.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

  • #2


    Grey:



    Eigentlich war es Zeit. Eine neue Lehrstunde wartete auf Grey, in der sie unermesslich viel lernen sollte. Über sich und über die Natur der Dinge, über ihre Stärken und ihre Schwächen. Wie sie alles für sich nutzbar machen könnte und wie sich alles gegen sie wenden würde, sollte sie sich nicht an die grundlegenden Weisungen halten, die ihr ihr Meister immer gab.
    Und doch lag sie jetzt in dieser überdimensionalen Tupperschachtel(c?) und stopfte Cracker in sich hinein.
    Gerade heute. Grey erinnerte sich lebhaft an ihre letzte Zusammenkunft mit ihrem Meister:


    "Das nächste Mal, wenn ich dich unterweise lernst du die Grundlagen über das Wesen jener Astralbewohner, die ich dir bisher vorenthielt und die schon seit Urzeiten untrennbar mit der Menschheit in Kontakt standen, obwohl sie doch so fremdartig für euch sind und waren, wie die reine Magie selbst."


    Grey hatte natürlich sofort gewusst worum es ging. Sie hatte Jahre der Übung und der Verinnerlichung der meisterlichen Gebote gebraucht, um endlich an diesem Punkt zu angelangt zu sein. Sie würde etwas über die uralten Ahnen lernen, wie manche sagten. Andere nannten sie <die elementaren Strukturen des allumfassenden Kosmos>, doch die populärste und auch beste Bezeichnung war weit einfacher: Geister
    Wie gern würde Grey einfach die Augen schließen und die Welt hinter der physischen Ebene sehen, zu ihrem Meister aufbrechen und sich dem unterziehen, was er heute für sie vorbereitet hatte. Dafür nahm sie auch Tag für Tag die verwirrenden und fremden Eindrücke des Astralraums auf, die sie noch immer so wenig begriffen und noch weniger leiden gelernt hatte, auch wenn sie mittlerweile imstande war, einzelne Strukturen zu beeinflussen.
    Doch es war wie es war. Sie hatte viel zu viel Angst um ihren Geist in das <zweite Angesicht der Welt> zu transferieren. Nicht bei der Qualität dieses Schlosses und nicht beim Gedanken an diesen übel riechenden Troll, der sie vorhin so merkwürdig angegrinst hatte. Ihren wehrlosen Körper konnte sie einfach nicht im Sarghotel zurück lassen.
    Ausharren. Es sind nur ein paar Tage, bis sich der Sturm um NeoTech und der Sturm über Seattle gelegt haben. Dann bin ich wieder in meiner Wohnung und das Leben geht normal weiter. Hier könnte ich mich sowieso nicht wirklich vorbereiten, außer Essen und Wechselsachen für 2 Tage hat hier ja sowieso nicht mehr reingepasst.

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • #3


    Susan:


    Stumme Tränen rollen über meine Wangen. Die Raserei hat mir für einen Moment alle Kraft geraubt und in der entstehenden Stille bricht der Schmerz in einer neuen Welle über mich hinein. Drek, drek, drek! schießt es mir durch den Kopf. Die haben dich eingesargt! Lebendig begraben! Ich spüre, wie die Panik mich erneut zu übermannen droht. Schluchzend ringe ich sie nieder. Denk nach Mädchen. Bleib ruhig und denk nach. Fieberhaft durchwühle ich mein Gedächtnis, suche das letzte Ereignis, an das ich mich erinnern kann. Entsetzen erfasst mich, als ich feststelle, dass da nichts ist; mein Kopf ist dunkel wie das Gefängnis, das mich umgibt, meine Gedanken scheinen einsam in endloser Leere umherzuirren. Da muss doch was sein. Irgendwas. Welche Schule habe ich besucht? Wer sind meine Eltern?

    Wer bin ich?

    Schluchzend kauere ich mich, so gut es geht, in eine der Ecken des Sarges. Ich bin verwirrt, fühle mich einsam und verlassen. Verdammt, du kannst hier nicht einfach liegen bleiben! rufe ich mich selbst zur Ordnung. Beruhige dich erst mal, dann versuch hier irgendwie rauszukommen. Doch bei diesen Worten sehe ich mich selbst, mehrere Meter unter der Erde, in diesem winzigen Sarg eingesperrt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich bereits Würmer und Maden auf mich zu kriechen, in der Dunkelheit, die mich umgibt, scheinen sie auf meinen Tot zu lauern. Ich spüre, wie sich mein Atem beschleunigt, wie mein Puls zu rasen beginnt und Adrenalin durch meinen Körper flutet und den Schmerz fortspült. Panik und verzweifelte Wut löschen mein denken aus und lassen mich erneut um mich schlagen und treten.
    Erst, als meine Knöchel wund geschlagen sind und das, den Handrücken entlangrinnende, Blut sich mit dem aus meiner Handfläche vereinigt, lässt mich der Schmerz wieder zu Besinnung kommen. Kalt und unbarmherzig wie ein Messer schneidet er durch meine Emotionen und lässt langsam wieder klare Gedanken in mein Bewusstsein sickern.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren, schießt es mir durch den Kopf. Jetzt, wo ich wieder halbwegs klar denken kann, beginnt mein Körper routiniert, ja fast schon mechanisch, eine systematische Untersuchung der Umgebung durchzuführen. Decke, Wände, Kopfende, alles was sich irgendwie erreichen lässt wird abgetastet und auf irgendwas untersucht. Was weiß ich selber nicht, nur irgendwas, was nicht Wand ist. Während meine Hände an mir herabgleiten, um nach Hosentaschen oder ähnlichem zu suchen, merke ich erleichtert, dass es mir hilft etwas zu tun, egal ob es jetzt sinnvoll ist oder nicht. Viel besser. Genauso kenne ich dich, Mädchen. Noch bevor ich diesen Gedanken zuende gedacht habe, wird mir der Zynismus bewusst, der sich darin verbirgt.

  • #4 - Frankie


    Verdammt! Das konnte ja was werden. Erst keine Salami mehr und dann schnappte sich dieser Penner auch noch die letzte Flasche Vino. Wie sollte er jetzt seine Spaghetti entsprechend veredeln? Kein Italiener, der etwas auf sich hielt, kochte ein Bolognese ohne einen Schuss guten Rotweins. Ganz zu schweigen von den Gläsern, die er zum Essen trinken wollte. Frankie spürte wie langsam Wut in ihm aufstieg, als er den Alten mit seinem Wagen voller Alk betrachtete. Zum einen weil es ihn wurmte, an einen Squatter die letzte Flasche zu verlieren und zum andere dachte er sich Der schmeckt doch eh nix von dem Wein, bei dem ganzen Fusel, den er in sich reinkippt.
    Unentschlossen blieb er einen Moment stehen und überlegte, was er jetzt machen sollte. Ein kurzer Blick aus dem Schaufenster des Ladens sagte ihm, was auch immer er tat, er sollte sich beeilen, wenn er noch vor dem Unwetter zu Hause sein wollte.
    Kurz entschlossen sagte er mit einem falschen Grinsen: „Hey Opa, wie wär’s ich geb dir 20 Piepen und du überläßt mir dafür die Flasche, ich glaub du hast ja schon genug zu trinken, oder?“ Eigentlich widerstrebte es ihm, dem Penner Geld zu geben, aber noch mehr würde es ihm widerstreben, ohne Wein heimzugehen. Frankie hatte sich nicht die geringste Mühe gegeben, freundlich zu sein oder seinen Ärger zu verstecken. Der Alte antwortete jedoch nichts, sondern brabbelte nur weiter vor sich hin, während er seinen Wagen schob und seine Flasche musterte.
    Das war nur wirklich die Höhe. Was denkt der sich eigentlich? fragte sich Frankie als er dem Alten energisch einige Schritte nachging, ihn an der Schulter packte und „HEY!“ sagte „ich rede mit ihnen!!“ In seiner Stimme lag der gesamte Frust, der sich in ihm aufgestaut hatte. Es war ja nicht nur, dass bei seinem Einkauf einiges schief gelaufen war und dass er wahrscheinlich am sichersten mit einem Boot nach Hause kommen würde. Doch seit er sein letztes erfolgreiches Ding gedreht hatte, fühlte er sich wie vom Pech verfolgt. Alleine heute morgen waren zwei Lichter in seiner Wohnung ausgefallen und einige lustige Nachbarsjungen hatten eine tote Ratte an seinen Türknauf gehängt. Doch was als nächstes geschah, darauf war er nicht vorbereitet.

    "Never cut a Deal with a Dragon" - Runner Proverb

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  • #5 - Shamus


    Dunkel...
    Schweben... leichter als Luft...
    Da... Stimmen... ? Oder doch ein Gewässer das rauscht...
    Ein Schrei...!
    Wer schreit da...?
    Wieder dieser Schrei... vielleicht... ein Schmerzensschrei...?
    im selbem Moment...
    SCHMERZ!!
    Wieder ein Schrei...
    Langsam realisiert er... realisiert das etwas, das da über den Schultern dieses Körpers sitzt - Hoffentlich noch sitzt! - woher der Schrei kommt...
    "ARRRGHHHHhhh... ... ...ohhhh"
    Drek, ich bin schonmal angenehmer Aufgewacht... aufgewacht... da war doch...was..."Tri...sha...?"

    Immer noch Dunkel...
    Warum ist es so Dunkel....?
    Ach Drek!...
    Langsam öffnet er die Augen... inzwischen kann er auch den Schmerz lokalisieren... Rücken... und...
    "Hnngh... Eingeklemmt... Verdammtes Bein! Das hätts echt nicht gebraucht... Trisha?..."
    Mit nun halb geöffneten Augen sieht Shamus sich erstmal um, soweit es ihm möglich ist...



    Edit: Nummer

    ...Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und es kam Schlimmer...
    ...Und der Tod legte die Sense beiseite und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg...
    Quoth the Raven: Nevermore


    Mein oberstes Regelsystem ist immer noch GMV!!

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  • #6


    Hank:


    Der braunhaarige Zwerg mit seinen dunklen Augen mustert das Schauspiel welches sich ihm darbietet. Einerseits ärgerte er sich über die verlorenen Prämien, die er dort vorne gerade an sich vorrüber jagen sieht, andererseits braucht er heute nicht unbedingt noch zerquetschte Gliedmaßen oder offene Brüche zu seiner schlechten Stimmung. Gerade will er die leichten Schürfwunden eine apatisch wirkenden junge Frau versorgen die immer wieder Wortfetzen vor sich her brabbelt, als diese plötzlich aufspringt und anfängt zu schreien: "Helft mir, mein Mann ist noch dort unter den Trümmern! HELFT MIR DOCH!" Dann reisst sie sich los und rennt in Richtung der Unglücksstelle, wo sie jedoch von einigen Sicherheitsbeamten ohne viel Rücksicht aufgehalten und schließlich ruhig gestellt wird. Hank schüttelt den Kopf:

    Armes Mädchen, vieleicht hat sie ja Glück und muß heute keine Leiche identifizieren.


    Hanks Leben ging bergab. Seid dem sein ehmaliges Team bis auf ihn entlassen worden war, saß er fast nur noch in der Werkstatt und kam nur noch selten an echte Einsätze heran. Statt dessen wurde seine Arbeitszeit gekürzt und er wurde nach und nach durch einen neuen Mechaniker ersetzt. Zu seinem Glück arbeitete er schon lange genug bei DocWagon, wodurch er wenigstens seine Ware bereits komplett abbezahlt hatte und damit sein Körper wieder ganz ihm gehörte.


    Vor 6 Monaten jedoch waren seine Ersparnisse aufgebraucht. Seine gekürzte Stelle und das damit verbundene Gehalt waren einfach nicht mehr genug um seine Wohnung weiter zu bezahlen. Der Versuch eine eigene Werkstatt aufzubauen ging nur schleppend voran. Zwar hatte er sich bereits Räume gemietet und auch Werkzeug gekauft, aber die Aufträge blieben aus. Damals zog er dann in seine Werkstatt, um wenigstens nur einmal Miete zahlen zu müssen. Vor 2 Monaten musste Hank schließlich seinen Van verkaufen um nicht auf der Straße zu landen. Immerhin genügte das um sich noch ein paar Monate über Wasser zu halten, aber wie es in 1-2 Monaten aussehen würde, wusste Hank nicht.


    Vielleicht sollte ich diesen Seagate mal anrufen ob er was für mich hat... die letzten beiden Jobs waren einfach, auch wenn ich nicht wissen möchte wen oder was ich da transportiert habe. Langsam geht mir auf jeden Fall die Kohle aus, auch wenn ich in letzter Zeit beim Wetten mit meiner neuen Taktik ganz gut verdient habe... vielleicht war es auch nur Glück... und sein Glück sollte man nicht überstrapazieren.. oder doch?


    Mit routinierten Bewegungen aktiviert Hank sein Kommlink und sucht nach aktuellen News, wobei er leicht schmunzeln muss, als er einen Artikel über das heutige Unglück liest:


    “Am heuten Tage wurde die Innenstadt durch einen terroristischen Akt erschüttert. Eine bisher unbekannte Gruppe bekannte sich zum Angriff auf das "New Eden Mall" - Einkaufszentrum, welches am späten Nachmittag in sich zusammen stürzte. Bisher wurden 28 Menschen tot geborgen, wobei Experten derzeit von mehr als 100 Todesopfern ausgehen. Wie es den Terroristen gelang das beliebte Einkaufszentrum zum Einsturz zu bringen ist bisher unbekannt.“


    So ein Schwachsinn, wahrscheinlich war bloß einer der Architekten zu blöd die Statik richtig zu berechnen und ein kleines Beben hat den Rest erledigt. Blöde Presse-Typen, versucht aus allem Profit zu schlagen und Panik zu verbreiten.


    Abschließend checkt er noch kurz seine Nachrichten und widmet sich wieder seiner Arbeit.

  • #7


    David:


    Seit etwa anderthalb Stunden war der Wachmann jetzt am graben. Anfangs noch mit bloßen Händen, mittlerweile hatte er von irgendwem eine Schaufel bekommen. Der durchschnittliche Mensch, etwa 1.80 groß, weiß, mit grauen Stoppeln auf dem Kopf und braunen Haaren hatte bis jetzt quasi im Minutentakt Menschen geborgen, war ununterbrochen am graben, verarzten und trösten.
    Scheisse. Ich sollte irgendwas fühlen, aber... FUCK! Weitermachen, Dave, hier sind noch Leute drunter...
    Er wischte sich kurz den Schweiß von der Stirn und grub weiter. Dachte nicht an seinen Kollegen, der mit einem Betonsplitter im Bein und einem in der Brust im Krankenhaus lag. Nicht an Freddie, der im Kontrollraum geblieben war, um die Evakuierung zu kontrollieren, dachte nicht an die Scheisse, die hier abging. Fuck, er war fertig. Er musste 'ne Pause machen. Sich durchchecken lassen. Was trinken. Dann weitergraben.
    Er machte sich auf den Weg zu einem Sanitätszelt, die Schaufel noch in der Hand.
    "He, habt ihr was zu trinken da? Wenn ich nicht ein Bier bekomme, kippe ich um."

  • #8


    Urban


    In der Nähe des Eingangs vom gut besuchten StufferShack steht Urban mit seiner halboffenen Panzerjacke an die Wand gelehnt und beobachtet alle Passanten und Fenster in Sichtreichweite. Die Jacke von ´Urban Manufacturing´ verbirgt seine FN Praetor(linke Seite) und seine Ares Predator IV(am Rücken) gut genug und ist in den Gangfarben der ´Crimson Crush´ designed: Rot, noch mehr rot und ja, eine kleine Nuance zusätzliches, blutiges rot.
    Seine rechte Hand ist nah genug an der Waffe. Sie muss nicht hineingreifen, denn er zieht ohnehin schneller als die Anderen. Oft genug hat Urban die Gelegenheit das zu beweisen. Von wegen Ganger laufen nur mit Messern und Knüppeln rum... Trideo-Bull.
    Urban weiss, dass ihn niemand ansprechen wird, der ihn nicht kennt, da er seit seiner damaligen ´plötzlichen rezessiven genetischen Expression´ mit den zwei neu gewachsenen Teufelshörnern, dem Urban-Camo-Muster im Gesicht und den sehr sehnig anmutenden Armen und Beinen selbst in der 6. Welt furchterregend wirkt.
    Die ´Blue Blunts´ machen ihm auch wenig Sorgen, da er bereits bei einigen Botengängen mit ihnen zusammen stiess. Diese versifften Norms in ihren heruntergekommenen blauen Ganzkörperanzügen waren ihre besten Kunden und hatten mehr damit zu tun, Nachschub für sich selbst an BTL´s und anderen Drogen zu besorgen anstatt diese zu verticken oder, so wie es sich gehört, ihr Turf zu schützen. Anscheinend hatten sie heute genug eingeschmissen um zu versuchen sich ´Crimson Crush´-Gebiet zu erschleichen.
    Fat chance, Chummer. Kommt erstmal an mir vorbei.
    Der starke Wind zieht unablässig an Urbans Panzerjacke, da steht der Stadt wohl einiges bevor. Tiefgründig betrachtet er die dunklen Wokeln.
    Für die Versörgung der Crew sind andere zuständig, den Dienst hab ich hinter mir.
    Während er die vielen Norms und Brüder beobachtet und die paar Bonsai-Stutzer im Auge behält baut Urban eine direkte Comm-Verbindung zu Bullettime, seinem besten Chummer, auf.
    Als dieser abnimmt meldet er sich wie gewohnt:
    „Yo, Chummer! Muss grad für die Crew präsenz zeigen, also hab ich nachher wohl keine Zeit. Was machst du?“

    [Echte Messerklauen tanzen zu Speedcore!]
    >Wenn es keine Zeugen gibt, ist es kein Mord.< Sith Akolyt

  • #9 – SL


    Urban:


    In der Ferne hörst du einen dunklen Knall und tiefes Grollen, als würde die Erde selbst unter der drückenden Wolkendecke erschaudern, die sich vor die sowieso spärliche Sonne geschoben hat und den späten Nachmittag in bedrückendes Dunkel taucht. Der Wind pfeift dir ordentlich unter die Jacke, die du mit einem Frösteln schließt. Selten war der Wind in den Straßenschluchten so schneidend, du kannst dich nicht erinnern dass er dir jemals so beißend im Gesicht stand – so muss es sich auf hoher See anfühlen, denkst du, breitbeinig an der Reling, den Blick auf den Horizont, sturmgepeitschte Wellen.


    Die ‚Blue Blunts’ lassen sich nicht blicken und missmutig trittst du von einem Bein auf das Andere um ein wenig Wärme zu erzeugen. Wenn du am ganzen Leib schlotterst bist du keine besonders imposante Präsenz. Als nach ein paar Minuten außer dem Kommen und Gehen der Vorratskäufer nichts passiert, rufst du Bullettime an. „Hoi chummer!“ begrüßt dich die Stimme deines treuen Freundes. „Häng grad vorm Trid, die New Eden Mall ist explodiert. Voll krass, überall Trümmer und so, wie Krieg! Ey sach ma, bist du nicht da die Ecke?“


    Während du mit ihm sprichst schweift dein Blick beständig auf der Suche nach ankommendem Ärger umher und bleibt an dem Trideo hängen, dass im Stuffer läuft. Einige Einkäufer sind davor stehen geblieben um den Schrecken, der nur wenige Straßen weiter passiert, aus der sicheren Distanz der dreidimensionalen Unterhaltungselektronik erleben zu können. Auch dich zieht das Grauen in seinen Bann und du betrittst den Laden, ein heißer Soykaf wäre sowieso eine gute Idee.


    Frankie:


    Wie in einer Blase nimmst du die Realität um dich herum wahr, als würde das Leben ohne dich weiterlaufen, mit dir als ignoriertem Beobachter. Das Trideo plärrt von dem Einsturz der Mall, Fachsimpelei der Kunden über Statik, betretene Tränen für die Opfer, Feigheit die davon abhält die paar Blöcke zur Unglücksstelle zu laufen und seine Hilfe anzubieten, mediale Ausschlachtung. Die Beleuchtung im Stuffer Shack wirft ein kaltes Licht auf die Welt, lässt Schatten verschwinden und gräbt sie doch kontrastreich in die Gesichter der eilenden Menschen, Augenränder, große Poren, eine Neonröhre flackert immer wieder, das Surren der Kühlaggregate. An den Regalen kannst du auch ohne kaufmännische Ausbildung erkennen welche Artikel gefragt sind, große Lücken zwischen grellbunten Kanji, ‚Leider derzeit nicht erhältlich’-Arrows, grinsende Fratzen auf Pappe.


    All das nimmst du wahr in dem Zwickern eines Lidschlags aber erst in Momenten wie diesen, wenn das Adrenalin durch deine Adern pumpt, sich deine Muskeln anspannen und sich dein Denken fokussiert, wird dir bewusst dass der größte Anteil sensorischer Daten von deinem Gehirn ausgefiltert wird. Kaum dass du die Schulter des Squatters gepackt hast, wirbelt dieser zu dir herum, deine Hand in erstaunlich festem Griff. Du bist vollkommen perplex, mit einer derartigen Geschwindigkeit hast du nicht gerechnet und kannst dem auch nichts entgegen setzen. Wie gelähmt starrst du dem Mann in das bärtige Gesicht und erkennst, dass er etwa fünfzig ist und recht sympathische Gesichtszüge hat. Er macht Gebrauch von den vielen Lachfalten und tadelt dich gutmütig mit einem brummigen „Nana, Jungchen. Wer wird denn gleich, hm?“ Seine sehnige Linke lockert ihre Fessel und du entspannst kurz, dich beunruhigt aber der klare und konzentrierte Blick der braun-grünen Augen, die direkt in deinen motorischen Cortex zu schauen scheinen. Du bemerkst weiterhin dass der Mann in den abgerissenen Klamotten seine rechte Hand um etwas in seiner Jackentasche zu klammern scheint. Vielleicht solltest du deine nächsten Handlungsschritte wohlweislich abwägen.


    Shamus:


    Du befindest dich in dämmrigen Zwielicht, nicht vollständig dunkel, irgendwo dort, wo deine Füße sein müssten, schimmert Licht durch ein Loch so groß wie ein Staubkorn. Dich über dir rauer Beton, den deine Haare streifen, dein Atem wirbelt noch mehr Staub von der Oberfläche und lässt dich husten, bedrückende Enge, du kannst dich kaum bewegen, das Atmen fällt dir immer schwerer.


    Die Last über dir muss tonnenschwer sein, du kannst sie keinen Millimeter bewegen, das würde dir bereits reichen um die aufkeimende Klaustrophobie zu lindern. Aber jeglicher Versuch ist zwecklos, du bist eingeschlossen. Trisha! Du bangst, dass sie die Mall rechtzeitig verlassen konnte - was auch immer geschehen war, dass sie nur unter Trümmer verborgen ist so wie du, dass sie befreit werden kann, dass sie noch lebt. Verzweifelt hämmerst du gegen die Deckplatte deines postmodernen Cairns, immer wieder schluchzt du ihren Namen. „Trisha!“ Du merkst wie dir die Sinne schwinden, etwas Nassen und Warmes läuft dein Gesicht entlang, deine Augen werden müde, die Erschöpfung übermannt dich, deine Sicht verschwimmt, du wirst ohnmächtig. Trisha!


    Du weißt nicht, wie viel Zeit vergangen ist, hast jegliches Gefühl dafür verloren - Minuten, Stunden, es kommt dir vor wie Tag – als du Geräusche hörst. Erst Stimmen, von denen du wach wirst, dann Maschinen. Aufgeregt beginnst du zu rufen, immer wieder bis plötzlich gedämpftes Tageslicht auf dich fällt, Hände greifen nach dir und du weinst – diesmal vor Erleichterung. Du willst dich nach ihr umschauen, willst ihren Namen rufen, sie unter den Trümmern, auf die du einen schockierenden Blick werfen kannst, suchen. Aber du bist zu schwach um dich gegen die Verladung auf eine Trage zu wehren.


    David:


    Deine matte Stimme straft deine Worte Lügen und versaut die Pointe. Du bist wirklich kurz vor dem Umkippen und hilfreiche Hände, die Gesichter verschwimmen zu unwichtigen Flecken, reichen dich weiter; mehr taumelst du als dass du aus eigener Kraft gehst. Nur am Rande kriegst du mit dass hinter dir ein Mann getragen wird, den du gerade gerettet hast. Du bist dermaßen erledigt, dass du mittlerweile die Hilfe der Umstehenden annimmst. Jemand reicht dir einen Becher mit Wasser, den du gierig hinunter stürzt, nur um festzustellen, dass die Flüssigkeit erst deutlich macht wie sehr sie dir mangelt, der brennende Durst – so lange von dir unterdrückt – bricht seine Bahn und zwingt dich in die Knie.


    Du blickst einem Zwerg braunen Haaren und dunklen Augen ins Gesicht, der dich teilnahmslos mustert und mechanisch auf eine Liege setzt.


    Hank:


    Zu dir wird ein Mann geschleppt, der sich kaum noch auf den Beinen halten kann, individuelle Gesichtsmerkmale sind unter einer dicken Schicht aus Schweiß und Staub verborgen, dir aber auch gleichgültig. Du meinst, die Uniform eines Sicherheitsmanns zu erahnen, sicherlich einer der Helfer. Hinter ihm wird ein anderer getragen, ehemals modische Kleidung, junger Kerl, leicht blutende Kopfverletzung. Wie durch ein Wunder sind beide – wie eine kurze fachkundige Untersuchung des Arztes ergibt – scheinbar unverletzt.


    „Dehydration. Alle beide.“ stempelt der Doc ab – das Mantra des Tages – und du bereitest zwei durchsichtige Beutel mit Ringerlösung vor. Damit ist der deinem Wagen zugeteilte Vorrat erschöpft. Sieht so aus, als wäre das deine letzten mickrigen Prämien - Patienten siehst du schon lange nicht mehr in den Wesen - für heute.


    Susan:


    Du weißt nicht, ob du an einen Gott glauben kannst; zurzeit weißt du noch nicht einmal, was du mit dir selbst glauben kannst. Trotzdem flehst du innig an ein höheres Wesen, dass es dich von deiner Pein erlöse oder dir zumindest einen Lichtblick im Dunkel – im wahrsten Sinne des Wortes – geben möge, ein Zeichen des Endes deiner Deprivation. Als wärst du erhört worden geht ein Zittern und Rumpeln durch deine kastenförmige Welt, ein Schwanken, wie ein weit entferntes Erdbeben. Du hörst metallisches Knirschen, aufgeregte Stimmen, die gleich wieder verstummen und du deinen strapazierten Sinnen zuschreibst. Allerdings bist du jetzt nicht mehr der Überzeugung, dass du dich unter der Erde befindest. Dein Gleichgewichtsorgan hat eine alte Assoziation gefunden und du hast die unbestimmte Gewissheit nicht begraben worden zu sein. Dein Behältnis ist für dich immer noch ein Sarg, ein böser Gedanke kriecht in dir empor dass vielleicht wirst du feuerbestattet wirst.


    Mit blutverschmierten Fingern kannst du in deiner Jackentasche ein kleines Kästchen aus Plastik erspüren, dass dir vor Erregung zitternd immer wieder entgleitet. Aufgeregt ertastest du in völliger Dunkelheit nach einer Erhebung oder ähnlichem, das auf einen Schalter schließen lässt. Deine aufgeregte Suche wird erheblich durch die Taubheit in deinen verkrampften Fingern erschwert, doch nach einer gefühlten Ewigkeit gelingt es dir endlich, das Gerät zu aktivieren. Das matte Leuchten des Bildschirms brennt wie eine Engelserscheinung in deinen vor Erleichterung tränenden Augen, der Novatech-Schriftzug weckt in dir ein vertrautes Gefühl. Dem Statusbild weicht die Mitteilung dass du eine ungelesene Nachricht hast, die du begierig nach jeglicher Sinnesinformation mit einer Berührung öffnest. Deine Verwirrung wächst mit jeder Millisekunde, die du die Botschaft liest…


    Mit all deiner verbliebenen Kraft schreist du so laut du kannst deine Wut, Angst, Enttäuschung, Freude, Furcht und Hass hinaus; schreist und schreist und schreist und schreist, bis deine Stimme wimmernd versagt.


    Grey:


    Still wie ein Mäuschen liegst du in deinem Versteck und lässt deinen Geist treiben, auf der Suche nach dem Kontakt mit deinem Meister. Um dich herum wirbelt die Energie der Geisterwelt und du beginnst dich mit ihr zu vereinen, dich dem Fluss anzupassen. Deine entspannte Konzentration wird urplötzlich von einem bedrohlichen Lärm unterbrochen, das gesamte Sarghotel gerät ins Schwanken, dir rutscht der Stapel mit den Instantnudeln auf den Kopf und reißt dich in die wirkliche Welt zurück. Ein Erdbeben in Seattle erscheint dir äußerst unwahrscheinlich, es hörte sich eher nach einer entfernten Explosion großen Ausmaßes an.


    Auf dem Gang vor deinem Liegesarg hörst du aufgeregte Stimmen und schnelle Schritte. Du haderst einen Moment ob du weiter meditieren sollst, dann siegt die Neugier und du kletterst aus deinem vielleicht doch nicht so sicheren Loch. Vorsichtig drückst du dich über den Laufsteg aus Stahlgitter, unter dir kannst du andere Bewohner sehen, die zum Ausgang eilen, als du aus einem Sarg neben dir einen langanhaltenden und markerschütternden Schrei einer Frau hörst, so verzweifelt dass es sich fast wie das Heulen eines Banshees anhört.

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  • #10


    Grey



    Verdammt was ist hier los? Immer mehr Menschen scheinen panisch zum Ausgang zu rennen. Laute Rufe, Gesprächsfetzen, das Weinen einiger Kinder.
    Was machen die eigentlich hier? Familienurlaub?
    Niemand scheint den Schrei gehört zu haben... oder es intressiert sich einfach keiner dafür.
    Langsam dreht Grey sich um. Die Kammer, aus der der Schrei kam, ist verdammt nah. Wenn es sich um irgend eine Art Infizierten handelt, täte sie wohl besser daran, einfach zu verschwinden, wie all die anderen.
    Wenn es aber nun eine hilflose Frau ist, die versehentlich eingeschlossen wurde...
    Drek. Ich hab mir natürlich wieder das einzige Sarghotel ausgesucht, indem plötzlich die Hölle los ist und Vampire und Nosferatu sich direkt neben mir ihren Ritualen hingeben. Okay. Was tun? Wegrennen? Klingt eigentlich gut. Ich hab hier nichts was ich wirklich bräuchte.
    Dem... Ding in der Kammer helfen? Klingt irgendwie gefährlich. Allerdings weiß ich noch immer nicht, ob es nicht wirklich jemand ist, der meine Hilfe braucht und ausahmsweise nicht mein Blut als Nachtisch will.

    Direkt neben der jungen Elfe kriecht ein Troll aus seiner überdimensionierten Schlafkammer und sieht sich verwundert um. Sabber tropft von seinen Hauern und sein Blick fällt auch Grey.
    Der Typ von vorhin. Schön ruhig bleiben, der wird sich gleich verziehen...
    5...4...3...2...1...
    Okay, er ist immer noch nicht weg und er starrt mich schon wieder so an. Okay. Ich hab nichts hier um mich verteidigen zu können und wenn ich noch etwas warte, sind alle panisch rausgerannt und ich bin hier ganz allein. Ich werd einfach den Vampir rauslassen und dann verzieh ich mich.

    Grey ging langsam und möglichst unauffällig zu der Kammer, aus der der Schrei kam.
    Ziemlich doof, dass ich vorher nicht nachgesehen habe, ob die Tür wirklich klemmt oder so. Wenn ich jetzt wie bekloppt versuche sie aufzubekommen, dann merkt der sofort, dass es nicht meine Kammer ist und ich hab nicht wirklich Lust diesem Kerl eine Vorlage für die "Hilfsbereitschaftsnummer" zu geben.
    Greys Hände zittern als sie das Schloss an der Tür begutachtet. Sie spührt die Blicke des Trolls im Nacken und obwohl sie weiß, dass die ganzen Vorurteile über diesen Metatyp ebenso wenig geltend sind, wie die Vorstellung von den wunderschönen und besonders weicheiigen Elfen, kann sie einfach nicht anders als sich äußerst bildlich vorstellen, wie eine massige Hand ihre Schulte ergreift und sie herumzerrt, um sie dann gegen die Wand zu pressen, und sie zu überfallen.
    Kleine schwarze Punkte machen sich in Greys Blickfeld breit.
    Jetzt nicht ohnmächtig werden. Du hast in den letzten Tagen viel Drek erleben müssen, aber sogar das hast du geschafft, also reiß dich zusammen!
    Du hast den ersten Run durchgezogen und hast dich hier verkrochen. Es gab einen Knall und du solltest hier verschwinden, bevor noch mehr Menschen auf dich aufmerksam werden, als dieser Troll da, also sieh einfach auf das Schloss und öffne es wenns geht. Reiß dich zusammen!

    Etwas fahrig legt Grey die Hände auf das Tastenfeld um den Türöffner, zu überprüfen, während sie den schnarrenden Atem des Trolls hört und sich fragt ob ihre Bedenken gegenüber dem Troll und der Person in der Kammer gerechtfertigt sind, oder ob sie einfach bloß irre wurde. So wie die Shadowrunner im Trid, die nach dem ersten Jahren in den Schatten, zu paranoiden, asozialen und gewalttätigen Aufschlitzern werden...

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • Dehydration. Natürlich, das war klar.
    Langsam wird die Sicht wieder klar, die Stimmen deutlich. Pah, 'ne kurze Pause und schon ist wieder alles...
    Mit Schwung erhebt sich David, mit Schwung kehrt der Schwindel zurück und mit Schwung erbricht er den letzten Rest Galle über die Fliesen. Die letzte Mahlzeit, die die erste nach 8 Stunden gewesen wäre, wollte er einnehmen, als er plötzlich das Gebäude evakuieren sollte. Murphy's Law.
    Er bemerkte den Blick des Zwergs in DocWagon-Weste. Scheisse, eigentlic ist es jämmerlich einen Fremden zuzuquatschen, um seine Probleme loszuwerden, vor allem, wenn er so desinteressiert aussah wie der Kurze hier. Aber das brauche ich jetzt.
    "Hey, Chummer. Hast du was zu Essen und trinken da? Ich fühle mich, als ob ich das letzte Essen noch durch die Nabelschnur bekommen habe."


  • #12 – SL


    Grey:


    „Hört sich an als wenn da jemand auf’m miesen Trip is, wa?“ nuschelt der Troll an seinen abgebrochenen Hauern vorbei. „Lass mich ma.“ Er schiebt dich wie eine spanische Wand beiseite und schlägt mit seiner knötchenübersähten Hand auf das Magschloss, das mit einem Brutzeln in seine Bestandteile zerfällt. Bsss…klack! Er nickt dir grinsend zu und verdrückt sich dann, seine Hilfsbereitschaft hält sich in Grenzen. Du bist sowohl erleichtert, dass er dir und möglicherweise einem armen Metamenschen geholfen hat, allerdings ist die Verriegelung deines eigenen Versteck von der gleichen Bauart und somit ebenso leicht zu überwinden.


    Du atmest einmal tief durch, dann nimmst du den wenigen Mut, den du dein Eigen nennst, zusammen und öffnest behutsam die geöffnete Tür einen Spalt weit. Hallo? fragst du leise in den dunkel Raum hinein.

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  • #13


    Hank:


    Der Zwerg runzelt seine dichten Augenbrauen, dann zieht er den Handschuh seiner linken Hand aus, wobei auffällt das der Unterarm des Zwergen wohl ein Cyberimplantat sein muß und fährt sich durch den kurzen Bart und durch die kurzen Haare, die in alle Richtungen abstehen.


    "Scheint dein Glückstag zu sein, hast überlebt... und solltest vielleicht erst mal langsam machen, bevor du mir den Overall vollkotzt!"


    Dann greift er neben sich in seine Tasche und fördert eine Flasche Wasser zu Tage. Dazu kramt er aus seinem Overall einen Müsliriegel mit Schoko-Glasur, der wohl schon weich geworden ist und verzieht etwas das Gesicht, als würde er überlegen ob er diesen gleich auf seiner Kleidung wiederfinden würde.


    "Hier, aber wenn du mich vollkotzt, dann stopfe ich dir das Zeug wieder rein, versprochen." Beim letzten Satz kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Wobei er den staubverdreckten Menschen mustert.

  • #14 - Susan
    Verzweifelt und wütend schlägt sie das Kommlink gegen die Wand. Warum muss das gerade mir passieren? Mir geht's doch so schon dreckig genug.
    Als sie die Nachricht geöffnet hatte, war ein kleines Videofenster auf dem Display ihres Kommlinks aufgetaucht. Ein schmieriger, ältere Kerl war darauf zu sehen, klein, Halbglatze, unrasiert und ungepflegt. Mit einem fast schon hämischen Grinsen hatte er zu sprechen begonnen:
    "Hey Süße. Weil du wahrscheinlich nicht weißt, wer ich bin, stelle ich mich mal kurz vor: Mein Name ist Dr. Steinmann. Ich leite eine der lukrativsten Kliniken hier in den Schatten und das hat dir das Leben gerettet. Ich habe dich ziemlich übel zugerichtet in deinem eigenen Blut mitten in den Barrens gefunden. De facto warst du bereits tot. Tja, was soll ich sagen: freundlich wie ich bin, habe ich dich trotzdem aufgelesen und es in mehreren langen, komplizierten OPs geschafft, dich zu reanimieren und dabei 13 Kugeln aus deinem Körper zu entfernen. Anscheinend konnte dich da jemand nicht sehr gut leiden.
    Großzügig, wie ich bin, habe ich dir anschließend etwas Ausrüstung besorgt, deine Kleidung reinigen lassen und dich in diesem entzückenden Hotel untergebracht. Ich finde, soviel Großzügigkeit sollte belohnt werden, oder? Jedenfalls habe ich mir erlaubt, dir eine Summe von 22500 Nuyen in Rechnung zu stellen, eine Summe, die gerade so meine Ausgaben deckt. Zinsen werden monatlich berechnet. Danken dafür kannst du mir, wenn du mir das Geld übergibst. In deinem Adressbuch steht, wie du mich kontaktieren kannst. Also viel Spaß beim Geld verdienen." Plötzlich wurde er ernst: "Und wage es ja nicht, dich zu verdrücken."


    Diesmal ist es Zorn, der ihr die Tränen in die Augen treibt, der sie mit Hass erfüllt. Hass auf die Welt, auf diesen Kerl und auf dieses verdammte Kommlink, das ihr Hoffnung bringen sollte, sie statt dessen aber nur zerstört hat. Wütend lässt sie es ein weiteres Mal gegen die Wand krachen.
    Das schwache Licht erlischt augenblicklich.
    Drek durchzuckt es sie, als sie erneut von Dunkelheit umgeben ist. Panisch drückt sie mit ihren noch immer steifen Fingern sämtliche Knöpfe des Kommlinks, um es irgendwie wieder zum leuchten zu bringen. Bitte, lass mich nicht im Stich. Ich will doch nur Licht! Erleichterung durchflutet sie, als das Kommlink erneut zum Leben erwacht und ihr enges Gefängnis in ein sanftes Licht hüllt.
    Bevor sie sich jedoch so richtig über das erneute Aufleuchten des Displays freuen oder der Ursache für dessen Erlöschen auf den Grund gehen kann, kracht irgendetwas gegen ihren Sarg.
    Das Donnern war nicht wirklich laut und draußen vermutlich kaum zu hören, dennoch lässt es ihr Herz für einen Augenblick still stehen. Instinktiv zieht sie sich von der Seite, von der das Geräusch kam, zurück, sucht Schutz in den Ecken. Das Kommlink lässt sie in ihre Hosentasche gleiten, erneut liegt sie im Dunkeln.
    Doch dann ist auf einmal alles strahlend hell. Strahlen blendend hellen Lichts fall in ihre Augen und bringen sie zum Tränen. Aus Angst vor erneuter Dunkelheit zwingt sie sich dazu, ihre Lider geöffnet zu halten und starrt fassungslos und mit nahezu grenzenloser Erleichterung auf das Tor zur Freiheit. Oder das Licht am Ende des Tunnels, mahnt sie sich zu vorsicht. Noch weiß ich nicht, ob ich verloren oder gerettet bin.
    Doch dann geschieht etwas, das alle Zweifel für einen Moment zerstreut: In dem immer noch gleißenden Licht taucht eine Silhouette auf, die Silhouette eines wunderschönen Wesens, von Licht umrahmt, von Glanz umspielt. Wieder schießen ihr Tränen in die Augen, diesmal vor Glück, vor Hoffnung, vor Erleichterung. Sie will etwas sagen, doch ihre Kehle ist wie ausgetrocknet, mehr als ein leises, heiseres Krächzen bringt sie nicht zustande. Ein Engel!
    Hallo?
    Die leise Stimme ist das schönste, was sie je gehört hat. sie bedeutet ein Ende der Gefangenschaft, ein Ende der Dunkelheit, ein Ende der Einsamkeit. Ihre letzten Kraftreserven mobilisierend, beginnt sie sich in Richtung Licht vorzuarbeiten. Sie spürt, wie ein erleichtertes Lachen aus ihr herauszubrechen versucht, sich in ihrem wundgeschriehenen aber in ein heiseres Husten verwandelt. Endlich erreicht sie den Rand ihres Sarges und schiebt sich heraus. Ihre Augen haben sich inzwischen an das Licht gewöhnt. Die Gestalt neben ihr ist definitv kein Engel, sondern eine Elfe, aber dass ist ihr egal. Kein Wesen wird je in ihren Augen so Engelsgleich sein, wie ihre Retterin.
    Aus der Tür vor Grey taumelt eine Elfe. Sie ist recht klein und zierlich, wirkt aber schlank und durchtrainiert. Ihr durchaus attraktives Gesicht wird von goldblonden, schulterlangen Haaren eingerahmt. Am auffälligsten sind ihre Augen: Stahlgrau, mit zahlreichen goldenen Sprenkeln durchsetzt, blinzeln sie tränennass und mit einem Ausdruck ungläubiger Erleichterung in das Licht.
    Die Elfe trägt offensichtlich maßgeschneidertes Kostüm, bestehend aus einer weißen Hose und einem weißen Top, beides eng anliegend, mit Silberfäden durchwirkt und ohne Zweifel nicht billig. Ergänzt wird die Kombination durch eine kurze, ebenfalls weiße, Jacke. Der Eindruck der Kleidung leidet jedoch darunter, dass sie zerknittert und an manchen Stellen, vor allem im Bereich der Hosentaschen, blutverschmiert ist. Woher das Blut stammt ist klar: Die Hände der Elfe sind an den Handflächen aufgekratzt und blutig, die Haut an den Knöcheln ist aufgeplatzt. Halb getrocknetes Blut bildet eine Spur, die an den Händen entlang führt und am, ebenfalls blutigen, Ärmel ihrer Jacke endet.
    Kaum steht sie wieder auf eigenen Beinen, als diese auch schon nachgeben. Die ganze Anstrengung. die Angst haben sie geschwächt, nur die Kraft der Verzweiflung und zuletzt die Hoffnung haben sie angetrieben. Im Fallen versucht sie sich irgendwo festzuhalten, doch ihre Hände rutschen haltlos an den Wänden entlang und hinterlassen blutige Spuren, ohne den Sturz abfangen zu können.
    Als sie dumpf auf dem Boden aufschlägt, nimmt sie den Schmerz kaum war. Ihre Retterin ist kein Engel, die Quelle des Lichts ist nichts weiter als eine schäbige Lampe an einer niedrigen Decke. Außerhalb ihres Sarges befindet sich nicht das Paradies sondern lediglich ein schmutziger, schmaler Flur, gesäumt von zahlreichen Türen, die in weitere Särge führen.
    Dennoch bedeutet dieser Flur nahezu grenzenlose Freiheit.
    Vorerst.

  • #15 - Frankie


    Situationsanalyse…
    Der Alte hatte ihn überrumpelt, er war einen Moment unachtsam gewesen und jetzt hatte ihn der Typ bei den Eiern. Aus der Nähe sah er bei weitem nicht so aggressiv und zugedröhnt aus wie er zuerst gedacht hatte. Ungläubig bemerkte er dass die Rechte des Alten irgendwas in seiner Tasche umklammert hält, war er doch durchgeknallt und bereit hier wegen ner Falsche Vino eine Waffe zu ziehen?
    Ein kurzer Blick zum Eingang sagte ihm dass von dem Security Ork am Eingang keine Hilfe zu erwarten war, wie alle anderen glotzte er gebannt auf den Bildschirm, der die neuesten Katastrophenmeldungen brachte. Eine Waffe hatte er auch nicht dabei, für irgendwas mussten die Kameras und Securities ja gut sein. Ich hätte doch den Actioneer anziehen sollen, aber wer rechnet schon damit beim Einkaufen inne Schießerei zu geraten dachte sich Frankie.
    Ok, ruhig bleiben und erstmal Abstand schaffen
    Langsam versuchte er seine Hand zu befreien sagte leise „Ist ok, wir hatten jetzt alle genug Spaß, willst du den Wein nun verkaufen oder nicht?“ Er versuchte dabei seine Stimme möglich fest und überzeugend klingen zu lassen während er versuchte auf Abstand zu gehen. Allerdings gelang ihm dass nicht richtig. „Achja, wäre super wenn du jetzt meine Hand loslässt“ sagte Frankie so beiläufig wie möglich um es so klingen zu lassen als hätte er die Sache gar nicht bemerkt.
    Gleichzeitig suchte er nach einem Weg wie er sich auf den Ork aufmerksam machen könnte für den Fall dass der Alte doch ne Waffe zog...

  • [IMG:http://s2b.directupload.net/images/user/090527/jwfh3nu7.gif]
    #16


    Quigg hatte in seinem Anteil der Beute etwas Bargeld gefunden, dass er nun bis auf den letzten Nuyen umzusetzen suchte. Der Rest der Bezahlung lag – wenn überhaupt - unter den Trümmern der Mall, zusammen mit den Leichen seiner Chummer. Von GRIM hatte er sich unprätentiös verabschiedet nachdem sie die Beute gerecht aufgeteilt hatten, dann war jeder seines Weges gegangen um die Ereignisse der letzten drei Tage zu verarbeiten – erst Kims Verrat, dann die Explosion – jeder auf seine Art. Quiggs bevorzugte Variante bestand aus diversen hochprozentigen Alkoholika mit denen er sich über den tragischen Verlust zu betäuben gedachte, hinabzutauchen in das D U N K E L des Vergessens, die Bilder in seinem Kopf für einen Moment auszulöschen und die anklagenden Stimmen verstummen zu lassen.


    Der junge Mann schien recht erbost zu sein über den Verlust der letzten Flasche Barolo zu sein und wollte seine aufbrausenden Emotionen in tätlicher Gewalt umsetzen. Mehr aus dem paranoiden Augenwinkel nahm Quigg die Bewegung wahr und synapsenbeschleunigt wirbelte er zu dem vollkommen Überraschten herum. Seiner Inertio beraubt ließ sich mit ihm die Angelegenheit vielleicht friedlich klären, Quigg war beileibe nicht an noch mehr Toten gelegen.


    Sorry chummer, das geht nicht,“ blieb seine Stimme weiterhin ruhig, während er den Taser in seiner Jackentasche umklammerte, „der Wein ist ein Geschenk für meinen Kumpel Eddie. Aber der 68er Pinot soll auch gut sein.“ Er nickte in Richtung des Regals, in dem noch reichlich Flaschen im moderaten Preissegment standen und ließ die Hand des Angreifer endgültig los. „Keinen Stress, soka? Mag’s nur nicht, angepackt zu werden.

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  • #17 - Frankie


    „Ma sì! Sicherlich, kein Thema“
    Frankie setze sein bestes Lächeln auf, auch wenn es die Augen nicht erreichte. Gar nichts war ok, er fühlte sich gedemütigt weil ihn der Alte so eiskalt erwischt hatte.


    Warte nur, ich hab dein Bild gespeichert und Frankie begleicht seine Schulden immer…
    Jetzt werd nicht unprofessionell
    ,
    schalt er sich selbst, triff keine übereilten Entscheidungen, denk lieber in Ruhe noch mal drüber nach und jetzt schwing deinen Arsch ins Auto bevor du nachhause rudern musst.


    „Na hoffentlich schmeckt, Eddie der Barolo“ sagt er als er nach dem Pinot greift, davon mussten es aber mindestens 3 Flaschen sein um ihn ertragen zu können.
    Frankie streicht sich den Anzug glatt, eine Geste die ihm Sicherheit geben sollte, Abgeklärtheit signalisieren nach außen, aber irgendwie wirkte die Geste aufgesetzt und er merkte das auch.
    Er warf dem Alten noch einen letzten Blick zu und ging langsam in Richtung Kasse, dabei blieb sein Blick unweigerlich am Trid hängen. Sah echt übel aus, was sie da zeigten, die ganzen Leichen und Trümmer und die Zerstörung.


    Und dass ganze passiert grad hier um die Ecke und nich irgendwo am Arsch der Welt


    Diese Erkenntnis schockierte ihn in seinem Innersten, wobei sein Blick zu den dunklen, tiefhängenden Wolken schweift.

  • #18


    Jackpot. Eine blutverschmierte Frau, die vor mir zusammen bricht. Sie sieht nicht aus wie ein Vampir. Aber kann man da sicher sein? Der Schrei klang vorhin doch wirklch sehr gespenstisch...
    Grey konnte sich nicht zurück halten, auch wenn es immer wieder für sehr unhöflich galt, wagte sie einen Blick in den Astralraum. Sie versuchte Spuren von HMVV zu entdecken fand aber nichts.
    Beruhigt lenkte sie ihre Wahrnehmung wieder in die mundane Welt.
    "Hey... ääähm... alles in Ordnung?..."Was für ne bescheuerte Frage, sieht man ja...
    "...du siehst irgendwie nicht besonders gut aus..."Der Blick der Elfe gleitet über die Fingernägel zu den tränennassen Augen.
    "...auf jeden fall ist hier in der Nähe irgendwas passiert, eine Explosion oder so, denke ich. Vielleicht wär es besser wir verziehen uns. Ich bring dich zu nem Arzt, wenn du willst, ich hol nur schnell meine Sachen, okay?
    Greys Schlupfloch war vermutlich sowieso unbrauchbar geworden, sollte wirklich etwas explodiert sein, also konnte sie die Frau auch genauso gut hier raus und zu einem Arzt schaffen, die paar Vorräte die sie gekauft hatte, waren nicht besonders teuer gewesen, es war zu verschmerzen, sie hier zu lassen.
    Die Elfe geht zu ihrer Kammer und holt einen dicken, grauen Mantel und ein wenig Kleinkram heraus, der in den vielen Taschen verschwindet.
    Je länger Susan Grey anblickt, desto mehr schwindet der Eindruck eines Engels.
    Die Elfe ist mindestens einen Kopf kleiner, als der Durchschnitt und sieht nicht halb so anmutig aus, wie die meisten, eher ein bisschen tolpatschig.
    Sie ist ziemlich dürr, es scheint als könnte man selbst ihre Rippen zählen, wenn sie den Mantel anhat. Ihre Haut ist sehr hell und wirkt irgendwie dünn und ungesund.
    Ihr schlankes Gesicht wird von der spitzen Nase unnatürlich in die länge gezogen und ihre dünnen, fast farblosen Lippen sind ebenso ausdruckslos, wie die wässrigen blauen Augen, die von leicht fettigen, offensichtlich gefärbten, braunen Haaren eingerahmt werden. Am Haaransatz sieht man, dass die Haare eigentlich grau-weißlich sein müssen, was so total gar nicht mit dem jugendlichen, faltenlosen Gesicht zusammen passt. Vermutlich ist diese Frau erst Anfang 20, wenn überhaupt.
    Sie trägt eine graue Cord-Hose, einen grau-weiß-gestreiften Wollkragenpullover und ist gerade dabei sich eine Pudelmütze, die wie auch anders in schlichtem grau gehalten ist.
    Wäre Susan ihr auf der Straße begegnet, hätte sie das Mädchen wohl kaum wahrgenommen. Sie wäre einfach in der Werbung, den AR-Feeds und den bunten Reklamen untergegangen...

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • # 19 - Susan
    Einen Moment lang ringt Susan mit der Ohnmacht. dunkle Felcken tanzen vor ihren Augen und ihr wird schwindelig, während die junge Frau, die sie befreit hat, ihren Mantel anzieht. Eine Maus. Sie wirkt wie eine keline graue Maus. Oder eine Ratte. Wengistens scheint sie freundlich zu sein. Langsam verschwindet das Ohnmachtsgefühl, ein Gribbeln kündigt an, dass Leben in ihre Gliedmaßen zurückkehrt. Mühsam richtet sie sich auf. "Nein, keinen Artzt, bitte!" Die können mir erstmal echt gestohlen bleiben. Nachher laufe ich noch diesem Steinmann über den Weg. Und Geld habe ich vermutlich auch nicht. Nach der anfänglichen Euphorie folgt jetzt die Ernüchterung: Kein Geld, niemand dem sie vertrauen kann, aber ein Berg von Schulden.
    Schnell versucht sie diese Gedanken zu verdrängen. Die junge Elfe vor ihr hat sie gerettet und steht jetzt mit ihr, blutverschmiert wie sie ist, quasi in der Öffentlichkeit. Ein Tränenausbruch würde die Situation nur noch verkomplizieren.
    "Erstmal vielen Dank, dass du mir geholfen hast." Sie versucht sich in einem freundlichen Lächeln, was aufgrund der erst halb getrockneten Tränen und der geröteten Augen nur halb gelingt."Kannst du mir vielleicht sagen, wo wir hier sind? Und wo gibt's hier was zu essen? Oder Kleidung? Ich kann ja so schlecht auf die Straße"
    Die Fragen lenken sie von dem Erlebten ab, hindern sie für einen Moment daran, über Steinmann und ihre Vergangenheit nachzudenken. Ihre Unsicherheit versucht sie mit dem kleinen Redeschwall zu überspielen. Um ihre Probleme kann und darf sie sich erst kümmern, wenn sie Ruhe hat. Nicht hier und nicht jetzt. Meine einzige Hoffnung ist und bleibt eine Frau, die ich überhaupt nicht kenne und von der ich nicht weiß, ob ich ihr vertrauen kann.
    Hoffentlich ist sie doch ein Engel.

  • #20
    David


    "Jeremias" schrieb:

    "Scheint dein Glückstag zu sein, hast überlebt... und solltest vielleicht erst mal langsam machen, bevor du mir den Overall vollkotzt!"


    "Hast recht. Hab mir zuviel zugemutet."

    "Jeremias" schrieb:

    color=#FF8040]"Hier, aber wenn du mich vollkotzt, dann stopfe ich dir das Zeug wieder rein, versprochen."[/color] Beim letzten Satz kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen.


    Auch David muss grinsen, als er die "Drohung" des Zwerges hört: "Danke, Chummer. Übrigens, ich bin David. David Dunn."
    Dann wurde er wieder ernst.
    "Wie schlimm ist es? Ich meine... weißt du, wie viele..."