[SR4] 5 Pfund Regelfragen

  • Ich gebs ja zu, mir war langweilig. Beim durchstöbern der Bücher sind mir einige Fragen gekommen, die anscheinend nicht eindeutig geklärt werden. Wie würdet ihr folgende Fragen handhaben/wie interpretiert ihr die Regeln dazu?


    1. Hintergundstrahlung reduziert ja das Magie-Attribut anwesender Zauberer (bzw. Kraftstufe bei Geistern) und erhöht den Entzug um ihre Stufe. Doch was passiert wenn ein Magier einen Zauber aus der Entfernung von außerhalb in ein Gebiet mit Hintergrundstrahlung hinein zaubert? Erleidet er dennoch Abzüge?


    2. Gerichtete Hintergrundstrahlung ist immer für eine bestimmte magische Tradition ausgerichtet und gibt erwachten Charakteren dieser magischen Tradition keine Abzüge sondern Vorteile. Gilt das auch für bestimmte Geister? Wann bzw. welche Geister gehören einer Tradition an? Gehören nur von einem Hermetiker beschworene Geister der hermetischen Tradition an oder alle "Elementar-Geister". Haben Geister gar ihre eigene Tradition?


    3. Mit der fortgeschrittenen Metamagischen Technik "Erweiterte Maskierung" ist es möglich weitere Auren zu maskieren. Angenommen man hat z.b. einen aktiven Zauberspruch damit maskiert und spaziert durch einen Hüter. Stößt der Hüter dennoch gegen den Zauber und versucht diesen zu beenden? Würfelt der Hüter ob er die Maskierung durchschauen kann? Glaubt der Hüter automatisch dass die Person komplett mundan ist und lässt ihn durch?


    4. Ein Magier zaubert außerhalb eines Gebäudes Hellsicht um sich damit im Gebäude umzusehen. Das Innere des Gebäudes ist jedoch komplett von einem Hüter geschützt. Beeinträchtigt der Hüter die Hellsicht? Schließlich ist es eine duale Barriere? Falls nein, kann man sich irgendwie gegen Hellsicht schützen?


    5. Angenommen man feuert einen Flächenangriff (Granate, Feuerball etc) durch eine Tür in einen Raum auf einen Punkt am Boden in der Mitte des Raumes (den man sieht). In diesem Raum befinden sich Personen innerhalb des betroffenen Bereiches, die jedoch der Angreifer von außerhalb des Raumes nicht sehen kann. Laut FAQ ist der Angriff dennoch eine vergleichende Probe, weil die Opfer versuchen dem Angriff zu entgehen, soweit klar.
    Die Frage ist: erleidet der Angreifer den Malus für blindes Feuer? Er versucht ja den Boden zu treffen. Und falls ja, was ist wenn der Schütze die Hälfte der Ziele sehen kann und die andere Hälfte nicht? Man würfelt bei Flächenangriffen ja immer nur einen Angriff und vergleicht dieses Ergebnis mit der Verteidigung jedes Ziels.


    6. Angenommen ein Magier spricht in einem Raum den Flächen-Beherrschungszauber Mob-Laune und hält diesen aufrecht. Eine Person darin ist betroffen und würfelt fleissig alle (Kraft) Kampfrunden seinen Widerstand. Nach einigen Kampfrunden hat er die Erfolge auf 0 gesenkt. Er verlässt den Raum, geht außer Sichtweite des Magiers und betritt den Raum nach einer Minute wieder. Wird er wieder vom Zauber betroffen? Was ist wenn er eine Minute im Raum gewartet hätte?


    7. Mit der metamagischen Technik Intensivierung kann man Zauber, die man aufrechterhält unbegrenzt wirken lassen. Der Zauber hält sich dann selbst aufrecht. Kann man den Zauber dann noch kontrollieren? Beispiel: Ein Magier spricht Levitieren auf sich und lässt sich einen Meter über den Boden schweben. Er intensiviert den Zauber daraufhin. Kann er dann die Levitation noch kontrollieren und sich magisch von der Stelle bewegen oder hängt er da solange bis der Zauber beendet wird? Wenn er keine Kontrolle darüber hat, warum kann er ihn dann als Einziger jederzeit ohne Probe beenden?

  • also ich versuche mal deine fragen nach besten wissen zu beantworten


    zu 1): es ist sicher wirklich nicht genau geregelt. aber wenn man HGS als störung der astralebene/des manas ansieht, dann würde ich dem mage auch beim hineinzaubern die modis aufbrummen. er kanalisiert ja mana von sich zum zielpunkt. und dort ist die HGS wirksam.


    zu 2) geister gehören der tradition an, die auch der mage hat, der sie beschwört. OP mag man z.B. luftgeister als gruppe wegen ihrer attribute etc. zusammenfassen, aber für einen druiden ist ein luftgeist was völlig anderes als für einen hermetiker ...


    zu 3) den hüter würde die maskierung überhaupt nicht stören. die astrale form eines aktiven fokus ist ja trotzdem da - auch wenn sie maskiert wird und dann halt mundan ausschaut. genauso behindert der hüter auch weiterhin normal einen projezierenden magier, der durch ihn hindurch will.


    zu 4) ich würde die hüterstufe als negativen modifikator bei der zauberprobe einbeziehen. wenn er trotzdem gelingt, kann der hüter IMHO nicht mehr viel machen.


    zu 5) kein blindes feuer. einfach reinwerfen, wie in der faq erläutert als vergleichende probe handhaben und den geruch des verbrannten fleisches ertragen ...


    zu 6) er wird wieder betroffen sein. allerdings könnte man ihm als SL einen positiven modi auf den widerstand geben - weil er ja schonmal widerstanden hat.


    zu 7) der mage behält IMHO die vollständige kontrolle über den zauber. er muss sich halt nur nicht mehr um das aufrechterhalten kümmern.

  • zu 1: es ist klar geregelt:
    Wenn man von außen in eine HGS reinzaubern, dann reduziert sich der Spruch um die Stufe der HGS:


    "SM 118" schrieb:

    Pre-existing wards, mana barriers, active foci, sustained spells, and quickened/anchored spells are similarly affected. Reduce their Force by the absolute value of the background
    count.


    Also er Spruch, der sich in eine HGS bewegt verliert Kraftstufen, wenn er wieder rausgeht wird er wieder stärker...


    das macht auch voll Sinn:


    Willst in in 2er HGS einen 3er Zauber wirken, dann wirkst du ja einen "virtuellen" 5er Zauber (Entzug wie 2 Kraftstufen höher) um die Effekte des 3er Zaubers zu erreichen. Wenn du von außen einen 5er Zauber reinzauberst kommt drinnen auch nur einer 3er Zauber an. Also ists gehupft wie gesprungen.


    cya
    Tycho

  • In den Punkten, zu denen ich nix sage, stimme ich prinzipiell zu.


    "SCARed" schrieb:

    zu 4) ich würde die hüterstufe als negativen modifikator bei der zauberprobe einbeziehen. wenn er trotzdem gelingt, kann der hüter IMHO nicht mehr viel machen.


    Das besondere an der Sache ist ja, dass der Zauber ja nicht auf das Innere des Hauses, sondern auf den Zauberer selbst gewirkt wird. Es ist ein passiver Wahrnehmungszauber, der auf dem Ziel liegt und diesem einen neuen Sinn verleiht. In diesem Moment kann der Hüter den Zauber ja nicht stören, weil es außerhalb des Hüters geschieht. Später, wenn der Zauber bereits gewirkt und gewürfelt wurde, kann der Magier den Sinn in das Gebäude bewegen, wozu ja keine Probe notwenig ist. Daher wüsste ich momentan nicht, warum der Zauber durch den Hüter behindert werden sollte.


    Zitat

    zu 7) der mage behält IMHO die vollständige kontrolle über den zauber. er muss sich halt nur nicht mehr um das aufrechterhalten kümmern.


    Das wäre schon sehr heftig. Bin mir da sehr unsicher, schade dass es so schwammig geregelt ist.


  • Hmm stimmt, die Passage hatte ich total überlesen! Danke für den Hinweis, allerdings scheint das streng nach Regeltext nicht für Zauber mit Wirkungsdauer Sofort zu gelten. Nur für Aufrechterhaltene und Intensivierte/Verankerte.

  • Zitat

    zu 6) er wird wieder betroffen sein. allerdings könnte man ihm als SL einen positiven modi auf den widerstand geben - weil er ja schonmal widerstanden hat.


    Falsch! Die Fläche gilt nur für das Wirken. Der Zauber betrifft die Personen innerhalb des Radius'. Wenn nachträglich eine Person den Radius betritt oder verlässt ist das für den Zauber irrelevant. Aufrechterhalten wird die Wirkung auf den einzelnen Personen, nicht auf der Fläche (Sonderfälle wie "Licht" oder "physische Barriere" mal ausgenommen, die logischerweise anders funktionieren)

  • "Elfangor" schrieb:

    Falsch! Die Fläche gilt nur für das Wirken. Der Zauber betrifft die Personen innerhalb des Radius'. Wenn nachträglich eine Person den Radius betritt oder verlässt ist das für den Zauber irrelevant. Aufrechterhalten wird die Wirkung auf den einzelnen Personen, nicht auf der Fläche (Sonderfälle wie "Licht" oder "physische Barriere" mal ausgenommen, die logischerweise anders funktionieren)


    GRW deutsch S. 174 Andauernde Effekte: "Charaktere, die sich nicht mehr im Wirkungsbereich aufhalten, sind der Wirkung des Zaubers nicht mehr ausgesetzt; Charaktere die in den Wirkungsradius eines Flächenzaubers hineingeraten, widersetzen sich der Wirkung des Zaubers wie in der Zauberbeschreibung angegeben."


    Demzufolge müsste die Person wieder vom Zauber betroffen werden, wenn sie den Raum erneut betritt.

  • Zitat

    . Hintergundstrahlung reduziert ja das Magie-Attribut anwesender Zauberer (bzw. Kraftstufe bei Geistern) und erhöht den Entzug um ihre Stufe. Doch was passiert wenn ein Magier einen Zauber aus der Entfernung von außerhalb in ein Gebiet mit Hintergrundstrahlung hinein zaubert? Erleidet er dennoch Abzüge?


    Nicht nur die Magiestufe, auch die Kraftstufe kann beeinflußt werden und nicht nur reduzierend, sondern auch erhöhend.

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    this signature was updated on June.24th 2009

  • "Sam Samurei" schrieb:

    In den Punkten, zu denen ich nix sage, stimme ich prinzipiell zu.



    Das besondere an der Sache ist ja, dass der Zauber ja nicht auf das Innere des Hauses, sondern auf den Zauberer selbst gewirkt wird. Es ist ein passiver Wahrnehmungszauber, der auf dem Ziel liegt und diesem einen neuen Sinn verleiht. In diesem Moment kann der Hüter den Zauber ja nicht stören, weil es außerhalb des Hüters geschieht. Später, wenn der Zauber bereits gewirkt und gewürfelt wurde, kann der Magier den Sinn in das Gebäude bewegen, wozu ja keine Probe notwenig ist. Daher wüsste ich momentan nicht, warum der Zauber durch den Hüter behindert werden sollte.



    Das wäre schon sehr heftig. Bin mir da sehr unsicher, schade dass es so schwammig geregelt ist.


    zu 4) hhhmm. hast du recht mit dem zauberwirken. dann wäre eine alternativlösung (die aber heftiger wäre), die hüterstufe also modi zu verhängen, wenn der mage innerhalb des hüters eine wahrnehmungsprobe machen muss. also analog zum vorgehen des "auf der astralebene durch eine barriere schauens". quasi ne art bildstörung ...


    zu 7) wieso ist das heftig? und vor allem: wie sollte es anders funktionieren? wenn ich eien zauberspeicher nutze, ist das ja das gleiche spiel - der aufwand des aufrechterhaltens fällt weg. deswegen bezahlt man ja auch karma (entweder fürs fokusbinden oder für die intensivierung). mit permament aktiven sprüchen rumzulaufen hat z.T. gewaltige nachteile (hüter, christbaum im astralraum, ...). ich sehe da keine gravierenden probleme.

  • Zu 4) Um den Sinn durch den Hüter bewegen zu können, muss der Zauber eine vergleichende Probe auf das Doppelte seiner Kraftstufe gegen das Doppelte der Hüterstufe ablegen. Gewinnt der Hüter, blockiert er den Weg des Zaubers.


    Zu 7) Ein Intensivierter Zauber hält sich nur selbst aufrecht. Über alles andere hat der Magier weiterhin die Kontrolle. Auch darüber, das Karma zu verschwenden und den Zauber selbst fallen zu lassen. Das Problem beim Intensivieren: Ohne erweiterte Maskierung ist der Initiat ein magischer Weihnachtsbaum, der an jedem Hüter hängenbleibt.

  • "Angier" schrieb:

    Zu 4) Um den Sinn durch den Hüter bewegen zu können, muss der Zauber eine vergleichende Probe auf das Doppelte seiner Kraftstufe gegen das Doppelte der Hüterstufe ablegen. Gewinnt der Hüter, blockiert er den Weg des Zaubers.


    Zu 7) Ein Intensivierter Zauber hält sich nur selbst aufrecht. Über alles andere hat der Magier weiterhin die Kontrolle. Auch darüber, das Karma zu verschwenden und den Zauber selbst fallen zu lassen. Das Problem beim Intensivieren: Ohne erweiterte Maskierung ist der Initiat ein magischer Weihnachtsbaum, der an jedem Hüter hängenbleibt.


    könntest du die meinung zu 4) durch eine regel belegen? im grunde wird ja hier keine spruch "durch" den hüter gesprochen. und selbst da sagt das GRW nur, dass ziele innerhalb des hüters die hüterstufe als bonuswürfel kriegen. auch im SM hab ich leider nix entsprechendes gefunden.


    zu 7) auch mit erweiterter maskierung bleibt der mage am hüter hängen. die aktiven sprüche/foki werden ja nur versteckt - mehr nicht. allerdings hat der mage die möglichkeit, sich zu synchronisieren, wenn du das meinst. "on the fly" wird das aber auch recht schwierig.

  • zu 4.)
    SR4A p. 194 "Passing through Barriers"
    "In some cases a focus, spirit, or even a character may be unintentionally
    forced into a situation where either they or the barrier
    must give. For example, a character who unknowingly walks through
    a mana barrier carrying an active focus, or a dual being in an elevator
    that passes through a ward on its way up. In this case, make the
    same Opposed Test described above (using Force x 2 for spells, spirits,
    foci, etc.). If the barrier wins, however, the item or entity still breaks
    through but is automatically disrupted. Disrupted spells immediately
    end and disrupted foci deactivate."
    Der "test describes above" ist gegen Stufe der Barriere x 2.
    Dies scheint mir für einen solchen Fall die sinnvollste Regelanwendung zu sein.


    zu 7.)
    Das ist klar, Formulierungsfehler meinerseits. Es verhindert nur, dass man rumläuft wie ein Weihnachtsbaum.


  • Wie ist das bei dem ebenfalls passiven Wahrnehmungszauber Adlerauge? Wenn das Subjekt durch einen (physisch unsichtbaren) Hüter hindurchschaut? Stößt dann ebenfalls sein Zauber gegen den Hüter und wird ggf. beendet?

  • hhm. ja, da könnte ich mitgehen. haarspalterisch könnte man einwenden, dass der zauber ja nur auf den magier selbst gesporchen wird. inwiefern sein "sinneszentrum" (also sein blickpunkt der ja dann wandern kann) auf der astralebene aktiv bzw. sichtbar ist, darüber schweigt sich das regelwerk ja leider aus. allerdings würde ich da sagen: irgendwie muss die info ja auch zum mage kommen. "irgendetwas" muss also rumschwirren. und das wird durch den hüter behindert.


    Sam Samurei : ich hab die übersetzung nicht genau im kopf, aber IMHO reden wir eh über den gleichen zauber. ob nun englisch "Clairvoyance" oder deutsch "Adlerauge". Letzerer erzeugt doch auch "nur" die möglichkeit, innerhalb der zauberreichweite sein blickfeld quasi frei zu verlegen.

  • "Angier" schrieb:

    Übrigens gibt es "Manafenster" und "Astrales Fenster" (synonym zu Astraler Hellsicht) die explizit dafür gemacht wurden, durch astrale Barrieren zu sehen.


    Ah die hatte ich ganz überlesen. Danke für den Hinweis.


    noch eine weitere Frage


    8. Wenn ein Verbündeter mittels der Fertigkeit Verbannung verbannt wird, dann wurden ja alle Erfolge bei der Bindungsprobe aufgehoben. Ist der Verbündete dann samt Karma futsch?

  • "Angier" schrieb:

    Verbündete werden wie freie Geister gebannt, durch Edgereduktion, nicht durch Reduktion der Dienste. Ergo: Nein, das Karma ist nicht futsch.


    Das ist falsch, es gibt keine Edgereduzierung. Verbündete werden genauso gebannt wie normale Geister auch, mit Ausnahme das sie Banishing Resistance (sieh SM, p.99) haben, das bedeutet nur, das sie mehr Dienste (+ Edgewert in Diensten) besitzen, als ein normaler Geist, mehr nicht.
    Und was passiert wenn man einen Verbündeten verliert steht einige Seiten später (SM, p. 105-106), klärt aber nicht die Frage nach dem Karma. Das tut der GMV, Geist ist futsch = investiertes Karma ist futsch.