[IP] Gambit

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#659

Mit wachsender Entfernung zur Konzernanlage fiel die Anspannung von Armitage nicht ab, sondern wuchs sogar noch. Der Auftrag war erfüllt, jetzt hieß es mit heiler Haut davon zu kommen. Was Jurij schon mal nicht von sich behaupten konnte. „Wir brauchen erstmal keine Aufmerksamkeit. Er ist stabil, also wird er’s schon schaffen.“ gab er frostig zurück. Die Prioritäten lagen derzeit nicht auf dem Wohl des Einzelnen, Greys Besorgnis in allen Ehren. „Komm nach vorne und zeig mir den Schlupfwinkel auf der Karte.“ Er würde dann in der Nähe eine Beobachtungsposition beziehen, bereit zu Flucht, bevor er sich in das unbekannte Versteck begab.

#660

Wie wärs mal mit einem Menschlichkeitsimplantat, du Arsch?!
Mit einem besorgten Blick auf Jurij kletterte Grey nach vorn und zeigte Armitage den vorgeschlagenen Treffpunkt.
"Ganz bis ran fahren kannst du natürlich nicht. Das letzte Stück muss man dann zu Fuß in den U-Bahn Tunnel."

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#662

Im Vertrauen auf die Technik folgte Armitage der vorgeschlagenen Route, mit nervösem Blick in die Rückspiegel und Sensoren des Vans. Der Erregung der Schamanin angesichts des körperlichen Zustands von Jurij war er sich bewusst, ignorierte jedoch die unterschwellige Ablehnung. Er konnte die Gesamtsituation überblicken, deswegen war er der Anführer des Teams; das persönliche Wohl der Gruppenmitglieder stand derzeit unter dem Wohl der Shadowrunner insgesamt, eine Tatsache, die nicht jeder zu berücksichtigen wusste. Für das Überleben der Gemeinschaft mussten Opfer gebracht werden; er hatte dies bei den SEALs gelernt, setzte es aber nicht für seine Kollegen vorraus. Lediglich auf Payne konnte er in dieser Hinsicht zählen.

Armitage suchte einen unauffälligen Parkplatz in der Nähe des Schlupfwinkels.

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#664

Armitage schaltete als Erstes die Sensoren des Vans auf seinen Kommlink - bevor sie gleich den Schacht betreten würden, wollte er zu Fuß das Gelände auskundschaften. Zunächst aktivierte er den Radarsensor und ließ sich von den Implantaten mehr Informationen verschaffen; wie viele Personen, mögliche Bewaffnung, wie sicher war die Umgebung. Nachdem er den Scan abgeschlossen hatte, bat er Grey um einen astralen Rundflug, ob das Versteck sicher sei.

#665

Zustimmend nickte Grey und verließ noch einmal ihren Körper um eventuelle Gefahren auszumachen.
Zwar schien es ihr unnötig, aber umso weniger Diskussionen jetzt aufkamen umso schneller konnte alles abgeschlossen und umso schneller konnte Jurij geholfen werden.

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#666

<<Payne, bist du schon vor Ort? Lagebericht.>>

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#668

Nach einem letzten sensorgestützten Kontrollblick ließ Armitage den Van zum Tunnel gleiten und rollte dann rückwärts in den Eingang hinein so weit es ging. Motor aus, Licht aus, toter Mann. Die Fahrzeugsensoren blieben aktiv und würden ihre Daten in seinen Kommlink einspeisen, so dass er jederzeit die Geschehnisse vor dem Versteck beobachten konnte.

Er gestattete sich einen kurzen Moment der Muße, schloss die Augen, atmete tief durch und ließ sich in das Kunstleder des Fahrersessels fallen. Mit ruhig hebendem Brustkorb machte er seinen Kopf frei von den letzten Resten des Adrenalins, dann erhob er sich ruckartig und seufzend um den Van durch das Heck zu verlassen und das weitere Vorgehen mit Payne und Grey zu besprechen.

#669

Grey folgte Armitage nach draußen und sah sich flüchtig um. Payne konnte sie noch nicht entdecken, aber er würde sicher gleich kommen.
"Was tun wir jetzt?" wandte sich die Elfe an Armitage.
Der Job ist doch so gut wie fertig, was will der jetz noch großartig planen? Johnson, Geld holen, nach Hause und fertig.

#671

"Er wirds vermutlich schaffen, aber er braucht bald einen Arzt."

#673

"Ich denke das wäre keine schlechte Idee. Die Meisten hier sind sowieso auf Droge und vergessen das ganze dann auch wieder. Wenn wir unsere Spuren am Bike verwischen, wäre das nicht die schlechteste Möglichkeit, oder was denkst du?"
Grey wandt sich mit forschem Blick an Armitage. Dem Tonfall war zu entnehmen das es sich um eine rethorische Frage handeln musste.
"Jurij braucht schnelle Hilfe und wenn er sie jetzt bekommt können wir unsere Belohnung abholen und jeder kann seiner Wege gehen."

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#674

Armitage nickte seine Zustimmung, die Idee war einfach und elegant. „Lasst uns den Hacker zusammenflicken und dann nichts wie weg hier.“

Nachdem er zusammen mit Payne den kaltschweißigen Norm zu dem Schamanen geschleppt hatte, setzte er sich in den Van und startete die Elektronik. Der Autopilot würde ihm sicherlich verraten, ob und wie sich die Fahrzeugfarbe und Transpondercodes ändern ließen; Zusatzfunktionen von denen er angesichts der beruflichen Tätigkeit des Fahrzeugbesitzers ausging.

#676

"Danke Ehrwürdiger Meister. Ich werde mit ihm reden, aber ich weiß nicht ob ihn das umstimmen wird."
Eine leichte Verbeugung und einen Abschiedsgruß später huschte Sie Payne hinterher. Nachdem Jurij im Wagen "verstaut" worden war wischte sie mit ihrem Ärmel die glänzenden Stellen des Motorrads ab. Dann stülpte sie den Ärmel ihrer Kleidung über den Lenker und schob das Bike zum Schamanen und lief zurück zu den anderen.

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#678

„Alles im grünen Bereich.“ bestätigte Armitage und ließ den Van zu neuem Leben erwachen. Der Motor brummte, die Transpondercodes waren erneuert und er fuhr los. Die Lackfarbe würde er in einer stillen Seitengasse auf ein schrilles Gelb mit bekanntem Logo eines Rohrreinigungsdienstes ändern, sollten sie bis zum Zwischenstopp verfolgt worden sein, so wüssten die verlotterten Gastgeber nichts von der Möglichkeit des Farbwechsels. Sicherheit hatte absoluten Vorrang.