[IP] Badetag

  • Copper umrundet währendessen noch ein mal das Bad.


    Dann wartet er noch etwas um eventuell mit zu bekommen, ob sich jemand astral auf dem Gelände bewegt, bevor er die Rückreise antritt und kurze Zeit später wieder in der Wohnung erwacht.


    Also da muß definitiv ein Sicherheitsmagier rum hängen den Tag über... da flitzen ne Menge kleiner Helfer rum, und die halten sonst nur wenige Stunden. Konnte mich leider nicht rein bewegen ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Das heisst aber das wir die Holzhammer-Methode anwenden müssen um vor Ort die magische Sicherheit auszuschalten, sofern da Nachts auch noch jemand ist...

  • [21e]


    "Jedenfalls... ich bin saufroh, den los zu sein!" Sie nimmt noch einen Schluck von der Cola und lehnt sich zurück. "Manche Kerle machen echt mehr Stress als sie wert sind."

  • [21f]


    Clemenz


    Wieder ein breites Grinsen.

    Ich denke nicht. Zumindest nicht persönlich, aber die haben einige Abkömmlinge ;)
    Naja, man kann sich auch davon entwöhnen... manchmal.


    Bei seinen letzten Worten wird er ungewohnt ernst und betrachtet wieder die Umgebung.

  • [21g]


    Meike seufzt. "Ich hoff's ja." Sie nimmt noch einen Schluck aus ihrer Cola und betrachtet die wenigen anderen Anwesenden hier drinnen. Dann wendet sie sich an Clemenz. "Ich hätte ja nicht schlecht Lust den Aufzug mal auszuprobieren. Was meinst Du?"

  • John ist drin. Mit einem in den Node gehackten Sicherheitsaccount steht er im öffentlichen Node des Schwimmbades. Der Wassertropfen-Avatar, der sonst Besucher in Empfang nimmt und sie herum führt oder ihnen Eintrittskarten verkauft, ignoriert ihn vollständig.
    Die Metaphorik des Knotens ist dem Eingangsbereich des Schwimmbades nachempfunden. Er ist sich allerdings sicher, dass einige der wahrnehmbaren Objekte für Besucher nicht sichtbar sind. Über den Ticketautomaten läuchtet in einem halbdurchsichtigen, roten Fenster die Zahl momentan im Schwimmbad befindlicher Gäste, ergänzt um ein zweites Fenster mit einem Bedrohungsgrad und den fünf als am gefährlichsten eingestuften Gästen - einer davon hat unter Alkoholeinfluss in einer Bar randaliert, ein anderer mehrere Verwarngelder wegen Falschparken und Beamtenbeleidigung kassiert.
    Ebenfalls für normale Besucher nicht wahrnehmbar sein dürften die beiden Türen an der einen Wand. "Technik" und "Sicherheit", beide mit einem dicken, roten "Nur für Personal"-Schild versehen.


    Währenddessen haben Meike und Clemenz sich einen weiteren Überblick über die Sicherheitsanlagen gemacht. Man scheint sich keine Mühe gemacht zu haben, die Kameras unauffällig zu tarnen. Die meisten hängen deutlich sichtbar an der Wand und sind auf die Wasserflächen gerichtet. Einige wenige anderer Bauart sind in der jeweiligen Wandfarbe gehalten und fallen nur auf wenn man direkt nach ihnen sucht.
    In den Becken selbst scheint es auch einige wenige Kameras zu geben, die wohl den Bereich vor den Sprungtürmen sichern. Hinter dem 5m-Turm ist ein großer Bildschirm angebracht, der abwechselnd die Sprungplattform sowie das Wasser darunter von oben und unten zeigt.

  • [22a]


    Nach einer kurzen Unterbrechung um sich eine Kippe anzustecken taucht John wieder in die Matrix ein. Ohne noch mehr Zeit verstreichen zu lassen geht er auf die Tür mit der Aufschrift Technik zu und versucht sie zu öffnen.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [23]


    Mit dem gehackten Sicherheitsaccount kann er sich ohne Probleme auf dem Node für die Technik einloggen. Er besteht aus einem nur durch einfachste Texturen dargestellten, quadratischen Raum ohne Fenster, mit einer weiteren Tür zum Sicherheitsnode. Die gesamte Rückwand ist durch ein riesiges Schaltpult belegt, welches mit einzelnen Abschnitte die gesamte Technik des Schwimmbades kontrolliert.
    Die Systeme scheinen in unterschiedlichen Zeitabständen und von verschiedenen Herstellern in die Gesamtsoftware integriert zu sein. Die Systeme werden auf unterschiedliche Art und Weise dargestellt. Die Rutschen mit ihrer Wasserversorgung haben an asiatische Comics erinnernde Figuren, die eine symbolische Rutsche wie vom Kinderspielsplatz runter rutschen und damit die Auslastung und die Sicherheitsabstände anzeigen. Die Wasserzufuhr wird durch einen schräg gehaltenen Eimer dargestellt, aus dem Wasser auf die Rutsche läuft. Das System kann durch Touch-Screen bedient werden.


    Am anderen Ende des Bedienpultes sind die Kontrollen für die Wasserreinigungsanlage. Anstatt Bildschirmen hat man hier Ventile, Drehräder und Manometer am Pult, wie man sie von einem U-Boot aus dem letzten Jahrhundert erwarten würde. Das System scheint mit zu den ältesten gehören.


    Ein Großteil der Systeme befasst sich mit Wasserzufuhr zu allerlei Springbrunnen, Rutschen, Wasserbecken, Duschen und dergleichen. Dazu Klimakontrollen für die Innenbereiche, Frischluftzufuhr, Saunatemperaturen, die Wellenmaschinen, der Wasserfahrstuhl und alles andere, was im Schwimmbad mit Wasser oder Strom betrieben wird hat an diesem Pult irgendwelche Bildschirme, Regler, Hebel oder andere Bedienelemente.


    Von dem großen Steuerpult gehen mehrere dicke Leitungsbündel durch die linke Raumwand in Richtung Sicherheitsnode.

  • [23a]


    John versucht sich zurecht zufinden. Patchworknodes sind nichts ungewöhnliches aber dennoch ungewohnt. Um es sich etwas leichter zu machen starte er sein Realitätsfilterprogramm.


    Nach kurzem erneuten Orientieren sucht John nach den Wartungsplänen, Intervallen und Servicefirmen der einzelnen Systeme. Ziel der Suche ist ein System, dass in den nächsten Tagen gewartet werden soll und der Termin mit der Wartungsfirma schon steht.
    Noch während er nach den Daten sucht legt sich John einen alternativen Plan zurecht. Er war in seinem Element. In der Matrix fühlte er sich sicherer und "besser" als in der Realen Welt.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [24]


    Eine Auflistung von Wartungsverträgen ist schnell gefunden. Unterhalb des Schaltpultes sind Fächer mit Ordnern, einer davon enthält die gewünschten Daten. Das städtische Bauamt kümmern sich um die Grünanlagen, die ortsansässige Reinigungsfirma CleanStar GmbH kümmert sich um die Hygiene im Schwimmbad. Sämtliche Wassersysteme für die Bäder und Becken werden von einer Schwend Schwimmbadanlagen GmbH aus Bayern gewartet, die die Systeme auch gebaut und installiert hat.
    Das Brauchwassersystem für Duschen, Waschbecken und sanitäre Einrichtungen sowie die Lichtelektronik wird anscheinend von sowohl von drei hauseigenen Technikern und bei größeren Umbauten, Erweiterungen oder Reparaturen, abwechselnd von drei ebenfalls ortsansässigen Handwerksbetrieben unterstützt.
    Für die letzten zwölf Monate sind lediglich siebzehn Einträge verzeichnet, die Hälfte davon wohl als geplante Renauvierung und Ersatz älterer Geräte, fünf Systemwartungen, eine TÜV-Überprüfung mit anschließender Mängelbeseitigung und nur zwei Notfallreparaturen. Eine der Reparaturen kommt John bekannt vor, wurde dort doch ein Teil der veralteten Wasseraufbereitungsanlage ersetzt.


    In zwei Wochen ist eine Wartung der Klimaanlage mit Ersatz der Luftfilter geplant, nach Schließung des Bades. Die meisten anderen Servicedienstleistungen wurden während der Öffnungszeiten des Schwimmbades erledigt. Die meisten Pumpen, Heizungen und Wasserverteilungssysteme sind redundant aufgebaut um bei einem Ausfall sich nicht wegen defekter Attraktionen den Unmut der Kunden zuzuziehen. Das dürfte für das Schwimmbad von Vorteil sein da im Servicefall einfach die Systeme abwechselnd abgeschaltet und überprüft werden können ohne den Betrieb zu stören - und derartige Dienstleistungen ohne den Nachtzuschlag für die Servicetechniker natürlich günstiger ausfallen.

  • [24a]


    John kopiert sich kurz die Namen der Firmen sowie ihre Zuständigkeit aus dem Knoten auf sein Kommlink.


    Danach versucht er sich die Hintertür für den Node offenzuhalten.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [25]


    Er entscheidet sich, für sich einfach einen Account mit Sicherheitsprivilegien anzulegen anstatt lediglich eine kleine Backdoor ins System zu bauen. Das Editieren-Programm ist schnell gestartet; die Dateien mit den Useraccounts stellen keine größere Schwierigkeit für ihn da. Nach wenigen VR-Momenten ist der Account eingefügt und mit den entsprechenden Flags für Zugriffsrechte ausgestattet.

  • [25a]


    Nun, da John im Technikbereich soweit durch ist macht er sich auf den Weg in den Sicherheitsbereich.
    Er minimiert kurz das Fenster und öffnet ein Neues. Der gestartet Agent erwartet bereits seine Befehle. John füttert ihn mit den Namen der Firmen und schickt ihn auf die Suche ins Netz. Der Agent hat die Aufgabe alle Daten über die Firmen zusammen zutragen, die relevant sind: Logos, Arbeitskleidung (ggf Uniformen), Design der Firmenausweise, Fahrzeuge und so weiter Alles schon geordnet und nach dem aktuellen Datum sortiert.


    Nachdem John den Auftrag für sein Agentenprogramm formuliert hat maximiert er wieder das erste Fenster und schenkt dem Node des Bades wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [26]


    Es sieht so aus als wäre die Node für die Schwimmbadsicherheit organisatorisch von der Techniknode getrennt, mit seinen momentanen Zugangsprivilegien kann er zumindest nicht hinüberwechseln.

  • [26a]


    John verlässt den Node. Er will das bisher erarbeitete nicht durch Ungeduld gefährden. Bevor er den erneuten Versuch unternahm streckt er sich ausgiebig und raucht gemüdlich eine. Dann taucht der Hacker wieder in die Matrix ein.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [26b]


    Copper macht sich derweil in der Wohnung einen Kaffee und setzt sich auf die Couch, wo er unmotiviert die Kanäle des Trids durchschaltet, während John in die Matrix eintaucht.


    Nach einiger Zeit scheint es Copper langweilig zu werden, so das er einen Watcher beschwört und diesem den Befehl gibt, hier zu warten und Alarm zu geben wenn jemand die Wohnung betritt. Auf dem Weg zur Tür, bemerkt er wie der der Hacker wieder zu sich kommt und nach seinen Zigaretten greift.



    "Ich flitze schnell runter zur Ecke und besorge ein paar Soyburger, bin in 5 min wieder da..."


    Damit schließt er die Tür hinter sich und verlässt das Haus.


    In der Soybude um die Ecke besorgt er ein paar Burger und macht sich auf den Rückweg.

  • [26c]


    John quitiert den Satz von Chopper nach aussen hin nur mit einem Nicken. Er verband sein Kommlink allerding mit der Türöffneranlage.
    Im Sicherheitsnode beginnt er damit nach Schichtplänen zu suchen so wie nach Verfahrensanweisungen für verschiedene Szenarien.
    Er versucht sich bei den Aktionen so unauffällig wie möglich zu verhalten.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [26d]


    Clemenz


    Es dauerte scheinbar eine Ewigkeit bis wieder leben in den Ork kam. Scheinbar hatte er an irgendwas gedacht und dabei einfach träumend auf den Boden gestarrt.


    Was...? Achso, ja... können wir machen.


    Er stand auf und streckte sich.


    Bin sowieso mal auf den Rest der Einrichtung hier gespannt. Soll ja alles soooo toll sein.


    Dann machten sich die beiden auf zu einem der Fahrstühle.

  • [27]


    Die beiden Badenden gehen, auf trockenem Boden, zu dem Wasserfahrstuhl hinüber. Aus der Nähe betrachtet sieht er aus wie eine riesige Badewanne in einer Glasröhre. Man kann in ihn einen kleinen Kanal vom großen 50m-Becken aus reinschwimmen. Kleine Schiebetüren dichtet die Fahrwanne ab, die dann über eine Hydraulik nach oben gehoben wird, wo man dann wieder hinausschwimmen kann.


    Währenddessen ist John im Sicherheitsserver unterwegs. Seine Metaphorik ähnelt der des Techniknodes. Eine Wand ist von einer Vielzahl von Bildschirmen bedeckt, davor befinden sich Steuereinheiten, mit denen man einzelne Kameras bewegen und das Bild zoomen kann. Die Kameras zeichnen automatisch ihren Videofeed auf, ab und zu kommt löst sich unterhalb eines Bildschirmes eine Videodatei in Form einer silbernen, optischen Datenscheibe und fliegt durch den Raum zu dem Videoarchiv, welches in Form eines übergroßen Aktenschrankes mit langen Schubladen an der linken Wand des Nodes platziert ist. Ein Teil der Bildschirme sind als ältere Röhrengeräte ausgeführt und verfügen über keine Steuereinheiten. Sie sind mit "altes System" beschriftet.


    Von der Videowand und dem Steuerpult führen mehrere dicke Leitungen zu den Wänden - ein Teil zum Techniknode, der Rest dürfte die Leitungen zu den Kameras darstellen. Vom Aktenschrank geht auch eine dicke Leitung zur nächsten Wand - eine gesicherte Verbindung zu einem anderen Node, vermutlich außerhalb des Schwimmbades.


    An der Wand, leicht zu finden, hängt der aktuelle Schichtplan. Tagsüber sind mehrere Sicherheitsmitarbeiter anwesend, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Die Bademeister scheinen mit zum Sicherheitspersonal gezählt zu werden und sind fest angestellte Mitarbeiter des Schwimmbades. Dazu kommen noch je nach erwartetem Besucherandrang bis zu einem dutzend Mietcops einer hannoverschen Sicherheitsfirma, die wohl weniger die Gäste vor Ertrinken als vor Taschendieben schützen sollen. Nach Schließung sind, solange die angeheuerte Reinigungsfirma für zwei Stunden im Haus ist, noch fünf Mitarbeiter der Sicherheit da. Danach, bis morgens wieder geöffnet wird, scheint nur ein Nachtwächter im Gebäude zu verbleiben.