[IP] Electric Dreams

  • -1918-


    SIN :


    Larel lächelt und lehnt sich zurück. Sie streicht ihr Batikkleid glatt und legt die Hände dann locker vor sich, während sie ihre Worte sammelt.


    "Nun, es ist richtig, wir benötigen erneut ihre Hilfe. Die Sache ist allerdings undurchsichtiger als die Forschungsarbeit, die wir für gewöhnlich leisten."


    Cheveyo überrascht dies indes nicht, weiß er doch mittlerweile, dass Vieles in diesem Teil der Erde als undurchsichtig bezeichnet werden kann - seien es die Gesten und Absichten der Menschen, ihre Sprache oder selbst die innere Wesenheit des Urwalds. Überall scheint ein uraltes, komplexes Netz verborgen.


    "Wir möchten Sie bitten, sich einem externen Team anzuschließen, dass auf der Suche nach einem seiner alten Gefährten und einem Gegenstand ist, den dieser entwendet hat. Es handelt sich um einen Rabenschamanen, den man Croaker nennt. Dieser Mann hat ein altes Lontarbuch aus einer höchst geheimen Bibliothek in der Königsstadt Klungkung auf Bali gestohlen. Es könnte sein, dass diese Suche längere Zeit in Anspruch nehmen wird und aus dem Archipel herausführt. Da in die ganze Geschichte auch Wesen aus dem Alam Gaib verwickelt sind, halten wir ihre Kräfte in dieser Sache für äußerst hilfreich."

  • -1919-


    "Wir möchten Sie bitten, sich einem externen Team anzuschließen, dass auf der Suche nach einem seiner alten Gefährten und einem Gegenstand ist, den dieser entwendet hat. Es handelt sich um einen Rabenschamanen, den man Croaker nennt. Dieser Mann hat ein altes Lontarbuch aus einer höchst geheimen Bibliothek in der Königsstadt Klungkung auf Bali gestohlen. Es könnte sein, dass diese Suche längere Zeit in Anspruch nehmen wird und aus dem Archipel herausführt. Da in die ganze Geschichte auch Wesen aus dem Alam Gaib verwickelt sind, halten wir ihre Kräfte in dieser Sache für äußerst hilfreich."


    Cheveyo lauschte der Ausführung der Frau, einiges von dem was sie sagte verstand er nicht und fragte nach als sie geendet hatte.


    "Also das mit dem Team und einem ehemaligen Mitglied, wie sagten Sie...einem Schamanen der dem Rabentotem folgt... der eine Art Buch aus einer Bibliothek auf Bali gestohlen haben soll habe ich verstanden... Den Archipel zu verlassen macht mir persönlich nichts aus, solange ich meine Ausrüstung sowie meinen Bogen und meinen Speer mitnehmen kann aber was meinen sie mit Wesen aus dem Alam Gaib... Ist das eine hiesige Bezeichnung für Geister oder erwachte Critter?"


    Das was er von dem gehörten bisher verstanden hatte schien weitaus fordernder zu, als seine letzten Aufträge die er für die ASPS erledigt hatte. Auch das ein Schamane darin involviert zu sein schien, war ein gewisser Faktor den es zu berücksichtigen galt. Cheveyo hatte schon so einige Begegnungen mit Geistern, Schamanen und teils sogar erwachten Crittern gehabt und von einigen dieser Begegnungen hatte er Spuren zurückbehalten die in Form von Schnitten, Kratzspuren und anderer Narben auf seinem Oberkörper geblieben sind und ihn daran erinnerten. Auch hatte er einige, für aussenstehende wie Trophäen wirkende Dinge dieser Kämpfe in Form von Federn, Klauen, Krallen, Zähnen und Knochen an Lederbändern um den Hals hängen, um den Schafft seines Speers gebunden sowie in seine Dreads geflochten. Er hatte immer nur gejagt um sich zu ernähren und gekämpft wenn es keine andere Möglichkeit gab den Tieren auszuweichen, vor denen er größten Respekt hatte. So hatte er jedes mal sobald er einen Critter hätte töten müssen sich anschließend sofort bei Mutter Natur dafür entschuldigt. Manchmal musste er auch ein Tier von seinen Leiden erlösen weil es in eine Falle von Wilderern geraten und zu schwer verletzt war als das es sich hätte davon erholen können. Er nahm jedes mal einen Zahn, eine Klaue oder eine Kralle mit um den Geistern der Tiere eine letzte Reise zu ermöglichen bevor sie in die ewigen Jagdgründe auffahren würden. Eines der Lederbänder, an dessen Ende die strahlend gelbe Schwanzfeder eines Feuervogels hing, berührte er nachdenklich mit der linken Hand. Sie hatte er vor fast 10 Jahren nach einem Waldbrand gefunden...aber er schweifte ab, daher besann er sich wieder auf das Jetzt. Sein Blick wurde wieder ernst und er blickte Larel direkt in die Augen, auf ihre Antwort gespannt.

  • -1920-


    SIN :


    Larel lächelt wieder. Obwohl es die meisten Javanen eher als Beleidigung oder zumindest störend empfinden, wenn man ihnen direkt in die Augen schaut, scheint die Direktorin sich nicht daran zu stören, sondern es sogar zu begrüßen. Vielleicht liegt dies an ihrer Mischlingsherkunft oder ganz einfach an der Ausprägung ihres Charakters.


    "Das Alam Gaib ist das 'Schattenreich', die andere Welt. Es ist ein Begriff aus der javanischen Mythologie. Nach javanischer Überzeugung ist dieses Schattenreich die wahre Welt und unsere Welt, all das, was wir erfahren, nur der Schatten dieses Schattenreiches. Keine Kunst vermag dies besser zu verdeutlichen als das Schattenspiel, das wayang kulit, ausgeführt mit dünnen Lederpuppen. Die Besucher können bei diesen Theatervorführungen, die in Wahrheit mächtige Zeugnisse javanischer Logik sind, entweder die Schatten der Figuren sehen oder ihr wahres Antlitz auf der anderen Seite des Schirms. Auf dieser anderen Seite befindet sich das Alam Gaib. Magietheoretiker würden es als eine tiefe Metaebene oder aber den Astralraum an sich bezeichnen. Dieses Reich wird von Wesenheiten bewohnt, die wir als kurawa bezeichnen. Die Kurawa sind die ewigen Widersacher der Pandawa, der großen Helden, die - möchte man den Gerüchten glauben - zeitweise auf Bali weilen und dort herrschen. Man vermutet, dass es sich bei den Pandawa um freie Geister oder andere mächtige Entitäten handelt. Die Kurawa hingegen sind zahlreich. In den Geschichten sind die machthungrig, verschlagen, korrupt und bösartig. Es sind Schatten, Dämonen. Doch sie können auch gegenteilige Charakterzüge aufweisen, ebenso wie die Pandawa durchaus schlechte Züge haben trotz all ihren Edelmutes. Denn nach javanischer Logik ist die Auflösung aller Dichotomien das höchste Ziel. Etwas, das es ist und gleichzeitig sein Gegenteil, ist in der javanischen Logik kein Widerspruch. Im abendländischen Denken wäre dies freilich ausgeschlossen."


    Larel hält nach diesem langen Monolog inne und lächelt entschuldigend.


    "Verzeihen Sie, ich bin's ins Schwärmen geraten. Ich könnte mich stundenlang über dieses Thema auslassen."

  • -1921-


    Cheveyo lauschte der Erläuterung Larel's über das Alam Gaib. Es war also, wenn er es richtig verstanden hatte, die Bezeichnung für den javanischen Teil des Astralraumes oder einer bestimmten Metaebene die es anscheinend nur in diesem Teil der Welt gab. Er wusste auch, dass viele magische Phänomene auf die Mythologie und den Glauben einiger Länder und Kulturen zurück ging, so wie es bei ihm und den verschiedenen Stämmen in der Sioux Nation ebenfalls der Fall war. Es handelte sich also um Geister...von Larel Kurawa genannt, die als Schatten oder Dämonen von ihr beschrieben wurden und meist schlechte Charakterzüge aufwiesen, auch wenn gegenteilige Charakterzüge ebenfalls auftreten könnten. Sie waren die Gegenspieler der Pandawa, die Helden in der javanischen Mythologie, bei denen es sich anscheinend um freie Geister handelte und die sogar ein ganzes Land beherrschten so sehr waren sie angesehen. Als sie sich nach ihrer ausführlichen Erklärung dafür entschuldigt, nickt Cheveyo und schaut sie verständnisvoll an. Er fand ihre Ausführung mehr als interessant und bei Geistern war jede noch so kleine Information schon von Vorteil.


    "Sie müssen sich nicht entschuldigen, Sie haben mir lediglich meine Frage beantwortet, so das ich alles verstehe und ausführlich genug, damit ich weiß womit ich es zu tun haben werde. Jetzt habe ich aber zu diesen...Kurawa noch ein paar Fragen die noch offen sind: Wie treten sie auf mundaner Ebene in Erscheinung oder kann man sie nur im Astralraum wahrnehmen? Gibt es eine grobe Beschreibung über ihr aussehen oder ist es variabel? Ist bekannt über welche Kräfte sie im allgemeinen Verfügen? Haben sie besondere Schwächen oder Stärken?"


    Er hält kurz inne und sein Gesicht verändert sich, seine kalte Entschlossenheit wird von einem leicht verwegenen Lächeln, das seine Lippen jetzt umspielt, entschärft und lässt seine Züge nicht mehr ganz so hart wirken. Ein wenig Abwechslung konnte nicht Schaden und auch wenn er unbedingt nochmal zurück in die Berge Bali's wollte, so hatte ihm diese Geschichte über die Kurawas und das Alam Gaib sein Interesse geweckt.

  • -1922-


    "Die Kurawa werden gerne als Schattengeister klassifiziert, aber wenn Sie mich fragen, taugen solche Klassifizierungen in Bezug auf Geister nur recht wenig. Soweit wir bisher wissen, und die ASPS erforscht die Kurawa bereits seit annähernd zehn Jahren, haben die Kurawa keine materielle Gestalt und existieren, wenn sie auf diese Welt kommen, nur im Astralraum. Aufgrund dieser Erkenntnis, sind sie, je nachdem welche Pläne sie verfolgen, darauf angwiesen, von etwas Besitz zu ergreifen. Dass sie leblose Objekte beseelen ist mir bisher nicht zu Ohren gekommen, aber sie haben bereits öfter Menschen und sogar auch Tiere besessen, während diese bei Bewusstsein gewesen sind. Diese Kraft scheinen alle Kurawa zu besitzen, während ihre übrigen Kräfte bisher immer noch größtenteils im Verborgenen ruhen."


    Larel räuspert sich leicht, so als wäre es ihr ein wenig unangenehm einen weiteren Punkt anzusprechen.


    "Leider unterstützen uns das Militär und die lokalen Dukun nur rar, was die Erforschung der Kurawa angeht. Und ohne Unterstützung des Militärs kann man in diesem Teil der Welt nur schwer agieren. Aber wie dem auch sei, die Kurawa, so heißt es zumindest, werden von einer Entität namens Rahwana geführt, obwohl noch niemand irgendeinen existenziellen Beweis für das Vorhandensein eines solchen Wesens erbracht hat. Die Charakterzüge der Kurawa sind allerdings in einigen Fällen bereits bestätigt worden. Es scheint zahlreiche niedere Kurawa zu geben, die man durchaus als Schattengeister bezeichnen könnte und die auch über ähnliche Kräfte, wie beispielsweise Grauen oder Begierdenspiegelung, dieser Geisterarten verfügen. Soweit wir wissen, gibt es allerdings darüber hinaus noch eine gewisse Zahl, verschiedene Quellen sprechen hierbei von 99, höherer Kurawa, die als absolut eigenständige Wesen angesehen werden müssen und bei denen es sich folglich höchst wahrscheinlich um freie Geister handelt. Jeder dieser Kurawa hat meiner Ansicht nach eine eigene Persönlichkeit, eigene Ziele und eigene Vorgehensweisen - ebenso wie wir Menschen. Ich empfehle Ihnen, sich einmal eine wayang kulit-Vorstellung anzuschauen. Das Schattentheater bietet Ihnen einen von den Subjektivitäten der Geschichte bereinigten Zustand dieser Kultur an, der äußerst aufschlussreich sein kann."

  • -1923-


    Cheveyo hatte während Larel's Erläuterung mehrfach genickt und nachdem sie geendet hatte, wirkte er nachdenklich.


    "Ihren Rat werde ich gerne annehmen und mir solch eine Vorstellung anschauen, dann kann ich mir besser ein Bild von der javanischen Mythologie machen. Was das beseelen von Personen betrifft, reden wir hier also von Besessenheit, wenn ich das richtig verstanden habe?"


    Cheveyo's Blick geht an Larel vorbei, als die Erinnerungen hochkommen. Er hatte schon einmal Bekanntschaft mit Besessenheit gemacht, das war in der Karibik vor einigen Jahren. Damals war er durch Zufall mit einem Voodoopriester aneinander geraten, der versucht hatte ihn für seine Zwecke zu gewinnen um ihn einen mächtigen Loa einzupflanzen. Als es ihm nicht gelang ließ sich der schlaksige Typ selbst von dem Loa besetzen um Cheveyo zu töten um doch noch an seinen Körper ranzukommen. Der Priester hatte ihn einige Male durch die Luft geworfen als wäre der große Ork nur ein kleines Kind und hätte sicherlich auch gewonnen, wenn er ihm nicht ein paar schwere Treffer mit dem Speer beigebracht hätte, was ihn schließlich tötete. Cheveyo hatte von dem Kampf einige Narben behalten, sowie die Erinnerung an die...verzerrte, nicht mehr menschliche Stimme des Houngan die sich in seine Erinnerung gebrannt hatte wie heißes Eisen. Cheveyo schüttelte leicht den Kopf um die Gedanken los zu werden, dann blickte er wieder Larel an.


    "Ich werde Ihnen helfen aber unter solchem Umständen kann es selbst für mich sehr gefährlich werden... Wenn es sich mit der Besessenheit dieser Kurawa ähnlich verhält wie das, womit ich in der Vergangenheit schon Bekanntschaft gemacht habe, dann ist das kein einfacher Begleitschutz mehr, um was sie mich da bitten..."


    Er verschränkt die kräftigen Arme vor der Brust und wirkt einen Moment nachdenklich, während er vor sich auf den Boden starrt. Einen Moment später hebt sich sein Blick wieder und er schaut Larel direkt an.


    "Für mich wäre da noch die Frage, was sie mir anbieten können, wenn ich solch eine Mission annehmen soll... Nicht das sie mich falsch verstehen, Geld reizt mich nicht, das spielt für mich eher eine untergeordnete Rolle und hat für mich kaum Bedeutung, da ich mir kaum was aus materiellen Werten mache, aber das Wissen Sie ja bereits..."

  • -1924-


    Ob ihre Wege sie wirklich nach Hongkong führen? Viele alte Erinnerungen ziehen an Lak vorbei. Pi Nüng, Miu, Tao und Yu - der ja schon ein wenig in sie verliebt war. Über ihn gab es in der Matrix auch wilde Grüchte. Die Electric Waves waren wohl aufgelöst und Yu ein Terrorist geworden. Oder ein Technomancer. Oder ein Techmonancer Terrorist? Jedenfalls hatte sie (bis auf die Begegnung mit Miu) den Kontakt zu den Waves verloren. Aber was wollte Croaker dort? Hoffentlich nicht die Yama-Könige besuchen.


    "Mike, ich bin mir nicht sicher. Aber könnte Croaker Hongkong gemeint haben?" wendet sie sich an Mike. Er ist der einzige der aus dem Hongkong-Team noch übrig ist. Simon ist erst später dazugestoßen. Azrael ist wieder in den UCAS. Dexter Holland ist tot. Scheme liegt wohl dort noch immer im Krankenhaus in Künstlichem Koma.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1925-


    "Mike, ich bin mir nicht sicher. Aber könnte Croaker Hongkong gemeint haben?"


    Hong Kong? Wäre das möglich? Bilder kamen hoch. Bilder ihres ersten gemeinsamen Runs. Der war erst wenige Monate her und doch schien es wie eine Ewigkeit. Damals war "Kurawa als begriff für ihn noch ein Fremdwort gewesen und er hatte sich schlicht mit einer Go-Gang rumgeärgert und ein blondes Mädchen gesucht. Geflucht, weil ihr Kontaktmann sie aufs Kreuz legen wollte, sich dabei schließlich mit eben jener Gang verbündet, die sie anfangs angegriffen hatten.


    "Ich kehre zurück an den Ort, an dem Feinde Freunde geworden sind und Freunde zu Feinden wurden. Das waren seine letzen Worte."


    Laks Frage hallte in seinen Ohren nach, wie auch Tarminahs letzer Satz. "Ja, es würde zumindest passen. Was er dort will, ist mir zwar schleierhaft, aber wann wussten wir je, was Croaker wirklich wollte?"


    Falls ihr Gespür sie richtig lenkte, bedeutete das eine Rückkehr in den Moloch Hong Kongs, vielleicht sogar in die Dunkelheit Kowloons. Und hatte Miu bei ihrer letzen Begegnung nicht etwas davon gesagt, dass die Waves in Probleme verwickelt waren? Ob sich ihre Wege wohl in China wieder kreuzen würden? Der Troll wäre zumindest keineswegs verwundert. Bei den Gedanken an den Run kamen auch die Bilder von Scheme und Dexter wieder hoch. Infiltrtationspezialisten schienen im Team keine lange Lebenserwartung zu haben. Wer auch immer sie verstärken würde, hoffentlich hatte er mehr Glück als die beiden.

  • -1926-


    SIN :


    Larel lehnt sich ein wenig nach vorne, sodass eine Strähne ihres tropenholzfarbenen Haares in ihr Gesicht rutscht.


    "Immaterielle Werte sind schwer zu bemessen, aber ich werde mich bemühen, für eine angemessene Entlohnung zu sorgen. Das Team, mit dem Sie zusammenarbeiten werden, besteht aus vier Personen und einer Angestellten der ASPS. Dies vier erst genannten Personen erhalten gemeinsam 100.000 Nuyen, sodass - ausgehend davon, dass sie fair teilen - einem jeden nach Abschluss 25.000 Nuyen verbleiben. Wären Sie an einem Fokus oder ähnlichem dieses Wertes interessiert? Ein Fokus ist zwar in gewisser Weise auch materiell, aber er besitzt zumindest eine ganz eigene Beziehung zu seinem Besitzer."

  • -1927-


    Cheveyo lächelte als ihm Larel einen Foki am Stelle des Geldes anbot.


    "Wenn es Ihnen möglich wäre einen Waffenfoki in Form eines Bogens zu besorgen. Der Klappbogen den ich jetzt verwende hat eine Zugkraft von 35 Kilo, der neue Bogen sollte also ähnlich stark sein..."


    Der Ork erhob sich, schulterte mit der linken seinen Rucksack, seinen Speer, in der rechten, benutzte er wie einen Wanderstab. Er nickte noch einmal und wirkte voller Tatendrang.


    "Ich bin bereit zu der Gruppe zu stoßen, die benötigten Sachen dafür habe ich schon dabei..."

  • -1928-


    Ich bin sicher, dass wir Ihren Wunsch erfüllen können, hatte Larel gesagt, bevor Cheveyo die Niederlassung der ASPS verlassen hatte, um sich auf die Reise nach Jakarta zu begeben. Die Fahrt mit dem Zug hatte etliche Stunden gedauert und war ein Erlebnis der ganz eigenen Art gewesen. Durch den Schleier der Nacht hindurch hatte Cheveyo zwar nicht allzu viel erkennen können, doch er merkte schnell, dass das ländliche Java, abseits der Städte, eine weitaus urtümlichere Aura verstrahlte als die Ballungsgebiete.


    In den frühen Mittagstunden erreicht der Zug schließlich Jakarta oder genauer gesagt den Jabotabek Sprawl. Sofort wird Cheveyo klar, dass er das kleinere Yogjakarta als wesentlich angenehmer empfunden hat. Die Stadt, die er nun durchfährt, scheint kein Ende und keine Ordnung zu kennen. Niemand weiß wirklich, wie viele Seelen in ihr hausen, aber es müssen wohl über 25 Millionen sein, wenn man die gewaltige Ausdehnung des Sprawl bedenkt, der sich von der Küste im Norden bis zu den Ausläufern der alten Stadt Bogor, mehr als 70 Km südlich davon erstreckt.


    Ein letztes Mal durchstreifen die fahrenden Händler die Zugabteile; Männer und Frauen, beladen mit den kleinen Annehmlichkeiten des Lebens, die sie zu verkaufen versuchen. Dann kommt der Zug schlitternd zum Halt. Cheveyo nimmt sich sein Gepäck und betritt den Bahnsteig. Dass er bewaffnet ist, hat ihm zwar einige neugierige Blicke beschert, aber die hätte er als Ork und noch dazu wegen seiner Größe ohnehin auf sich gezogen. Das Treiben auf dem Bahnsteig hält sich in Grenzen, obwohl Cheveyo erkennt, dass es sich allem Anschein nach um einen äußerst großen Bahnhof handelt, der auf massiven Fundamenten mindestens ein Dutzend Meter über dem Erdboden ruht. Wie ihm von Larel gesagt, bewegt er sich in Richtung Ausgang, marschiert eine Treppe hinunter und findet sich in einer verzweigten Halle wieder. Eingänge zu Toiletten und Personalräumen sowie die Symbole für Gebetsräume sind zu erkennen. Dann erkennt er eine Art Checkpoint. Uniformierte Sicherheitsleute mustern ihn wachsam, als er den inneren Bereich betritt und hinaus in den Wartebereich gelangt. Die Wartehalle ist mit kleineren Geschäftsfassaden gesäumt. Vier Säulen stützen das Gewölbe und bieten Sitzgelegenheiten Platz, die sich um diese herum gruppieren. Noch ehe er Zeit hat, sich weiter umzuschauen, winkt ihm eine lächelnde Elfe entgegen und tritt auf ihn zu.


    "Willkommen in Jakarta. Ich bin Nairi und arbeite für die ASPS. Ich bin Teil des Teams, mit dem Sie zusammenarbeiten werden. Es freut mich, Sie kennen zu lernen."


    Begrüßt die Elfe ihn förmlich, lächelt aber sofort etwas verschmitzt, was ihm zeigt, dass sie es sonst mit Formalitäten wohl nicht allzu ernst nimmt. Mit ihren schlanken Fingern streift sie sich eine Strähne ihres langen Haares hinter ihr spitzes Ohr und deutet auf einen von zwei Ausgängen.


    In Jakarta ist es schwül-warm, wie es nicht anders zu erwarten gewesen wäre. Allerdings verschlechtert die immense Zahl mit fossilen Brennstoffen betriebener Fahrzeuge die Qualität der Luft, die in Yogjakarta noch halbwegs erträglich gewesen ist, um ein Vielfaches. Nairi scheint daran gewohnt und schlendert mit einem lockeren, unbeschwerten Gang über den immer wieder von gewaltigen Bordsteininseln durchzogenen Parkplatz. Überall sind Menschen: wartende becak-Fahrer, plaudernde Taxi-Fahrer bei ihren Wagen, kaki lima-Händler, Schuheputzer, Straßenmusiker, Fahrgäste, die an den Bussteigen auf einen der zahlreichen Oplets oder Überlandbusse warten, spielende und Arbeit suchende Kinder und Jugendliche. Selbst jene, die Schutz im Schatten der wenigen Bäume suchen, scheinen nicht gelangweilt oder gestresst. Obwohl die Hektik der Megastadt um sie herum förmlich greifbar ist, scheint fast jeder ruhig und gelassen mit dem Strom der Zeit dahinzugleiten.


    Nairi stoppt vor einem Van und öffnet mit einem Kommlink-Signal die Türen. Die Elfe setzt sich hinter das Steuer und wartet, bis sich Cheveyo ebenfalls gesetzt hat. Im Wageninneren ist es unerträglich stickig, doch bald schon kühlt die Klimaanlage das Innere auf ein erträgliches Maß herab und lässt Cheveyo fast schon ein wenig frösteln, ist er doch mittlerweile die allgemeine Hitze im Freien gewöhnt. Nairi plaudert freundlich mit ihm, führt geschickt das omong kosong, das sogenannte 'leere Geschwätz', dass fast alle Javanen zu lieben und meisterlich beherrschen zu scheinen.


    Der Verkehrt in den Straßen Jakartas gestaltet sich derweil genau so, wie Cheveyo ihn sich vorgestellt hat: chaotisch, träge und überfüllt. Die Fahrmanäver der Einheimischen entbehren jeder Verkehrsregel und dennoch scheint das System irgendwie zu funktionieren. Nairi bleibt gelassen. Mit dem großen Van kann sie ohnehin im Strom der Fahrzeuge kaum manövrieren. Zum Glück ist es nicht so weit, meint sie beiläufig.


    Nach ungefähr 30 Minuten Fahrt - Nairi und Cheveyo befinden sich noch immer im Zentrum - überquert der Van einen Platz von gewaltigen Ausmaßen, der von einem mehrspurigen Straßenring umgeben ist. Inmitten des Platzes erhebt sich Monas, das Nationalmonument, eine riesige Säule mit Fackelspitze. Um den Merdeka Square herum erblickt Cheveyo atemberaubende Gebäude: den Regierungspalast, wichtige Regierungsbehörden und die gewaltige Zentralmoschee mit ihren hochaufragenden Minaretten und dem großen Kuppelbau. Dann taucht der Van in das kleinere Straßen- und Gassennetz südlich des Platzes ein, durchfährt die buntgemischte, zwielichtigere Jalan Jaksa und erreicht schließlich einen Parkplatz, auf dem Nairi den Wagen stoppt. Gemeinsam betreten sie das Gebäude, das - wie die meisten in Jakarta - deutliche Spuren des schwül-heißen, extremen Wetters zeigt.

  • -1929-


    Jakarta ist so wie es Cheveyo erwartet und befürchtet hat: ein riesiger, sich über Kilometer erstreckender Sprawl, überfüllt mit aber Millionen (Meta) Menschen, Autos und anderen Fahrzeugen. Der Verkehr ist chaotisch, so wie der Rest in dieser Megastadt, scheint aber zu funktionieren. Aber besonders die Gelassenheit die alle hier, denen er begegnete, an den Tag legten, überraschte ihn sehr. Aus den UCAS kannte er das nicht, dort wären sich die Leute schon längst gegenseitig an den Hals gegangen. Als sie nach knapp einer halben Stunde einen riesigen Platz erreichen, auf dem eine hohe Säule mit Fackelspitze thront. Der Platz ist von großen Gebäuden umgeben, darunter wie er erkennt, eine Moschee. Die Elfe lenkt den Van in eine kleinere Seitenstraße und kurz darauf hält sie auf einem Parkplatz. Er hat während der ganzen Fahrt kaum geredet und das lieber der Elfe überlassen und geschwiegen, dabei den Megasprawl auf sich wirken lassen. Als er aus dem Van steigt streckt und dehnt er sich etwas, bevor er ihr in ein Gebäude folgt, das wie die meisten der Gebäude hier in dieser Stadt vom Wetter deutlich gezeichnet sind.

  • -1930-


    Der Raum, in dem die Truppe auf Cheveyo trift, ist jener, in dem sie auch bereits Nairi kennengelernt haben. Es ist ein recht großer Konferenzsaal, dessen Prunkstück in der ansonsten eher als üblich zu bezeichnenden Ausstattung sicherlich die große, detaillierte AR-Hologrammkarte ist, die den Archipel und seinen von der ASPS kartografierten Astralraum zeigt. Besonders Zentraljava, die Gegend, aus der Cheveyo angereist ist, scheint - den Eintragungen und bunten Kennzeichen auf der Karte zur Folge - für die ASPS von besonderem Interesse zu sein.

  • -1931-


    Kaum das Cheveyo den großen Konferenzsaal betreten, in den ihn Nairi zuvor geführt hatte, fiel sein Blick sofort auf die große AR-Hologrammkarte am anderen Ende des Saals. Er ging zu ihr herüber, nahm seinen Rucksack ab und lehnte ihn an die Wand neben der Karte, bevor er sie näher betrachtete. Er machte ein Bild davon, sowie auch von einigen Abschnitten die ihn besonders interessierten. Speziell Zentraljava fiel ihm ins Auge, da es aufgrund der vielen farbigen Eintragungen seitens der ASPS wohl von großem Interesse für den Konzern war. Seinen Speer hielt er waagerecht in der rechten Hand aber mit der Spitze zu Boden, was zwar misstrauische Aufmerksamkeit aber keine offensichtliche Aggressivität ausstrahlen sollte. Einige Glücksbringer und Talisma hängen in Form von an Lederbändern befestigten Federn und Zähnen am unteren sowie am oberen Ende des reich mit inianischen Symbolen geschmückten Schaftes kurz unterhalb der kunstvoll und mit den selben Symbolen wie auf dem Schaft verzierten Klinge des Speers. Diese Glücksbringer und Talisma wiegen sich leicht als ob sie von einem unsichtbaren Wind erfasst wurden und die matt schwarze Klinge, die von einigen dunkelgrauen Adern durchzogen wird, flimmert bis über die Ränder hinaus leicht, als ob sie eine Hitzequelle wäre.

  • -1932-


    Ein riesiger Schatten (wenn auch nicht so riesig wie Mike) verdeckt den Türrahmen als ein massig gebauter Ork hereinspaziert. Mit seinen unzähligen Federn, Krallen, Zähnen und Kochen die er nicht nur in seinen Dreads sondern am ganzen Körper hängen hat wirkt er wie aus einem Indianer-SIM. Vermutlich trägt er sogar noch mehr Glücksbringer als Lak. Sie hat ja einige Zeit in Seattle verbracht, kann aber seine Stammeszugehörigkeit nicht einordnen. Cascade Orks?
    Der Neuankömling steht mit indianisch-stoischer Mine da und sagt nichts. Lak macht was sie in so peinlichen Momenten immer macht, sie lächelt.


    Dann spricht sie ihn auf englisch an: "Guten Tag, du musst die Verstärkung sein von der Nairi gesprochen hat. Mein Name ist Lucky Lak. Dies sind Mike, Simon und Indra. Möchtest du etwas trinken?"Lak ist klar, das eigentlich Nairi die Gastgeberin ist. Aber für eine Thai ist es undenkbar jemanden den man kennelernt kein Wasser und Reis anzubieten.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1932-


    Nairi hatte sich verabschiedet um ihre Teamverstärkung vom Bahnhof abzuholen. Mike und die anderen waren in der klimatisierten Zentrale der ASPS geblieben und außer warten konnten sie nicht viel tun.


    Die Karte, welche in dem Raum hing war zwar interessant, aber Mikes Wissen um die magischen Probleme auf Java ging nicht soweit, dass er ernstlich etwas mit ihr hätte anfangen können. Über die Kurawa hatte er inzwischen ein paar Informationen aufgeschnappt, aber Magie war ihm immer noch ziemlich suspekt, da sie sich dem Verständnis der normalen leute entzog.


    Dann traf die Elfe mit dem Neuen ein. Mike musterte ihn eingehend, doch das Radar lieferte keine Infos über irgendwelche kybernetischen Verstärkungen. Es schien sich um einen Amerindianer zu handeln, wobei Mike sich nicht zu 100 Prozent sicher war, ob es sich um einen sehr großen Ork handelte oder einen Vertreter jener seltenen Trolle aus Europa, welche kleiner als normal waren und keine Dermalablagerungen hatten. Auf jeden Fall hatte war der Typ nur ein Stückchen kleiner als Mike selbst und er hatte einen Haufen Talismane oder sowas um den Hals - und einen Speer in der Hand. Wer benutzt denn heutzutage noch so etwas? ging es Mike durch den Kopf, dann betrachtet er den Speer näher und dessen eigenartiges Aussehen und ihm fiel wieder ein, dass Nairi etwas von erwachter Unterstützung erzählt hatte. Vermutlich war der Typ also ein Adept oder ein Magier. Zudem einer, der mit Pfeil und Bogen arbeitete, was ebenfalls exotisch war. Mike wusste zwar, dass die Bögen, welche für starke Orks oder Trolle gebaut wurden erstaunliche Leistungen zeigten, die langsame Feuergeschwindigkeit und der Platzbedarf schienen ihm aber recht deutliche Nachteile. Vielleicht war er aber auch einer jener Indianer, die auf dem ultratraditionalistischem Trip waren.


    Die Gruppe schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, viel mehr wurde der Ork von der Karte angezogen. Mike seufzte leise, erhob sich von seinem Trollsitz zu voller Größe und ging ruhig zu dem Neuen hinüber.
    "Hi! Schicke Karte, die die ASPS da gemacht hat. Sagt sie dir etwas?" Small Talk war nicht unbedingt seine große Stärke, daher hatte er mal wieder vergessen sich vorzustellen. "Ach ja, ich bin Mike. Nairi dürftest du ja schon kennen. Die Kleine da drüben ist Lak und dann wären da noch Indra und Simon." Er deutete mehr mit dem Kopf als den Händen auf die jeweilige Person, bevor er fortfuhr. "Wie du dir vielleicht denken kannst, bin ich im team für die physische Problemlösung zuständig. Und du bist irgendwie erwacht, nehme ich an. Zumindest wurde uns Hilfe angekündigt, wenn es um magische Probleme geht."


    Wirklich vorstellen sollten sich die anderen selbst, da wollte Mike nicht vorgreifen. Aber er war gespannt, wie der Neuzugang reagierte und wer er war.

  • -1935-


    Erst als er angesprochen wurde, bemerkte Cheveyo, das er die Gruppe die dort wohl schon auf ihn wartete völlig übersehen hatte. Die kleine Asiatin die ihn zuerst anspricht und sich mit Lucky Lak vorstellt, bevor sie ihm noch den Rest der Truppe namentlich benennt, mustert er kurz. Sein Gesicht zeigt dabei keinerlei Regung und sein Blick ist wild, fast schon Raubtierartig mit einer Spur Neugierde als er die Personen nacheinander kurz anblickt, dabei direkt in die Augen schaut und sie versucht einzuschätzen. Mike und auch Simon erkennen aber gleich, das dieser Blick nicht provokant oder aggressiver Natur ist sondern von jemanden zu kommen scheinen der in der Wildnis aufgewachsen ist und sich zumindest eine Zeit lang mit wilden Tieren umgeben hat. Cheveyo wollte gerade auf die Frage der Asiatin antworten, als der Troll aufstand und zu ihm rüberkam. Den musternden Blick des Trolls bemerkte er, als er zuerst auf den Speer, dann auf den Bogen auf seinem Rücken blickte. Der Troll sprach ihn auf die Karte an und der Ork nickte mit einem kurzen Blickdarauf, bevor er wieder den Troll vor ihm anschaute.


    "Ich bin kein Schamane, dennoch verstehe ich genug von Magie, um zu Wissen, was die Karte mir zeigt..."


    Meint er mit leichtem Akzent zu Mike. Das er für die körperlichen Angelegenheiten zuständig war konnte Cheveyo sich schon denken und auch dieser Simon hatte etwas an sich, dass den Anschein erweckte, das er mehr war, als auf den ersten Blick zu erahnen schien, er war auf eine sehr eigensinnige Art auffällig unauffällig zumal er bis jetzt nichts gemacht hatte außer da zu sitzen und den Ork nebenbei zu mustern. Nairi war wie Cheveyo von der ASPS, bei dem älteren Mann der, wie der Ork fand, wie jeder hier in Indonesien aussah und der Asiatin war er sich nicht genau sicher, welche Stärken sie hatten oder welche Rolle sie im Team übernahmen, wobei der Mann wohl der einheimische Führer sein könnte. Cheveyo stellte sich schließlich ebenfalls vor, legt dabei die linke Hand auf die Brust.


    "Ich bin Cheveyo. Larel bat mich diese Gruppe zu unterstützen, da ihr auf der Suche nach einem ehemaligen Freund seid, einem Schamanen der dem Raben Totem folgt und ihr dabei magische Unterstützung benötigt... Ich bin, um es für euch verständlich zu sagen, ein Adept der dem Weg des Kriegers folgt. Zudem kenne ich mich gut in der Tier- und Pflanzenwelt aus und weiß wie man in der Wildnis wochenlang überleben kann.

  • -1936-


    Cheveyo also ... ging es Mike durch den Kopf, auch wenn ihm der Name Larel nichts sagte. Und der Ork - nach einer näheren Betrachtung war sich Mike dessen ziemlich sicher - bezeichnete sich als Adept auf dem Weg des Kriegers, was sich für Mikahil sehr kampflastug anhörte. Allerdings würde ihnen so jemand auch mehr gegen irgendwelche Geister nützen als ein Sozialadept oder ein magischer Schleicher.


    "Freut mich, Cheveyo. Darf ich mal raten? Du stammst nicht von hier, ich vermute eher die NAN, oder? Wir sind ja auch nicht gerade lokale Talente. Und ja, wir suchen einen alten Kameraden von uns, mit dem wir schon einige Sachen erlebt haben. Ob wir irgendwie in die Wildnis müssen, weiß ich noch nicht, aber erwachte Probleme, insbesondere irgendwelche Geister sind leider ziemlich wahrscheinlich."


    Der Troll deutete auf den kunstvoll verzierten Speer: "So etwas sieht man auch nicht alle Tage. Ein Erbstück?"

  • -1937-


    Der Troll musterte Cheveyo kurz, als er der Gruppe eröffnet hatte, dass er ein Adept sei, aber das war der Ork bereits gewohnt. Als ihn der Troll nach seiner Herkunft fragte und die NAN vermutete nickte er und fügte hinzu:


    "Ich gehöre zu einem Stamm aus der Sioux Nation..."


    Als dieser Mike erwachte Probleme erwähnte und dabei speziell auf Geister zu sprechen kam nickte der Ork nur kurz mit weiterhin gefühlsloser Miene ohne dabei Rückschlüße auf seine Gedanken zuzulassen. Der Troll fragte ihn schließlich nach seinem Speer, und Cheveyos Gesichtszüge wurden etwas weicher, man hätte fast ein freudiges lächeln erkennen können, als er antwortete.


    "Ja, mein Vater hat ihn mir vererbt, er ist seit Generationen in meiner Familie. Jeder Vater gibt seinem Sohn, wenn dieser zur großen Reise antritt um ein Mann zu werden, eine Waffe mit. Diesen Speer hier hat der Großvater meines Großvaters selbst angefertigt..."


    Der Blick mit dem Cheveyo seinen Speer betrachtet ist ehrfürchtig, bevor er Mike wieder direkt ansieht.


    "Ich würde aber nun gerne mehr über euren...ehemaligen Freund... erfahren...wißt ihr schon wo er ist bzw wohin er will?"


    Er ließ seinen Blick dabei in die Runde schweifen, erwartungsvoll, wer wohl als erstes antworten würde.