[IP] Electric Dreams

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    Die Lage hatte sich drastisch entspannt, aber trotzdem hätte Mike Datu am liebsten eine Kopfnuss verpasst, dass er sie so recht unvorbereitet in diese Situation gebracht hatte, die mit ein wenig Pech leicht hätte eskalieren können. Croaker ging es den Umständen entsprechend gut und der Schamane war wohl nach den Anstrengungen des Transportes froh über das Bett. Was sich als ausgesprochen praktisch erwies war der AR-Feed von Armitage. Wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig so lieferten die Bilder eine bedeutend bessere Einschätzung des Bedrohungspotentials der Philipinos auf dem Schiff. Mhhm, sowas sollte ich mir auch mal einabuen lassen. Praktische Sache das! Er nahm sich vor, bei Gelegenheit mal in der Matrix Angebote einzuholen.


    Die Unterkunft an sich war - vor allem nach dem was Mike bisher von Pontianak zu Gesicht bekommen hatte fast schon fürstlich zu nennen. Die Sauberkeit war nach den hiesigen Maßstäben gut und die reine Lage ließ sogar ein wenig Privatspähre aufkommen. Am liebsten hätte es Mike gesehen, wenn der Durchgang mit einem Schott verschließbar gewesen wäre, aber das war wohl eher Wunschdenken. Wenn sie jedoch eine kleine Drohne oder Kamera günstig platzierten, könnten sie so den Eingang recht unbemerkt im Auge behalten.


    Nachdem Bayani vorerst wieder verschwunden war, griff sich Mike trotz allem Datu:
    "Ich nehme sehr stark an, du vertraust diesem Ork. Sind wir hier erstmal halbwegs sicher? Und was wird er als Gegenleistung verlangen?" Mikes Blick wanderte zu Lak hinüber, bevor er wieder Datu ansah:
    "Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Eure Sprüche bezüglich Lak waren Scherze, oder? Falls nicht: Träumt weiter! Der erste Typ, der sich ihr nähert braucht neue Gliedmaßen. Und das meine ich wortwörtlich!"


    Mikhal war bei seinen letzen Sätzen sehr nahe an Datu herangetreten, so dass er fast direkt nach unten in das Gesicht des Mannes schauen musste. Nicht dass Mike durch die Vory Prostitution oder Zwangsprostitution nicht kannte. Aber Lak war ein Teammitglied. Damit lag der Fall bedeutend anders.

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    Er sah in die Räume ihrer neuen Behausung und inspizierte jeden Winkel. Mit etwas Glück stolperte er über einige Überwachungsmaßnahmen. Wahrscheinlich waren sie zu gut versteckt – wenn es sie denn überhaupt gab – vielleicht sollten sie auch gefunden werden; Armitage zog Alles in Betracht. Sogar die sanitären Anlage war auf einem verhältnismäßig hohen Stand, eine Tatsache, die er zu schätzen wusste.


    Nach seinem Rundgang, Mike hatte nochmals eindeutig Position zu Lak bezogen, ließ er sich an dem Tisch nieder, stellte den Rucksack neben sich und aktivierte sicherheitshalber den White Noise-Generator. „Bevor wir uns auf die Suche nach den Vermissten machen, sollten wir uns noch andere fahrbare Untersätze besorgen. Der Bus ist zwar komfortabel, aber in Pontianak nicht optimal – zu langsam und anfällig für Hinterhalte.“ Er hatte sich wie auf dem Präsentierteller gefühlt; mit einfachsten Mitteln konnte man den Wagen blockieren und durchlöchern. „Geländegängige Motorräder fallen weniger auf; zweisitzig, Einer fährt, der Andere kann zur Not den Weg freischießen“ schlug er vor.


    „Aus welchem Grund auch immer dein Freund Bayani uns diese Unterkunft zur Verfügung gestellt hat,“ Altruismus war es höchstwahrscheinlich nicht, „er kann uns sicherlich etwas Entsprechendes vermieten.“ wandte er sich an Mukunda.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

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    Simon legt seinen Rucksack erstmal in einer Ecke ab und beginnt genau wie Armitage sich systematisch umzugucken. Leider hatte er wegen des Flugs einen Teil seiner Ausrüstung in Seattle lassen müssen. Bisher waren ihre Unterkünfte immer vertrauenswürdig gewesen, doch hier fehlt ihm das Equipment. Mikes Drohung unterschreibt er innerlich, ohne aber auch nur innezuhalten. Als sei nicht gerade die Rede von ausgerissenen Gliedmaßen wendet er sich ganz gelassen an die Asiatin: "Lak, kannst du die Räume auch noch einmal kontrollieren?"

  • "Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Eure Sprüche bezüglich Lak waren Scherze, oder? Falls nicht: Träumt weiter! Der erste Typ, der sich ihr nähert braucht neue Gliedmaßen. Und das meine ich wortwörtlich!"


    "Danke Mike."Lak lächelt Mike bei deisen Worten dankbar an. Aber sie hätte von ihm und Simon auch nicht anderes erwartet.
    Lak war ist zwar anzügliche Sprüche und gelegentliche Pfeifkonzerte der männlichen Straßenbewohner gewöhnt und ignoriert sie mit typisch asiatischer Gelassenheit.


    Aber auf Angebote sie als Ware zu verkaufen reagiert sie allergisch. Besonders da selbst heute noch thailändische Frauen als Sklavinnen in alle Welt verkauft werden.
    Bayani gegenüber hat sie sich zwar zurückgehalten um nicht ihr Gesicht zu verlieren. Aber kaum ist er weg verschränkt sie die Arme vor der Brust und macht ihrem Unmut Luft.
    "Ich möchte hier nicht bleiben. Dieser Kha-moai mat mich beleidigt und ich traue ihm nicht. Der verkauft doch seine Großmutter für 5 Nuyen. "


    „Aus welchem Grund auch immer dein Freund Bayani uns diese Unterkunft zur Verfügung gestellt hat kann uns sicherlich Motorräder vermieten.“ wandte sich Armitage an Mukunda.

    "Motorräder oder Maulesel ist egal hauptsache wir verschwinden hier bald. Aber Croaker lasse ich hier sicher nicht alleine zurück."

    "Lak, kannst du die Räume auch noch einmal kontrollieren?" fragte Simon in seiner ruhigen Art.
    Da hatte er natürlich recht: dieser widerliche Bayan hatte sicher eindutzend Spionage-RFID-Kammeras versteckt. Lak schluckt ihren Ärger runter und beginnt mit ihrem Komlink nach unbekannten WiFi-Signalen in der Nähe zu scannen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Datu folgt Bayani in das Innere des Schiffes bis zu dem zentralen Raum, während der Ork den Anderen die Räumlichkeiten zeigt. Als dieser sich vorerst verabschiedet, dankte er dem Ork noch einmal und stellt sein Rucksack in eine Ecke. Hinter sich vernahm er wieder die Stimme Mikes.


    "Ich nehme sehr stark an, du vertraust diesem Ork. Sind wir hier erstmal halbwegs sicher? Und was wird er als Gegenleistung verlangen?"


    Datu drehte sich um und Antwortete "Das nimmst du richtig an. Ich vertraue ihm und um es deutlicher auszudrücken, mehr als ich euch nach ein par Stunden vertrauen kann. Wir haben schon eine etwas längere Vergangenheit zusammen hinter uns was diesen Punkt unterstreicht. Ich wäre nicht hier wenn ich es wo anders für Sicherer erachten würde, da ich mir aktuelle mehr Sorgen um meine Sicherheit machen muss als um eure. Ihr könnt beruhigt sein, hier kommt so schnell keiner her, der hier nichts zu suchen hat. Ich hab auf dem Schiff schon angedeutet, dass wir am Besten eine Organisation im Rücken haben sollten, die uns wohl gesonnen ist. So haben wir zumindest einen Rückzugspunkt, falls ihr hier jemanden zu sehr an’s Bein Pinkelt." Datu blickte den Troll an, dessen Wortwahl er vom Schiff übernommen hatte. "Hört zu, solch eine Situation wie da oben an Deck gibt es hier in der ganzen Stadt, nur meistens nicht ganz so Eindeutig und Auffällig. Ihr müsst versuchen etwas lockerer zu werden um euch hier einfacher einzugliedern. Der beste Schutz in dieser Stadt, den hier haben könnt ist die Unauffälligkeit und das Verschwinden in der Menge. Ich kenne euch nicht und ebenso eure Fähigkeiten, allerdings bin ich sicherlich davon überzeugt, dass ihr keine normalen Ganger oder Türsteher seit. Gut für euch und möglicherweise euer Ego, allerdings seit ihr in einer Stadt die so gut wie nur aus Leuten wie euch besteht. Egal wie gut ihr sein solltet es wird nicht ansatzweise genug sein um es hier mit einer ganzen Organisation oder Stadt aufzunehmen. Das da draußen war die Turisten Tour und ihr wart noch nicht mal in einer Bar! Hier unterzutauchen ist die einzige Überlebensmöglichkeit, sollte irgendetwas passieren und ohne jemanden hier zu haben der einem den Rücken frei hält, ist dies nicht möglich. Ausgenommen ihr schafft es, ihnen auf See zu entkommen oder in den Jungel abzuhauen. Dort habt ihr dann allerdings ganz andere Probleme." Datu ging nicht näher auf das Thema ein.
    "Versucht euch einfach etwas anzupassen und lockerer zu werden. Ich hatte das auf dem Schiff auch schon angesprochen. Wenn euch jemand mit nem dummem Spruch kommt, gebt einen zurück und greift nicht gleich zur Knarre. Ihr könnt sicher sein, den einen mögt ihr vielleicht umlegen zwanzig drum herum wohl kaum. Lasst eure Hände wenn möglich von euren Taschen oder Jacken. Ihr könnt sicher sein, wenn hier jemand seine Hand irgendwo verdeckt hält ist das ein Zeichen dafür, den Kopf runter zu nehmen. Das zieht meist die Aufmerksamkeit aller umliegenden Personen auf sich. Genauso wie gerade da oben mit dem Unterschied, dass ich hier nicht überall einen Einfluss auf die Leute hab." Er hielt kurz inne, blickte Mike an und zuckte mit den Schultern. "Ich weis nicht ob und wenn ja was er verlangen wird aber für einen alten Freund wahrscheinlich nicht sehr viel. Aber das kann ich später mit ihm klären."


    Mike ging noch einmal auf das Thema mit Lak ein. "Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Eure Sprüche bezüglich Lak waren Scherze, oder? Falls nicht: Träumt weiter! Der erste Typ, der sich ihr nähert braucht neue Gliedmaßen. Und das meine ich wortwörtlich!" Mike kam abermals wie schon auf dem Schiff deutlich nahe an Datu heran um sein Standpunkt deutlich zu machen.


    Diesmal ignorierte ihn Datu allerdings nicht, blieb stehen und blickte dem Troll in die Augen. Mit leisen Worten die nur für Mikes Ohren bestimmt waren sprach er.
    "Ich hab schon vieles mit diesem Ork zusammen angestellt, Sklavenhandel geht allerdings nicht dazu. Wie ich schon angemerkt hatte, versuch lockerer zu werden. Wenn ich vorhätte jemanden zu verkaufen, wären wir jetzt nicht hier und ihr nicht mehr am Leben. Du kennst mich nicht und ich euch auch nicht. Aber wir haben einen gemeinsamen Auftrag. Dazu gehört schon ein gewisses Vertrauen und so wie ich die Dinge sehe, werdet ihr meine Hilfe hier noch brauchen, falls ihr die nächsten 48 Stunden in dieser Stadt so wie ihr euch aufführt überhaupt überleben wollt. Und jetzt rück mir bitte von der Pelle, steh nicht so auf’s Kuscheln, ganz zu schweigen davon, dass mich das irgendwie beeindrucken würde. Das haben schon ganz andere Kerle versucht." Als Mike von oben betrachtete viel ihm auf einmal eine Veränderung seiner Augen auf. Datus Augen wurden auf einmal starr und kalt. Anders als man von Leute mit dem buchstäblichen Feuer in den Augen sprach, war es hier einfach nur eisige Kälte, die einem Angst machen konnte.


    Armitage schien die angespannte Lage zu retten. „Bevor wir uns auf die Suche nach den Vermissten machen, sollten wir uns noch andere fahrbare Untersätze besorgen. Der Bus ist zwar komfortabel, aber in Pontianak nicht optimal – zu langsam und anfällig für Hinterhalte.“ „Geländegängige Motorräder fallen weniger auf; zweisitzig, Einer fährt, der Andere kann zur Not den Weg freischießen“ „Aus welchem Grund auch immer dein Freund Bayani uns diese Unterkunft zur Verfügung gestellt hat,“ „er kann uns sicherlich etwas Entsprechendes vermieten.“


    "Wir können ihn fragen was er Anzubieten hat. Das ist eure Entscheidung ich bin eigentlich nur zu Fuß unterwegs." Gab Datu von sich, der Mike immer noch kein Schritt gewichen war.


    Simons bitte Lak gegenüber ignorierte Datu einfach.


    Als Lak sich nun zu Wort Meldete schien sie die Situation nicht weiter zu entschärfen.


    "Ich möchte hier nicht bleiben. Dieser Kha-moai mat mich beleidigt und ich traue ihm nicht. Der verkauft doch seine Großmutter für 5 Nuyen. " "Motorräder oder Maulesel ist egal hauptsache wir verschwinden hier bald. Aber Croaker lasse ich hier sicher nicht alleine zurück."


    "Für jemanden, der so Verständnisvoll und Tolerant ist, sparen wir scheinbar auch nicht gerade mit Beleidigungen oder? " Merkte Datu kurz an. "Wie ich schon sagte Anpassung ist hier nicht unwichtig, wenn man hier durchkommen will. Ich hab auf dem Schiff schon erwähnt, dass es hier etwas rauer zugeht. Das da oben war Spaß für die die es immer noch nicht mitbekommen haben. Bayani fegt einen sehr Sarkastischen Humor und wenn wir aus jeder solch kleinen Mücke einen Elefanten machen, werden wir es hier keine 100 Meter weit schaffen. Die Frage ist nicht ob ihr ihm vertraut sondern mir. Ihr könnt gerne wo anders hin gehen, allerdings kann ich euch nicht versprechen, dass es dort anders zugehen wird wie hier. Der Unterschied ist nur, dass ich wo Anders keinen Einfluss auf die Leute habe und es dort sicherlich nicht so Sicher sein wird wie hier." Ganz zu schweigen von der Gefahr, in die er sich und möglicherweise die Gruppe dann bringen konnte. "Für Croaker ist es zudem sicherlich auch nicht Hilfreich, wenn ihr mit ihm durch die Stadt schleift, solange bis ihr eine ’akzeptablen’ Unterkunft nach euren Vorstellungen gefunden habt." Was dann noch lange nicht hieß, dass diese auch Sicher war.

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    Die Stimmung in dem Raum ist auf einmal ziemlich frostig. Nicht unbeeindruckt beobachtet Simon, dass Mukanda vor Mike keinen Schritt zurückweicht. Im Gegenteil scheint er durchaus bereit zu sein, sich mit diesem anzulegen. Diese Entwicklung gefällt Simon allerdings überhaupt nicht. Und auch Laks emotionale Reaktion -so verständlich sie für ihn auch ist- droht dem Teamfrieden sicherlich zu schaden...


    "Ok Leute... Denkt daran, dass Agung Mukanda hoffentlich nicht ohne Grund an Bord geholt hat. Ich für meinen Teil bin jedenfalls bereit ihm deshalb einen gewissen Vertrauensvorschuss zu geben. Und er hat völlig recht, dass wir hier keine anderen Kontakte haben. Ich habe jedenfalls keine Lust in einer wildfremden Stadt eine vertrauenswürdigere Unterkunft zu suchen... Nicht in dieser Stadt. Und nicht mit unseren Gegnern.


    Mukanda, bitte versteh aber auch Mikes Hinweis so wie er gemeint war... Ihr habt nunmal davon gesprochen Lak in die Sklaverei zu verkaufen. Scherze zwischen alten Gefährten kommen vor, aber wie sollen wir die erkennen? Klar wäre es hochgradig dämlich sowas offen zu diskutieren, aber Mike hat auch nur gesagt was er davon halten würde. Wie er schon sagte: 'um Missverständnissen vorzubeugen...'
    Mir war dieser Satz von deinem Freund übrigens auch nicht recht. Die Vorstellung was das für sie bedeuten würde ist nunmal hässlich, wie du bestimmt weißt. Und sowas hört man nicht gern über Personen die man schätzt. Also sollte jemand in dieser Stadt -ganz egal wer- versuchen Hand an sie zu legen, dann wäre ich genauso bereit demjenigen eine Kugel in den Kopf zu jagen, wenn er sich nicht anders davon abbringen lässt. Und Tote machen immer Probleme, ich sage sowas nicht leichten Herzens.
    Ansonsten hast du völlig recht... Wir kennen uns hier nicht aus. Aber gerade deshalb sind wir auch nervöser als sonst. Ich würde jedenfalls gern noch länger als 48 Stunden überleben und dabei nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig auf mich ziehen. Solange du sagst, dass dieser Ort hier sicher ist, ist er für mich erstmal in Ordnung. Trotzdem werde ich mich soweit wie möglich absichern für den Fall dass du dich irrst... Und ohne diese Vorsicht wäre ich vermutlich schon vor längeren draufgegangen. Bitte nimm das also nicht persönlich. Unser Gastgeber hier wird in nächster Zeit schließlich bestimmt auch mehr auf der Hut sein als sonst...


    Was Croaker angeht: den möchte ich auch nicht gern allein lassen. Wie schon erwähnt hatten wir es bisher mehrfach mit extrem üblen Geistern zu tun. Ohne Croaker wären wir allesamt tot gewesen und das schon mehrfach. Falls wir hier wieder auf diese Gegner stoßen ist er vielleicht unsere einzige Chance das zu überleben. Entsprechend wichtig ist er uns auch... Und es kann schließlich niemand garantieren, dass unsere Ankunft hier unbemerkt geblieben ist. Eine bessere Situation für einen Mordanschlag wird sich kaum finden lassen..."


    Bevor er sich zu dem Vorschlag mit den Motorrädern äußert wartet Simon ersteinmal ab...

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    Das Mukunda für seinen alten Freund Partei ergreift ist verständlich.
    "Natürlich vertrauen wir deinem Urteil als Fremdenführer, Mukunda. Und sicher ist ein Ort hier nicht gefährlicher wie jeder andere. Mei pen rai ... was soll mich dieser Ork kümmern der mein wahres Wesen ohnehin nie erkennen wird. In Bangkok, Seattle und Hongkong hab ich solche Tyen genug kennengelernt. Was weiß der schon von den Schrecken denen wir uns gestellt haben."


    Lak zögert kurz als ihr klar wird warum sie so aufgebracht ist ... es ist ihre Veränderung seit der Zeit auf Java und Bali.
    Früher als sie sich nur mit solchen Gangster umgeben hatte waren ihr diese Machosprüche egal. Drek auch ihr Geliebter Pi Boi war ein Ganster gewesen.


    Doch seit sie von den uralten Göttern berührt wurde fühlte sie sich irgendwie ... anders. Nicht auserhählt oder "zu höherem berufen", sowas wäre zu eitel. Aber doch irgendwie der Welt entrückter. Sie hatte nun eine bedeutene Misssion, ein bedeutenes Leben. Was waren die Gier nach Geld oder der Nervenkitzel beim Kampf gegen Schwarzes ICE gegen die Gewissheit eine bedeutende Rolle im ewigen Kreislauf des Lichtes und der Dunkelheit zu sein.


    Bayani hatte sie letztentlich nur wieder daran erinnert, daß sie immer noch nur eine menschliche Shadowrunnerin war die sich in den schmutzigen Schatten der Gesellschaft rumtrieb. Eine Welt in der selbst die von den Geistern berührten durch eine 2 Nuyen-Kugel sterben können.


    Denkt daran, dass Agung Mukanda hoffentlich nicht ohne Grund an Bord geholt hat. Ich für meinen Teil bin jedenfalls bereit ihm deshalb einen gewissen Vertrauensvorschuss zu geben. Und er hat völlig recht, dass wir hier keine anderen Kontakte haben. Ich habe jedenfalls keine Lust in einer wildfremden Stadt eine vertrauenswürdigere Unterkunft zu suchen... Nicht in dieser Stadt. Und nicht mit unseren Gegnern.


    Lak setzt sich auf die Koje neben Croaker. Wie immer hat Simon recht. Schon zu ihrer Zeit in Seattle war er im Chaosteam bestehend aus ihr, dem Scherzbold Ian und dem alsolut verrückten Atlas immer der besonnene gewesen. Egal ob 20 Ganger in einer Bar oder 200 Kurawa-Dämonen in einem Dorf Amok liefen - Simon behielt immer die Übersicht.
    "Also gut. Wir haben vorerst wohl keine besseren Alternativen, "
    und um vom Thema abzulenken: "Motorrad würde ich gern mal wieder fahren ... aber sind wir im Bus nicht besser geschützt? Und wenn wir ohnehin einige Zeit hier warten könnte ich auch mal bei diesem Antiquitätenhändler reinhacken. In sein Komlink oder seinen Laden."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Simon ist froh, dass Lak sich besänftigen lassen hatte. Hoffentlich würde das die Wellen etwas glätten...
    "Ich bin zwar früher regelmäßig Motorrad fahren, aber als wirklich gut würde ich mich nicht bezeichnen. Dazu fehlt mir die Erfahrung mit kritischeren Situationen. Es ist auch schon einige Zeit her, dass ich das letzte Mal gefahren bin. Wie sieht es denn damit bei dem Rest aus?
    Ansonsten haben Motorräder noch den Nachteil, dass wir darauf schlechter Ausrüstung mitnehmen oder Waffen verbergen könnten. Und sollten wir in eine ernste Auseinandersetzung verwickelt werden wäre es schwierig ernsthaft Verletzte mitzunehmen... Besser wäre natürlich wenn es gar nicht zu sowas käme, aber das Risiko ist sicherlich da..."

    Simon ruft sich das bisher von der Stadt Gesehene noch einmal vor Augen und überlegt wie oft es für den Bus eng geworden wäre. Er hat sich noch nicht festgelegt ob er Motorräder für gut oder schlecht hält.

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    Ein dumpfes Poltern auf Metall kündigt Bayani an. Mit einem Lächeln an die Gruppe gewandt, marschiert der braun gebrannte Ork in den Raum und stellt einen einen alten Werkzeugkoffer, der allerdings kein einziges Werkzeug enthält, sondern vielmehr ein Sammelsurium an alkoholischen Getränken, auf dem Tisch ab. Bayani greift zu den unterschiedlich etikettierten Flaschen und stellt einige davon auf den Tisch, bevor er - ebenfalls aus dem Koffer - eine ausreichende Anzahl an Gläsern zum Vorschein bringt.
    Während er eine der Flaschen öffnet und jedem einschenkt, meint er beiläufig:


    "Ihr wollt Motorrad fahren? Ich könnte euch welche besorgen. Naürlich das Übliche, kein großartiger Schnickschnack oder so... ."


    Bayani hebt sein mit einer klaren Flüssigkeit gefülltes Glas.


    "Also dann, auf unsere neuen Gäste."


    Dann setzt er zum Trinken an, ganz egal, ob es ihm jemand gleich tut oder nicht, und leert das Glas in einem Zug, bevor er es unverzüglich wieder füllt.

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    Armitage wählte aus den mitgebrachten Flaschen diejenige aus, die am wenigsten danach aussah als könne man mit dem Inhalt einen Fahrzeugmotor betreiben. Ohne mit der Wimper zu zucken – der Geschmack war in jenem Moment Nebensache – kippte er sein Glas nach einem „Cheers.“ In Richtung des orkischen Gastgebers. Es war sicherlich eine Geste der Versöhnung und auch wenn der Verzicht auf einen Drink nicht als unhöflich betrachtet wurde, so wollte Armitage doch seine Dankbarkeit und Zugehörigkeit symbolisieren.


    Der Geschmack brannte wirklich unerträglich, aber bei den Seals hatte er wesentlich schlimmere Sachen zu sich genommen. Der ehemalige Kommandant hatte die Gruppenintegrität gegenüber einem vorgesetzten Offizier einst so beschrieben: ‚Men who would – and did – drink each others piss.‘ Alles eine Sache der Gewöhnung.

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    Mike nahm erstaunt zur Kenntnis, dass Mukunda nicht zurückwich. Ja, der kleine Asiate starrte gar so durchdringend zurück, dass der Troll eine Winzigkeit Unsicherheit verspürte. Das geschah nicht allzuoft bei jemandem mit seinem Äußeren, aber es geschah auch nicht sehr oft, dass jemand auch nur den Versuch unternahm, selbiges zu bewerkstelligen.


    Die anderen brachen die fast greifbare Spannung zwischen Mukunda und Mikhail und verlagerten das Gespräch auf praktischere Belange. Wahrscheinlich hatten sie auch Recht - Agung hätte keinen Vorteil davon, ihnen eine Schlange unterzuschieben. Das letze Wort in dieser Sache war aber noch nicht gesprochen und die Auseinandersetzung würde noch etwas zwischen ihnen hängen bleiben.


    Was die Fortbewegungsmittel anging, sah Mike das sehr pragmatisch:
    "Also ich würde den Bus bevorzugen. Ich könnte mich zwar auch auf ein Bike quetschen, falls Bayani überhaupt etwas für Trolle geeignetes auftreiben kann, aber mehr als eine ziemlich große Zielscheibe wäre ich nicht. Ich komme von A nach B, aber wehe dazwischen liegt ein Hindernis was über ein Schlagloch hinaus geht."


    Dann betrat Baynai wieder ihr Quartier und er hatte etwas mitgebracht. Was zuerst nach einem Werkzeugkoffer ausschaut entpuppt sich als mobile Bar, was den Ork dem Troll auf einmal sehr viel sympathischer machte, ebenso wie dessen Trinksitten. Nach Armitage greift auch Mike zum Glas, schaut sich jedoch etwas genauer an, was die Kiste zu bieten hat. Mit Freude bemerkt er auch einen Wodka, der dem Geruch nach auch tatsächlich welcher zu sein schien und kein Felgenreiniger.


    Zuerst aber setzt er wie wie die beiden anderen das Glas an und leert es mit einem kurzen "Nastrowje!" auf Ex. Sofort breitet sich das warme Brennen im Rachen aus, das ihm jetzt, wo er es spürt schon gefehlt hat. Der Geschmack ist egal, seine Geschmacksnerven nehmen erst einmal nur den Alkohol zur Kenntnis.


    "Auf unseren Gastgeber!" erwidert er dann mit dem zweiten Glas Bayanis Ausspruch, bevor auch dieses rückstandslos verschwindet.

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    Über Bayanis Gesicht huscht ein Lächeln. Freundschaftlich schlägt er Mike auf die Schulter und setzt sich dann an den Tisch. Nachdem er sein drittes Glas geleert hat, wandert sein Blick über die versammelte Runde, während er Lak kurz zuzwinkert, ohne jedoch dabei einen anzüglichen Kommentar von sich zu geben. Dann lehnt er sich im Stuhl zurück, den einen Arm auf den Tisch gelegt, den anderen über die Stuhllehne baumelnd.


    "So... ihr wolltes Infos haben, hm? Was kann der gute Bayani euch denn erzählen? Wollt ihr die Story mit dem Krokodil hören? Oder die, wo ich es mit den drei Yak-Brüdern aufgenommen habe?"

  • Simon schien die Spannung im Raum mit seinen Worten zu nehmen. Die Situation entspannte sich wieder ein wenig, und als Lak ihre Meinung über ihren Unterschlupf noch einmal überdachte und schließlich doch zustimmte, nahm dies den Rest der Spannung zwischen Datu und Mike. Wie auch schon Armitage und Simon schwenkte sie nun auch auf das Thema ihrer weiteren Fortbewegungsmittel.


    Bayani trat wieder in den Raum, mit jeder Menge Alkohol wie es bei ihm üblich war. Er schien den letzten Teil ihrer Unterhaltung mitgehört zu haben und bot ihnen seine Hilf bei der Besorgung von einigen Motorrädern an. Als er sich ein Glas mit hochprozentigem Alkohol einschenkte und zum Gruß ansetzte, war nun auch das letzte Eis gebrochen. Die meisten taten es ihm Gleich und nahmen sich ebenfalls Glas, um sich ebenfalls an den verschiedenen Sorten Alkohol zu versuchen. Auch Datu nahm sich ein Glas und goss eine dunkelbraune Flüssigkeit, aus einer nicht beschrifteten Flasche ein. Er leerte das Glas mit einem Zug und nahm ebenfalls verkehrt herum auf einem Stuhl platz. Aus der Diskussion alternativen Fortbewegungsmitteln hielt er sich raus, da er ohnehin weder das Eine noch das Andere Fortbewegungsmittel fahren konnte.


    "So... ihr wolltes Infos haben, hm? Was kann der gute Bayani euch denn erzählen? Wollt ihr die Story mit dem Krokodil hören? Oder die, wo ich es mit den drei Yak-Brüdern aufgenommen habe?"


    "Hört sich beides interessant an, allerdings würde mich als erstes gerne interessieren, was sich so seit meiner Abreise getan hat? Eine grobe Zusammenfassung der aktuellen Verhältnisse hier. Wer wo jetzt sein Gebiet hat, wer gerade mit wem auf Kriegsfuß steht, auf wessen Gebiet z.B. das Hotel Garuda ist usw. Insbesondere würde mich auch noch interessieren, was es so neues bei den Molukken-Piraten gibt oder Mr. Selani und deren Leute so treiben. Sagt dir der Name Suyono irgendetwas?" Datu nahm sein Glas an sich und goss sich noch einmal etwas von der dunkelbraunen Flüssigkeit nach. "Hmm… sag mal hattest du eigentlich schon mal mit Rata zu tun? Du weist schon der Reiche Händler oben im Ostteil der Stadt, der mit den alten Dingen handeln soll." Datu nahm wieder einen Schluck aus seinem Glas. "Sag mal wie sieht’s eigentlich zwischen euch und den Yaks aktuell aus?"

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    Abwehrend hebt Bayani die Hände.


    "Sachte, sachte, das sind ganz schön viele Infos auf einmal. Alles der Reihe nach."


    Meint der Ork und leert sein viertes Glas. Nachdem er sich mit dem Ärmel die Hauer abgewischt hat, fährt er fort:


    "Die Lage mit den Yaks ist recht ruhig, seit ich die drei Yak-Brüder im Kapuas versenkt habe. Aber ihr kennt ja den Spruch: 'Die Yakuza vergissen nie'. Rata... hmmm... lasst mich überlegen. Ne, kann mich nicht erinnern, mit dem mal was zu tun gehabt zu haben. So'n alter Krimskram ist auch nicht unser Ding. Von einem Suyono habe ich nie etwas gehört. Ist das ein Freund von euch? Na ja... was Selanis Leute so treiben. Eigentlich das, was sie immer machen: Schutzgeld eintreiben, ein bisschen Sklaven- und vor allem Drogenhandel. Marahr ist Selanis Mann in Pontianak. Der sitzt nahe der Moschee und hat eine Gruppe durchgeknallter Sufis um sich versammelt, die alle auf irgendeinem üblen Gottestripp sind. Aber irgendetwas sagt mir, dass die Jungs etwas vorhaben. Ich weiß nur leider nicht was."


    Für einen kurzen Moment gleitet Bayanis Blick in eine imaginäre Ferne, bevor er seinen massigen Schädel schüttelt und mit seiner Aufmerksamkeit in den Raum zurückzukehren scheint.


    "Ich habe des Letztens was im Rahwana aufgeschnappt. Na ja, der Laden heißt eigentlich nicht wirklich so. Im Grunde genommen hat er gar keinen Namen, aber so nennen ihn halt die Leute, und irgendetwas muss man ja sagen. Na ja, auf jeden Fall meinte da jemand, dass sich gewisse Kulte in der Stadt breit machen würden... ."


    Bayanis Stimme wird plötzlich leiser und bedrohlicher - sicher ein Zeichen dafür, dass er solche Geschichten des öfteren zum Besten gibt.


    "... Geheimkulte."

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    Nachdem Lak sich etwas beruhig hatte (woher sollte so ein Orkpirat auch Manieren gelernt haben?) nahm sie aus Höflichkeit ein Glas da sie halb mit einem unbekannten Whisky füllte. Er schmeckte sogar sehr gut, vermutlich schottisch, vermutlich sogar echt.
    "Chook dii ka" prostete sie allen zu.
    Bayani schein nun wesentlich freundlicher als zu Beginn mit seiner Hard-Boy-Masche.


    Mukunda scheint ihm jedenfalls sehr zu vertrauen, wirft er doch schon nach wenigen Minuten die Namen Rata und Suyono in den Raum die Bayani aber nicht zu kennen scheint.


    "Ich habe des Letztens was im Rahwana aufgeschnappt. Na ja, der Laden heißt eigentlich nicht wirklich so. Im Grunde genommen hat er gar keinen Namen, aber so nennen ihn halt die Leute, und irgendetwas muss man ja sagen. Na ja, auf jeden Fall meinte da jemand, dass sich gewisse Kulte in der Stadt breit machen würden... ."


    Bayanis Stimme wird plötzlich leiser und bedrohlicher - sicher ein Zeichen dafür, dass er solche Geschichten des öfteren zum Besten gibt.


    "... Geheimkulte..


    "Diese Geheimkulte laufen nicht zufällig in altmodischen Gewändern rum oder warten auf eine Sonnenfinsternis?"
    spricht Lak Bayani zum ersten mal direkt an.

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    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -764-


    "Ihr habt wohl schon die Bekanntschaft mit solchen Leuten gemacht, wie?! Hmmm... wenn sie irgendein Gestirn anbeten, dann sicherlich nur den Mond. Es wird nämlich gesagt, dass das Auftauchen dieser Kulte, etwas mit der Moschee zu tun haben soll. Aber mehr weiß ich auch nicht."


    Dann erhebt Bayani sich.


    "Lasst uns morgen weiter sprechen. Es gibt noch ein paar Dinge, die ich erledigen muss."


    Mit diesen Worten schnappt sich der Ork noch zwei Flaschen aus dem Koffer, nickt der versammelten Gruppe zum Abschied zu und verlässt den Aufenthaltsraum.

  • -765-


    Bayanis Infos waren nicht sehr viel, allerdings schien ihn die Situation mit den Yakuzas etwas zu beruhigen. Datu hörte seine Schilderungen und Laks Einwand ruhig zu. Als Bayani sich jedoch so schnell verabschiedete, war er doch etwas verwundert. Normalerweise hatte er viel zu erzählen. Meistens über Frauen, allerdings auch über viel Seemannsgarn und noch viel mehr davon nach der zweiten Flasche. Das Thema über die Kulte lies ihn jedoch nach Laks Einwand zweifeln, ob dies wieder mal ein Seemannsgarn des Orks war. Er bedauerte, dass sein alter Freund ihn schon so früh verließ, hielt ihn allerdings auch nicht weiter auf. Als dieser die Gruppe verlassen hatte, füllte Datu ein weiteres Gals und stellte eine Frage in den Raum.


    "Wisst ihr etwas von diesen Kulten?"

  • -766-


    Auch Simon greift sich eins der von Bayani angebotenen Gläser. Erst als er das scharfe Brennen im Rachen spürt fällt ihm auf wie lange er nichts mehr getrunken hatte. Wieviele Tage ist der letzte Schluck schon her? Er kann es nicht mal genau sagen... Einmal hatte er sich unter einem Vorwand in die Küche ihres Gastgebers gemogelt um sich heimlich einen Schluck zu genehmigen, doch wie lange ist das her?
    Schon ist das Glas geleert und Simon nickt Bayani anerkennend zu. Am liebsten würde er sich gleich noch eins nehmen. Es ist als hätte er ganz vergessen gehabt welch entspannende Wirkung schon das Kribbeln des Alkohols im Hals haben konnte.
    Doch womöglich würde das ein schlechtes Licht auf ihn werfen... Mike greift zwar auch zu einem zweiten Glas, doch der Troll ist ja auch ein ganz anderes Kaliber.
    All die Tage hatte er nicht mal das Verlangen nach einem Schluck und jetzt kann er sich nichtmal auf ein Glas beschränken? Nein, später würde sich bestimmt auch noch eine Gelegenheit bieten...
    Zum Glück beginnt Bayani dann zu berichten und bietet damit eine Ablenkung. Die Erwähnung von irgendwelchen Kulten macht hellhörig, ist dann allerdings arg unspezifisch. Für sich klingt es jedenfalls nach typischen Geschwätz... Aber ist dieser Ork jemand der dazu neigt jeden Mist weiterzuplappern?
    Bei Mukandas Frage blickt Simon zu Lak hinüber. Mit ihrem Verständnis der hiesigen Kulturen könnte sie die bisherigen Erkenntnisse wohl am besten zusammenfassen und wiedergeben.

  • -767-


    Bayanis Berichten lauscht Mike aufmerksam, auch wenn ihm zur Einordnung wahrscheinlich eine Menge Hintergrundinformationen fehlen. Das mit den Kulten klingt nicht sehr aufmunternd - mit Pech sind diese Spinner wie die Typen in Jakarta hier auch bereits angekommen.


    Als sie ihr Gastgeber verlassen hat, stellt Mukunda eine Frage, die Mike kurz nachdenken lässt.


    "Wisst ihr etwas von diesen Kulten?"


    Tja, was wissen wir eigentlich? Die wollen die Kurawas auf die Erde holen. Oder eigentlich sowas wie deren Chef. Soviel hatte sich Mike aus ihren letzen Begegnungen und den Erzählungen von Croaker zusammengereimt.


    Mike verfasste eine kurze AR-Nachricht an Lak, Simon und Croaker:
    << Wir sollten ihm und Armitage wohl am besten die Aufzeichungen zeigen, die wir Simons Kontaktmann geschickt haben. Auch damit sie sich ein Bild der Opposition machen können. >>

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    Lak nickt Mike stumm zu.Ihre neuen Mitstreiter müssen alles wissen was passiert ist. Nun ja fast alles. Croaker beinahe Verrat und die Sache mit Ao ist vielleicht zu persönlich.
    Dann wendet sie sich an Mukunda und Armitage:


    "Wir hatten es auf Java mit einem gefährlichen Kult zu tun. Einer Art weltlicher Arm der .... Feinde. Sowas wie die Universelle Bruderschaft."
    Beim Wort "Feinde" senkt sie ihre Stimme noch mehr, als ob die Kuravas sie belauschen könnten. Können sie vielleicht auch?


    "Wir zeigen euch nun unser Orginalfilmmaterial. Nicht die Version die wir an einen Konzern geschickt haben. Bei der fehlenden Stelle wurde ich gerade entführt und sollte geopfert werden. Bei sowas verliert man schon mal seine AR-Brille."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)