[SR4] Feuerball und versteckte Ziele

  • Die Regeln für einen Feuerball/Kugelblitz etc. sind mir in einigen Details nicht ganz klar, vielleicht könnt Ihr mir Klarheit verschaffen. Ich fasse mal zusammen, was ich in den Regeln gelesen habe und wo für mich die Unklarheit liegt.
    1. Einerseits muß das Ziel eines Zaubers die Blickfeldbedingung erfüllen, andererseits werden indirekte Kampfzauber wie Fernkampf abgewickelt (also Zielen mit -6 möglich)


    2. Alle Ziele im Radius des Flächenzaubers, die die Blickfeldbedingung erfüllen, und nur diese werden von Zauber beeinflußt. Könnte man sich nun mit einem 2m*1m Pappkarton vor dem Feuerball, der neben einem einschlagen soll effektiv schützen?
    Um mal ein nicht so pathologisches Beispiel zu benutzen: Der Magier zielt den Feuerball auf die Motorhaube eines Autos mit verpiegelten Scheiben, spätestens ab Kraftstufe 3 ist das gesamte Fahrzeug im Feuerball. Können die Insassen vom Feuerball selbst versengt werden?


    3.Würde der Magier ein Ziel in Deckung anvisieren, müßte er einen Modifikator von -2 oder -4 hinnehmen, würde er hingegen einen gut sichtbaren Punkt in der Nähe des Ziels wählen hätte er keinen Modifikator, das Ziel wird aber genauso, oder viel mehr schlimmer, gegrillt

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  • Du musst Kampfzauber und physische Manipulationszauber unterscheiden!


    Beispiel: Ein Gegner steht Offen sichtbar neben einem Auto. 1 m neben ihm, aber vollständig vom Auto verdeckt, kniet ein weiterer Gegner.


    Ein Energieball (Kampfzauber) der auf den sichtbaren gezaubert wird, betrifft nur was der Magier sehen kann. Der gegner hinter dem Auto bekommt gar keinen Schaden.


    Ein Feuerball (phys. Manipulation) der auf den sichtbaren gezaubert wird, betrifft genauso den hinter dem Auto verborgenen Gegner.


    Zu deinem Autobeispiel mit der verspiegelten Scheibe: Der Feuerball trifft den Wagen die insassen werden aber durch die Panzerung des Wagens geschützt! Denn ein Feuerball entsteht beim Magier und wird dann geworfen. Damit Prallt er gegen die Panzerung des Wagens und diese zählt dann auch für die Insassen.
    Das gilt auch wenn die Scheiben NICHT verspigelt sind.
    Anderes Beispiel:
    Gegner steht hinter einer Panzerglasscheibe.
    Ein Feuerball der auf diesen Gegner geworfen wird, Prallt gegen die Scheibe und verursacht keinen Schaden am Opfer, solange die Scheibe nicht zerstört wird.
    Ein Kampfzauber wie Manaball entsteht erst im Opfer. Zaubert man dieses auf das Ziel hinter der Scheibe, schlägt der Zauber voll ein. Und trifft auch Ziele auf beiden Seiten der Scheibe, solange sie im Sichtfeld des Magiers und in der Ausbreitung des Zaubers sind.


    Allgemein gilt: Kampfzauber sind gut gegen gepanzerte Ziele da sie im Ziel einschlagen. Phys. Manipulation ist gut um auch nicht sichtbare Gegner zu erwischen oder auf Dinge zu Zaubern die einen zu grossen OW haben. (wobei sich das mit dem grossen OW ja im Errata relativiert).


    Das bedeutet dann für deine Fragen:


    zu 1: Sichtfeld und Fläche für Kampfzauber. Nur Fläche für phys. Manipul. wie Feuerball.


    zu 2: Vor einem Feuerball schützt der Pappkarton nicht. Vor einem Manaball sehr wohl.
    Der Feuerball auf das Auto beeinflusst die Insassen nur, wenn die Panzerung des Autosüberwunden wird.


    zu 3: Jup. Zielt er mit dem Feuerball daneben ist es einfacher. Ebenso wie mit Granaten. Ein Ziel mit einer Granate zu Treffen ist schwerer als sie nur "in seine Richtung" zu schmeissen.


    MfG SirDrow

    Albert Einstein: "Es gibt zwei Dinge die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit der Menschen. Aber beim Universum bin ich mir nicht so sicher.

  • Interessante Frage ... ich will sie mal erweitern um direkte Kampfzauber. Wie soll folgende Situation würfeltechnisch abgehandelt werden.
    Zauberer (Spruchzauberei 4 Magie 5) wirft einen Manaball. Es ist taghell und der Zauberer ist unverletzt. Zwei Ziele befinden sich im Radius des Zaubers. Ein Ziel steht mitten auf der Straße (Will 4 + 4 Antimagie) und das zweite Ziel steht in halber Deckung hinter einem Auto (Will 3 + 4 Antimagie). Welche Würfel werden jetzt für wenn geworfen? Eigentlich muss der Zauberer jetzt zwei Proben ablegen, da sich sein effektiver Würfelpool gegen beide Gegner unterscheidet. Spielt Ihr das so? Bei einem Energieball habe ich dann viel zu Würfel da ja alles was ich im Radius sehe (und wenn es nur ein kleiner Zipfel ist) potentielles Ziel ist.

  • SirDrow : Was Du sagst, entspricht den SR3-Regeln. Die Erweiterung, daß Feuer auch brennt wenn es nicht gesehen wird, steht so nicht im GRW, genau deshalb frage ich ja, ob ihr es auch so handhabt. Ist zwar Haarspalterei, aber in SR4 gehören die Feuerbälle auch zu den Kampfzaubern und nicht zu Manipulationen


    Welches Erratum meinst Du denn bzgl. des OW?


    Wie ist das denn mit dem Energieball? Das ist ja ein physischer direkter Kampfzauber. Nehmen wir an wir haben Ziel ein im Freien, Ziel 2 hinter Panzerglas, beide im Radius des Zaubers. Dann müßten doch beide Ziele gleichermaßen beeinflußt (sprich verletzt) werden, ebenso wird das Panzerglas angegriffen, auch wenn es nicht hilft.


    rainmaker : Am besten Du wirfst den Manabll auf den der Freien steht, oder auf einen gut einsichtigen Punkt, der so liegt, daß beide im Radius des Zaubers sind. Der Zauberer würfelt und bekommt X Erfolge. Diese Erfolge werden dann mit den Würfelergebnissen beider Ziele verglichen, und ermittelt was passiert.

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  • "LeChuq" schrieb:

    Am besten Du wirfst den Manabll auf den der Freien steht, oder auf einen gut einsichtigen Punkt, der so liegt, daß beide im Radius des Zaubers sind. Der Zauberer würfelt und bekommt X Erfolge. Diese Erfolge werden dann mit den Würfelergebnissen beider Ziele verglichen, und ermittelt was passiert.


    Sorry, ich meinte dieses vorgehen. :-)

  • Zielauswahl:

    "SR4 engl. S. 173" schrieb:

    Some spells target areas or points in space; in this case the caster must be able to see the center of the area affected. All visible targets within the area are affected;


    Magier würfelt nur einmal, jedes Ziel würfelt selbst dagegen: Das steht zwar nicht bei Kampfzaubern, aber bei Wahrnehmungszaubern dabei. Sinn macht es aber auch bei Kampfzaubern, denn alle Ziele werden von demselben Spruch beeinflußt. Bei den Ballzaubern handelt es sich ja nicht um k Blitzzauber, je einen pro Ziel. Und selbst wenn es keine logische Erklärung dafür gäbe, ist der Geschwindigkeitsvorteil nicht zu verachten :wink:

    "SR4 engl. S. 198" schrieb:

    Note also that a separate test is not needed for each potential target in range of the sense. The character simply makes a single Magic + Spellcasting Test and compares the results against each potential target in range,

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  • Ich halte es für absolut unlogisch das ich das Ziel wo ich nur das Ohrläpchen sehe genausogut mit den Zauber treffe wie den auf freiem Feld. Außerdem ist Sichtdeckung gegen Flächenkampfzauber damit eigentlich vollständig wirkungslos.
    Ich habe auch erkannt, das die Spielgeschwindigkeit stark unter vielen Würfen leidet, aber deine Lösung gefährdet mir die "Logik" des Zauberns zu sehr.

  • Zumindest bei mehreren Zielen, die gleich gut zu sehen sind, macht es Sinn, nur einmal zu würfeln, als Zauberer.
    Wegen dem Aushebeln der Sichtbehinderung, dafür muß der Magier auch mehr Entzug hinnehmen, neben der Möglichkeit mehrere Ziele zu beeinflussen.


    In eingeschränktem Maße macht man das doch bei Granaten genauso (sowohl in RL als auch SR)


    *tanzt den Hundertsten-Post-Tanz*:multi:

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  • Nur das eine Granate ihre Wirkung wirklich vom Zentrum her entwickelt (und Deckung in Richtung des Zentrums hilft).


    Eigentlich muss man die Würfel der Reihe nach würfeln und kann dann abzählen bei welcher Würfelzahl welches Ergebnis rauskommt.

  • "rainmaker" schrieb:

    Nur das eine Granate ihre Wirkung wirklich vom Zentrum her entwickelt (und Deckung in Richtung des Zentrums hilft).

    Könnte man darüber nachdenken, ob Barrieren bei indirekten Kampzaubern helfen, bei direkten hat das Ziel Pech gehabt.


    "rainmaker" schrieb:

    Eigentlich muss man die Würfel der Reihe nach würfeln und kann dann abzählen bei welcher Würfelzahl welches Ergebnis rauskommt.

    So könnte man es auch machen, da werden aber wahrscheinlich abergläubige Spieler nicht mitmachen, wenn sie einen Zauber abkriegen sollen. Was ich genau meinte, hier an einem Beispiel.


    Otto RunnerMage (Magie 5, Spruchzauberei 4) "wirft" einen Manaball Stufe 5 zwischen 2 KON-Gardisten und einen Sicherheitsmagier, der sich und die beiden anderen mit Antimagie schützt.
    Otto 3 Erfolge
    Gardist 1 (WIL 4+Antimagie 3) würfelt: 2 Erfolge=> 6K Schaden
    Gardist 2 (WIL 3+Antimagie 3) würfelt: 1 Erfolg=> 7K Schaden
    SecMage (WIL 5+Antimagie 3) würfelt:3 Erfolge=> nix

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  • Beim durchlesen wie das mit dem Spellcasting und der Zielerfassung läut, ist mir weiterhin aufgefallen das man ja Würfel zurückhalten kann um seinen Wirkungsradius zu vergrößern oder zu verkleinern.
    Dann Stand dort weitherhin, das man zurückgehaltene Würfel nicht für Entzugsproben nehmen kann.


    Also wenn ich das richtig verstanden habe, Würfelt man ja mit Magic + Spellcasting ... kann man daraus auch Würfel zurückhalten um die für den Entzugswiderstand zu nutzen ? oder wie soll man die Stelle verstehen ? Ist das bei SR4 neu ? oder war das bei SR3 auch schon so ?


    Ist mir nur so aufgefallen und wollte die Frage hier stellen

  • Mit dem Zauberpool oder wie auch immer das damals hieß, konnte man entweder Extrawürfel bei der Hexereiprobe oder beim Entzugswiderstand haben.
    Ich habe nichts gefunden, was besagt, daß man Teile des Magie+Spruchzauberei-Würfelvorrats für den Entzugswiderstand verwenden kann. Die angesprochene Stelle ist wohl so zu verstehen, daß die Würfel dann weg sind.
    Allerdings kann man die Zusatzwürfel, die ein Schutzpatron gibt, auch für den Entzug benutzen.

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  • "LeChuq" schrieb:

    Die angesprochene Stelle ist wohl so zu verstehen, daß die Würfel dann weg sind.


    Ja, das schon, aber ich erwähne ja auch nicht nur so zum spaß was man alles nicht mehr machen kann ... da könnte man ja dann noch mehr aufzählen


    Zitat


    Allerdings kann man die Zusatzwürfel, die ein Schutzpatron gibt, auch für den Entzug benutzen.


    Wenn du noch eine Seitenangabe hättest wo das nochmal klargestellt wird, wäre nett.
    Dann würde das vorherige auch mehr Sinn ergeben.

  • Tut mir leid, kann ich nicht. Das muß wohl meinem kranken Hirn entsprungen sein. Ich habe die Totemmodiikatoren mit Foki verwechselt. Diese kann man entweder für die Zauberprobe oder für den Entzugswiderstand verwenden.

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  • "DER Gast" schrieb:

    Beim durchlesen wie das mit dem Spellcasting und der Zielerfassung läut, ist mir weiterhin aufgefallen das man ja Würfel zurückhalten kann um seinen Wirkungsradius zu vergrößern oder zu verkleinern.
    Dann Stand dort weitherhin, das man zurückgehaltene Würfel nicht für Entzugsproben nehmen kann.


    Kann es sein, dass dort steht, dass man die Würfel für den Entzug nicht abziehen muß. :?:


    Deevine