Verfolgt von Dobermännern

  • Serrax
    es war niemals mein Ziel, mich über Dich lustig zu machen. Entschuldige.


    Die Rettungsaktion durch den Wolf-Schamanen ist natürlich eine recht einfache (naive) Lösungsmöglichkeit. Man hätte sich in einer solchen Situation sicherlich anderes wünschen können. Andererseits hat sich der Sammy-Spieler ja nicht beklagt. Er scheint mit diesem Ausgang einverstanden zu sein. Wir können jetzt die Situation besprechen und unsere konstruktive Kritik anbringen, sollten aber nicht vergessen, dass dieses Spiel verschiedene Leute unterschiedlich anspricht. Was für den einen ein alter Hut ist ( Serrax : immerhin dieses Kleidungsstück kenn' ich :wink:), kann für den anderen noch was neues sein. Wenn alle damit einverstanden sind, kann die einfache Lösung durchaus eine gute sein.

  • "Rantanplan" schrieb:

    Wahrscheinlich würde ein Superhirn der Abteilung Forschung und Entwicklung für solch einen Voschlag ziemlichen Spott ernten, da die Forschungskosten wohl in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, aber denkbar ist es.


    Oh, denkbar ist eine Menge. Aber bei Leistungen die jenseits von "schaut mal was wir können" rangieren, wird ganz sicher Jemand ein paar Berechnungen zum Kosten-Nutzen-Verhältnis aufstellen.




    Es hatte Potential. Ein Überlebenskampf im Baumwipfel, die Frage, ob man den scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die Hunde wagt, oder es aussitzt, und hofft, dass sie vor einem erfrieren, oder etwas ähnliches versucht... dieses Potential wurde vom SL auf die schlechtestmögliche Art verschenkt. Statt dem Spieler über die Konsequenzen seiner Entscheidungen nachdenken zu lassen, Pläne schmieden zu lassen, oder einfach mal die Situation etwas wirken zu lassen, hetzt er ihn nur weiter. Er lässt ihm kaum eine Wahl, und kaum Raum um eigene Ideen zu verwirklichen. Das grenzt schon an Railroading.



    "Rantanplan" schrieb:

    Der SL möchte den Charakter nicht sterben lassen. Er wollte ihn in eine extreme Situation bringen, vielleicht auch nur ebenfalls gefangen setzen, wie er es mit den anderen Charakteren schon getan hat


    Nun, so wie ich das verstanden habe, war der Charakter bereits inhaftiert. Wenn er freiwillig nur im Jogginganzug durch den skandinavischen Winter stiefeln würde, würde ich doch an seiner geistigen Gesundheit zweifeln.
    Das heißt wiederum, dass er auch geflohen ist. Und für mich sieht die Schlussfolgerung daraus dann so aus - wie es IIRC ja Serrax schon bemerkte - dass der SL am Ende gemerkt hat, dass seine Idee ein wenig Overkill war, und die Notbremse mit der Aufschrift "unkreativ" gezogen hat.



    "Rantanplan" schrieb:

    (Es erschwert das Handwerk des SL ja ungemein, wenn er an zwei Schauplätzen gleichzeitig, Proteus-Gefängniszelle und Outdoor, agieren muss).


    So? Er ist ausgebrochen, die Anderen nicht. Ich weiß nicht, was am In-der-Zelle-herumsitzen so sonderlich aufregen sein sollte. Mit aktivem Alarm wegen der Flucht ihres Kollegen sinken ihre Chancen auf einen Flucht temporär nochmal gewaltig.



    "Rantanplan" schrieb:

    Wie auch immer, der SL entscheidet sich für eine Rettungsaktion.
    Um die Spannung aber nicht allzuschnell abebben zu lassen, entschließt er sich dazu, dass die Dogs eben auf Bäume klettern können. Damit ist der Sammy trotz Platz auf dem Baum weiterhin am schwitzen.
    Als Rettung taucht schließlich der Wolf-Schamane auf und macht kurzen Prozess mit den Hündchen. Die Szene mit dem zerrissenen Rückgrat und Kehlenbiss (vielleicht war's auch ein wenig anders) ist für meinen Geschmack zwar zu übertrieben, aber was soll's.
    Das ganze war jedenfalls für den SL und den Spieler ein intensives Erlebnis, an das sie sich noch lange erinnern werden.


    Dieser SL und dieser Spieler vielleicht. Würde ich das meinen Spielern vorsetzen, würde ich eher einen Hagel an Kritik erwarten. Nicht wegen der genmanipulierten Superhunde, sondern weil ich sie habe spüren lassen, dass ihr Überleben einen Scheißdreck mit ihren Fähigkeiten und Ideen zu tun hat, sondern nur von meiner Gnade abhängig ist.

  • Crusader :
    Ich teile Deine Einschätzung des Story-Endes. Viele Leute hätten für so ein Einde nur ein müdes Grinsen übrig. Natürlich wurde hier, wie Du so schön sagst, die Notbremse gezogen. Hätte der SL mehr Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen, wäre daraus sicherlich eine tolle Sache geworden. So allerdings mutet es eher wie ein überhasteter Abbruch an.


    "Crusader" schrieb:

    Ich weiß nicht, was am In-der-Zelle-herumsitzen so sonderlich aufregen sein sollte. Mit aktivem Alarm wegen der Flucht ihres Kollegen sinken ihre Chancen auf einen Flucht temporär nochmal gewaltig.


    Nun, man könnte sich den Zellenaufenthalt der Kamerade ja auch anders vorstellen: Sie sitzen da herum und bekommen vielleicht mit, dass ihr Kumpel immer noch auf der Flucht ist. Das könnte für Hektik unter dem Wachpersonal ganz in ihrer Nähe sorgen. Wenn der SL den Eingeknasteten etwas bieten will, dann lässt er sie aus ihren Zellen heraus auf einen Überwachungsmonitor schauen, der im angrenzenden Wachraum steht. So könnten sie die Flucht live mitverfolgen.
    So etwas in der Art meinte ich, wenn ich sagte, dass der SL evtl. ganz schön zu tun hat, wenn er an zwei Plots gleichzeigig denken muss.


    "Crusader" schrieb:


    Dieser SL und dieser Spieler vielleicht. Würde ich das meinen Spielern vorsetzen, würde ich eher einen Hagel an Kritik erwarten. Nicht wegen der genmanipulierten Superhunde, sondern weil ich sie habe spüren lassen, dass ihr Überleben einen Scheißdreck mit ihren Fähigkeiten und Ideen zu tun hat, sondern nur von meiner Gnade abhängig ist.


    Das zeigt uns doch wieder einmal, wie vielfältig die Möglichkeiten des Rollenspiels insgesamt sind. Wenn eine Runde so spielen will, wie es in dem vieldiskutierten Szenario aufscheint, dann sollen sie eben. Mein Weg und Deiner (das entnehme ich Deinem Posting) wäre das zwar nicht, aber man könnte uns mit Recht ignorant nennen, wenn wir diese Art zu Spielen nicht akzeptieren würden. Natürlich juckt es einen immer ein wenig in den Fingern, wenn man sieht, wie Spielpotential "verschenkt" wird (gemeint ist die tolle Ausgangsszenerie), aber ich denke, wir widerstehen besser der Versuchung, hier allzu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger aufzutreten. Die Jungs machen es eben auf eine andere Weise und das ist okay so.
    Was uns nicht davon abhält, unsere eigenen Überlegungen zum Szenario anzustellen :wink:

  • "Rantanplan" schrieb:

    Nun, man könnte sich den Zellenaufenthalt der Kamerade ja auch anders vorstellen: Sie sitzen da herum und bekommen vielleicht mit, dass ihr Kumpel immer noch auf der Flucht ist. Das könnte für Hektik unter dem Wachpersonal ganz in ihrer Nähe sorgen. Wenn der SL den Eingeknasteten etwas bieten will, dann lässt er sie aus ihren Zellen heraus auf einen Überwachungsmonitor schauen, der im angrenzenden Wachraum steht. So könnten sie die Flucht live mitverfolgen.
    So etwas in der Art meinte ich, wenn ich sagte, dass der SL evtl. ganz schön zu tun hat, wenn er an zwei Plots gleichzeigig denken muss.


    Najaaa.... man müsste schon reichlich blöd sein, Überwachungsequipment so zu installieren, dass es von den Gefangenen eingesehen werden kann. Und in allen mir bekannten Gefängnissen stellen die Zellentrakte keine notwenigen Durchgangsrouten für Wachpersonal dar. Also wird sich das, was die anderen SC mitbekommen wohl auf eine Alarmsirene und eventuell ein paar Wachen an/in der Zelle des Flüchtigen bestehen (bzw. er muss ja nicht direkt aus der Zelle getürmt sein). Das benötigt nicht besonders viel an SL-Aufmerksamkeit.



    "Rantanplan" schrieb:

    Das zeigt uns doch wieder einmal, wie vielfältig die Möglichkeiten des Rollenspiels insgesamt sind. Wenn eine Runde so spielen will, wie es in dem vieldiskutierten Szenario aufscheint, dann sollen sie eben. Mein Weg und Deiner (das entnehme ich Deinem Posting) wäre das zwar nicht, aber man könnte uns mit Recht ignorant nennen, wenn wir diese Art zu Spielen nicht akzeptieren würden.
    Natürlich juckt es einen immer ein wenig in den Fingern, wenn man sieht, wie Spielpotential "verschenkt" wird (gemeint ist die tolle Ausgangsszenerie), aber ich denke, wir widerstehen besser der Versuchung, hier allzu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger aufzutreten. Die Jungs machen es eben auf eine andere Weise und das ist okay so.
    Was uns nicht davon abhält, unsere eigenen Überlegungen zum Szenario anzustellen :wink:


    Ich denke, jeder hier bringt zumindest genug Toleranz mit, dem Anderen seinen Spielstil zu gönnen. Aber wenn Jemand einen - vorsichtig gesagt - Stil pflegt, der dem Geschmack der "breiten Masse" zuwiderläuft muss er sich zumindest auf Kritik einstellen. Die Anonymität des Internets macht es den anwesenden Usern unmöglich, auf eine andere Art in die Spielgruppen der Poster einzugreifen als über deren Ansichten. Niemand trägt hier die goldene "True Roleplayer"-Plakette, und jede Vorstellung von Spielspaß ist subjektiv. Aber das muss ja nicht heißen, dass man nicht versuchen kann, Andere von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen.
    Solange die Aussagen nur in Richtung "Meinen Spieler würden mich killen, wenn ich das bei denen versuchen würde." oder "Das finde ich unkreativ und unglaubwürdig." gehen und nicht "Dein Stil ist scheiße, geh Diablo spielen, und fass nie wieder ein echtes Rollenspiel an!" würde ich da noch nicht von Ignoranz reden.

  • Crusader :
    Wenn man, wie Du, Realismus im Spiel großschreibt, dann würden die gefangenen SC's von der Flucht ihres Freundes nichts mitbekommen. Man würde sie wohl getrennt in fensterlose Zellen sperren, je nach Gefahrenpotential noch zusätzlich fixiert oder unter Drogen gesetzt.
    Ich stimme Dir vollkommen zu, dass ein Szenario, das sich Realismus auf die Fahnen geschrieben hat, nicht den Verlauf nehmen sollte, den Eukalyptus beschrieben hat.


    Aber fiktiver Realismus (oder Futurismus) ist eben nur eine Art und Weise Shadowrun zu spielen. Es gibt Leute, denen es unheimlichen Spass macht, sich mit absoluter Hingabe in diese zukünftige Welt einzudenken. Die sich vorstellen wollen, was es heißt unter gnadenloser Überwachung durch die Megakons zu stehen. Andere Leute betonen lieber das fantastische Element in SR. Sie wollen Superhelden-Storys erleben. Sie wollen der Sammy sein, der nahezu von nichts gestoppt werden kann. Sie wollen der Wolfs-Schamane sein, der blitzschnell den Dobermännern zum Verhängnis werden kann.


    Der Punkt, auf den ich in meinen Postings hinauswollte, ist:
    Die Qualität des Rollenspiels ist ein inter-subjektives Kriterium und nicht objektiv messbar. Das gilt natürlich nur so lange, wie von den Spielenden kein Maßstab aufgestellt wurde, an dem sie ihr Rollenspiel messen wollen. Sollte der SL von Eukalyptus den Anspruch vertreten, "realistisches" Rollenspiel zu veranstalten, dann hätte er sein Ziel radikal verfehlt. Und in diesem Fall könnte man tatsächlich von schlechtem Stil usw. sprechen. Solange aber alle Beteiligten mit der Art und Weise des Zockens einverstanden sind, stimmt die Qualität für sie. Wenn Eukalyptus' Runde auf rasantes, unrealistisches Action-Rollenspiel steht, sind die geschilderten Szenen völlig in Ordnung, da sie innerhalb eines solchen Konzeptes Sinn ergeben.
    Je nachdem, was wir zu unserem Maßstab für gutes Rollenspiel erheben, Realismus, Comicstyle usw., werden wir die Szene unterschiedlich beurteilen.
    Interessant wäre es, einmal eine Umfrage durchzuführen, welchen Stil die Forenmitglieder bevorzugen und welche Gründe sie dafür haben.

  • "Rantanplan" schrieb:

    Wenn man, wie Du, Realismus im Spiel großschreibt [...]


    Realismus? Realismus ist mir egal. Ich bevorzuge Glaubwürdigkeit. Elfen und Feuerbälle sind nicht realistisch, aber sie können glaubwürdig sein.



    "Rantanplan" schrieb:

    Der Punkt, auf den ich in meinen Postings hinauswollte, ist:
    Die Qualität des Rollenspiels ist ein inter-subjektives Kriterium und nicht objektiv messbar. Das gilt natürlich nur so lange, wie von den Spielenden kein Maßstab aufgestellt wurde, an dem sie ihr Rollenspiel messen wollen. Sollte der SL von Eukalyptus den Anspruch vertreten, "realistisches" Rollenspiel zu veranstalten, dann hätte er sein Ziel radikal verfehlt. Und in diesem Fall könnte man tatsächlich von schlechtem Stil usw. sprechen.


    Nun, da er keine Details über den Stil seiner Gruppe angegeben hat, muss er es sich wohl gefallen lassen, wenn jeder Poster für seine Antwort den Stil voraussetzt, den er selbst als den verbreitetsten kennt.


    Was die Handlungsweise des SLs angeht, so interpretiere ich die bisherigen Beschreibungen des Spielers und die Angabe, dass sie ein Rollenspiel spielen und kein Railroading oder Spiel nach Drehbuch schonmal soweit, dass er seinen Part nicht gerade glänzend ausgeführt hat. Denn mit dem Begriff Rollenspiel geht für mich eine gewisse Handlungsfreiheit einher, die Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen Einfluss zu nehmen, und nicht die totale und absolute Abhängigkeit von SL-Gnade.



    "Rantanplan" schrieb:

    Interessant wäre es, einmal eine Umfrage durchzuführen, welchen Stil die Forenmitglieder bevorzugen und welche Gründe sie dafür haben.


    Mach auf. ;)

  • ....Warum reden eigentlich alle ständig von einem "Wolfschamanen"?
    Tretet mich, wenn ich da was falsch verstehe, aber ich interpretiere
    "Ich höre auf einmal wie unten am Baum ein tiefes heulen eines Wolfes ertönt und gucke runter: Es ist ERWIN(mein Chummer, und Wolfs Ki-Adept Initiat 2. Grades)"
    am ehesten als
    'Wolf-Gestaltwandler-Ki-Adept' als als 'Wolfschamane, den Ki-Adepten lassen wir untern Tisch fallen'
    ...nur meine kleine Anmerkung am Rande ;)

  • @ Serrax,
    och Mänsch, sollte so gar nicht rüberkommen..sorry.. auch wenn mein letzter Post aus einer lustigen Laune heraus geschrieben wurde, hatte es nur mit Rantanplans Post zu tun, den ich sehr Amüsant und wegen der "Polemik" durchaus passend fand..kein Platz für Spaß im Thread? (gelobe nicht zum Flamer zu werden)


    Naja wat solls bin eigentlich grad nicht auf dem Aufklärungspfad...Aber ich entschuldige mich für meine kleine Klugscheißerei und versuche mich im gescheitem posting zu üben.
    Leid tuts mir allerdings net, bäh


    @ Elven Silk,
    Keine Ahnung, ist wohl in der Diskussion untergegangen...

    That's L as in "Lacerate", O as in "Obliterate", B as in "disem-Bowel" and O as in, uh... Well, I guess I can use "Obliterate" twice, huh? What do you think?