[IP] Negeri Musuh ("Feindesland")

  • Die Toiletten sind nicht unbedingt das, was man als hygienisch bezeichnen würde, aber nach den ungezählten Tagen, die ihr im javanischen Dschungel verbracht habt, bemerkt ihr das auch nur am Rande. Zumindest entgeht euch nicht, dass die Toiletten hier etwas anders beschaffen sind, wie beispielsweise in den UCAS. Es handelt sich bei ihnen nicht unbedingt um viel mehr als einem Loch im Boden und Klopapier scheint der hiesigen Gesellschaft ebenfalls unbekannt zu sein, wofür es allerdings ein kleines Basin mit frischem Wasser zur Reinigung und eine Kelle gibt. Zügig entledigt ihr euch der Uniformen [OP: Ich gehe davon aus, dass ihr die Masken anbehaltet :wink: ] und steuert dann, wieder in der staubigen Hitze außerhalb der Toiletten angekommen, den Taxistand an.
    Einige Minibusse stehen hier entlang des kniehohen und farbig markierten Bordsteins, der nicht umsonst so auffällig und massiv gebaut ist, wenn ihr euch den Fahrstil der Einheimischen in Erinnerung ruft. Die entsprechenden Fahrer sitzen im Schatten des nächst besten Gebäudes und plaudern muntern. Als ihr euch nähert, springen sie wie ein Mann auf und bedrängen euch förmlich.


    "Herr, Herr... bei mir gibt's die günstigsten Preise!"


    "Ich fahre Sie überall hin!"


    "Bitte Herr... ich bin der schnellste Fahrer in Stadt!"


    kommen euch die Anwerbungsversuche der einzelnen Fahrer in einem schnell geplapperten Javanisch entgegen, wobei jeder Fahrer, breit lächelnd, versucht, den besten Eindruck auf euch zu machen.

  • Roland


    Igitt! Bahnhofstoiletten sind ja häufig nicht gerade Proper sauber, aber das...
    Auf der Toilette habe ich noch einmal den Sitz der Maske kontrolliert, dann meine Uniform unordentlich in eine Plastiktüte gestopft, welche ich dann am nächsten Mülleimer entsorgt habe. Meine Waffen verschwinden in der Tasche, wobei eine Predator im Tarnhalfter am Mann bleibt.
    Am Taxistand wähle ich wahllos (:P) ein Taxi aus, dass mir groß genug erscheint für mich und meine 4 Begleiter.
    Nehmen wir dies?

  • Sake


    Durch meine Verletzung etwas langsamer, als sonst, komme ich etwas später, da auch ich die Uniform entsorgt habe. Das Gewehr ist wieder in der zerschlissenen Sporttasche verschwunden, die ich mittels der Tragegriffe geschultert habe und liegt dort inmitten meiner Wäsche.


    Als Roland das Taxi vorschlägt, nicke ich nur und werfe heimliche Blicke zur Kneipenfront. Aber was solls. Das ist keine Vergnügungsreise und ich wende mich wieder ab.

  • Die Fahrt im Taxi ist holprig, aber das hattet ihr auch nicht anders erwartet. Die Hupe des alten Minibusses hört sich an wie ein Sägeblatt, das auf Metall schneidet und der Fahrer scheint große Freude daran zu haben, sie so oft es geht einzusetzen.
    Die Straßen sind, wie schon in Jakarta, sehr belebt und ein Strom motorisierter Fahrzeuge sucht sich seinen Weg quer durch jeden nur denkbaren Winkel. Verkehrsschilder gibt es hier nur wenige, die Leute scheinen zu fahren wie sie wollen, und doch gibt es keine Unfälle, so als herrsche in dem chaotischen Treiben doch eine innere, unsichtbare Ordnung. Der Typ am Steuer quatscht euch grinsend mit Oberflächlichkeiten voll, doch erschöpft wie ihr seit, nehmt ihr bereits gar nicht mehr wahr, wovon der Mann im einzelnen spricht. Nachdem ihr die Hauptverkehrswege hinter euch gelassen habt, rast der Minibus durch ein Labyrinth an engen Straßen und Gassen, in denen Kinder spielen und Leute auf ihren kleinen Terassen im Schatten hocken. An jeder Ecke stehen selbsternannte Verkehrsregler und sorgen für einen reibungslosen Ablauf an den Kurven und dafür, dass es nicht zu Zusammenstößen kommt. Dann dringt der Geruch des Hafens, eine Mischung aus Motorenöl und Salzwasser, durch das offene Fenster zu euch ins Innere. Als der Bus das nächste mal um eine Häuserecke biegt, seht ihr das Meer un die Docks. Zahlreiche Schiffe liegen hier vor Anker, Frachter der javanischen Republik, Fischerboote und moderne Fähren zum Übersetzen nach Bali. Eure Anspannung wächst noch einmal, als ihr an der Zollstation vorbei fahrt, vor der sich einige Soldaten herum treiben, doch niemand beachten euch, oder versucht euch aufzuhalten. Schließlich hält der Minibus bei Dock 13, so wie ihr es dem Fahrer gesagt habt. Dieser lächelt zufrieden, als ihr ihn mit den geforderten Rupiah bezahlt und wünscht euch noch einen schönen Tag. In Anbetracht das ihr fast am Ziel seit, könnte das sogar stimmen. An Dock 13 liegt der Frachter "Kembalinya", euer vorläufiges Ziel. Einige Seeleute in spärlicher Kleidung verladen gerade Fracht und mustern euch interessiert.

  • Viper wird im Taxi hinten Platz nehmen. Seine Waffe hat er bei Eintritt in die Zivilisation wieder in dem angewetzten Beutel verstaut, in dem sie schon auf dem Weg ins Lager gesteckt hat. Immer wieder geht sein Blick über die Schulter nach hinten, ganz so als würde er tatsächlich Verfolger in diesem Chaos erwarten.


    "Sehen wir zu, daß uns nicht jetzt noch einer in den Rücken flakkt."


    Steigt er aus und sieht sich aufmerksam unter Zuhilfenahme seiner Sensorik die Umgebung an, bis die anderen ebenfalls bereit sind, in das Schiff einzurücken.

  • Roland


    Auch ich blicke mich kurz um und sauge begierig die Luft ein.
    Ah! Es geht doch nichts über eine gesunde Priese Zivilisation nach all diesem Grünzeug. Dieses Ode uvre von Smog und Altöl, herrlich.
    Ich recke mich noch einmal, dann suche ich nach irgendetwas oder irgendwem, was nach Käpten von diesem Prachtschiff aussieht.

  • Fire
    Sie hatte sich wie die anderen umgezogen und hatte ihre Waffen ebenfalls im Rucksack verstaut. Ihre Pistole blieb in einem Tarnhalfter am Mann.
    Während der taxifahrt hatte sie schweigend dagesessen und hatte mehr versucht unauffällig herauszufinden, ob ihnen jemand folgte.
    Am Hafen angekommen konnte man so etwas wie Erleichterung in ihrem GEsicht lesen und so bildete sie die Nachhut, darauf achtend, dass nicht noch jetzt etwas schief geht.

  • Noch während ihr euch umschaut, kommt ein kräftiger Mann auf euch zu. Er ist ebenfalls Indonesier, aber kein Javane, wenn ihr euren Augen trauen könnt. Unter seinem dichten Bart kommt ein Grinsen zum Vorschein, das irgendwie halsabschneiderisch wirkt, aber vielleicht kann der Mann auch gar nicht anders lächeln, kommt es euch in den Sinn. Sein Gesicht ist von der See gegerbt und trägt einige Narben.


    "Willkommen in Banyuwangi. Mein Name ist Kapitän Ao. Ich habe Sie schon erwartet. Am besten kommen Sie gleich mit an Bord."


    Begrüßt er euch und mustert auch mehrmals interessiert die Zielperson, welche bisher nichts von ihrer Schweigsamkeit verloren hat.

  • Sake


    So holperig die Fahrt auch war, verglichen mit der Aussicht eines Marsches muss sie einfach eine Wohltat gewesen sein...


    Da sich bereits Viper und Fire um die Rückendeckung kümmern, richte ich meine Aufmerksamkeit mehr in unsere Zielrichtung. Mag die Hoffnung auf eine ruhige Kabine und die Möglichkeit zur weiteren Versorgung der Wunde zwar verlockend sein, gibt es keinen Grund unvorsichtig zu werden.


    Daher versuche ich in den Zügen unseres Gegenübers zu lesen, ob er es ehrlich meint...

  • Der Mann führt euch zu erst wortlos an Bord und dann zur Brücke. Erst als ihr dort angekommen seit, bricht er das Schweigen.


    "Ich habe bereits alles vorbereitet. Ich dachte mir, dass Sie in Kürze hier aufkreuzen würden, da in der Kaserne einiges los zu sein schien. Einer meiner Leute hat mir davon berichtet, dass zwei Armeehubschrauber gestartet sind... Für eine Weile habe ich schon gedacht, die Party fällt ins Wasser, aber ich muss Ihnen meinen Respekt aussprechen. Am Hafen ist alles ruhig, Sie scheinen unbemerkt bis zu mir durchgekommen zu sein."


    Er macht eine kurze Pause, während sein Blick zu Viper und Sake hinüber gleitet.


    "Wir haben hier 'ne kleine Med-Station und jemanden der sich damit auskennt. Wenn Sie wollen bringen ich Sie hin? ...
    Ansonsten habe ich natürlich für jeden von Ihnen eine Koje vorbereitet, falls Sie sich etwas erholen möchten."


    "Die Zielperson bleibt natürlich bei Ihnen, bis wir am Bestimmungsort angekommen sind. Die Fahrt wird ca. 30min dauern."


    Fügt er noch hinzu und wartet auf eure Reaktion.

  • Das Angebot wird Viper wohl in Anspruch nehmen...


    Sobald es Zeichen von den Hubschraubern oder der Küstenwache gibt, sagt Bescheid - ich werde mir erstmal die Krankenstation von Innen ansehen...


    Kaptn, ich würde ihrem Angebot gerne nachkommen.


    Seine Ausrüstung behält er natürlich am Mann.

  • Die Zielperson nickt Roland bestätigend zu und folgt dann wortlos. Der Mann scheint zwar äußerlich ziemlich desinteressiert an der ganzen Sache, aber Roland, der ihn nicht aus den Augen lässt, weiß es besser. Unauffällig scheint der Typ jedes Detail sehr genau in sich aufzunehmen, um sich im Kopf eine Karte seiner Umgebung mit allen wichtigen Informationen anzulegen. Es sieht zwar nicht danach aus, als wolle der Mann flüchten, denn dafür hätte es weitaus bessere Gelegenheiten gegeben, doch ganz so uninteressiert wie er aussieht, ist er bezüglich der ganzen Geschichte scheinbar nicht.


    Der Mann, der sich euch als Kapitän Ao vorgestellt hat, führt euch von der Brücke aus unter Deck. Bei der Krankenstation angekommen, öffnet er die Tür zu dieser, und gibt dem Doc, einem hageren Mann mit Dreitagebart, Anweisung, Viper und Sake zu verarzten. Dann macht Ao einen Wink zum Rest der Gruppe und führt Fire, Roland und die Zielperson zum Kojen-Abteil.


    "So, da wären wir. Suchen sie sich die Kojen aus, es sind fast alle unbesetzt. Ich lasse es sie über die Sprechanlage wissen, wenn wir kurz vor dem Rendevouz-Punkt sind."


    Solltet ihr keine Fragen mehr haben, verschwindet er wieder im Gang und marschiert zurück. Kurze Zeit später hört ihr, wie die Motoren anlaufen und spürt, wie sich der Frachter langsam in Bewegung setzt.

  • Roland


    Ich suche mir eine Koje aus und werfe meinen Plunder hinein. und dann ab unter die Dusche. Als ich dafür die Verbände von meiner Brust und meinem Arm entferne, sehe ich erst, wie verdreckt sie sind.
    Herrje, dass ist ja mehr ne Bodenprobe als ein Verband.

    Ohne mit der Wimper zu zucken reiße ich sie mir herunter, auch wenn es verflucht weh tut. Auch das Säubern der Wunden unter der Dusche verursacht doch mehr als ein Kitzeln.
    Das Leben ist Schmerz. Leben ist eine Illusion. Du hast also verdammt nochmal kein Problem!
    Als ich dann fertig bin, trockne ich mich ab und streife eine Hose über. Die Verbände landen in der Tasche.
    Keine Spuren außer einen Berg von Leichen hinterlassen.
    Mit freiem Oberkörper mache ich mich zu Sakes Kabine und Klopfe.

  • Sake


    Nach und nach dringt ein lauter werdendes Klopfen durch die Nacht, die Sakes Geist umfängt. Nur allmählich registriert er, dass er eingeschlafen war.Richtig, er hatte sich hingelegt, die Erschöpfung war spürbar gewesen und vielleicht würde er seine Kräfte noch einmal brauchen.


    Etwas erschreckt stellt Sake an den Geräuschen fest, dass das Schiff bereits abgefahren sind. Ruckartig setzt er sich auf. Ein Griff zur Tasche, Reißverschluss auf, Sachen durchwühlen...
    Nein, es hatte keinen Zweck. Sein Vorrat war erschöpft gewesen und die Chance im Hafen noch etwas abzugreifen hatte er verpasst. Vielleicht, nein sicherlich hatte die Kombüse was zu bieten.


    "Herein!"

  • Auch wenn es nur eine halbe Stunde sein würde - Viper brauchte den Schlaf mindestens so sehr, wie die anderen Teammitglieder. Bei aller Hartnäckigkeit und Professionalität, irgendwann war der Punkt erreicht, an dem eine Koje zu einem sehr verlockenden Ziel werden würde.


    Alsbald liegt daher auch Viper in seiner Koje, allerdings mit einer Pred in der Hand unter der Decke und einem recht leichten Schlaf.