Jakarta-Sprawl, 1.Sep. 2064
Die Bucht von Jakarta hatte sich in einen trüben, schwarzen Spiegel verwandelt.
Ein lauer tropischer Wind ließ die Palmen in der Bucht sanft dahin gleiten.
An den unzähligen Docks und Hafenanlagen zwängte sich ein Strom aus Frachtern, Fischerbooten und Konzerntransportern, während sich dahinter die silouhettenhaften Umrisse gewaltiger Konzernraffinerien empor hoben.
General Isantoso ließ seinen Blick über die weitverzweigten Boote schweifen und seine Hände klammerten sich, in einer Geste neuer Zuversicht an die Reling.
Heute Nacht, ging es ihm durch den Kopf, erreicht unser Kampf für die Gerechtigkeit eine neue, entscheidende Phase. Von den kommenden Tagen wird viel für unser weiteres Vorgehen von Bedeutung sein. Wie, als wäre dieser Gedanke ein Stichwort gewesen, ertönte ein leises Piepen aus Isantosos Tasche. Der alternde General stellte seine schwarze Aktentasche vor sich auf die Reling und holte kurze Zeit später seinen privaten Taschensekretär hervor.
Seine behandschuhten Finger glitten über das neongrün leuchtende Benutzerdisplay und gleich einer erblühenden Lichtblume, öffnete sich das eingetroffene Datenpaket vor seinen Augen.
Sendungen zielgerecht verschickt. Positive Antwort ist wahrscheinlich.
Möge die Schlacht beginnen.
Eine neue Woge von Euphorie in sich spürend, verstaute der General seinen Sekretär wieder sicher in seiner Aktentasche und spazierte dann gemächlich zurück zu seinem wartenden Wagen. Heute hieß es Abwarten und bald würde es Zuschlagen heißen.