[IP] Negeri Musuh ("Feindesland")

  • Jakarta-Sprawl, 1.Sep. 2064


    Die Bucht von Jakarta hatte sich in einen trüben, schwarzen Spiegel verwandelt.
    Ein lauer tropischer Wind ließ die Palmen in der Bucht sanft dahin gleiten.
    An den unzähligen Docks und Hafenanlagen zwängte sich ein Strom aus Frachtern, Fischerbooten und Konzerntransportern, während sich dahinter die silouhettenhaften Umrisse gewaltiger Konzernraffinerien empor hoben.
    General Isantoso ließ seinen Blick über die weitverzweigten Boote schweifen und seine Hände klammerten sich, in einer Geste neuer Zuversicht an die Reling.
    Heute Nacht, ging es ihm durch den Kopf, erreicht unser Kampf für die Gerechtigkeit eine neue, entscheidende Phase. Von den kommenden Tagen wird viel für unser weiteres Vorgehen von Bedeutung sein. Wie, als wäre dieser Gedanke ein Stichwort gewesen, ertönte ein leises Piepen aus Isantosos Tasche. Der alternde General stellte seine schwarze Aktentasche vor sich auf die Reling und holte kurze Zeit später seinen privaten Taschensekretär hervor.
    Seine behandschuhten Finger glitten über das neongrün leuchtende Benutzerdisplay und gleich einer erblühenden Lichtblume, öffnete sich das eingetroffene Datenpaket vor seinen Augen.


    Sendungen zielgerecht verschickt. Positive Antwort ist wahrscheinlich.
    Möge die Schlacht beginnen.


    Eine neue Woge von Euphorie in sich spürend, verstaute der General seinen Sekretär wieder sicher in seiner Aktentasche und spazierte dann gemächlich zurück zu seinem wartenden Wagen. Heute hieß es Abwarten und bald würde es Zuschlagen heißen.

  • Irgendwo in Tacoma, Seattle, 30. August, 12:37 Uhr


    Kentaro ist in seiner Werkstatt und sieht den Nachbarlichen Jugendlichen zu, wie sie ihr mühsam verdientes Geld in Tuningteile für ihre untermotorisierten aber überfrisierten Karren stecken.
    Ein sanftes Vibrieren in seiner Brusttasche deutet auf einen Anruf.
    Er stellt das Radio 2 Oktaven leiser und geht in sein Büro.
    Was gibts?
    Tagchen Kentaro, wie gehts, wie stehts?
    Ich kann mich nicht beklagen, Grims, und selber? Was macht die Kunst? Wie komm ich zu der Ehre, dich zu sprechen?
    Och erwidert die Computerstimme Ich dachte mir du hättest vielleicht Lust auf einen kleinen Abenteuerurlaub, echten Kaffee, Sommer, Sonne, Strand und saubere Luft?
    Kentaro kramt einen Zettel und Stift aus dem Schreibtisch
    Wann?
    Vorgestern. Der Flug geht morgen mittag. Dein Ticket ist für die Firma Fortune Inc. reserviert. Es geht nach Asien.
    Ausrüstung?
    In wenigen Minuten wirst du einen Auftrag über eine Palette Tuningteile aus Jakarta erhalten, die Frachtpapiere schicke ich gleich los, dass diese Palette in deinen Flieger geht.
    Alles klar.
    Ach, noch etwas...du kennst nicht zufällig noch jemanden der auch Urlaub braucht?
    Ich werd mich umhören, Grims. Ich melde mich.
    -Klick-
    Verdammt. Das ging schnell.
    Kentaro geht zurück in die Werkstatt, stellt das Radio noch leiser und wartet bis die Kids ihm ihre Aufmerksamkeit schenken. Mit unverkennbarem spanischen Akzent sagt er
    Tut mir leid hombres, ich bekomme um 17 Uhr eine Lieferung, bis dahin müsst ihr fertig sein. Morgen abend ist dafür bis Mitternacht geöffnet.
    Kentaro dreht das Radio wieder lauter, einer der Männer kommt zu ihm
    He Ése, vorhin kamen welche von der 'Gewerbeaufsicht' vorbei, die wollten dich sprechen.
    Wo sind sie jetzt?
    Sie warten draussen, Ése.
    Alles klar, danke Julio.
    Nachdem Julio gegangen ist, geht Kentaro zu einem der Werkzeugschränke, öffnet ihn und holt aus einem versteckten Fach eine schallgedämpfte Pistole, die er hinter seinem Rücken hält und zu den Männern draussen geht.
    Sie trugen auffällig schlecht sitzende Anzüge, die Haare schmierig zurückgegelt und definitiv nicht von der Gewerbeaufsicht.
    Was wollt ihr?
    Kentaro bleibt etwa 5 Meter vor ihnen stehen, sorgfältig darauf achtend, sich nicht zu weit vom mit Sand gefüllten Ölfass am Tor zu entfernen.
    Mr....Fisher...Uns wurden Hinweise auf illegale Arbeiten an Fahrzeugen in Ihrrrer Werrkstatt zugetragen und wir müssen das überrprrrüfen, verstehen Sie? Die Bürger dieser Stadt verdienen es, rruhig zu schlafen.
    Ich weiss nicht wovon Sie reden, erwidert Kentaro, das Spiel mitspielend, aber Sie stehen auf Privatgelände und wenn ich in 5 Sekunden nicht einen Durchsuchungsbefehl oder amtliche Verfügung sehe sollten Sie von meinem Grundstück verschwinden.
    Der Anführer der 3 Leute seufzte theatralisch und greift in seinen Anzug,
    Ich dachte wir könnten das friedlich lösen, aber du lässt uns keine Wahl, Penner. und zieht eine Pistole hervor.
    Nur um in den schallgedämpften Lauf einer Colt Manhunter zu starren, dessen Laserpointer völlig ruhig zwischen die Beine des Mannes zielte.
    Linkes oder Rechtes?
    Der Anführer liess sofort seine Pistole fallen, hob die Hände, grinste sein schmieriges Grinsen (Es sollte wohl weltmännisch aussehen) und sagt im Gehen
    Nichts für Ungut, Mr. Fisher. Wir werden ein andermal wiederkommen.
    Die Ganger liefen zu ihrem Wagen. Kurz bevor sie ihn erreichten rief Kentaro
    Ich glaube ihr Hinterrad hat einen Platten.
    Ein leises Zischen und ausgeworfene Hülse später konnte Kentaro von einer selbsterfüllten Prophezeiung mehr in sein Tagebuch schreiben. Wenn er eins hätte.
    Er schaute auf die Uhr...12:51.
    Noch genug Zeit. Dann griff er zum Telefon und wählte Wagner's Nummer.
    Hallo Ése...die nächsten Tage schon was vor?

  • Fire
    30. August, 18.25 Uhr


    Mit der Mannschaft der Seattle Screamers kam Fire in die Umkleidekabine zurück. Wieder einmal war sie um ein paar blaue Flecke reicher, aber das Einzige, was sie daran erinnerte, dass sie eigentlich Schmerzen spüren sollte, war das blinkende rote Icon in ihrem Sichtfeld. Nach der Dusche zog sie sich ihre Straßenklamotten an und verabschiedete sich von der Mannschaft.
    Als sie ihr Handy einschaltete erwartete sie dort bereits eine Nachricht ihres Schiebers.


    Ruf mich zurück. Auftrag. Deadline 20.00Uhr. Tyroon.

    Im Auto angekommen wählte sie seine Nummer und nach zweimaligem Klingeln ertönte die angenehme Stimme ihres Schiebers aus den Lautsprechern.


    Hi Fire. Gut, dass du anrufst. Ich dachte schon du wärst im Urlaub. Wenn du Interesse hast, mal wieder ein bisschen Militär zu spielen hätte ich dir einen Auftrag der dich nach Jakarta führt. Sieht sauber aus. Der Treffpunkt wäre in 4 Tagen um 22 Uhr im „Ikan rumah“ in Jakarta. Der Transport deiner Ausrüstung ist auch schon organisiert. Du musst nur morgen um 14 Uhr deine Sachen zu Dock 17 bringen und sie dort in das Flugzeug von Mad Eye einladen. Abholung am 02.09. am Hafen von Jakarta. Lagert unter dem Namen Derdana. Also, bist du dabei?


    Fire kratzte sich am Kopf. Sicher es war Zeit mal wieder ein bisschen Geld zu verdienen, aber die Dschungelhölle Asiens war nicht gerade ihr Lieblingsarbeitsumfeld.
    Ok, bin dabei Tyroon. Deine Beteiligung liegt wie immer bei 12% des Gewinns. Dann bis bald.


    Mit diesen Worten legte sie auf und steuerte ihren Wagen zu ihrem Apartment. Einen Anruf später war das Flugticket 1. Klasse gebucht, die Waffen, die sie mitnehmen durfte angemeldet und ein Hotelzimmer in der Nähe des Restaurants für eine Woche gebucht. Ein kurzer Blick in die Matrix klärte sie auf, was genau ihr Treffpunkt war und was im Moment in Jakarta los war.

    So was brauchen wir denn alles. Ein paar schwere Waffen wären nicht schlecht und die Überlebensausrüstung auch nicht. Na mal sehen was wir alles so finden.

    Nach einer Stunde waren die Reisteaschen gepackt und die illegalen Sachen in einem Hartschalenkoffer verpackt. 4 Stunden später erhielt sie auch die bestellten Rucksäcke samt Munitionsbeuteln und der zugehörigen Kampfweste. Nachdem sie alles verpackt hatte, legte sie sich noch ein paar Stunden aufs Ohr.
    Das werden wohl die letzten paar Stunden in einem bequemen Bett gewesen sein.
    Am nächsten morgen gönnte sie sich noch ein ausgedehntes Frühstück nachdem sie ihr tägliches Ausdauerprogramm absolviert hatte. Danach folgte noch eine kurze Mail an den Trainer der Screamers.


    Hi Joe, ich muss leider eine Weile geschäftlich weg. Tut mir sehr leid, aber geht nicht anders. Dafür geht die Siegesfeier nach unserem nächsten Sieg auf mich. Es ist wieder Krieg.
    Gruß Maria
    PS: Lass Snake noch ein paar Stunden Nahkampf üben, sonst hat er am nächsten Sonntag mehr als nur ein paar gebrochene Rippen zu beklagen.


    Pünktlich um 14 Uhr ließ sie ihren Koffer auf das Flugzeug verladen und machte sich dann direkt zum Flughafen auf.
    Das Einchecken verlief problemlos und nachdem sie ihre Waffen dem Piloten übergeben hatte ließ sie sich in den bequemen Sitz fallen. Den Flug verbrachte sie damit sich eine Karte Indonesien anzuschauen und die Zeitungsberichte der letzten Wochen zu überfliegen.
    Nach dem ereignislosen Flug ließ sie sich mit einem Taxi zu ihrem Hotel fahren und machte danach erst einmal einen ausgedehnten Stadtbummel.

  • Bangkok, später Abend.


    Das Schiff, das mich nach Peking bringen sollte konnte nicht mehr warten. Die Hafenauskunft bestätigte, das der Frachter bereits vor über einer Stunde ausgelaufen war. Der nächste mit direktem Ziel Peking würde morgen Mittag ablegen. Bis dahin hieß es Füße hoch und vom letzten Einsatz erholen.
    Allerdings... erholen war so eine Sache. Das wenige Geld, das es gegeben hatte, war schon wieder bald alle. Wenigstens war es harte Währung. Nachdenklich spaziere ich den Seesack mit meinen Sachen geschultert an den Kais entlang. Gedankenverloren greife ich in die Hosentasche, ziehe einen kleinen Flachen hervor, schraube den Deckel ab und nehme einen Zug. Dann schraube ich zu und stecke den Flachen wieder weg. Wohlig rieselt der scharfe Reisschnaps den Schlund hinunter und erzeugt Wärme.
    Plötzlich schrecke ich auf. War da nicht was? Ah ja, das Handy - eine Nachricht. Ich greife in die andere Tasche und lese...
    ... Jakarta... bin ich noch nie gewesen. Ich weiß eigentlich gar nichts darüber.
    Ich drehe um - auch hier gab es Möglichkeiten. Die Matrix würde mich zumindest mit allgemeinen Informationen versorgen können.
    Nachdem ich glaube mich ausreichend über Indonesien und Jakarta informiert habe, nerve ich die Hafenauskunft mit einer neuen Anfrage und antworte der Absenderadresse mit einer knappen Zusage.


    Tage später, auf der Straße nach Jakarta.


    Der Kapitän war so freundlich gewesen mich mit einem Beiboot an der Küste abzusetzen. Diese Ratte hatte dafür mehr verlangt, als ihm eigentlich zustand. Immerhin bin ich hier. In Jakarta angekommen, entere ich die nächstbeste Kneipe und kaufe mir einen Drink. Nachdem ich auch die Flachen wieder gefüllt habe, mache ich mich auf die Suche nach 'ikan rumah'. Die Matrix würde mir mit einer Stadtkarte behilflich sein. Muss nur rausfinden, wie die hiesigen Terminals aussehen, bzw. wo man sie findet...


    Irgendwann stehe ich vor der Tür (Erscheinungsbild siehe OP).

  • Cikampek, ca. 75km Richtung West-Südwest von Jakarta, 1. Sept.


    In einem der vielen heruntergekommenden Wohnlöcher dieser Gegend hatte Viper die letzten paar Tage gehaust. Die Lage war gut, man hatte einen brauchbaren Überblick über die verschiedenen Anfahrtswege und ein halbes Duzend Fluchmöglichkeiten. Die Nachbarschaft war arm, aber ruhig - viele ältere Menschen, die angenehm wenig Fragen stellten, wenn man sich freundlich und höflich gab. Das sollte ihm für diese kurze Zeit nicht schwer fallen.


    Er hatte ohnehin - wie so oft - nur diesen einen Anruf erwartet. Den Anruf, der ihn ein weiteres Mal in die Schatten führte - ganz gleich, ob diese auf Dschungel, Sumpf oder den Aspalt einer Großstadt fielen. Wie verabredet baut der kleine Sat-Transceiver eine Verbindung zu einem der vielen Hundert Kommunikationssatelliten im Orbit auf und fragt ein halbes Duzend Postfächer ab. Wie verabredet findet er diesmal eine verschlüsselte Nachricht vor, deren Inhalt von Viper sofort bestätigt wird.


    Jakarta also - es war ihm gleichgültig, so wie es ihm gleichgültig war, für oder gegen wen es diesmal wieder gehen sollte. Solange die Kohle stimmte...


    Eines von abertausenden Flußschiffen bringt Viper noch am gleichen Abend in die Stadtgrenzen von Jakarta. Trotz seiner europäischen Abstammung fällt er unter den Menschen hier kaum noch auf - zu lange lebt er schon zwischen ihnen, kennt ihre Gebräuche, ihr Land - weiß, wie er sich zu verhalten hat, um fast wie einer von ihnen zu wirken.


    Zum verabredeten Zeitpunkt trifft er am Treffpunkt ein - trägt einen schwarzen Overall mit Armeestiefeln, einen leichten Seesack und einen brünierten Alukoffer.

  • Fire


    Sie hatte den letzten Tag mit einigen touristischen Aktivitäten verbracht und nebenbei auch bereits einmal im "ikan rumah" gegessen. Am 02.09. holte sie ihren Koffer vom Dock ab und machte sich in ihrem Hotelzimmer erst einmal daran ihren Rucksack für den Einsatz zu packen, die Waffen zu reinigen und wieder zusammenzubauen. Auch ihre Kampfweste wurde von ihr schon bestückt, nur für den Fall, dass es später schnell gehen musste.


    Ungefähr 15 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt stieg eine blonde Elfe aus einem Taxi aus. Sie trug eine schwarze Stoffhose kombiniert mit einem roten, engen T-Shirt und einer schwarz-roten Lederjacke. Mit ihren stahlblauen Augen sah sie sich kurz um, bevor sie sich durch die Tür ins innere des Restaurants begab.
    :arrow:

  • Jakarta-Sprawl


    Der Kern des Sprawls schimmert am Abend wie ein kaleidoskopartiges Laserlicht.
    Breite Straßen und Alleen durchziehen die zentralen Distrikte der Stadt, während sich gewaltige Gebäudekomplexe aus Stahl, Chrom und Glas um euch herum erheben.
    Der riesige Präsidentenpalast ist pompös beleuchtet und das indonesische Nationaldenkmal ragt inmitten eines Meers aus Gebäuden in die Luft.
    Die schwüle Hitze des Tages, ist einer angenehm tropischen Brise gewichen und die Stadt beginnt vor Leben zu pulsieren. Die Straßen sind schier überfüllt von einem Strom aus modernen Pkws und vorzeitlichen Mofas. Auf den stadtweiten Märkten tummeln sich Tausende von Besuchern auf der Suche nach Lebensmitteln, Unterhaltung und Schwarzmarktgütern. Die Läden an den Straßen haben durchgehend geöffnet und ihre offene Fassade zur Straße hin, lädt zum Eintreten ein. Elektrowarenhändler und die einheimische Küche drängen sich Haus an Haus und die bunten Neonreklamen hunderter Firmen verwandeln die Straßenränder in ein wogendes Lichtermeer.
    Das Ikan Rumah, das Restaurant zu dem ihr geladen seid, befindet sich im Nordteil des Sprawls, unweit des Hafens. Vorbei an Palmengesäumten Alleen könnt ihr einen Blick auf das endlose Gassenlabyrinth Jakartas werfen, dass wie ein Netz die Slums und alle anderen Stadtteile zu durchziehen scheint. Als ihr endlich vor der Fassade des Restaurants eingetroffen seid, ist der betonierte Platz davor still und leer. Durch eine Art Gartentor seid ihr zwar auf das Gelände des Restaurants gekommen, doch anscheinend hat der Laden, der auf euch den Eindruck eines traditionellen Fischrestaurants zu machen scheint, geschlossen.
    Ihr fangt gerade an euch darüber zu wundern, als ihr einen gut gekleideten Indonesier um die Ecke des Hauses kommen seht. Ihr werdet von ihm mit einem freundlichen „Selamat malam“ begrüßt und dann ins Innere geführt. Auf einem Steg gebaut, liegt die Hälfte des überdachten Restaurants an der Küste eines kleinen Sees, von dem aus man einen großartigen Blick auf einen luxuriösen Yachthafen genießen kann. Ein langer Tisch ist bereits gedeckt und ein einzelner, älterer Herr in einer makellosen Offiziersuniform der indonesischen Armee sitzt am Kopfende. Als der andere Indonesier euch in den Raum führt, erhebt sich der Offizier und bedeutet euch mit einer Handbewegung, ihm Gesellschaft zu leisten. Dann seid ihr mit eurem Auftrageber alleine.


    "Guten Abend.
    Setzen sie sich doch."
    , sagt euer Auftraggeber mit einem Wink auf den gedeckten Tisc udn fährt dann in einem genauso ruhigem Tonfall fort.
    "Ich denke, es ist am Besten, wenn wir warten, bis alle eingetroffen sind. Vielleicht wollen sie sich mir bis dahin persönlich vorstellen und/oder etwas trinken?"

  • Sake


    Ich nehme den Seesack herunter und verbeuge mich förmlich.
    "Mein Rufname ist Sake. Vielen Dank für Ihre Einladung."
    Mit einem Lächeln nehme ich das Angebot an, setze mich und bestelle mir etwas einheimisches, aber Scharfes zum trinken (ich lasse mich vom Kellner beraten).
    Auch bei den anderen erhebe ich mich jeweils kurz und verbeuge mich (nicht zu tief).
    Auf Details von mir verzichte ich aber vorerst.

  • Viper


    Auch Viper erhebt und/oder verbeugt sich leicht - sollte dies Landessitte sein - wenn weitere Personen hinzutreten. Er scheint den hiesigen Sitten schon lange genug Folge zu leisten, als daß es nicht mehr im Geringsten künstlich wirkt. Sein Blick nimmt aufmerksam und gleichgültig die verschiedenen Details der Umgebung auf - auch dies scheint er keineswegs absichtlich zu tun.


    Viper stellt er sich selbst ohne weiteren Kommentar oder einer von kalter Ernsthaftigkeit abweichenden Mimik vor.


    :arrow:

  • Fire


    Lächelnd folgte sie dem Mann, während sie ihre drei Begleiter kurz musterte. Ihr Blick glit, nachdem sie das Innere betreten hatten wieder über die schöne Aussicht, bis er auf dem Offzier hängen blieb.
    Ebenfalls eine leichte Verbeugung andeutend nahm sie am Tisch Platz.
    Sie können mich Fire nennen und in der Tat wäre eine Tasse Schwarztee sehr zuvorkommend.
    Mit diesen Worten faltete sie ihre Hände und ließ sich erst einmal abwartend auf dem Stuhl zurücksinken.

  • Subject: Roland
    Position: Redding, California


    Genüßlich räckle ich mich auf dem großen Otomanen und trinke von dem süßen Tee, den Alhabach mir zu bereitet hat.


    Und Roland, wie war Afrika so?
    Eindeutig zu heiß. Und langweilig. Aber die Bezahlung war in Ordnung. Scheiße, ich werde zu alt dafür so einem Geschäftsmann das Händchen zu halten. Ein Mann wie ich braucht einen lebhaften Ruhestand, sonst rostet die Pumpe ein.


    Alhabach grinst gewinnend.
    Wie gut das Du mich hast. Ich habe da was. Du must aber eigentlich schon da sein.


    Nachdenklich masssiere ich meine Bartstopeln.
    Und worum bzw. wohin gehts?
    Kriegspiele in Indonesien.
    Hmmh.... Indonesien. Da war ich noch nicht. Das Essen soll lecker sein. O.K. Bin dabei.


    Willst Du nicht wissen wer da was warum und wann macht?
    Ach ne, Das erfahre ich auch da noch früh genung. Warum die Spannung zu nichte machen.


    Etwas verwirrt drein blickend überreicht Alhabach mir einen optischen Chip.
    Wie Du meinst. Hier ist dein Flugticket, Hotelreservierung und wo du dich zu melden hast.


    k


    Nach einer Viertelstunde Geplänkel verabschiede ich mich und packe eiligst meinen Kram. Meine Misses kriegt einen Kurznachricht wo es hin geht und dann ab zum Flieger. Auf dem ereignislosen Flug ordere ich eine GPS Karte von Indonesien aus der Matrix und schaue mir den Chip an.


    Hmmh, ikan rumah, klingt nach ner magischen Krankheit. Na ja, ich bin ja geimpft.


    In Jarkata gelandet packe ich mich und meinen Kram in ein Taxi zum Hotel und verfluche mich sofort dafür. Wegen des Verkehrs brauche ich etwa 40 min. länger als geplant. Hastig packe ich im Hotel aus und mache mich diesmal zu Fuss zum Treffpunkt.


    Dort angekommen sehe ich meinen Kontakt, der gerade die anderen zum Tisch einlädt.
    Besser spät als zu spät.... denke ich mir und gehe einfach mit und tue so als wäre ich schon immer da gewesen.


    Kentaros Vorstellung ringt mir ein leichtes Grinsen ab. Läßig hebe ich kurz die Hand zum Gruß in die Runde.


    Hallo zusammen. Ich bin Roland, Roland Deschain. Ober, einen doppelten Wiskey, wenns nichts ausmacht.


    Roland trägt eine einfache schwarze Millspec Hose und ein schwarzes Seidenhemd.
    :arrow:


    Edit nach Runende:
    Hatte den Start verschlafen und musste mich halt irgendwie noch rein mogeln.

  • Euer Auftraggeber hat jedem von euch kurz zugenickt, als ihr euch ihm vorgestellt habt, aber weder bei Kentaros Scherz, noch bei der Kürze eurer Kommentare auch nur irgendeine Mine verzogen.
    Nachdem ihr eure Getränke bekommen habt und das Personal aus dem Raum verschwunden ist, kommt euer Gegenüber auch zügig zum geschäftlichen Teil dieses Treffens.


    "Wahrscheinlich sind sie das erste Mal in Indonesien. Jakarta ist wie jeder andere Sprawl auch; dreckig und unübersichtlich.
    Aber der Ort an den sie gehen werden, ist eine ganz andere Welt als diese hier.
    Ich werde ihnen nun im Folgenden den Kontrakt vorstellen, den ich ihnen anzubieten gedenke. Natürlich erfahren sie nur oberflächliche Informationen, die sie dann ihrer Erfahrung angemessen abwägen können. Ich gebe ihnen anschließend bei einem kleinen Desert in diesem ausgezeichneten Fischrestaurant, die Gelegenheit über das Gesagte nachzudenken und werde ihnen alles Nötige offenbaren, wenn sie sich dazu entschließen, auch weiterhin meine Gäste zu bleiben. Die Operation die sie ausführen sollen, wird sie in den javanischen Dschungel führen, einige Flugstunden von hier entfernt. Sie werden einen harten Marsch hinter sich bringen müssen, mit allem was dazu gehört. Ihr primäres Operationsziel ist die Extraktion einer Zielperson aus einem Militärgefängnis, das sie am Ende ihres Dschungelmarschs, hoffentlich erreicht haben. Das sekundäre Ziel ist es die Zielperson in Sicherheit zu bringen, wozu ich ihnen alles weitere dann noch erläutern würde. Wegen der Transportmittel ist es wichtig, dass einer von ihnen über die Fähigkeit verfügt ein Flugzeug zu fliegen, oder über ein Talentleitungssystem verfügt, für das wir dann die entsprechende Software zur Verfügung stellen würden. Der Kontrakt endet, sobald sich die Zielperson in unserer Hand befindet. Bei der Übergabe wird jedem von ihnen ein Credstick mit der Summe von 50000Nuyen übergeben und dafür gesorgt, dass sie zu einem beliebigen Ort innerhalb Indonesiens transportiert werden.“
    Als euer Auftraggeber geendet hat, betreten einige Angestellte den Raum und breiten verschieden Meeresspeisen auf dem Tisch vor euch aus, nur um kurze Zeit später wieder aus dem Raum zu verschwinden.
    Euer Auftraggeber nickt euch mit einem höflichen „Selamat makan“ zu und beginnt zu speisen.

  • Viper


    Ohne emotionale Beteiligung stellt Viper die ersten Fragen:


    Zunächst die Rahmenbedingungen. Gibt es Einschränkungen im Hinblick auf das Timing oder den Zustand der Zielperson? Gibt es spezielle Rahmenbedingungen - beispielsweise eine Verdrahtung der Zielperson oder andere Umstände, die einen Abtransport über den normalen Schutz hinaus blockieren? Ist das Fluggerät als 'disposable' zu betrachten?


    Ansonsten würde ich bereits an dieser Stelle zu einer VTOL-Fähigen Maschine raten, um eine größere Flexibilität zu erreichen. Stehen alternativ ein Heli oder eine Vektorschubmaschine zur Verfügung?

  • "Die Zielperson sollte in einem transportablen Zustand sein.
    Ich denke nicht, dass sie bisher über die Maßen hinweg gefoltert worden ist. Das Gebiet in das sie reisen müssen können sie ohne Bedenken als "Feindesland" einstufen, d.h das sie nur max. bis zu 100Km mit dem Fluggerät an das Gefängnis heran kommen. Abgesehen davon sind die Flugplätze im Dschungel äußerst rar, selbst für eine VTOL Maschine. Trotzdem wird ihnen eine solche zur Verfügung stehen. Es ist ein älteres Modell, aber die Maschine ist gut in Schuss. Eine Vektorschubmaschine o.ä Gerät steht für ihren Einsatz nicht zur Verfügung, aber wenn der Pilot seine Sache ordentlich macht, werden sie mit dem Fluggerät auch keinen Kampfeinsatz machen müssen, da sie ja außerhalb des vom Feind kontrollierten Gebietes landen. Der Abtransport der Zielperson wird dann auf andere Weise geschehen, d.h dass sie nicht wieder den Dschungel zu durchqueren brauchen, wenn sie auf dem Rückweg sind.
    Um ihnen die Situation noch etwas besser offenzulegen;
    sie können damit rechnen, dass das Gefängnis gut bewacht ist, aber einer kleinen Einsatztruppe, wie der ihren, könnte es gelingen rein und wieder raus zu kommen. Sie sollten allerdings vorerst darauf verzichten mit wehenden Fahnen das Gebiet des Feindes zu betreten, denn es handelt sich hierbei um Militäreinheiten, die über genügend Ressourcen verfügen, um sie auf lange Sicht festzunageln.
    Beantwortet das in etwa ihre Fragen, Mr. Viper?"

  • Viper


    Bevor sie die Maschine einfach so verschrotten, schlage ich einen zusätzlich Piloten und einen Fallschirmsprung, Roping oder einen minimalen Touchdown vor. Verrechnen wir den Wert der Maschine einfach mit dem Sold für den Piloten und dem zusätzlichen Spritverbrauch - die Differenz können wir ja dann aufteilen.


    Das Essen ist übrigends gut. meint er, während er einen weiteren Bissen wie nebenbei in seinem Mund versenkt.

  • Fire


    Fire hatte bisher still zugehört und meldete sich erst zu Wort, als sie das Essen beendet hatte.


    Nun da ich den genauen Einsatzpunkt nicht kenne, kann ich auch nichts dazu sagen, ob wir dort überhaupt landen und wieder abheben können. Sollte es jedoch, wie ich vermute, mitten im Dschungel sein, so kann man eine Beschädigung nicht ausschließen und damit hätten wir eine zusätzliche Person mitzuschleppen. Sollte einer hier gut fliegen können ist es kein Problem das Flugzeug mehr oder minder sanft in einem Flusstal zu landen. Notfalls kann ich das auch übernehmen.
    Einen Absprung halte ich ebenfalls nicht für sinnvoll, da wir doch recht viel Ausrüstung mitnehmen müssen. Grob geschätzt 40 oder mehr kg und ich habe ganz ehrlich wenig Lust in einer Dschungelhölle zu landen. Daher spreche ich mich für die vorgeschlagene Lösung aus.
    Was mich allerdings noch interessieren würde ist der Abtransport. Ihren Worten nach zu urteilen werden wir auf eine andere Weise den Abtransport antreten. Nur wie würde mich noch interessieren.

  • 100km bedeuten etwa 3 bis 5 Tage Marsch, nicht eingerechnet die Zeit die man benötigt um etwaige Streifen zu umgehen. Alles in allem kann man mit etwa 7 Tagen Marsch rechnen.
    Die Person ist transportfähig. Dass heisst, sie muss getragen werden was die Extraktion zusätzlich erschwert. Wir haben *maximal* einen Vorsprung von 8 Stunden wenn wir die Person nach dem letzten Appell abends und vor dem Morgenappell herausholen, weniger, wenn die Person eine Elektronische Fessel trägt. Mich würde jetzt tatsächlich interessieren wie die Extraktion vonstatten gehen soll, ehe ich mich entscheiden kann.

  • Nachdem sich euer Auftrggeber eure Kommentare, Vorschläge und Bedenken angehört hat, nickt er verstehend und zeigt sogar den Anflug eines kleinen Lächelns, als er das Essen kurz unterbricht, um euch mehr mitzuteilen.


    Ich verstehe, dass sie bei einem derartigen Einsatz möglichst genaue Parameter brauchen. Und ich denke sie verstehen auch, dass ich nicht alles ausplaudern kann, bevor der Kontrakt steht, obwohl es ja so aussieht, als seien die Meisten von ihnen dazu bereit die Operation auszuführen. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, das tut mir leid. Die Maschine wird nicht als Wegwerfmaterial dienen. Außerdem brauchen sie keine Dschungellandung vorzunehmen.
    Sie werden die Maschine auf dem letzten von mir kontrolliertem Flugfeld, vor dem vom Feind kontrollierten Gebiet landen, was ungefähr einer Strecke von 100km zum Gefängnis bedeuten würde. Um das Wohl unseres Einsatzgerätes brauchen sie sich dann keine Sorgen mehr zu machen. Natürlich könnte ich auch einen Piloten stellen, aber mir ist sehr daran gelegen, dass so wenig Personen wie möglich von der ganzen Sache erfahren. Einen Absprung o.ä kann ich ihnen nicht empfehlen, wegen der zusätzlichen Komplikationen, Ausrüstungsgewicht und auch der Tatsache, dass ich unter diesen Umständen keinen Piloten zur Verfügung stellen könnte. Der Abtransport wird, wie gesagt, auf andere Weise stattfinden. Ich kann ihnen soviel sagen, als dass das Gefängnis in der Nähe einer Küstenstadt liegt, von der aus sie mit einem Frachter Java vorerst verlassen wüden u sich dann bei einem festgelegten Punkt mit mir zu treffen, wo dann die Übergabe stattfinden würde. Auf dem Frachter befindet sich eine kleinst mögliche Rumpfcrew aus meinen Leuten, die einzig und alleine den Befehl haben sie und die Zielperson abzustransportieren u nichts Nährers über ihre Operation wissen. Wo sie das Schiff finden etc. würde ich ihnen dann alles mitteilen, bevor sie losziehen. Also, was meinen sie?