Interessant. So etwas gibt's ? Er wird dafür angeworben, kritische magische Ereignisse zu untersuchen. Wer wirbt Ihn an ? Konzerne ? Manchmal die Kirche selbst ?..
Cassian blickte Ihn an.
" Oh, wirkt es so ? Weder das Eine noch das Andere. Von Beidem ein bisschen und doch etwas mehr.
Ich bin Bruder Cassian. "
Er schaut zu Cassian, als er sich als Bruder vorstellt. Die Kirche also. Mit den Sylvestrinern hatte er schon zu tun. Weniger unagenehm als die westphälischen Theurgen. Aber so wie er es beschrieb gehört er zum bewaffneten Zweig der Kirche. Und hoffentlich nicht zum flammenden Schwert oder den Templern.
"Ein Kirchengardist, wie die die Bischofsgarde oder Schweizergarde? Ein paar Sylvestriner kenne ich aus den ADL..."
Ihr Blick geht kurz rüber zu den Beiden an der Bar. Das ist der Nachteil an einem feinen Gehör. Ist gibt nur weniges was man nicht hört. Das hier ein Anhänger einer Kirche ist wirkte sich nicht unbedingt positiv auf die Nervosität aus. Wusste die doch aus eigener Erfahrung wie die drauf seien konnten.
"Ehrlich gesagt, soweit so konnte ich mir das denken, nein ich halte nur soziale Fähigkeiten für den Grundstock egal welcher Praxis und ich brauche schlichtweg Runner, die im Stande sind zu reden.
Wer reden kann ist klar im Vorteil."
Paul grinst. Vielleicht schafte er es sie aus der Schale heraus zu locken
*schaut wieder zu ihrem Gesprächspartner gefolgt for einem leisen Seufzer, wobei sie leicht schmunzeln - vieleicht um ihre nervösität zu überspielen*
"Nun - nun gut - dann - Ehmm Smalltalk wohl."
*räuspert sich etwas*
"Wo kommt ihr denn - her? Aus der ADL?"
Cassian nickte.
" Bischofsgarde ist richtig. Und Sie sind ? Pablo, der magische Detektiv ?"
Der Norm schmunzelte kurz und aß wieder etwas Kuchen, die steigende Nervosität der Nächtlichen bekam nur mäßig mit.
"Nein, ich stamme nicht aus der Allianz, ich habe die meiste Zeit meines Lebens in Tokio verbracht und war physisch nur etwa ein halbes Jahr lang in der Adl"
Das war besser. Nichts war langweiliger als die ganze Zeit fragen zu stellen, außerdem war das eine gute Gelegenheit das Lügenkonstrukt zu testen.
Raul lacht laut auf. "Paco wäre passender, aber dann müsste ich sie auch mit Karl-Wilhelm anreden. Aber nein ich bin Raul de Silva und ja, genau so etwas mache ich. Wenn Leute ihren eigenen Einheiten nicht vertrauen, es eine private Sache ist oder man aus einem anderen Grund lieber jemand Externen hat. Oder sie im Allgemeinen den Einheiten der Konzerne nicht vertrauen. Ich dachte die Bischofsgarde sei nur für die DKK zuständig?"
Cassian lächelte freundlich.
" Ich verstehe. Sehr nützlich. Die DKK ist auch hier, in Seattle. Die katholische Kirche ist in aller Welt zu finden. Von Nord- bis Südamerika. Im Norden Europas bis nach Afrika hinein. Ich diene dem Erzbischof Sartain III. Und er ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Ich gewohnt bin. "
"Das schon. Ich dachte nur immer, dass die DKK die römisch-katholische Kirche fast so wenig leiden kann wie Magier außerhalb der Theurgie. Sie hat sich doch abgespalten, oder ?" wendet er ein. "Was macht Erzbischof Sartain denn anders? Ich muss zugeben, ich war selten in der Kirche die letzten Jahre."
Als sie Tokio hörte kam ein auffunkeln der Neugier in ihre Augen. Sie wechselte sofort auf perfektes und flüssiges Japanisch.
"Oh Tokio. Da war ich länger nicht mehr - Ehmm - in welchem - Stadtteil denn?"
Hey - Funktioniert doch langsam - einfach weitete den.
Cassian nickte teilweise zustimmend.
" Oh, Raul ich will dich mit der Kirche nicht langweilen. Der Erzbischof ist ziemlich weltoffen, gut vernetzt und extrem charismatisch. Ich halte Ihn, dadurch daß er so anders ist, für einen gefährlichen Mann. Umso interessanter ist es von Ihm zu lernen. "
Jetzt ist es an Rual zu lachen. "Ach keine Angst, die Kirche hat mich selten gelangweilt. Mehr Intrigen, Mord, Verschwörungen, Verrat wird man selten in einer Institution finden. Manchmal sogar Größe und Glaube. Und wenn ich ehrlich bin. Etwas weltoffener schadet nicht. Ich meine mich zu erinnern, welche Probleme die Kirche mit Metas, Zauberei oder eigentlich allem hatte, was neu war. Möge das flammende Schwert die schwärenden Wunden ausbrennen!" Er seufzt.
"Die Kirche macht es einem Großteil der Welt nicht leicht sie zu mögen. Und wenn man dann daran denkt, dass die Kirche eigentlich gar nicht an Zauberei glaubte, bis irgendein drittklassiger Inquisitor einem korrupten Papst einen Schrieb untergejubelt hat, den er als Reskript in eine Bulle verwandelt hat. In unserem sehnlichsten Wunsch... Pass auf, was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen, würde ich sagen."
"Ich habe damals in Chiyoda gewohnt, bevor ich freischaffend wurde, war ich Partner bei Yakashima und mir wurde eine Wohnung nahe meiner Arbeitsstelle besorgt."
Das war nur zur Hälfte gelogen. Yakashima hatte ihm die Wohnung tatsächlich bezahlt, da ihnen das Gebäude gehört hatte. Nur war es offiziell ein Spekulationsobjekt gewesen und seine Sprites hatten dafür gesorgt, dass es dabei blieb.
"Ich vermisse die Grünanlagen um die Burg Edo herum am meisten. Ich würde fast nur für sie zurück nach Japan reisen."
Naja und den exellenten Grüntee.
Sie nickt da kurz mit einem Lächeln. Ihr Vater hatte sie früher oft nach Japan in seine Heimatstadt mitgenommen. Und so hatte sie die ein oder andere Gelegenheit Tokio zu Besuchen.
"Oh ja. ich kenne - die Gärten leider nur - bei Nacht. Ich wette bei sieht der Garten weitaus - schöner aus."
Lächelt sie dabei, dabei sich einige der Strähnen ihrer Haarpracht hinter der sie sich versteckt hatte hinters Ohr Klemmen.
"Wobei ich mich -immer zwischen Japan und Berlin - hin und her gerissen fühle."
Paul erinnerte sich zu Zeiten in Japan gewesen zu sein, zu denen das junge Mädchen gegenüber einen Spaziergang durch die Parks von Tokio nicht überlebt hätte. Zumindest langfristig. Das Ergebnis solcher Spielereien war meist auf Yomi gelandet. Er hatte mal einen Run zur Extraktion eines Gefangen von dort gemacht. Er hatte darauf kurz entschlossen, das gesamte digitale Netzwerk Yomis mit ein paar Kollegen niedergerissen und damit einen der größten Massenausbrüche in der Geschichte dieser Insel verursacht.
Benjamin murmelte ihm zu, dass es nicht Paul gewesen war, der sich dazu entschieden hatte, sondern Max und das es eigentlich auch eher darum gegangen war, dass sich Max in eine Orkin verguckt hatte und sie um jeden Preis aus dem Gefängnis rauskriegen wollte.
"Japan oder Berlin? Keine schwere Wahl finde ich. Ich würde Berlin vorziehen. Mehr Freigeist, weniger Arschkriecher. Die Ästhetik eines japanischen Gartens kann man sich dann immer noch per Chip zeigen lassen."
Cassian leerte seinen Kaffee langsam, auch das Stück Kuchen hatte er verzehrt.
" Interessanter Blickwinkel. So hab ich es bisher nicht gesehen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Schon mal Erfahrungen mit Hexen gemacht ? Also ich meine jetzt nicht die freundliche Straßenhexe von Nebenan. Ich rede von düsteren Dingen. "
Er zuckt mit den Schultern. "Kommt schwer darauf an, was man unter Hexe versteht, aber ja ich habe schon einiges an Erfahrung mit ziemlich verrückten Gestalten gehabt. Vom Geisterpakt über Verrückte, die meinten Gott befehle ihnen die Welt zu reinignen, bis zum Toxiker, wobei ich zugeben muss, dass die schlimmsten meistens die normalen Menschen waren..."
Dann schaut Raul zu ihm . "Die meisten Hexen, die ich kennengelernt habe waren grundsätzlich in Ordnung, wenn auch dem "Partriarchat" nicht unbedingt zugeneigt."
"Ja das stimmt schon"
Sagt sie mit einem etwas sicheren Lächeln - sich wohl langsam ans Gespräch gewöhnen:
"Ist wohl so eine Kindheitsprägung"
Sie überlegt dann kurz - ehe sie sich ihren gegenüber mal deutlicher anschaut.
"Da-darf ich fragen warum ich überhaupt - eure au-Aufmerksamkeit habe - mal abgesehen vielleicht von den offensichtlichen Merkmalen. Aber ich weiß selbst das - ich nicht unbedingt nach viel aussehe", lächelt sie
"Mir war langweilig und sie waren die erste Person, die hineingekommen ist und meine Aufmerksamkeit dadurch auf sich gezogen hat"
Darüber hinaus kannte sie seine alte Identität nicht, was auch praktisch gewesen war.
"Glauben sie mir, ihr Aussehen ist mir ziemlich egal. Ich habe während meiner Chicagozeit mit einer Banshee in einer WG gelebt, ich bin so einiges gewöhnt"
Paul bereute die Worte in dem Moment in dem er sich verplappert hatte. Max oder Benjamin wäre das nicht passiert. Das gehörte zu seinem alten Leben.