Brauche Tipps für meine Bürgerkriegs-Kampagne

  • Hallo loebe Forengemeinde,


    ich bin gerade dabei, eine der ziemlich alten Cyberpunk 2020 Kampagnen von Atlas Games, genauer: The Chrome Berets, für meine Shadowrun-Runde in die SR-Welt zu konvertieren. Da sich die beiden Settings ja nun doch teils deutlich unterscheiden gibt es einige Aspekte, bei deren Ausarbeitung ich dankbar für Tipps und Ratschläge wäre.


    Das grundliegende Setting ist ein Bürgerkrieg auf Malagay, einer kleinen, politisch unabhängigen (und fiktiven) Insel in den Philippinen. Die Insel wird von einem einzelnen AA-Kon in Monopolstellung recht eindeutig dominiert.


    Diese Punkte sind im einzelnen:


    1. Magie
    Malagays Landmasse wurde durch künstliche Landvermehrung erheblich vergrößert, indem die die eigentliche Insel umgebenden Riffe planiert und mit einem Fundament aus Plasbeton überzogen wurden, das mit hochverdichtetem geschreddertem Müll aufgefüllt und mit Erde überdeckt ist. Diese Landvermehrung läuft auch während der Kampagne weiter.
    Jetzt frage ich mich, wie sich das, wenigstens in den künstlichen Teilen der Insel, auf den Astralraum auswirkt. Für wie wahrscheinlich haltet ihr das Auftreten von Hohlräumen, Hintergrundstrahlung oder sogar die Bildung einer schwachen toxischen Domäne, das auftreten von Giftgeister, toxischen Crittern oder Ähnliches?


    2. Matrix
    Malagay ist eine hinterwäldlerische Bananenrepublik mit gerade einmal einer Stadt, die dem Namen in etwa gerecht wird, umgeben von den üblichen Wellblechslums, und einer kleinen aquatischen Kon-Arkologie direkt vor der Küste. Der größte Teil der sonstigen Insel ist Ackerland mit darüber verstreuten Siedlungen bzw. Großfarmen und einigen vereinzelten Produktionsbetrieben. Was denkt ihr, wie in so einem Fall die Matrixinfrastruktur in etwa aussieht und wie relevant sie in einem Krieg wäre?


    3. Interessengruppen
    Wie gesagt, auf der Insel herrscht Bürgerkrieg, Regierung und AA-Kon gegen die Rebellen. Ich frage mich jetzt, wer in diesem Spiel mit welchen Motiven sonst noch mitspielen wollen könnte. Welche Regierungen, Konzerne oder sonstige Gruppierungen könnten da ein Interesse haben?



    Gruß, Ordinatus

    Ab einem gewissen Grad ist gut gemachte Magie von Technik nicht mehr zu unterscheiden....

  • Zu 3. Irgendwer MUSS die Rebellen finanzieren, sofern die kein eigenes Einkommen (Drogen usw.) haben. Am ersten bietet sich ein Gegnerischer Konzern an. Welcher Konzern ist denn der "böse" auf deiner Insel? Alternativ wäre vielleicht ein Magie/Öko Staat wie Amazonien auch bereit die Rebellen zu unterstützen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Die Rebellion finanziert sich bisher in der Hauptsache durch einige reiche Landbesizer, die sich ihr angeschlossen haben, und durch das Auspressen von unter Kontrolle gebrachten Siedlungen und Farmen. Die Sponsorenidee ist in jeden Fall gut.


    Der AA auf der Insel nennt sich Akagi Systems Incorporated, Hauptsitz in Hong Kong, und ist eine Firma mit Hauptschwerpunkt in Meeresbiologie, Lebensmittelproduktion, Gentechnik, Biokraftstoff und Abfallverwertung.

    Ab einem gewissen Grad ist gut gemachte Magie von Technik nicht mehr zu unterscheiden....

  • "Ordinatus" schrieb:

    und durch das Auspressen von unter Kontrolle gebrachten Siedlungen und Farmen. .


    Erinnert mich irgendwie an Jagged Alliance 2 ^^


    Als potentieller gegnerischer Konzern fischt Shiawase in den selben Gewässern. Vielleicht finanziert er die Rebellen indirekt da er sein offizielles Image nicht reskieren will?

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Ordinatus" schrieb:

    Für wie wahrscheinlich haltet ihr das Auftreten von Hohlräumen, Hintergrundstrahlung oder sogar die Bildung einer schwachen toxischen Domäne, das auftreten von Giftgeister, toxischen Crittern oder Ähnliches?


    Kann man alles gut machen. Mit Toxikern hättest du auch eine weitere contra Rebellen Partei, falls du eine brauchst.


    Zitat

    Was denkt ihr, wie in so einem Fall die Matrixinfrastruktur in etwa aussieht und wie relevant sie in einem Krieg wäre?


    Eine zentrale Sattelitenstation mit ein paar Duzend Repeatern über die Insel verstreut. Die Stadt wird im Zentrum gut abgedeckt sein und außerhalb hat man mit Signal 3-4 Commlinks flächendeckend Empfang. Wenn der Con einzelne Repeater fern steuert und so statische/tote Zonen auf die Insel setzen kann ist das natürlich relevant. Wenn sie sogar alle Repeater fern steuern, dann können sie noch leichter als sonst die (evtl. verschlüsselte) Kommunikation der Rebellen abhören. Wenn dem Kon die Sattelitenstation gehört, läuft alles internationale eh zwangsläufig über ihre Knoten usw.. Eine eigene Sattelitenstation und ein passendes WiFi-Netzwerk aufzubauen könnte dann u.U. sogar Teil der Kampagne werden. Alternativ könnte die Insel ein Piratennetzwerk haben, oder die Matrixinfrastruktur ist z.T. Staatlich, sonst wird es arg viel Big Brother.


    Zitat

    Welche Regierungen, Konzerne oder sonstige Gruppierungen könnten da ein Interesse haben?


    Azlan/Aztech würde gern Fuß in der Karibik fassen. Die karibische Liga sollte, sobald es zum Bürgerkrieg kommt, zumindest drüber reden und versuchen zu schlichten (denn Krieg verscheucht Touristen und die sind neben Banken, Drogen und Schmuggler-Piraten deren Geldquelle).
    Wenn sich die Rebellen über Drogen finanzieren könnten sie natürlich auch mit der karibischen Liga zusammenarbeiten, aber im Normalfall leckt die Liga denen, die auf der Insel den meisten Einfluss haben, den Zucker nach dem Einblasen auch noch wieder raus. Die Liga wäre also tendenziell eher Winning-Team-Joiner :wink:
    Naja und dann gibts noch Piraten-Schmuggler... die wollen vor allem in Ruhe ihre Geschäfte machen. Wer sie in Ruhe lässt den mögen sie. Da kann man als Runner definitiv was manipulieren, sodass sie den Kon nicht mehr mögen.

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  • Die umweltsituation bietet natürlich gute voraussetzungen für Giftgeister, ich würde aber auch über wirklich, WIRKLICh angepisste Wasser oder Tiergeister nachdenken, die es überhaupt nicht cool finden aus ihren Domänen vertrieben zu werden. Ist schön für die Pro-Rebellen Fraktion. Etwas das man auch einwerfen könnte wäre die Kirche, wenn das so ne Hinterweltlerinsel ist kann der ansässige Padre schon seinen einfluss haben, auch Voodoopriester sind nicht ausgeschlossen (Man kann dort theoretisch sogar beides sein, anhänger des Christengottes/Heiligen und Voodoo Praktizierer, sind die Mait Tete halt heilige) wär ja auch mal was neus, man stelle sich vor die Azzis hauen sich auf ein Packerl mit dem AA Kon (Oder selbiger ist ne Tochter oder so) und irgendwelche Atztekenkulte breiten sich durch die und ihre Rituale (Denn die Azzies werden wohl gerne auch ihre Nahualli rüberschicken wenn sie können) auf der Insel aus, stinkt den Ansässigen natürlich und die Rebellen werden zum "heiligen" Krieg zur befreiung der Insel gerufen... ja hätte auch was.

    "Nun, wir alle fürchten böse Menschen. Aber das Böse hat viele Gesichter und eins davon ist für mich das fürchterlichste; und das ist die Gleichgültigkeit guter Menschen"

  • Was die Religion angeht nehme ich zumindest an, dass die vergangene japanische Militärdiktatur da einiges an Netzwerken und Einfluss zerstört haben wird, vor allem bei den Katholiken. Und die jetzige Regierung, die nach den Japanern übernommen hat, wird, genau wie der Konzern als Graue Eminenz im Hintergrund, auch kein Interesse daran gehabt haben, den Einfluss der Kirche wieder erstarken zu lassen.


    Für Vodoo ist das da unten meines Erachtens die falsche Ecke, die Karibik ist doch ziemlich weit weg, aber Animismus und bei den chinesischen Bevölkerungsteilen ggf. bhuddistischer Mystizismus macht Sinn.

    Ab einem gewissen Grad ist gut gemachte Magie von Technik nicht mehr zu unterscheiden....

  • Kindersoldaten,
    Nichts bringt die Stimmung besser auf Trab als ne Hand voll Teenies mit Meth vollgepumpt, mit Ak´s bewaffnet mordend und brandschatzend durch die Gegend ziehen.
    Leider versaut die Salvenregelung von SR die coolheit von Salvenfeuerwaffen.
    Ist aber harter Tobak.

    wer neue Bären findet bitte mir schreiben, Früchte und Namen gelten nicht:
    zauBÄRer,BÄRserker,seeräuBÄR,oBÄR,(dr)üBÄRBÄRber(holen)wachung,silBÄR,araBÄR,streBÄR,schreBÄRgarten,BÄRg(steiger),(auf)kleBÄR,sauBÄR,lieBÄR,liBÄRo,schieBÄR,(wagen)heBÄR,BÄRtiger,HubschrauBÄRaBÄR,sabBÄR,cyBÄR,kyBÄRnetik,(ab)(an)we(r)BÄRBiBÄR,SchaBÄRnack, BÄRatung, RatgeBÄR,färBÄRei,(Kugel)SchreiBÄR, BÄRnstein, FieBÄR, unentBÄRlich, LiebhaBÄRhinüBÄRmakaBÄRSchieBÄRBieBÄR

  • Das ist ein Moralkonflikt vor den ich keinen Spieler stellen wollen würde. Auch wenn ein guter Sam 'nem Kind die AK wegnehmen kann, ohne sich oder ihm weh zu tun... bei Kindersoldaten ist die Grenze überschritten.
    Wegen 'ner ähnlichen Story habe ich selbst mal eine Spielrunde verlassen. Muss echt nicht!

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  • Bürgerkriege sind vor allem eines komplex, hässlich und mit vielen Parteien die jeweils auf der anderen Seite aber genauso für die richtige Sache TM kämpfen. Ob ein Zwergstaat dies in einem Maße bieten kann, dass es nicht zu Konflikten zwischen besseren Ganger wird wage ich zu bezweifeln.


    Zu klären ein Haufen Faktoren.
    Geographie, eher Vietnam oder Irak oder Beirut?
    Religion, faktisch immer ein Streitfaktor.
    Wirtschaft, wer lebt wovon, was letztendlich darauf hinausläuft wie man es ihm am besten wegnimmt?
    Entwicklungsstand, Panzer oder Macheten?
    Einflüsse von außen, wer und warum?
    Ethnien, siehe Religion, mit dem Unterschied dass man diese den Leuten sehr viel leichter ansehen kann.
    Nachbarn, welche Interessen haben diese und warum?
    Geschichte, wie sehen die historisch gewachsen Strukturen aus?
    Wer oder was hält den Konflikt am laufen und warum?


    Bevor man sich dies alles selbst ausdenkt, rate ich dringend dazu sich einen historischen realen Konflikt zu greifen und den zu verwursten. In der Karibik sind auch genug hässliche Sachen passiert an denen man sich orientieren könnte.

  • Wie einleitend beschrieben muss ich mir nicht alles ausdenken, die Grundlagen der Kampagne (Politik, Wirtschaft, Technologie und Waffen, Geographie, Ethnien, etc.) sind durch die Kampagne ("The Chrome Berets", Atlas Games) ziemlich klar umrissen. Mir geht es nur um eine Konvertierung ins Shadowrun-Universum und eine Anpassung an die Umstände der Hintergrundwelt.

    Ab einem gewissen Grad ist gut gemachte Magie von Technik nicht mehr zu unterscheiden....

  • Dann wäre es hilfreich wenn Du dieses Setting einmal ausführlicher vorstellen würdest.


    Wer bezahlt die Kubikkilometer Beton und warum? Was hält eine Partei davon ab das winzige Land den Erdboden gleich zu machen? Deportation ist ein seit Jahrtausenden erprobtes Mittel um Aufstände im Keim zu ersticken. Wie wird der Bürgerkrieg gekämpft? Was sind die Stärken, Schwächen und Motive der Parteien? Wer sind die Rebellen? Wer versorgt sie und warum?

  • Also Kämpfe gegen Kinder sind in Shadowrun durchaus möglich. Sogar in offiziellen Abenteuern (Renraku Arcologie Shutdown) mussten DEUS Kindermarionetten (die mit den Explosiven Puppen) bekämpft werden wenn die Runner nicht sterben wollten.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Aaaaalso,


    um mal zu versuchen, einige der Fragen zu beantworten:


    Der Bürgerkrieg wird primär zwischen den Truppen der konzernkontrollierten Regierung auf der einen und den Guerilla-Truppen der Rebellen auf der anderen Seite ausgetragen. Ein Teil der Rebellen kämpft als halbwegs reguläre, uniformierte Truppe, andere Teile agieren allerdings eher wie Terroristen, kämpfen asymmetrisch und sind kaum zu fassen. Während die Regierung nur in den größtenteils urbanen Küstenregionen und der Hauptstadt die Kontrolle hat, haben die Rebellen die zivilisatorisch nicht erschlossenen und dicht bewaldeten Bergregionen des natürlichen Teils der Insel fest unter Kontrolle. Alles dazwischen, vor allem jede Menge Farmland und Plantagen, ist umkämpft und wechselt häufiger den Besitzer. Rücken Soldaten ein, verschwinden die Rebellen oder tauchen unter. Rücken die Soldaten ab, kehren die Rebellen zurück. Ausgenommen natürlich, die Rebellen sind in deutlicher Übermacht und wagen einen Angriff.
    Bisher haben sich die Regierungstruppen defensiv verhalten, versucht die Hauptstadt zu sichern und den Feind draußen zu halten. Die Siedlungen und Farmen im Inland werden patrouilliert,(für eine ständige Besetzung reichen die Truppen nicht), es konnte aber nicht verhindert werden, dass irreguläre Truppen der Guerilla nächtliche Blitzangriffe auf ungeschützte oder nur leicht bewachte Orte und Anlagen durchführen, Minen und IEDs an den Straßen platzieren und Hinterhalte für die Patrouillen legen. Vor allem wird die Arbeit dadurch erschwert, dass sich die dort kämpfenden Guerillas als Zivilisten tarnen und oft genug bei Sympathisanten untertauchen können und von diesen gedeckt werden.


    Die Landerweiterung wird zum Teil von der Regierung bezahlt und zum Teil vom ausführenden Konzern selbst finanziert. Der Deal dahinter sieht so aus, dass das neu gewonnene Land zwar der Regierung gehört, der Konzern es aber exklusiv und unbefristet pachten kann, was aufgrund des AA-Status natürlich auch mit einschließt, dass die dort lebenden Arbeiter den Gesetzen des Konzerns unterworfen sind und die Konzernsicherheit die Polizei stellt. Regierung und Konzern geben sich gegenseitig Schützenhilfe, der Konzern bringt Kapital, Technologie und Know-How mit, investiert auf der Insel, zahlt Zölle und Steuern und stellt mit Sicherheit mehr als 50% aller Arbeitsplätze zur Verfügung, und die Regierung bietet dem Konzern dafür mit der Armee Sicherheit nach außen, den unbeschränkten Zugang zu Luftraum und Hoheitsgewässern und erlaubt durch lasche Bau-, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz-Gesetze dem Konzern, mehr oder weniger zu tun und zu lassen was er will.


    Einfach alles platt bomben ist unsinnig. Die Guerillas sind hauptsächlich Nationalisten, die kein Interesse daran haben können, "ihr" Land zu zerstören, und der Konzern hat viel zu viel Geld in Anbauflächen, Produktionsanlagen und Infrastruktur investiert, um sich jetzt Bomben in den eigenen Vorgarten zu werfen. Außerdem sind die Guerillas viel zu sehr mit der ländlichen Zivilbevölkerung verflochten, als dass man z.B. einfach Flächenbombardements oder flächendeckenden Artilleriebeschuss durchführen könnte, ohne katastrophale Kollateralschäden anzurichten. Die Lage ist ein wenig wie in Vietnam oder Afghanistan, man kann häufig genug nicht mit Sicherheit sagen wer insgeheim zum Widerstand gehört, wer sympahtisiert und wer unschuldig ist. Wahllos alle zu deportieren oder umzubringen wäre wohl kaum zu vertuschen und würde mit Sicherheit ein PR-Desaster verursachen, das selbst für einen großen Konzern, und wir reden hier nur von einem 2A, wahrscheinlich vernichtend wäre. Ganz davon abgesehen, dass ein derartiges Massaker wohl irgendwann auch politische Konsequenzen wie Sanktionen oder eine Intervention von außen nach sich ziehen würde. Bei den Guerillas im Dschungel sind die Dinge einfacher, aber dort gibt es andere Probleme. Das gesamte, bewaldete Areal des natürlichen Teils der Insel ist als Nationalpark ausgewiesen. Nicht, dass das vor Ort irgendjemanden kümmert, aber die internationale Community von radikalen Umweltschützern inklusive militanten Gruppen wie Greenwar oder TerraFist, und mit Sicherheit auch einige der alten Kämpfer des ökoterroristischen Arms der philippinischen Huk-Piraten, dürfte ziemlich ausrasten, wenn man anfängt, den Wald systematisch zu zerbomben oder abzufackeln.


    Der Krieg wird bisher vor allem durch schnelle Attacken der Guerillas auf verwundbare Ziele und schnelle Gegenschläge der Regierung entschieden. Auf dem Land spielen Guerillakommandos mit Regierungstrupps Katz und Maus, während ein großer Teil der Rebellentruppen sich im Dschungel verbarrikadiert hat und dort bisher nicht angreifbar war oder schlicht nicht angegriffen wurde.


    Die Regierung wird wie gesagt vor allem durch den Konzern unterstützt, was auch Logistik und finanzielle Hilfe mit einschließt. Die Rebellen haben wie gesagt einige Unterstützer mit beachtlichem Privatvermögen auf der Insel sowie eine Partnerschaft mit einem international sehr gut vernetzten, einflussreichen und vor allem extrem reichen Schieber, der gegen Bezahlung den Großteil ihrer Logistik abwickelt und ihren Nachschub organisiert. Von wem sie sonst noch unterstützt werden ist eine der Sachen, über die ich noch nachgrüble. Wer böte sich an? Welche Policlubs, Terrororganisationen, Sprawlguerilla, Parteien, Länder oder Konzerne könnten die Rebellen oder die Regierung unterstützen wollen?

    Ab einem gewissen Grad ist gut gemachte Magie von Technik nicht mehr zu unterscheiden....

  • Klingt so, als solltest Du ein deutlich größeres Setting als einen Zwergstaat andenken. Eine von einem extraterriotrialen Konzern gestützte Regierung kann im wesentlichen machen was sie will und kommt damit durch. Insbesondere wenn es gilt lediglich eine Stadt zu kontrollieren, die dann wahrscheinlich nicht mal sonderlich groß ist.


    Du hingegen willst Rebellen die eher die FARC als RUF oder Taliban sind. Die FARC funktioniert im wesentlichen weil die Regierung deren Operationsgebiet nicht kontrollieren kann und auch nicht kontrollieren will. Bei einer winzigen Insel stellt es sich deutlich anders dar, als wenn man dass gesamte kolumbinische Hinterland als Rückzugsgebiet hat.
    Ob ein paar Großspender ausreichen um eine solche ,Armee' am laufen zu halten darf auch bezweifelt werden. Aufgrund der Insellage ist es zudem recht einfach den Rebellen den Nachschub abzuschneiden, insbesondere wenn die Logistik lediglich über eine Person läuft.
    Warum der Konzern um ein wenig Landwirtschaft kämpft wenn er doch lediglich an der Landgewinnung interessiert ist ist für mich eher schwer nachvollziehbar. Wie überhaupt die Motivation des Konzerns. Der kann sich schlicht eine unbewohnte Insel unter den Nagel reißen oder einen Staat ohne Terroristen. Sicherheit kann der Staat offenkundig nicht bieten, darauf gründet ja das gesamte Setting. Beliebige Gesetze kann man mit AA auch schon fast selbst erlassen.


    Alles plattbomben ist ziemlich sinnig, aus Konzernsicht, dann herrscht Frieden. Spurt die Regierung nicht sucht man sich eben eine andere Regierung. Anbauflächen wären vielleicht ein Grund, die sind aber aufgrund des Bürgerkriegs ohnehin nicht zu nutzen. Was anderes als die eigenen Produktionsanlagen und die eigene Infrastruktur, die man ja entweder selbst erstellt hat oder von der Regierung gehalten wird, interessiert auch nicht sonderlich. Ebenso wenig wie die ländliche Bevölkerung interessiert.


    Lass den Konzern raus und die Sache macht entschieden mehr Sinn, dazu eine korrupte Regierung, unzuverlässige Militärs, ein paar Drogenkartelle, ein paar mehr Konzerne die jeweils nur ganz bestimmte Interessen haben und Du hast deinen Bürgerkrieg. Dann die Sache noch ein wenig größer machen und wichtige Zentren nicht nur auf einige wenige Gebiete beschränken.

  • Es scheint sich auch etwas zu sehr um das klassische "Gute Rebellen" gegen das "Böse Imperium" Thema zu handeln. Lass dich ein bisschen vom RL in Afrika ispirieren: warum sollte es nicht um seltene Bodenschätze gehen die sowohl die Regierung als auch die Rebellen wollen? Zwar wollen die Rebellen auch eine Verbesserung für die Bevölkerung, aber sie sollten nicht nur eine weisse Weste haben sondern durchaus selber geld- und machtgierig sein.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)