Beerdigung

Ich denke, alleine wegen der Ghule und Shedim wurden die offiziellen Kanäle zur Leichenbeseitigung verstärkt. Also Bestatter, oder für SINlose eventuell eine Unterabteilung der Müllabfuhr. Eine schnelle Verbrennung in einem städtischen Krematorium sollte durchaus machbar sein. Gerade in einem Sprawl fallen pro tag genug Leichen an, um ein Krematorium rund um die Uhr befeuert zu halten. Zumal eine Leiche ja ein Weilchen braucht, um zu Asche zu verbrennen.

Zwischenlager werden mit Hütern und bewaffneten Wächtern gegen Zugriffe gesichert sein. Wie stark, hängt wohl von dem jeweiligen Sprawl ab.

Wobei es bei Fundamentalisten einiger Religionen wohl auch vorkommen könnte, daß sie sich solchen Praktiken widersetzen. Wenn sie eigene Friedhöfe mit entsprechender Sicherung haben, wird das wohl auch gehen. Wenn nicht, sind dem Run Tür und Tor geöffnet.

Man kann die Toten bestimmt auch efizienter verwerten als als Brennstoff.
Je nach dem wie düster man es haben möchte bietet sich der Soylent Green (wasabi-chips) oder der Drittes-Reich (lampenschirme) Style an.
Zynisch böse kostendeckend.

Aufgrund des Wasseranteils brennen Menschen verdammt schlecht und außer zum Kannibalismus taugen auch die Überreste nicht viel. Für mehr braucht es mehr oder weniger elaborierte technische Anlagen. Lohnt sich also, da man noch dazu zu unter absoluter Geheimhaltung agieren muss, kaum bis gar nicht. Wenn dann kann man den, eher wenig durchdachten, Topos vom Organhandel bedienen. Was dann aber immer noch große Teile des Körpers zurücklässt.

Wieso heimlich?
Leben und Sterben für den Konzern. Und als Tierfutter/Dünger/Nährboden für irgendwas anderes kann man so en Menschlichen Körper schon verwenden.

Was natürlich selbstverständlich passiert ist das sondieren und entfernen von Wertstoffen aka Implantate aus dem Körper.
Auch (ur) alte Cyberaugen enthalten noch wiederverwertbare Bauteile. Ähnlich wie das Kupfer aus alten Röhrenfernsehgeräten.

"bärenjunges" schrieb:

Wieso heimlich?

Weil Kannibalismus eines der Tabus schlechthin ist.

"Narat" schrieb:

Aufgrund des Wasseranteils brennen Menschen verdammt schlecht und außer zum Kannibalismus taugen auch die Überreste nicht viel. Für mehr braucht es mehr oder weniger elaborierte technische Anlagen. Lohnt sich also, da man noch dazu zu unter absoluter Geheimhaltung agieren muss, kaum bis gar nicht. Wenn dann kann man den, eher wenig durchdachten, Topos vom Organhandel bedienen. Was dann aber immer noch große Teile des Körpers zurücklässt.

wieso fällt mir in diesem zusammenhang so ein problem wie "wasserknappheit" ein, welches man da evtl. auch mit angehen könnte? man müsste nur mal überlegen, wie und ob man das technisch halbwegs effizient hinbekommt.

was den kanibalismus angeht: hhhmmm, ich sehe da eher das problem der fleischqualität (ja, die diskussion ist irgendwie auf einem merkwürdigen niveau ... 8O ). im gegensatz zu gezüchtetem fleisch (egal ob bottich oder frischluftrind) reden wir entweder von armen, wohl massiv schadstoffbelasteten SIN-losen slumbewohner oder gar alten leuten, die bestimmt ziemlich zäh sind.

Seit wann wird Futtermittel auf Qualität überprüft?
Oder Dünger? Auch Soy und Algen müssen irgendwovon und irgend wodrauf wachsen...
(ICh finds ganz lustig das ein großteil der Menschen in Sr anscheinend unfreiwillige Vegetarier sind...)

bei einer verwertung als futtermittel fällt aber das kanibalismus-tabu nicht ins gewicht. das war mein ansatzpunkt. dass opa auf den kompost kommt, ist eine andere geschichte ...

"SCARed" schrieb:

bei einer verwertung als futtermittel fällt aber das kanibalismus-tabu nicht ins gewicht. das war mein ansatzpunkt. dass opa auf den kompost kommt, ist eine andere geschichte ...

Soylent Grün ist...nicht mehr wichtig?

zu meiner schande muss ich erstmal gestehen, dass ich den film bisher gar nicht kannte. zum anderen: dort wird das essen (für menschen) direkt aus den resten toter gemacht. ich wollte ja tiere/pflanzen/whatever damit füttern, die dann "normal" gegessen werden können.

aber mal ganz trocken: wenn der mensch nicht mehr als solcher zu erkennen ist (und das sollte er bei grünen plantonplatten eher nicht) - welchen unterschied macht es dann, ob es echtes plankton ist oder nicht? vom rein psychologischen gesichtspunkt abgesehen.

"SCARed" schrieb:

zu meiner schande muss ich erstmal gestehen, dass ich den film bisher gar nicht kannte.

Bitte was? Wir sind die Auserwählten und wissen, dass es Bücher sind, die uns die Geschichten erzählen...

Also bisher habe ich es bei meinen Campagnen im urbanen Raum immer so gehandhabt, wie es hier auch teilweise schon geschrieben wurde: Je nach Schicht/Religion/Ideologie gibt es Familien/Gruppen, welche die Beerdigung übernehmen. Bei den armen Teufeln, die unbemerkt bzw. unbeachtet sterben, kommen entweder "Verwerter" zum Einsatz oder halt eine Stadtreinigung.

In einem Run ging es auch mal darum, dass eine KI auf den Tripp kam, organische Komponenten einzusammeln (ja, habe ich bei "Virus" geklaut ;), wobei ihr die natürlichen Sterbeprozesse irgendwann zu langsam waren.

Angeblich sind menschliche Überreste auch Bestandteil irgendwelcher schicken Produkte für die Oberklasse (Cremes, Parfüm, ...), aber das sind natürlich nur Gerüchte.