Beiträge von Echo

    Zhànzhēng nickte Storm respektvoll zu, dann sagte er in die Runde: "Hǎo. Da wir das nun geklärt hätten, würde ich vorschlagen, dass wir uns vielleicht vor Ort umschauen sollten. Den Kontakt mit unserem Professor sollten wir in diesem Fall vermeiden, denn mit einer nicht zu unterschätzenden Wahrscheinlichkeit könnte dieser observiert werden. Offensichtlich kennt sich auch niemand der Anwesend besonders gut in jener Gegend der Stadt aus, womit ein persönliches Erscheinen so gut wie unumgänglich ist." Sich Drifter zuwendend, sagte Zhànzhēng: "Gehören sie auch zu jenen Kandidaten, welche stets eine handvoll Drohnen griffbereit haben, die womöglich für die kommende Aufgabe nützlich wären?"

    #45


    "Alles Wissenswerte habe ich ihnen gleich mit dem Geld übertragen, was auch ein Foto der Schatulle beinhaltet", sagt der Schmidt zur etwas resigniert dreinschauenden Velvet. "Und jetzt entschuldigen sie mich bitte, der Abend ist noch jung und ich habe noch einiges vor mir." Du bist dir nicht sicher, ob du dich bei dieser Aussage gut oder schlecht fühlen solltest.

    "Mister Storm, bedenken sie bitte, dass wir dafür bezahlt werden die Tochter des Professors zu befreien und dafür zu sorgen, dass sich diese Gang aus deren Einsatzgebiet entfernt. Wenn die Karten gut stehen, dann erreichen wir letzteres durch die Schlüsselfigur in diesem Spiel, Bloody Killer. Gangs dieser Art haben mit der Zeit normalerweise eine enge Beziehung zu ihrer Führungskraft entwickelt. Mit anderen Worten: Schlag den Kopf ab und der Körper stirbt. Dass wir uns bis dahin mit dem Fussvolk arrangieren müssen, das bleibt wohl außer Frage. Aber darin sehe ich bis jetzt keine großen Schwierigkeiten. Allerdings wäre es natürlich nur logisch, wenn wir bereits im Vorfeld über Truppenstärke und Bewaffnung unserer Gegner bescheid wüssten."

    Ehrloser Abschaum. Das war es also, wogegen diese kleine Truppe ausziehen würde. Die Geschichte um Bloody Killer, dem Gangboss, schien geradewegs aus einem schlechten B-Trid entsprungen zu sein, obwohl Zhànzhēng sich nicht sicher war, wieviele Runden diese schon gedreht hatte. So oder so, ihr Gegner würde nicht kampflos untergehen und das stimmte Zhànzhēng zufrieden. Es war schon etwas her, als er das letzte Mal gewaltsam ein Leben beendete. Nie wurde er dabei von Hass oder gar Lust getrieben, sondern vielmehr von Gehorsam oder Mut. In seinem Exil in der Neuen Welt hatte er versucht einen anderen, friedlicheren Lebensweg einzuschlagen, doch alsbald erkannte er, dass er nunmal das war, was er am besten konnte: Für die einen ein loyaler Untertan, für die anderen ein kaltblütiger Attentäter. Es würde wieder gut tun, das formgegossene Plastik in seiner Hand zu spüren, wenn er sein Schwert in den angespannten Körper seines Gegners rammte oder gar mit Händen und Füßen seinem Gegenüber sämtliche Knochen brechen würde. Wetwork, wie es hierzulande genannt wurde, stellte nie ein Problem für Zhànzhēng dar. Es war seine Welt.


    "Fechten", sagte Zhànzhēng lächelnd zu Storm. "Wenn ich etwas kann, dann ist es wohl Fechten. Und das uralte Spiel der Ablenkung wird wohl auch hier gute Dienste erweisen können, da bin ich mir sicher." Storm ging heroisch im Kugelhagel der Trolle unter, womöglich nahm er noch gleich Luna mit. Drifter zog das unvermeidliche mit seinen mechanischen Freunden hinaus, während sich Annette und er selbst unbemerkt zu Bloody Killer vorarbeiteten und ihm sein verdientes Ende brachten. Ein Szenario, welches glatter hätte nicht laufen können.

    "Wie so oft im Leben ist auch hier ein beherztes und vor allen Dingen geschlossenes Auftreten Erfolgs entscheidend, Mister Storm. Daher ist es nur logisch, einen Konsens innerhalb unserer kleinen Welt zu finden und wenn ich dazu meinen Beitrag leisten kann, so werde ich das auch tun." Zhànzhēng war nun klar, dass er vorsichtig mit dieser Karikatur eines fleischgewordenen Mangas sein musste. Bekämpfe ihn nicht, sondern nutze ihn.


    Zufrieden registrierte Zhànzhēng das Outing der Elfe namens 'Annette'. Infiltrationsspezialisten waren stets nützliche Werkzeuge. "Sehr erfreulich", sagte der Norm zu Annette, die just ihre Fähigkeiten unter Beweis stellte.

    "Trollballerina" schrieb:

    Echo :


    Ups. Sieht dein Char sehr muskullös aus? Dann kann ich die Stärke davon ableiten und das würde auch reichen.
    Will bloß nicht zweimal editieren ;)


    Öhm, nicht wirklich. Er ist nicht drahtig, aber auch kein wandelnder Bizeps. Irgendwo dazwischen. Und der Name ist Frank. :mrgreen:

    "Trollballerina" schrieb:


    Er wusste zwar das der ein Hacker war und das Schwert des Mannes, der ihn gerade angesprochen hatte deutete auf Kampferfahrung hin, aber er musste sicher sein.



    Und das Schwert habe ich natürlich im Wagen gelassen, bin also unbewaffnet vor Ort. ;)

    "Wie unhöflich von mir, das Warten hat mich offensichtlich ein wenig aus der Fassung gebracht. Mein Name ist Frank und wie es scheint, sind mir wohl unfreiwillig die organisatorischen Aufgaben in unserer kleinen Gemeinschaft zugefallen. Wenn dem so ist, werde ich versuchen sie nicht zu enttäuschen", versuchte Zhànzhēng das ohne jeden Zweifel halbmenschliche Ungetüm von Storm zu beruhigen. Er wartete, bis sich Storm gesetzt hatte und wandte sich dann zu Drifter: "Bitte, sehen sie sich den Chip etwas genauer an. Vielleicht lässt sich etwas Wissenswertes darüber herausfinden." Noch immer auf eine Antwort auf die vorherige Frage nach gewissen Ortskenntnissen wartend, wollte Zhànzhēng so viele Ergebnisse wie nur irgendmöglich an Tisch Nummer 13 erzielen: "Haben wir soviel Glück, dass jemand der Anwesend Kontakte zu Lone Star besitzt? Auch würde es uns einen taktischen Vorteil verschaffen zu wissen, womit genau unser Professor sein Geld verdient." Zhànzhēng nahm noch schnell den Datenchip an sich und lud den Inhalt auf sein Kommlink, bevor der Zwerg seines Amtes waltete. Daraufhin begutachtete er die Aufnahmen der Tochter und des Trollanführers und verinnerlichte diese. Gerade letzteren studierte Zhànzhēng eingehend und versuchte ihn und seine Gefährlichkeit einzuschätzen.

    Ein wenig überrascht bewunderte Zhànzhēng den Mann, der sich 'Storm' nannte. Er wollte das Lokal verlassen, weil es ihm dort zu gefährlich war über das Geschäft zu reden? Es gab kaum einen besseren Ort dafür, denn entgegen der weitläufigen Meinung waren öffentliche Plätze wesentlich sicherer für diskrete Unterhaltungen, als es den Anschein hatte. Paranoia war sicherlich ein guter Lehrer um lange am Leben zu bleiben, man konnte es aber auch übertreiben. "Mister Storm, ich kann ihre Befürchtungen nicht teilen. Hier interessiert sich bestimmt niemand für ihre Arbeit, was sicherlich verständlich ist, denn sie erscheinen nicht unbedingt als jemand, mit welchem man aneinander geraten wollte. Ich bitte sie, nehmen sie Platz und lassen sie uns zunächst versuchen einen groben Überblick zu gewinnen. Wenn unsere Unterhaltung wirklich diskretere Räumlichkeiten verlangt, können wir uns gerne nach diesen umschauen." Mit einer freundlichen Geste deutete Zhànzhēng in Richtung Stuhl.

    "Jūnshì", murmelte Zhànzhēng vor sich hin, als er mit den anderen am Tisch den Inhalt des Datenchips kennenlernte. Dieser Mann, ein gewisser Professor Carlsen, drohte etwas zu verlieren, was einzigartiger in seinem Leben nicht hätte sein können. Ob Zhànzhēng ihm auch auf offener Straße zur Seite gestanden hätte, bleibt fraglich, aber das angebotene Geld machte ihn zu seinem neuen Meister. Und für 15.000 Nuyen durfte dieser Meister mit der unerschütterlichen Loyalität des Schattenläufers rechnen. Doch einige Details waren dem Norm ein Dorn im Auge: Zum einen jene Trolle, die wöchentlich 1.000 Nuyen erpressen konnten, was sie zweifelsohne zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor in ihrer Gefährlichkeit machte. Von den kleinen 'Souveniers', die an ihren Auftraggeber verschickt wurden, ganz zu Schweigen. Es würde Blut fließen, soviel war jetzt schon sicher. Zum anderen blieb noch jenes unscheinbare Detail, dass auch die örtlichen Gesetzeshüter involviert waren. Natürlich war dies nichts neues für einen Schattenläufer, aber sollten diese Trolle sich dazu entscheiden, ihre Freunde mit zur Party einzuladen, könnte es schnell ungemütlich werden.


    "Ein so großzügiges Angebot werde ich gleichfalls nicht ausschlagen. Ortskenntnisse würden uns hier ungemein behilflich sein. Kann einer der Anwesenden mit dergleichen Fähigkeiten aufwarten?" Wer die besagte Wohngegend kannte, kannte womöglich auch die Trolle und vielleicht sogar noch deren Unterschlupf.

    #37


    Ohne seinen Gang zu verlangsamen, antwortet die hagere Gestalt der drängenden Schattenläuferin: "Junge Dame, es war selbst für mich nicht besonders schwierig herauszufinden, dass sich die Schatulle sehr wohl bereits im Haus befindet, denn auf dem Matrixknoten des Etablisement wird groß und breit mit dem zeitgesteuerten Verwahrungsraum geprahlt, in welchem die jüngst zu versteigernden Objekte sicher gelagert werden. Ich bin mit den Gepflogenheiten ihres Geschäfts nicht besonders gut vertraut, dass mag ich offen zugeben, aber ich habe Vertrauen in ihre Fähigkeiten... und das sollten sie auch." Der in schwarz Gekleidete hält kurz in seinem Schritt inne und schenkt der impulsiv anmutenden Velvet ein sanftes Lächeln. So ehrlich und erbauend es wirkt, es sagt gleichfalls aus, dass die Verhandlungen beendet waren.

    #34


    "Ich nehme an, dass sie für ihr Team sprechen? In diesem Fall bin ich über ihre Zusammenarbeit sehr erfreut." Ein digitales Surren eurer Kommlinks bestätigt den Eingang der 1000 Euro Vorauszahlung, welche euch der Schmidt zugesagt hatte. "Es sollte für sie ein leichtes sein, das besagte Auktionshaus zu finden. Die eigentliche Versteigerung beginnt morgen um 21 Uhr. Wenn sie erfolgreich waren, melden sie sich bitte unter der Nummer, die ich mit dem Geld transferiert habe. Viel Glück." Euer Schmidt rückt ein wenig seinen schwarzen Mantel zurecht, bevor er sich umdreht und euch im leichten Nieselregen stehen lässt.

    Auch der Neuankömmling wurde mit einem langen Blick gemustert und mit einem leichten Nicken begrüßt. Kanonenfutter, das könnte hilfreich sein. Ein Schweigen breitete sich an Tisch Nummer 13 aus, was Zhànzhēng nicht wirklich überraschte. Bei soviel 'Professionalität' auf einem so kleinen Raum konnte es sehr schnell sehr still werden. Mit gefalteten Händen nahm er die Ruhe in sich auf, wobei er seine Tischgenossen nicht aus den Augen ließ. Johnson hatte anscheinend die Ruhe weg. Entweder sollte dies ein Spiel mit den versammelten Schattenläufern werden, bei welchem er seine Macht zu demonstrieren gedachte, oder er kam einfach nur zu spät. Letztere Option sprach Zhànzhēng mehr zu.


    Dann trat die Bedienung der Kaschemme in Aktion. Das junge Ding servierte fünf Teller eines suspekten Nudelgerichts. Auch hier wunderte sich Zhànzhēng keineswegs, dass sich zum Schweigen ein gewisses Zögern gesellte, denn besonders einladend wirkte das Essen nicht. Überhaupt hatte Zhànzhēng nie wirklich etwas der mediteranen Küche abgewinnen können und wünschte, nachdem er den vor ihn plazierten Teller einen Hauch von sich wegschob, der nun zulangenden Elfe mit dem 'Girls Kick Ass'-Slogan auf dem Top: "Mànmànchī. Wohl bekommt's."