Beiträge von Naramag

    Ja, das mit einem Folgerun abzuhandeln war auch so meine Idee. Eventuell aber eben ohne Bezahlung.
    Ich versteh da manchmal meine Spieler nicht... mal sind sie hochgradig kritisch und mißtrauisch den Johnsons gegenüber, mal rennen sie förmlich ins offene Messer.


    Der erste Johnson den sie hatten war eine 90jährige Oma (mit schönsten Ghettokind-Slang, nach heutigem Stand), die Shadowrunner nur aus Trid-Serien kannte und ihren Familienbetrieb vor einem Konkurrenten schützen wollte. Ihren Sohn haben die Runner zu Hause noch überfallen, weil sie mitbekommen haben, dass er bei der Besprechung Fotos gemacht hat. Hier waren sie extrem mißtrauisch.


    Der zweite Johnson war ein Ökoterrorist, der sie in einer dreckigen Kneipe zur Besprechung traf. Die teuren Schuhe und eine sehr gewählte Ausdrucksweise haben die Runner diesmal nicht irritiert... obwohl der Kerl penetrant stank und das Gesamtbild einfach nicht passte. Stattdessen haben sie sich von ihn irgendwo mitten in die Wildnis schicken lassen und waren ganz überrascht, dass sie als Ablenkung für ein anderes Runnerteam herhielten.

    So, die Gruppe hat Mr. Eburos Auftrag angenommen... ohne zu hinterfragen, ohne eine Spur misstrauisch zu werden. Okay, nicht ganz richtig. Der Magier der Gruppe ist misstrauisch geworden, hat sich von den anderen aber beschwichtigen lassen.


    Das Gespräch lief über Bildschirm, der Magier konnte ihn also nicht askennen... der Auftraggeber war sogar so großzügig und hat ein wenig Geld für die Unanehmlichkeit der Videokonferenz springen lassen. Auch dass die Bezahlung ohne großes Feilschen auf Forderung der Gruppe verdoppelt wurde, hat sie noch nicht aufhorchen lassen.


    Momentan weiß ich ehrlich noch nicht, wohin der Run gehen soll... ich möchte irgendwie die Runner über etwas stolpern lassen, so dass sie Eburo misstrauen.


    Der Plan der Runner ist grade, dass sie sich unter die Squatter des Gebäudes mischen und sich umhören. Sie verdächtigen den Magier irgendwelche kultischen Dinge dort zu betreiben. Den Magier will ich dort aber nicht auftauchen lassen. Sie können sein Unterschlupf finden und damit Dinge, ihn eindeutig zu identifizieren. Der Magier selbst kuriert seinen Sturz in die Elbe grade woanders aus.


    Momentan würde ich es wohl so gestalten, dass sie die Squatter erfolgreich rauskriegen und der Auftrag für Eburo erfolgreich beenden, nach erfolgter Bezahlung aber der Magier, inzwischen toxisch, ins Gebäude zurückkehrt. Da die Gruppe momentan einen Hass auf alles Toxische hat, werden sie trotz erhaltender Bezahlung noch gegen den Magier vorgehen wollen...
    Gleichzeitig wollte ich einen Squatter auftauchen lassen und an die Runner herantreten lassen (ein Runner lebt in Wildost und ist dort recht bekannt) und eine Videoaufnahme präsentieren von dem Tag, an dem Eburo das erste Mal erfolglos im Haus war... ich dachte mir, dass man auf dem Video dann sehen kann, wie er kurzzeitig seine Maske fallen lies.


    Oder hat jemand andere Vorschläge, was man aus dieser Situation machen kann?

    Leer ist das Forum nicht, nur herrscht grade etwas Flaute. Außerdem gibt es wohl grade Probleme mit der Registrierung neuer Mitglieder.


    Was die Naniten angeht: Ein Plus auf Initiative wäre okay, auf Reaktion ist das schon ganz schön overpowered.
    Ich glaub, da steht einiges im Bodytech, lies dir das sonst nochmal durch... vielleicht möchtest du deine Naniten dann auch eher durch eine vorgefertigte Variante ersetzen.

    Ich verstehe nicht ganz, was du mit "negativem" schlechten Ruf meinst... was Ultra Violet da meint, verstehe ich aber schon.


    Es gibt Straßenruf, Prominenz und schlechten Ruf. Straßenruf und Prominenz errechnet sich aus dem verdienten Karma, schlechter Ruf ergibt sich aus dem Mist, den man baut. Hat man genug Karma gesammelt, kann man problemlos den schlechten Ruf wegkaufen, da der bei vernünftigem Play sehr viel geringer ausfallen dürfte. Klar, man kriegt schlechten Ruf für eine Abhängigkeit und ähnliche Dinge, sowie für versiebte Runs... aber bei vielen Dingen kriegt man den schlechten Ruf nur, wenn es jemand mitkriegt.


    Man kauft sich also das bisschen schlechten Ruf weg und hat immer noch dick Straßenruf übrig. Und das Endergebnis ist dann meist, dass man einfach viel zu viel Straßenruf hat.


    Wenn du übrigens ein Attribut nehmen willst, um dem Ruf irgendeine Art von Cap zu geben, dann ist eher Charisma als Intuition dafür geeignet... man kann dann sagen, dass du maximal dein doppeltes Charisma an Ruf verwenden kannst, weil andere aufgrund deiner Erscheinung und Auftreten dir einfach nicht mehr zutrauen.

    So, in drei Wochen haben wir wieder einen Termin und da ich aktuell nix anderes habe, geh ich mal die Suppenküche an.
    Die Runner hatten zuletzt ein paar unschöne Erlebnisse mit einem Kult Toxikern an der Elbe, die also so eine Art "Erleuchtete" im Stil der Universellen Bruderschaft auftraten, insofern sind sie bei Kulten momentan schnell auf 180.


    Ich werde nun erstmal einen "Notfall" einbauen, ein Schieber holt die Runner dazu um einen schiefgelaufenen Run einer anderen Gruppe zu fixen... sie sollen einen Kühllaster am Friedhofseingang Ohlsdorf abholen und bei einem Zielpunkt abliefern. Dabei werden sie halt von Ghulen angegriffen. Im Laster sind ein dutzend Leichen... wenn die Runner die Leichen entdecken, kann als Ausrede immer noch herhalten, dass man sie für die Hinterbliebenen aus Ohlsdorf "retten" wollte... damit sie eben nicht Ghulfutter werden.


    Wenn sich später Mr. Eburo meldet, kann er sich darauf berufen, dass die Runner ihm dabei ja schonmal geholfen haben.

    Das Wichtigste sind die Beschreibungen. Nicht nur das Essentielle, sondern auch Nebensächlichkeiten sind unheimlich wichtig. ich habe die Erfahrung gemacht, dass die effektivsten Beschreibungen mit Gerüchen einhergehen. Sowas kann man nicht nur an Orten, sondern auch an Personen anbringen. Wir hatten beispielsweise eine Situation, in der unser Pistolero sich schnell und kurzfristig als Penner tarnen wollte... er fand einen Penner und hat ihn problemlos die Klamotten abgenommen. Beim Anziehen musste er allerdings eine Probe ablegen, um sich nicht zu übergeben. Der Penner und die Klamotten stanken ranzig, nach kaltem Urin und Schweiß, ein süßlicher Geruch von leichter Verwesung und Schimmel mischte sich darunter. Als ich fertig mit der Beschreibung war, wurde einer Mitspielerin tatsächlich übel.

    Da hast du Recht, der Gedanke ist mir auch gekommen... der typische Fall von "Hier ist es zu sauber", woraufhin verstärkt kontrolliert wird.


    Daher meine Idee (die ich aber aus irgendeinem Film hab), eine "Spurenbombe" zu zünden, also das ganze Haus mit unzähligen Spuren zu überhäufen. Wenn man die eigenen Spuren vorher so gut es geht entfernt, sollte das die Ermittler aufhalten. Je nachdem, woher man das Material nimmt, kann auch ein magischer Ermittler unangehme Eindrücke bekommen, die seine Ermittlung verzerren können.


    Ich denke bei all dem auch noch an einen wichtigen Faktor in einer Welt wie Shadowrun: Geld. Die Polizei, die Ermittler, sind alle Teil einer Firma, keine Behörde mehr. Die Firma hat nun also einen Spagat zu machen zwischen Gewinnmaximierung und öffentliches Ansehen. Wenn die Polizei nicht fleißig genug arbeitet, sind das Ansehen, damit der Marktwert und die Rendite der Aktieninhaber. Kostet die fleißige Arbeit aber zu viel, steigen die Ausgaben und damit die Rendite. Aus dieser Perspektive gesehen muss man sich fragen: Ab wann ist die Spurenermittlung an einem Tatort zu teuer um sich zu lohnen?

    Zitat

    Und so wie ich diese Tatort Cleaner verstehe, lassen die sich eben entsprechende Papiere zeigen, das der Tatort freigegeben wurde. Wird dieser Punkt durch eine Fälschung oder eine entsprechende Bestechungssumme übersprungen, kräht auch kein Hahn nach... besonders nicht wenn die Behörden von keinem Verbrechen wissen.


    Daran hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht... aber ja, so geht es sicherlich auch. Im Vampire-Live gehörte zu den Verbindungen meines Charakters auch immer ein Krematorium... wenn ich eine Leiche zu entsorgen hatte, haben sie die entweder bei einer anderen Einäscherung mit reingeschoben (und den Ofen dann eben länger laufen lassen) oder sie wurde im Rahmen eines "Testlaufes" oder eines Reinigungsvorgangs nebenbei eingeäschert...
    Und was nach so einer Einäscherung übrig bleibt, kann man ziemlich leicht verschwinden lassen.

    "Narat" schrieb:

    Wenn die z.B. von der Polizei eingesammelt werden und anfangen zu reden um ihre Strafe zu reduzieren. Womit wir wieder bei der unbeantworteten Frage nach dem Setting wären, hat man eher Caracas oder Berlin?


    Unter der Voraussetzung wird dich aber auch sofort der Schwarzmarkthändler, dein Schieber oder jeder andere, der für dich irgendwie in illegale Handlungen verwickelt ist, verraten, wenn er mal von der Polizei befragt wird.


    Ich gehe davon aus, dass ein vernünftiger Cleaner, zu einem angemessenen Preis auch die Identitäten seiner Auftraggeber schützt... bzw. sie gar nicht weiß. Ich rufe jemanden an, der jemanden anruft, der dann den Cleaner anruft. Selbst unter einer Wahrheitsdroge wird der Cleaner nicht sagen können, wer ihn beauftragt hat. Und damit er auch zukünftig einen Job hat, wird er vor der Polizei sicherlich schweigen.


    Man muss dazu sagen, nach aktueller Rechtslage (in Deutschland) handelt es sich bei dem Beseitigen von Spuren um Begünstigung. Dies wird aktuell mit einer Geldstrafe oder einer Gefängnisstrafe bis zu 5 Jahren bestraft. Etwas ähnliches wäre die Strafvereitelung... dessen macht sich beispielsweise auch der Betreiber eines Safehouses schuldig, der Täter versteckt.


    Interessant dabei ist, dass Begünstigung voraussetzt, dass der Wille vorhanden ist, dem Täter zu helfen. Wenn also der Cleaner eine nicht nachverfolgbare Nachricht auf seinem Kommlink hätte, dass besagt, dass die Schule seiner Tochter gesprengt wird, wenn er den Tatort nicht reinigt, kann er sich damit rausreden, dass er selbst Opfer ist, also gar kein Willen zur Hilfe da war.


    In dem Fall bewegen wir uns in so schwammige Bereiche, die professionelle Kriminelle und entsprechend orientierte Rechtsverdreher locker ausmanövrieren können, dass keine Strafe zu befürchten ist.


    Von daher bleibe ich dabei, die beste Methode ist ein professioneller (illegaler) Cleaner... ein typischer Mr. Wolf eben.

    Naja, Mitwisser hast du im kriminellen Bereich überall. Und ich würde eher einen Cleaner beauftragen, als es selbst zu machen, natürlich abhängig von meinen Mitteln.
    Auch wenn der oder die Cleaner Mitwisser sind, was soll's? Da wird nix ausgeplaudert oder erpresst, denn sowas schadet einfach nur dem eigenen Geschäft.

    Bei mir gibt's ne einfache Regel: Wenn der Spieler auf etwas besteht, dass die Regeln nicht hergeben, spar ich mir die Diskussionen und lass ihm seinen Willen. Aber es steht nirgendwo, dass es keine Gang aus Drachen gibt... und die gibt es dann eben auch. Und genau die legt sich dann mit dem Charakter an.
    Bisher einmal angewendet, der Spieler hat sich über das frühe Ableben tierisch aufgeregt... ich hab mich dann zurückgelehnt, als die anderen Spieler ihn verbal zusammengefaltet haben. Er hat sich dann ne andere Gruppe gesucht, glaub ich.


    P.S. Natürlich wird so etwas nur in angemessenen Fällen angewandt. Will ein Charakter irgendwas vernünftiges, was sich anhand andere Regeln, Ausrüstung oder ähnliches einfach schlüssig herleiten läßt, ist das natürlich was anderes... es geht rein um den Extremfall, bei dem tatsächlich eher ein stählernder W6 auf die Nase nötig wäre.

    Ja, das ewige Problem der Wahrnehmungsprobe... sage ich einem Spieler, er soll auf Wahrnehmung würfeln, weiß er, dass etwas da ist, was man wahrnehmen kann... entdeckt er aber aufgrund mieser Probe nix, kann er trotzdem vorsichtig sein, was er vielleicht nicht wäre, wenn er nicht weiß, dass etwas da ist.
    Anstatt für die Spieler zu würfeln, habe ich es mir zu eigen gemacht, regelmäßig Wahrnehmungsproben zu verlangen. Du betrittst eine Gasse? Wahrnehmungsprobe. Du kommst in die Bar? Wahrnehmungsprobe. Und wenn es dann nur dazu dient, in der Bar den einen Typen auszumachen, der so aussieht, als kotzt er gleich. Ich streu einfach sinnlose Proben mit unnützen Ergebnissen ein. Meine Spieler haben inzwischen gelernt, bei einer nicht erfolgreichen Probe so weiterzuspielen als hätte es nie eine Probe gegeben.

    Lass es mich so sagen... er wollte am liebsten ein Troll, mit allen Werten auf Max, beste Vercyberung, keine rasse-technischen Einschränkung auf Charisma und Logik, dazu Magie und Essenz auf 6... und natürlich alle Zaubersprüche. Als man ihm dann sagte, dass das mit einem Startcharakter zu zu erreichen ist und einiges davon generell nicht geht, fing er an zu diskutieren und erfand dann diverse Dinge, die es im Spiel doch geben müsse (und sein Charakter haben könnte) damit es doch geht...

    Ne Ausatmungsdrüse würde ich wie von Medizinmann beschrieben einsetzen... oder der Anwender muss das Opfer festhalten, um es der Substanz auszusetzen. Ist halt etwas, was sich schlecht mitten in einem taktischen Kampf einsetzen läßt.


    Und das schlimmste, was ich an Neulingen erlebt hab, war ein Klassenkamerad meiner Frau... er wollte es am liebsten mit Sonderregeln und allen möglichen Extras durchboxen, dass er einen magisch aktiven Cyberzombie spielen kann... aber er ist generell der Typ, der alles können will und nicht akzeptieren kann, in manchen Dingen zu unterliegen. Bin froh, dass ich ihn dann nie als Spieler in meiner Runde hatte.

    Dann müssen wir wirklich erst die Rahmenbedingungen abstecken...


    Töte ich einfach jemanden und will dann das ganze vertuschen oder habe ich von anfang an den Auftrag/das Ziel, jemanden zu töten ohne dass Spuren zurückbleiben?


    Je nachdem, was das Ziel ist, gehe ich ja anders vor. Will ich jemanden spurlos verschwinden lassen, entführe ich ihn erstmal und töte ihn dann woanders.

    Inkompetenz gibt's in meiner Runde eher von der Gruppe als von den NSCs... wobei ich sagen muss, mein jamaikanischer Troll arbeitet genau mit diesen Vorurteilen. Er stellt sich gerne als das Opfer dar. "Achso, da wurde jemand ermordet und schon verdächtigen sie mich? Klar, wer soll es auch sonst gewesen sein, es kommt ja auch niemand anderes in Frage als der blöde schwarze Troll!!"
    Mit Logik 6 und reichlich juristischem Wissen und dem "rechtschaffenden Zorn zu unrecht Verfolgter" kann er schon ganz schon austeilen.


    Allerdings würde er genau das machen... Spuren legen, die Ermittler auf falsche Spuren lockt. Am liebsten legt er halt Indizen zu Metahasser-Gruppen aus. Weil er einfach weiß, dass nicht alle Spuren beseitigt werden können.


    Wenn allerdings niemand mitkriegen soll, dass das Opfer tot ist, was macht ihr da?
    Beliebte Taktik bei uns ist die spontane Urlaubsreise... es gibt immer mal ein Runner, der untertauchen muss. Der kriegt die SIN vom Opfer, ne kosmetische Operation (und was sonst noch nötig ist, um Kontrollen kurzfristig zu täuschen) und reist aus... am besten in irgendein Land, in dem Sicherheit und Kontrolle nicht so doll ist. Dort hinterläßt er dann eine Datenspur (Hotel, Einkäufe, Dinner, etc...) bis er irgendwann untertaucht und die SIN wegschmeißt.

    Cochise, danke, dass du dir die Zeit genommen hast, dass so niederzuschreiben. Ich stimme dir da absolut zu.


    @Ferio und SirDrow: Nehmt bitte einfach hin, dass jeder von euch andere Ansichten hat. Wenn ihr Spielleiter seid, könnt ihr das handhaben wie ihr es seht (bzw. wie der Konsenz mit der Spielgruppe es zuläßt). Nehmt euch beide mal die Zeit, atmet tief durch und schaut euch doch mal an, was ihr hier veranstaltet habt... diskutieren und zu versuchen, einen Disput zu lösen ist okay, aber das hier hat doch schon fast komödiantische Dimensionen angenommen.

    Gegen physische Spuren hilft auch gut die berühmte "schmutzige Bombe". Entweder eine Sprühlösung mittels Druckbehälter verteilen oder tatsächlich einen schwachen Sprengstoff. Im ganzen Haus verteilt man nun großzügig vorher beschafftes Material. Haare, Blut, andere Körperflüssigkeiten... Krankenhäuser und Friseure sind da ideale Anlaufstellen.
    Die eigene DNA wird noch im Raum sein... aber wenn man alles mit 100 oder mehr Proben von DNA überlagert, kann auch die Spurensicherung nicht sagen, welche nun vom Täter stammt.