Beiträge von Naramag

    Hm, was spiele ich so.... aktuell:


    Fallout 3
    World of Warcraft WotlK
    DSA Drakensang
    Colonization


    Ab und an hab ich dann ein paar andere MMORPGs gezockt,
    Warhammer Online
    Age of Conan
    City of Villains/Heroes
    Ultima Online
    Anarchy Online
    Rappelz
    Flyff

    Zitat

    Du meinst Edge verbrennen für EcD?


    Ich bin kein Freund von Abkürzungen, was genau meinst du damit?
    Wenn es darum geht, dass der Spieler Edge verbrennt, um dem sicheren Tod zu entkommen, ja genau das war gemeint. Hat ein Spieler daas Gefühl, dass sein Charakter mit Sicherheit sterben wird und will dieses Schritt gehen, dann bekommt er normalerweise von mir als SL auch einen Weg, sich mit 100% Sicherheit zu retten.
    In dem Beispiel ist es eben so, dass er Edge verheizt, dafür unterbricht eben eine Gang die ansonsten sichere Hinrichtung und "rettet" ihn damit. Er kann sich von den Fesseln lösen und kann sich rausschleichen, während die Ganger mit den Entführern beschäftigt sind.

    Ich versuche grade, mir die Situation vorzustellen, in der ein Spielleiter den Charakter eines Spieler mit 100% Sicherheit töten will. Mir fällt keine ein. Wann passiert sowas?


    Klar kann es eine Situation geben, in der es so aussieht, dass die Charaktere mit Sicherheit sterben werden. Aber als Spielleiter akzeptiere ich in solchen Situationen alle möglichen Ideen der Spieler, wie ihr Charakter aus der Situation rauskommen....


    SL: Okay, du wurdest überwältigt. Als du wieder zu dir kommst, schmerzen deine Handgelenke und Knie. Du stellst fest, dass du an Händen und Füßen gefesselt bist. Jemand hält dich an der Schulter fest. Der Raum ist dunkel, eine einzelne Lampe erhellt den Flecken um dich. In deinem Blickfeld taucht ein Mann auf. Er hält eine Waffe an deine Schläfe und fragt dich, wo die anderen Runner sind. Du sollst reden oder er drückt ab.


    Das ist die Sitation, so wie ich sie mir aus der bisherigen Beschreibung vorstelle, die hier so eine Diskussion auslöst.


    Spieler: Mein Charakter tut so, als wirkt die Betäubung noch. Er läßt sich wegsacken und versucht, dem Kerl vor ihm die Füße wegzutreten.
    Spieler: Okay, ich bin gleich tot. SL, ich will mein Edge nutzen. Aha, eine Gang kommt in das Lagerhaus und macht Radau, wieso so ein paar Schlipsträger auf ihrem Turf sind? Gut, wenn mich keiner bemerkt krieche ich hinter ein paar Kisten und versuch mich zu befreien.
    Spieler: SL, haben die mir meine versteckte Ausrüstung XY abgenommen? Nein? Dann nenn ich den ne falsche Adresse und nutze XY


    Es gibt eigentlich unzählige Wege, wie ein Spieler ohne viele Regeln aus der Situation rauskommt. Ja, den Einsatz von Edge würde ich dabei erlauben. Ich würde ihn nur dann "verbieten", wenn es nicht benötigt wird. Also dem Spieler sagen, er braucht sein Edge hier nicht verschleudern, er soll nur mal nachdenken.

    Ich find es immer lustig, wie hier manche auf Einhaltung der Regeln rumreiten und sofort schreien, wenn es mal anders laufen soll. Regeln sind für mich nur Werkzeuge, genau wie der Bleistift und die Würfel. Worauf es ankommt, ist der Hintergrund der Spielwelt. Als Spielleiter präsentiere ich den Spielern eine Geschichte, die sich durch die Entscheidungen der Spieler entwickelt und verändert. Das ist, was Rollenspiel ausmacht. Die Regeln sollen nur helfen, die Entscheidungen der Spieler zu stützen, die Entwicklung der Geschichte zu beeinflussen und bei fraglichen Sitationen einen Anstoß für die entsprechende Weiterentwicklung geben. Statt der Regeln und dem Würfeln könnte man es auch ganz abstrakt mit einem Münzwurf lösen. Oder man vertraut dem Spielleiter und macht es sogar ganz ohne.
    Auf der Nordcon durfte ich mal an einem Rollenspiel teilnehmen, was völlig ohne Regeln und Charakterdaten auskam. Man hat einen Charakter nach dem Hintergrund erschaffen und dann einfach gespielt. So wie es hier klingt, könnte so mancher das aber wohl nicht.

    Also grade im Bereich der Sozialversicherung denke ich, gibt es da gar nichts für Joe Lohnsklave. Die Sozialversicherung ist etwas, was in Europa entstanden ist, in den USA gibt es heute zwar auch eine, die ist aber so gut wie wertlos. Wenn sich Joe also nicht den billigsten DocWagon-Vertrag leisten kann, hat er Pech. Möglich ist, dass jeder größere Betrieb einen einen Betriebsarzt hat... wird Joe Lohnsklave also krank, muss er dahin. Für die Leistung des Arztes wird wahrscheinlich ein Teil der nächsten Gehaltszahlung einbehalten und Joe darf sich mit seinem Vorgesetzen auseinander setzen, wieso er krank ist und warum Krankheit XY, etc... im schlimmsten Fall wird Joe dann einfach gefeuert.

    Ich denke es gibt die üblichen zwei Szenarien, Utopie und Dystopie.
    Utopie:
    schnell ablaufende Raumfahrt, "Warpantrieb", Star Trek-Replikatoren, Terraforming, genereller Wohlstand, Weltraumkolonien. Eine Mischung aus Star Trek und Perry Rhodan
    Dystopie:
    massiv ausbreitende Umweltschäden, Austrocknung der Ozeane, Wasserknappheit, einzelne Enklaven gigantischer Konzerne, absolute Gesetzlosigkeit. Eine Mischung aus Fallout, Cyberpunk, Mad Max und Tank Girl.

    Zitat

    Eher, dass man das auf Teufel komm raus herbei zwingen will, und offenbar allein aus dem Grund, dass dem Sl der Stil der Spieler nicht gefällt.


    Ich glaube, wenn eine SL den Stil der Spieler nicht mag, würde er nicht SL für diese Spieler sein, oder?


    Da ich die Frage ausgelöst habe, möchte ich da noch ein Wort zu verlieren:
    Mit geht es nicht darum, irgendwas zu erzwingen, aber ich wollte durchaus diese Diskussion. Achtung, bevor sich hier wieder jemand auf einzelne Ausdrücke oder Satzfragmente einschießt: Ich schreibe hier meinen subjektiven Eindruck, was ich hier wiedergebe ist die Reaktion auf mein Verständnis des Gelesenen, nicht des exakten Wortlautes. Mein Eindruck so mancher geschilderter Gruppen, des Vorgehens vieler Runner und der Einstellung mancher Spieler hier Forum ist der, dass Gegner, NSCs, gekillt werden. Prinzipiell. Es ist schnell und einfach und außerdem sind es ja nur NSCs, die sind ja zum töten da. Dies wirkt auf mich wie die klassische Fantasy-Rollenspiel-Situation: Es ist ein Orc, also völlig okay, ihn zu töten. Mich wundert es, da es eben von meiner Sichtweise des Spiels und der Spielweise meiner Gruppen komplett abweicht. Da wird immer versucht einen Weg zu finden, bei dem man möglichst kein Konflikt mit Wachleuten oder ähnliches haben.


    Nur mal als Beispiel, wie ein Run meiner Gruppe ablief:
    Es wurde sich in den Rechner einer kleineren Firma gehackt, die mit der Zielfirma zusammenarbeitet. Durch Nutzung der offiziellen Kanäle wurde ein Runner mit Deckidentität eingeschleust (Geschäftskonferenz, Vorstellung eines neuen Produkts), um durch Installation einer Backdoor in den Präsentationsprogramm dem Hacker den Zugriff auf das Firmennetzwerk ermöglicht.
    Hacker hat die Dienstpläne verändert und anhand Leistungsprofile der Wachleute am fraglichen Abend eine Wachmannschaft zusammengestellt, von der ein Viertel schonmal nicht da war, da er krankgemeldete Wachleute auf die Liste gesetzt hat, usw...
    Im Endeffekt wurden dann verschiedene Türen elektronisch verriegelt, ein großer Kanister mit Biohazard-Symbol und deutlich sichtbarer Bombe (Attrappe) an einer entscheidenen Stelle plaziert, ein Prototyp geklaut und vier Wachleute hinterrücks niedergeschlagen, gefesselt und geknebelt in ein paar Schränken versteckt. Tote: Null. Die Spieler hatten verdammt viel Spaß, sich den Plan auszudenken... ich hatte zwar was vorgesehen, was den Plan eigentlich unmöglich gemacht hätte, aber die Planung war toll gemacht, also hab ich halt meinen SL-Plan etwas abgeändert. So laufen die Spiele bei uns halt häufiger. Klar gibt auch mal die Situation, wo einfach raufgeballert wird, weil nix mehr geht, aber wenn die Zeit da ist, wird immer versucht, Tote zu vermeiden. Und selbst bei Verwendung lethaler Munition ist die erste Frage der Spieler bei mir immer "Kann ich den ausschalten? Bringt es was, auf die Beine/Arme zu schießen?" Die Spieler wollen die Wachen meist auch am Leben lassen, um vielleicht Infos, Schlüssel, Codewörter zu bekommen. Und bisher halte ich es für äußerst unrealistisch, dass ein Wachmann so seinem Konzern verbunden ist, dass er lieber draufgeht, als kooperiert. Natürlich müssen die Runner entsprechend "überzeugend" sein, aber es ist möglich.

    Es geht ja auch einfach nur darum, dass bei jedem getöteten NSC jemand sein kann, der versucht, den Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.
    Kann ja auch sein, dass der Cousin von Mafiadon Pedro der gekillte Wachmann war... vielleicht hat Pedro seinen Cousin selbst den Job verschafft, damit dieser nach einem Jahr Beschäftigung einen legale Lizenz für ne Waffe hat.
    Nun ist Pedro sauer und will wissen, wers war. Also stellt er die Schatten auf den Kopf und prügelt und foltert Leute, bis jemand plaudert...


    Auch ihr Kritiker müsst zugeben, dass Runner nicht absolut unsichtbar sind und immer irgendwo Spuren hinterlassen.

    Ach, notfalls wird auch der Stuhl oder der Tisch als Waffe genutzt, geht doch auch...


    Und was den Ki-Adepten angeht: Hoffentlich kaut der nicht an den Fingernägeln... so ein abgebissenes Stück Fingernagel ist ja auch recht hart... und gut ins Auge gezielt, machts auch Aua

    ist möglich, ja.


    Tatsache ist, es ist eine große Datenmenge, die geprüft werden müßte. Auch hier schlägt wieder die Kosten/Nutzen-Rechnung zu.
    Die Polizei/Lonestar wird kaum soviel Kosten aufwenden, jemanden 8 Std. am Tag, 6 Tage in der Woche abzustellen und die Daten zu durchsuchen, wenn es eine Angelegenheit betrifft, die außerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches, also auf Kon-Territorium passiert ist. Dies ist Angelegenheit der Kon-Sicherheit.
    Umgekehrt könnte die Kon-Sicherheit natürlich die Daten anfordern, aber man wird sie ihnen nicht geben. Denn diese Verkehrsdaten beziehen sich auf das Gebiet außerhalb der Zuständigkeit der Konzernsicherheit.


    Genau das ist es, was Runs tatsächlich ermöglicht. Zuständigkeiten und die Streits darum. Aber jemand mit persönlicher Motivation kann die Zuständigkeiten illegalerweise ignorieren. Theoretisch kann auch die Konzernsicherheit ein Runnerteam beauftragen, die Daten zu beschaffen. Aber hier schlägt wieder die Kostenfalle zu. Runner dafür zu engagieren ist zu kostenaufwändig. Dann setzt man die Forschungen lieber anhand der gespeicherten Daten fort.


    Im Kern bleibt eines: Wenn es jemanden absolut egal ist, wie die Folgen für ihn selbst sind und wieviel es ihn kostet, kann dieser Jemand zu einem Feind der Runner werden.


    Und aus persönlicher Erfahrung zu sprechen: Wenn jemand einen nahen Angehörigen verloren hat, kann dieser nachvollziehen, wie bereit man wäre, alles zu tun um ihn wieder lebendig zu machen oder die Sache irgendwie zu verarbeiten. Rache am Schuldigen ist da ein schnelles und einfaches Ziel um es zu verarbeiten.

    Natürlich kann man sie verleugnen. Es geht ja nicht darum, sich als Kon einfach hinzustellen und zu klagen, sondern Beweise und Geständnisse durch die geschnappten Runner zu haben. Selbst dann kann man die Runner noch verleugnen, aber man kann sie nicht mißachten.


    Beispiel:
    Ich arbeite bei einer gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben dürfen wir bestimmte Sachen nicht bezahlen. Droht ein Kunde mit der Presse, wird abgeschätzt, ob wir das trotzdem zahlen. Grund: Wir sind zwar per Gesetz auf der sicheren Seite, aber es bringt nichts, auf der sicheren Seite zu sein, wenn der Imageschaden durch die Presse ruiniert wird.

    Zitat

    Dem Konzerngerichthof ist das völlig schnurz.


    Dem Konzerngerichthof ist das nicht völlig schnurz. Wenn Konzern A eine Anklage gegen Konzern B erhebt, weil Konzern B mittels terroristischer Aktivität (Shadowrunner) Konzern A finanziellen Schaden zugefügt hat und Konzern B Schadensersatz leisten soll, ist das genau, was der Konzerngerichtshof so macht.
    Und es ist nicht nur vor dem Gerichtshof interessant... auch andere Konzerne finden sowas interessant. Denn vielleicht wird Konzern B so weit geschädigt, dass Konzern C Konzern B aufkaufen kann... das ganze ist Politik und Shadowrunner sind politische Werkzeuge zwischen den Konzernen.

    es heißt ja nicht umsonst, Gewalt sät Gegengewalt.


    Ich stell mir das mal vor... eine Runnergruppe führt einen Run durch und hinterläßt Tote. Sagen wir fünf bis zehn Tote. Diese Runnergruppe ist nicht die einzige, zehn andere Gruppen gehen genauso vor. Wir haben also in einem Zeitrahmen X fünzig bis hundert Tote durch illegales Eindringen in Konzerngebiet.


    Was bedeutet dies für die Finanzen?
    Die Kons müssen:
    - neue Leute einstellen
    - Leute ausbilden
    - neue Ausrüstung zur Verfügung stellen
    - ggf. höheres Gehalt (Gefahrenzulage)


    Kurz gesagt, der Kon hat Aufwendungen, die durch die Tätigkeiten illegaler Aktivposten entstanden sind. Hinzu kommen die Aufwendungen, die durch die eigenen Aufträge an illegale Aktivposten entstehen. Außerdem hat der Kon Einbußen durch Entwendung von Entwicklungen, Forschungen, Wissenschaftler, etc... Wer meint, dass der Kon dies einfach so abtut, meint falsch.


    Was ist mein Anliegen als Kon nun? Ich will herausfinden, wer mich da bestohlen hat, damit ich den Kon der dahinter steckt, vor dem Konzerngerichthof auseinander nehmen kann. Von daher ist es mein Anliegen als Auftraggeber von Runnern normalerweise, dass sie ihre Arbeit schnell erledigen, so kostengünstig für mich wie möglich und mit so wenig Gefahr für mich wie möglich. D.h. ich mache den Runner auch klar, dass sie kein Blutbad hinterlassen sollen. Der Gedanke dahinter hat nichts mit Mitgefühl oder Menschlichkeit zu tun, es ist eine rein finanzielle Sache.


    Als Konzern kriege ich ja auch mit, was bei der Konkurenz so läuft. Wenn X Konzerne wieder neue Wachleute einstellen, merke ich das. Also mache ich mir Gedanken darüber, wie ich diese Sitation für meine eigene Unternehmensplanung berücksichtige. Kosten/Nutzen-Rechnung. Unter Umständen bedeutet dies, dass eine Runnergruppe, nachdem sie in einen Konzern eingedrungen sind und die ersten Wachen umgelegt haben, feststellt, dass plötzlich der Weg frei ist, nur automatische Schussanlagen feuern und sich kein Mensch mehr blicken läßt. Und auf dem Rückzug stellt die Runnergruppe plötzlich fest, dass der Kon draußen vielleicht sogar Panzer, Kampfhubschrauber und ähnliches aufgefahren hat.


    So unrealistisch ist diese Situation nicht.

    okay, dass sie eventuell leichter zu verfolgen und teuer sind, ist natürlich ein Argument. Aber wie gesagt, wie sieht es mit der reinen Tötungsabsicht aus? Meine eigenen Charaktere sind eigentlich grundsätzlich so ausgelegt, dass sie nicht töten, wenn sie es vermeiden können.
    Auf einem Run würde es denen auch reichen, wenn der Gegner kampfunfähig ist. Eventuell wird der dann mit Kabelbindern und Panzertape bearbeitet, um auf Nummer sicher zu gehen. Aber eine bewußte absichtliche Tötung eines Gegners gibts eigentlich nicht.
    Sollte im Rahmen einer Schießerei ein Gegner getötet werden, ist es Berufsrisiko, dass passiert. Aber absichtlich z.B. auf den Kopf oder lebenswichtige Organe wird nicht geschossen. Im Gegenteil, der ein oder andere meiner Charaktere würde sogar noch versuchen, einen kampfunfähigen, schwerverletzten Wachmann zu stabilisieren, wenn es geht.


    Die meisten meiner Runner sind was ihren Job angeht, recht pragmatisch. Sie machen das, weil sie nichts anderes machen können, um das zu bekommen, was sie wollen. Sie wollen schnell Geld um ein gutes Leben zu haben. Sie legen es nicht darauf an, jemanden zu killen, damit der nicht in seinem Ehrgeiz gepackt versucht, sie zu killen. Bei manchen Kons versuchen sie sogar, besonders behutsam zu sein, weil sie Sorge haben, es könnte schlimmere Folgen haben (besonders, wenn es welche sind, die Drachen gehören). Meine Runner sind nicht unbedingt aufgeklärte Mitglieder der Gesellschaft. Klar sehen sie in den Schatten Dinge, die vieles anders erscheinen lassen, aber auf so manche Werbung, Propaganda und Pressemitteilungen der Kons fallen sie auch rein.


    Wie gesagt, die bisherigen Beiträge lassen Runner im Allgemeinbild eher als Leute erscheinen, die vor allem töten und das erscheint mir irgendwie unrealistisch.

    Klar kann ein Runner aus zig Gründen gesucht werden. Er kann auch einem Exec oder sonstwem so auf die Füße treten, dass der ungeachtet des Kosten/Nutzen-Verhältnisses eine private Vendetta startet.


    Was das "Schnell und hart zuschlagen" angeht, geht das nicht auch ohne töten? Darum geht es mir eben, MUSS ein Runner immer in Tötungsabsicht handeln? Mir scheint, wenn ich die Beiträge hier so sehe, geht das Gro der Gruppen so vor. Ist es denn nicht vorstellbar, dass Runner eben nicht immer gleich töten?


    Ich meine, ein Zugriff mit Flashbangs, betäubender Magie und Narkosewaffen geht doch auch, oder? Oder wenn möglich, Gas ins Ventilationssystem, Filter durch Hacker deaktivieren, etc... ich kann mir reichlich Wege vorstellen, die ohne einen einzigen Toten von statten gehen. Klar, solche Vorgehensweisen werden auch von Kons erwartet, aber das wird ein direkter, brutaler Zugriff doch auch.


    Mir kommt es so vor, als wird vielfach gesagt, ein Runner ist ein Krimineller, also ist er auch ein Mörder.

    Es mag ihm vielleicht egal sein, aber dennoch halte ich es für realistisch, dass er eher Runner nimmt, die nicht wegen einem Dutzend brutaler Überfälle auf Kons gesucht werden, sondern solche, die geschickt und leise vorgehen.
    Ich weiß nicht, wie bei euch so die Runs ablaufen, aber bei uns gilt das Töten von Gegner immer als letztes Mittel der Wahl. Nicht, weil man nicht bereit wäre, jemanden zu geeken, mehr, weil jeder Mord unnötige Aufmerksamkeit auf die Gruppe lenkt.


    Beispiel:
    Runner flüchten aus Kon-Gebiet und der Sam schießt dem nächsten Verfolger ins Knie. Der bricht schreiend zusammen und es wäre logisch, wenn ein oder zwei Wachen beim Verletzten bleiben und helfen.


    Killt der Sam die Wache hingegen, bleibt der komplette Rest der Wachen in der Verfolgung und möglicherweise sind sogar ein oder zwei Wachen besonders angespornt und nun auf Rache aus, weil der Drecksrunner da grad den besten Kumpel umgenietet hat.


    Daher denke ich, dass es durchaus im Interesse der Runner liegen kann, nicht wild rumzuballern und jeden Gegner sofort zu killen.

    Ich bin kein Statistiker, daher kann ich es in der Hinsicht nicht beurteilen, aber ich denke schon, dass es funktionieren würde.
    Allerdings würde ich das einfach als Nachteil "Vergesslich" benennen.


    Kein Sinn fürs Detail wäre schon ein schwererer Nachteil, bei dem der Charakter wichtige Hinweise oder ähnliches übersieht... quasi direkt neben dem "Achtung, Zaun steht unter Strom" an den Zaun packen.

    Also ich sehe das nicht so, dass ein Runner zwangsweise über Leichen geht...


    Wir sind uns einig, gewöhnlich ist das Hauptziel eines Runner Geld.
    Was braucht der Runner, um Geld zu verdienen? Ausrüstung und Ruf. Ohne einen vernünftigen Ruf bringen weder tolle Fertigkeiten noch ne 1A-Ausrüstung etwas.
    Also kommt es den Runner darauf an, sich einen Ruf als zuverlässiger Aktivposten bekannt zu machen. D.h. er erledigt seinen Job schnell und ohne Probleme, vielleicht noch mit einem Bonus für den Johnson (klar, nur wenn es ohne zusätzlichen Aufwand zu machen ist), kassiert sein Geld und steht in den Augen des Johnson gut da. Der Vermittler, der den Johnson vielleicht erst auf die Runner aufmerksam machte, also der Schieber, etc, erfährt natürlich auch davon und empfielt die Runner weiter und so geht es immer weiter.


    Bis hierhin spielt es theoretisch keine Rolle, ob jemand im Zuge des Runs killt oder nicht. ABER: Jeder Johnson, der eine erfolgreiche Runnergruppe angestellt hat, wird dies in seinen Konzern einfließen lassen, indem er z.B. Infos an die Sicherheit gibt, nur für den Fall, dass die Runner eventuell mal gegen den Kon vorgehen. Das sind jetzt keine personenbezogenen Infos, eher grobe Infos. Man muss es ja mal so sehen, mancher Johnson hat im Kon genau diesen Job, Johnson sein. Der hat nicht nur mit den Spielercharakteren Kontakt, sondern auch mit anderen Runnern... und am Ende des Monats wird er eine Statistik oder ähnliches aufstellen, wieviele Erwachte, wenn erkennbar, wieviel sichtbare Cyberware, Waffen, etc...


    Kommen wir nun zum Töten auf den Run:
    Je nach Kon-Politik kann es nun variieren, was die Kons aus den Infos machen, aber wenn z.B. bekannt ist, dass viele Runner nicht-lethale Mittel einsetzen, kann das entsprechend Einfluss auf der Verhalten der Wachen haben. Auch steht ein Runnerteam, welches kaum tötet, im Ansehen bei den Johnsons unter Umständen besser da. Jeder Johnson weiß, ein Team was für mich arbeitet, kann auch irgendwann gegen mich arbeiten. Dann schützt er doch auch seine eigenen Interessen, wenn er eher die Runner nimmt, die keinen großen Personenschaden verursachen.