Beiträge von Naramag

    Nein, solche Gegenfragen "dürfen" die Spieler nicht stellen bei mir. Sie dürfen aber davon ausgehen, dass ich z.B. realistische Gegner verwende, d.h. alle X Kampfrunden z.B. checken, ob das Feuerzeug klemmt oder die Waffe blockiert weil sie schlecht gepflegt wird... außerdem kommt es eben darauf an, wie wichtig so ein Encounter ist... ist er unwichtig, lassen sich die Ganger vielleicht schneller in die Flucht schlagen oder einer baut Mist und läßt den Molly fallen... je nachdem, wie sich das so hinzieht.

    Asleif :


    Wenn der Runner irgendwo hingeht, wo Waffen ein Problem darstellen können, wissen die Spieler dies ja. Und in solchen Momenten lass ich die Spieler nicht in eine Falle laufen, das wäre zu plump. D.h. in dem Moment frage ich, ob sie ihre Waffe mitnehmen, bevor sie aufbrechen. Und bei verschiedenen Commlinks gehe ich trotzdem davon aus, dass der Runner eines mithat. Wenn er dann sein Commlink benutzen will, frag ich ihn, welches er dabeihat. Aber ich würde nicht davon ausgehen, dass er die Sachen nicht dabei hat, nur weil er sie nicht erwähnt.
    Meine Spieler kennen quasi den Standard und wissen, wovon ich ausgehe und informieren mich, wenn vom Standard etwas abweicht. Neue Spieler werden aufgeklärt und informiert, da frag ich eher einmal mehr oder berücksichtige die mögliche Unkenntnis, aber sowas wie am Beginn beschrieben wurde, finde ich mehr als dreist.

    Hm, das ist eigentlich ne gute Idee, was Asleif und Trichter da sagten...


    Werd das vielleicht auch mal einführen bei mir... Standardsets an Ausrüstung. Macht etwas Arbeit zu Beginn, erleichtert aber das Play ungemein, denk ich.


    Aber ehrlich, ich würd immer davon ausgehen, dass ein Runner standardmäßig mindestens eine Waffe und sein Kommlink dabei hat. Wenn es für die Story wichtig wäre, würde ich vielleicht mal würfeln, ob er ein Teil vergessen hat, aber nicht im Normalfall.

    Zitat


    Das Kind einer wohlhabenden Familie/Exec ist auch als Ghul daheim wesentlich sicherer als in A.


    Sicherlich. Außer eben, die Familie/der Exec hat Feinde, die davon erfahren und es ausnutzen wollen. In dem Falle ist es vielleicht besser, wenn das Kind woanders ist. Man halt Gründe dafür und dagegen finden... wenn es ein Run werden soll, muss man sich als Spielleiter halt was einigermaßen logisches einfallen lassen. Im Zweifel kann der Auftragsgeber immer noch sagen: "Das Kind soll dahin, die Gründe gehen euch nix an, dafür werdet ihr nicht bezahlt..."

    Ein klassischer Patzer den ich bei Taschendiebstahl anwende:


    Der Charakter wird nicht mit der Hand in der Tasche des anderen erwischt, aber es passiert eines von zwei Möglichkeiten (neben dem normalen Stolpern oder was auch immer):


    1.) der Charakter merkt, dass etwas schief läuft (er wird beobachtet oder so) und ändert den Griff in die Tasche in einem Klaps auf den Hintern des Ziels gefolgt von einem anzüglichen Zwinkern, wenn das Ziel sich dann umdreht.
    2.) das Ziel merkt, dass ihm jemand nah kommt und macht den Charakter entsprechend an "Gesoffen, oder was?" oder ähnliche Sprüche.


    Grade Variante 1 sorgt immer wieder massiv für Erheiterung.

    Du machst es mir nun wirklich nicht leicht, Serrax. Ich würd das einfach mal damit abschließen, dass wir komplett unterschiedliche Ansichten haben, okay? Ich würde da gerne zu irgendeiner Art von Übereinstimmung kommen, aber wenn es nicht geht, geht es halt nicht. In diesem Sinne belassen wir es doch einfach dabei, dass es mehr als eine Art zu spielen und zu leiten gibt, okay?

    Also in Anbetracht dessen, dass jeder, der mich als Spielleiter erlebt, mich des öfteren bittet, wieder mal ne Runde zu leiten, muss ja irgendwas an dem was ich mache, richtig sein. Hier im Forum ist es eher schwierig, die Erfahrungen, die ich gemacht hab, irgendwie mitzuteilen oder zusammenzufassen, dazu mach ich das einfach zu lange...
    Aber ein wenig :oops: war ich schon verunsichert, als hier einige loslegten, als würde ich ein Kapitalverbrechen begehen.


    Grundsätzlich, und ich denke, da können mir alle zustimmen, ist ein bisschen SL-Wilkür nicht schlecht. Aber wie bei allen Dingen, "die Menge machts, dass ein Ding ein Gift sei."

    "Oh, wir zeigen ihnen gerne die Küche. Wir möchten sie eh für den Hauptgang einladen."


    Dann wieder heil aus Asamando rauszukommen, ist ja auch noch ne nette Sache... aber es ist schon richtig, der Run wäre nur was für extrem abgebrühte, sorglose, dumme oder massiv bedürftige Runner etwas.

    Zitat

    Nun, gute Freunde können sie sicherlich immer noch sein. Aber nach deinen Ausführungen haben sie (oder speziell der eine) für viele die hier mitlessen sicherlich den Stempel "Schlechter Rollenspieler (tm)" auf der Stirn.


    Nein, eher "Erziehungsbedarf unerfüllt". Er kein schlechter Kerl, gibt aber manchmal eben der Versuchung nach. Nicht, dass er es dauernd macht. Er machts mal, kriegt quasi was auf die Finger und dann ist erstmal ne Weile Ruhe. Ansonsten aber ein guter, kreativer Spieler. Einfach gesagt: Mehr Pros als Contras.

    Naja, kommt sicherlich auf die Umstände an, oder? Der eine machts aus Mitleid, der andere wegen der Kröten und der nächste... naja, kommt eben immer auf die Details an.
    Natürlich kann man es auch umdrehen: man soll verhindern, dass die Gruppe in Asamando ankommt, den Ghul umlegen und den Kopf dem Auftragsgeber bringen.

    Was bringt es SR?


    Mir fällt ein sehr netter Plot ein:


    Kind einer wohlhabenden Familie/Exec erkrankt und wird zum Ghul. Fanatische Ghuljäger bekommens mit (vielleicht nicht der erste Fall in der Familie).
    Runner werden angeheuert, dass Kind nach Asamando zu bringen, damit es in Sicherheit ist. Da das Kind am Flughafen als Ghul erkannt werden würde, müssen die Runner es zum nächsten Hafen bringen und den ganzen Weg schützen... während die Ghuljäger die ganze Zeit ein wenig stören.


    (Das Ganze ist nur ganz spontan ausgedacht, aber mit etwas Feinschliff durchaus ein netter Run.)

    Ich habe nirgendwo etwas von Wilkür gesagt. Wilkür ist grundlos, einfach, weil es mir so paßt. Wenn ich mal Regeln breche, dann nicht, weil ich grad Lust darauf habe, sondern weil es dafür irgendeinen Grund gibt. Ich breche nicht einfach so willkürlich eine Regel, ich revidiere eine meiner Entscheidungen basierend auf den Regeln, weil die Situation und der Spielspaß es erfordert. Als Spielleiter spiele ich nicht gegen die Spieler, sondern mit den Spielern. Ich gebe ihnen Gegner, an denen sie sich messen können. Wenn ich da einen Fehler mache und die Gegner unterschätze, warum soll ich die Spieler darunter leiden lassen?


    Zitat

    Vielleicht hast Du ja die falschen Freunde...?


    Und diese Frage ist echt ungehörig.

    Serrax, so wie du das schreibst, klingt es für mich irgendwie, als ob das Spiel für dich entweder ungemein wichtig ist, oder du mit den Leuten, mit denen du so spielst, nicht wirklich befreundet bist.


    Ich meine, wenn ich auf einer Con z.B. Anfängerrunden mache, dann sieht das auch generell anderes aus, als das, was ich hier beschreibe. Da versuche ich den Leuten aber auch durch viel Transparenz das Spiel nahezubringen. Wenn ich da jemanden erlebe, der versucht, zu schummeln, spreche ich ihn darauf an. Gibt eine Verwarnung, bei der zweiten fliegt er raus.
    Wenn ich aber mit Freunden spiele, dann ist alles viel lockerer. Wer Mist baut, wird eben losgeschickt, die Pizzas in Ofen schieben, Getränke nachfüllen, etc... Klar wird ihm gesagt, dass es Mist war, aber hey, es ist doch alles nur ein Spiel.

    Zitat

    Dem hätte ich für sowas einfach kein (oder wenig) Karma und ein klärendes Gespräch gegeben.


    War nicht nötig... die anderen Charaktere wollten ihm IC eine seiner Granaten als Zäpfchen verabreichen und die Spieler haben ihm entsprechend ein paar Worte gegönnt... nachdem er dann in die Küche verbannt wurde und sämtliche Getränke und Snacks auffrischen durfte, waren ja alle glücklich.

    Übrigens, einer der wichtigsten Gründe, warum ich mit Schirm leite und dahinter würfle, ist eigentlich, dass grade in Kämpfen manchmal den ein oder anderen Pappenheimer habe, der lieber versucht, bzw. der Versuchung nicht widerstehen kann, meine Notizen zu den Gegnern einzusehen... einmal hat ein Spieler in einer Runde die Gelegenheit für den Einsatz seiner geliebten Granaten (der Charakter hatte fast schon eine sexuelle Beziehung zu den Dingern) vergehen lassen und dadurch fast die Gruppe gekillt...


    Der Charakter war ein Rigger und obsessiver Sprengmeister. Er hat mittels Drohnen die Gegner ausgemacht, konnte aber nur die Anzahl feststellen, nicht die Ausrüstung (ist später wichtig). Er hat immer schon lieber Geld in Sprengstoff anstatt in vernünftige Technik gesteckt... naja, mittels ein paar Granaten hätte er die Gruppe locker sprengen können. Da ich aber auch einkalkuliert habe, dass NSCs überleben, habe ich sie halt normal ausstaffiert. Er hat dann mit Drohnen angegriffen, welche die NSCs wie Tontauben vom Himmel holten. Hätte der Magier in der Gruppe nicht alle flott unsichtbar gemacht, wären sie erwischt worden.


    Begründung des Spielers: Ich hab die Ausrüstung der NSCs gesehen, die is besser als meine, da wollt ich nix kaputt machen.


    Außerdem ist manchen Spielern eben auch die Spannung und Überraschung lieber, wenn sie nicht genau sehen können, was der Spielleiter da hinter dem Schirm macht.

    So, ich fühle mich hier grade etwas mit Vorwürfen überhäuft. Da mir der Ton etwas zu ernst ist, ein abschließendes Wort:


    Zitat

    Ich hab da eine Regel, die solche Probleme wundervoll löst: Die Goldene Regel.... bzw. um auch Differenzen mit den Spielern zu vermeiden, die drei Regeln:


    1.) Spielleiter hat immer Recht.
    2.) Sollte durch irgendein Schriftstück der Spielleiter nicht Recht haben, tritt Regeln Nummer 1 in Kraft.
    3.) Sollte irgendeine Situation Regel 1 und 2 außer Kraft setzen, wird die Spielrunde ausgesetzt, bis der Spieler das Krankenhaus verlassen hat oder die Regeln 1 und 2 wieder in Kraft getreten sind.


    Ja, hab ich gesagt, allerdings dachte ich, dass alle hier wissen, dass diese "Regeln" nicht ernst gemeint sind. Alle Rollenspieler, die ich bisher traf, wußten es.


    Ich mache weder den Spielern Vorschriften, was sie spielen sollen, noch breche ich permanent Regeln. Medizinmann hat ein schönes Beispiel mit einen Endkampf geschrieben: Ja, hier würde ich den Spieler absolut sterben lassen. Es ist heldenhaft, macht Sinn und ich als Spieler würde mich über so ein Charaktertod freuen. Daher lasse ich als SL es auch zu. Auch was doc damnij geschrieben hat, würde bei mir wahrscheinlich genauso laufen.
    Wenn ich aber einen Randomencounter einstreue und feststelle, dass dieser aus dem Ruder läuft und die Charakter quasi durch meine Schuld sterben: Dann räume ich der Gruppe einen Vorteil ein oder wandel einen Tod lieber in eine (nichtsdestotrotz lebensgefährliche) Verletzung um.
    Wie gesagt, ich mache den Spielern keine Vorschriften was Charaktere angeht. Es ist vielmehr so, dass ich den Spielern vorschlage, was wir spielen, also was für ein Setting ich im Sinn habe. Wenn die Spieler zustimmen, überlegen wir uns, was für Charaktere dafür nett wären. Klar frage ich dann vielleicht den letzten Spieler, ob er nicht lieber eine bestimmte Art Charakter erstellen möchte. Möchte er es nicht, guck ich halt, ob es auch ins Setting paßt oder ob ich das Setting irgendwie anpassen muss.
    Was das Vorenthalten von Regeln angeht: Nichts ist mir lieber als ein Spieler, der die Regeln kennt.


    Die Quintessenz dessen, was ich sagen will: Ich mache nur dann so etwas, wenn ich das Einverständnis der Spieler habe. Rollenspiel ist ein Gemeinschaftsspiel, was allen Spaß machen soll. Und ja, manchmal breche ich die Regeln zugunsten des Spaßes aller. Wenn das ein Verbrechen ist, werft weiter Steine. :oops:


    Edit: hab das hier geschrieben, bevor Mimikry gepostet hat, nicht das hier auch noch Mißverständnisse auftreten.

    Zitat

    oder wenn die Spieler nichts anderes kennen. Für Mich ist das Betrug am Spielspass,an meinen Ideen und meinem Engagement.
    Ich meine wenn Du hinter dem SL-Schirm einfach bestimmst wie das Ergebnis eines Kampfes oder eines Wettstreits ausgeht,also wenn Dir eine Regel oder so nicht passt ,Du sie einfach umänderst und dich dann auf deine Regel eins berufst.Dann ist es egal ob es eine Geschichte ist ,die allen gefällt oder nur dir allein,dann bist du keil SL mehr sondern ein Erzählonkel. ein Spielleiter leitet ein Spiel und ein Spiel hat Regeln.Als Banker bei Monopoly greifst Du doch
    auch nicht in die Bank und gibts Dir selber einfach Geld wenn du's brauchst,oder ?


    Hast im Grunde recht.
    Daher mal die Frage, wie oft greift ihr denn zu solchen Entscheidungen? Ich kann eigentlich nicht sagen, wie oft ich es mache, weil es sehr selten ist. Wenn es passiert, dann meist nur, weil ich z.B. einen Charaktertod grad nicht haben will oder ähnliche Sachen. Ich missachte Würfelergebnisse, lasse einen Charakter vielleicht schwer verwundet liegen, anstatt tot. Mache ich das immer? Mitnichten. Eine Regel bei uns ist: Dumme Aktionen töten Charaktere. D.h. macht ein Spieler trotz besseren Wissens oder sogar nach SL-Warnung eine Aktion, die keinen Zweck (z.B. Gefährten retten) hat und einfach nur dämlich ist: Wenn die Würfel sagen, er ist tot, ist er tot. Sagen die Würfel, dass ein Charakter durch einen zufälligen Querschläger einen tödlichen Kopftreffer abbekommt: Dann zertrümmert die Kugel vielleicht den Unterkiefer und der Charakter ist erstmal bis auf weiteres K.O. und wartet auf Erste Hilfe.
    Ansonsten, wenn z.B. Hintergrund und Regeln kollidieren, sag ich den Spielern, dass es an dieser Stelle für mich unstimmig ist und wir entscheiden, wie wir damit umgehen. Das Ergebnis ist zwar meist "Mach was du für richtig hälst", aber nachfragen tu ich bei sowas schon.


    Oh, und mal so btw: Das die "Regeln" auch nicht voll und ganz ernstzunehmen sind, ist euch schon klar, oder?