Beiträge von Lumac

    Ich erinnere mich, als ich mich mal fuer die "Geschichte des RPGs" interessiert habe, von einer DSA-Runde in den 1980ern gelesen zu haben, die das Ziel hatte, der Oeffenlichkeit (die anwesenden Presseleute) zu zeigen, was sie eigentlich machen. Aus irgendwelchen Gruenden hat an diesem Spielabend allerdings eine In-Game-Vergewaltigung stattgefunden, wodurch der Charakter des "netten Freizeitspiels fuer Jugendliche und junge Erwachsene" doch ins negative gerutscht ist. Aber das koennten vielleicht Personen mit mehr Jahresringen als ich besser darstellen?



    Ansonsten: RPGs hatten ihren grossen Medienauftritt in den 1980ern, als sie sich mit Midgard und DSA verbreiteten. In dieser Zeit hat auch gerne die Kirche auf Satanismus hingewiesen (wie auch heute noch teilweise in der BRD), und ne Menge Paedagog_Innen warnten vor der Scuhtgefahr, die zu Realitaetsverlust fuehren koennten.
    Ich selber kenne bis heute keine RPGler_In, die mit Realitaetsverlust zu kaempfen hat oder ihre Seele dem Beelzebub vermacht ht.

    Okay, wenn Du nur darauf hinauswillst, dass Firmen in der BRD mehr Freiheiten brauchen, ist das etwas anderes. Etwas, was ich nicht so uneingeschraenkt unterschreiben wuerde, denn gerade in Bezug auf Waffen finde ich ein Eingreifen durch den Staat zumindest sinnvoll.

    Jepp, der Nexus ist kein Ort fuer diese Diskussion. Ich weise nur gerne daraufhin, dass einige Israel-Vergleiche doch immer wieder antisemitische Strukturen aufweisen (und wieso zur Hoelle eigentlich immer wieder Israel als Vergleichsmoment? Und nicht mal "The countries formerly known as Jugoslawien" oder so?)


    Und ja: Waffen sind Toetungsmaschinen. Das ist schlecht. Aber: Solange sie in der Hand des demokratischen Staates sind, gibt es die Moeglichkeit, ihre Benutzung abzulehnen.
    Das ist jedoch nur in der Theorie so, und ich hab ganz starke Zweifel daran, dass das so funktioniert.
    Jetzt zu sagen: So ein Mist, Nachteil fuer den Standort Deutschland, finde ich in Abetracht der Tatsache, dass wir hier von Toetungsmaschinen sprechen, etwas unangemessen.

    Okay, dass der Staat Israel an eingien Punkten unmenschlich agiert, bestreite ich definitiv nicht, genausowenig wie die palaestinensiche Bevoelkerung nur aus Terroristen besteht. Aber sie besteht auch nicht nur aus unterdrueckten Muettern und Kindern, sondern die HAMAS hat nun mal einen echt starken Rueckhalt im Land.
    Das mit dem "Medien-Problem" gilt dummerweise fuer beide Seiten. Habe neulich eine Buchrezension ueber eine Autorin gelesen, die die letzten Jahre an der Isreal-Palaestina-Grenze lebte und dort Bekanntschaft mit einigen Film-und Foto-Teams machte. Und sie erzaehlt davon, dass sie, wenn sie sich die im Fernsehen gezeigten Aufnahmen anschaut, teilweise "angeschossene" Palaestinenser sieht, bei denen in der einen Szene das linke, in der naechsten das rechte Bein blutete.
    Und dass die heute Berichterstattenden in den 1970ern alle mit dem sog. "Palli-Schal "rumliefen, und Israel schon damals als "imperialistische und unterdrueckende Macht" galt (die antisemitischen Grundlagen dieser Vorstellung in "linken Kreisen" hat M. Postone in seinem Buch "Deutschland, die Linke und der Holocaust" votrefflichst analysiert). Und daraus resultiert in der Medienberichterstattung oft eine Verzerrung hin zur "Israel unterdureckt Palaestinenser".
    Ich wuerde isngesamt naemlich durchaus sagen, dass die Berichterstattung ueber Israel keineswegs so positiv ist, wie Du das darstellst.


    Edit: Die "Forderung nach einem Schlussstrich" finde ich schrecklich. Kein mensch behauptet, dass Du irgendwelche Schuld auf Dich geladen hast. Aber zu sagen "Die NS-Zeit ist vorbei" blendet aus, welche Vorurteile heute noch herrschen. Selbst in einer Zeitung der IG Metall von vor 2 Jahren war noch das Titelbild eine eindeutig mit "juedischen Kennzeichen" (Nase, Schultern) versehener Kapitalist, der das "arbeitende Volk" wie ein Vampir aussaugte. Das sind ganz klassische Stereotype. Wer sagt: "Schlussstrich jetzt" verweigert sich einer Auseinandersetzung mit dem immer noch aktuellen Antisemitismus.
    Edit 2: Mal davon agesenen, dass die Vertreibung von Deustchen in einem Krieg, der von ihnen angezettelt wurde, etwas anderes ist als ein systematischer Massenmord an 6 Millionen Menschen, der den Nazis sogar wichtiger war als der Kriegsgewinn.

    Habe mir neulich "Cypher" und "Code 46" angesehen. Und "Tetsuo I (The Iron Man)".


    "Cypher" ist eine Art Spionage-Film in einer leicht futuristischen Welt, die zumindest ganz nette Ideen ueber Brainwashing gibt. Ausserdem liefert der Charakter Sebastian Brooks einen grossartigen Johnson ab, wenn SL mal Lust auf echt komplizierte Runs hat


    "Code 46" gibt mE einen ganz netten Blick auf eine Welt ab, die insgesamt nicht ganz so dreckig erscheint, wie ich mir SR immer wieder ausmale, aber schon ganz klare Unterschiede zwischen der reichen Stadt und dem armen fuera macht. Und Bedingungen daran knuepft, wer sich wo aufhalten darf. Ausserdem sind im US-amerikanischen Original diverse Wortfetzen aus anderen Sprachen (spansich, franzoesisch, italienisch, chinesisch) drin, die ganz gut die Entwicklung der Sprache in der gloablisierten Welt wiederspiegeln.


    "Tetsuo" schliesslich ist ein sehr anstrengender Film. ALso: Ich fand ihn gut, obwohl er stellenweise ueberaus widerlich ist. Es ist eben kein Hollywood-Film, sondern ein sehr kuenstlerisches Ding, der aber Inspirationen fuer die Vorstellungen eines Chars ueber "Warum bau ich mir Metallteile in meinen Koerper ein?" liefern kann.



    Edit: Soviel uebrigens dazu, dass Cyberpunk tot sei!

    Zitat

    Deutschland immer noch ein schlechtes Gewissen wegen der Nazi Zeit hat und die Medien dies schüren.


    Yieek, was fuer Worte. Wenn ich mal gerade auf die Heitmeier-Studie 2004 verweisen darf:


    Zitat


    "Beim Antisemitismus sieht es auf den ersten Blick anders aus, denn die Zustimmung zu klassischem Antisemitismus ist nicht so hoch und sogar leicht gesunken (10,7 Prozent 2004). Leider ist das kein Grund zur Beruhigung. "Heute wird Antisemitismus als Umwegkommunikation geäußert, und findet auf diesem Weg erschreckende Zustimmung", erklärt Zick. 56,2 Prozent der Befragten stimmten 2004 sekundärem Antisemitismus zu (wie "Es muss mal ein Schlussstrich gezogen werden."), 26,3 Prozent nutzen Kritik an Israel, um sich in judenfeindlichen Ressentiments zu ergehen, 41,5 Prozent stimmen separatistischen Aussagen zu (wie "Juden sind anders als Deutsche"), 47 Prozent Vergleichen zwischen NS- und Israelpolitik."


    Quelle: http://archiv.mut-gegen-rechte…=79&kat=79&artikelid=1347



    Ich will Dir hier gar keinen Antisemitismus unterstellen, sondern lediglich zum Nachdenken anregen, worauf Deine Einschaetzungen "Medien reden Deutschen schlechtes Gewissen ein" beruhen. Denn dass der Staat Israel existieren muss, ist angesichts des antisemitischen Vernichtungswahns vom z.B. iranischen Praesidenten einfach unbestreitbar. Und dies schliesst heute dummerweise auch Waffen mit ein. Ist also insgesamt eine ganz, ganz andere Liga als eine Blackwater-H&K-Finanzgeschichte. Ich bitte darum, hier Verhaeltnisse zu wahren.

    Wahrscheinlich passt es nicht ganz in den Plan, aber falls Du eine MagierIn dabei haben willst, die sich doch mehr aufs Offensive verstehtt, solltest Du sie vielleicht als Nicht-Kon-Char da mit reinbringen (z.B. gehoert der zu den "Externen" oder die ist eben "Freundin des Mentors")
    Wuerde aber die Gruppe aufspalten. Mir kam die Idee, weil ich alle anderen Chars jederzeit zu "nicht wertvollen LohnsklavInnen" konzipieren koennte, aber keine MagierIn.
    Einzige Ausnahme: Der Char hat bis heute nix von seiner Magie gewusst. Dann kann noch was ganz anderes kommen: Erst die Eulen-Schamanin, die zufaellig im Gang-Revier wohnt (nach der abenteuerlichen Flucht aus dem Kon), nimmt seine richtige Aura wahr. Und erklaert dem Buecherwurm dann, warum er mit seiner Datenbuchse, seinem Headware und dem Enzephalon immer soviel Kopfschmerzen hatte.
    Dann duerfte der Mage in der Tat mit seinen Spruechen bei 0 anfangen, als Schamane dann in die Lehre bei der Eulen-Schamanin gehen usw. (und ja, mit einem aufgezwungen Magieattribut von "nur" 5)
    Dafuer muesstest Du vorher abchecken, welcher Deiner SpielerInnen Mage spielen will. Ich wuerde an dieser Stelle, die Spielerin bitten, mir eine Beschreibung des angestrebeten Chars zu geben (mit HHaupteigenschaften, Hobbies, usw.) und dann eine Position im Kon finden, in der all die Eigenschaften zum Tragen kommen, die nichts mit Magie zu tun haben. Oder gleich fragen: "Wie wuerdest Du Dich definieren, wenn Du keine Magie haettest?"
    Zwechs Balancing solltest Du den Char auch mit nur den entsprechend 123 - 25 Afbaupunkten kreieren lassen.


    Beide Varianten wirken auf mich nicht total ueberzeugend, aber es ereitet mir Magenschmerzen, dass irgendein Kon einen Mage mit Magieattribut >3 ohne Weiteres ziehen laesst. Dafuer sind die viel zu seltenes Kapital. Falls das irgendwer anders sieht, bitte bitte Kommetare.


    Anmerkung: Ich schreibe gerade aus Spanien, deshalb sind keine Umlaute da. Dass ich mit Binnen-I schreibe, ist hingegen eine bewusste politische Entscheidung.

    Hola!
    Ich bin mir da noch nicht so ganz sicher, aber ich wuerde mal das "Nokia Village" in Rumaenien im Auge behalten.


    "Tagesschau.de" schrieb:


    Partnerunternehmen gruppieren sich schon jetzt um das "Nokia-Village" - so nennen die Einheimischen den supermodernen Fabrikkomplex in der Mitte des Industrieparks. Die Menschen sind stolz auf das Wirtschaftswunder von Cluj, dass mehr bieten soll als nur Arbeit. Die Beschäftigten sollen sich hier wohlfühlen. Nokia will in den Industriepark noch ein Sport- und Freizeitzentrum bauen. "Man muss nicht ins Ausland, auch in Rumänien kann man gut leben", lautet die Devise.


    Hier gibt´s den ganzen Artikel: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/handy6.html


    Vielleicht bin ich da ein bisschen paranoid, klingt aber schon nach Anfaengen einer Arco, oder?

    Naja, meine Überlegungen gingen eher in Richtung einer Magie-Gang. Aber andererseits finde ich das irgendwie schwer vorstellbar. Ich hatte irgendwie die Erinnerung, dann und wannn so Story-Elemente wie "eine Gang von WizKids" gelesen zu haben und versuchte mir das vorzustellen. Ich rechne ihnen aber sehr wenig Überlebenschancen aus, da schnell irgendeine größere Organisation (Kon, Mafia) auf sie aufmerksam würde.


    Klar, als magisch begabtes Mitglied einer Gang wäre das was anderes, da der Ganger nicht unbedingt als "Magier" bekannt wird.

    Ich wollte mir mal ein Whizkid schreiben, bin mir aber nicht so sicher, wie das aussehen sollte. Hat sich da schon mal wer etwas mehr Gedanken gemacht?


    Nach meiner Vorstellung finden sich solche kids eher zusammen, um sich in ner Gang gegenseitig Dekcung zu geben und für ihr Überleben zu sorgen - da MagierInnen schließlich als Bedrohung empfunden werden.
    D.h., sie leben das Leben einer Gang, mit dem kleinen Vorteil, dass sie das magische Mojo haben. Ist das die einzige Besonderheit, oder gibt's da noch mehr?



    Das WhizKid was ich vor Augen habe, wäre 14 Jahre alt und wohnt mit anderen Kids gemeinsam in einem verlassenen Haus. Aber wie versorgt sich denn eine Gang von Kindern? Die werden ja nicht unbedingt bettelnd durch die Straßen ziehen. Aber machen die Schutzgelderpressung? Raubüberfälle? Ich meine, wie kommen die ans Essen?
    Und haben die genau so nen Stress mit anderen Gangs, oder werden die ihr Revier unter Kontrolle haben und die Machthaber sein? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


    (Anmerkung: Das ist nur für die Lebensgeschichte. Bevor das Kid ein Runner wird, wird es noch einige Jahre altern.)

    "Nekekami" schrieb:


    Gebts zu, SR ist halt mehr oder weniger wirklich für so anwandlungen gemacht wie
    "kommen zwei Zwerge in eine Bar, sagt der eine *2 halbe* sagt der Barman: *Ich seh's*"
    man kann es übertreiben, aber ein wenig gehören solche Sprüche einfach dazu x.x. . . Okay, man sollte vielleicht NICHT grade anbieten einen der Gruppenelfen gegen einen Zaun zu schubsen um zu prüfen, ob Strom drauf ist . . ^^#


    Und exakt da greift das, was als "alltäglicher Rassismus" bezeichnet wird. Ich finde, Crusader hat das ziemlich gut in seinem Beitrag auf S. 4 deutlich gemacht; so verstehe ich auch den Begriff des Rassismus in SR. Ich denke SR ist dafür gemacht, eine recht realistisches Abbild unserer gesellschaft im Jahr 2063 zu entwerfen. Dies beinhaltet auch insbesondere die Schattenseiten, zu denen der Rassismus, den viele in sich tragen, dazugehört. Gehören solche Sprüche dazu? Ich fürchte, wenn meine Charaktere sich noch keinen Kopf um ihre Umwelt gemacht haben, zwingt mich mein persönlicher Anspruch ans Rollenspiel zu diesem Rassismus. Wenn sich meine Charaktere jedoch der tatsächlichen Auswirkungen von Rassismus bewusst sind - wer weiß?


    Und es ist immer eine Frage, wer den Schritt macht und schließlich doch irgendwann den Elfen schubst...

    @RvD:
    Ich denke, das trifft meine Meinung ziemlich genau wieder, ich hab's nur nicht so schön formulieren können.
    Das einzige, was ich noch in Zweifel zeihen möchte, ist die Aussage:

    "RvD" schrieb:

    Die Grundproblematik, daß grobe Modelle nötig sind, ändert das nicht


    Für viele Theorien mag das ja stimmen, aber bei der Einteilung nach "Rassen" find ich es einfach fragwürdig. Ich finde das Modell von "Rasse" einfach als unnötig, es gibt genügend andere Dinge , nach der Menschen unterschieden werden können (ohne sie gleich in ein bestimmtes Schmea zu pressen), die auf rationaleren Angaben beruhen.

    "GimlIn" schrieb:

    Mad Gitarr Murphy (Ähh Sam oder so) hatt sein körper zum Klangkörper/Versterker/Box umgewandelt und sich Gitarren seiten implantiert die er rausziehen kann um naja Gitarre zu spielen.


    Ich finde die Idee großartig. Mit wieviel Essenz hast Du eine Gitarrensaite veranschlagt? Und überhaupt, was waren denn aleine die Essenzkosten, die er als Verstärker brauchte, ohne die wahrscheinlich restliche Ware?