Archetypen & NSCs: Leibwächter (OP)

  • Ach ja, nebenbei bemerkt: Ich habe meinen Lieblingsdecker (dreimal dürft Ihr raten, welchen Straßennamen der hat!) aus einer Ressourcen-C-Position hochgespielt. Am Anfang hatte ich das gute, alte Radio Shack-Deck, das wahrscheinlich von jedem Taschenrechner und Kleinkinderlaptop abgehängt wurde.
    Dann habe ich mir ein besseres Deck geleistet, danach wieder ein besseres und inzwischen schraube ich die Dinger mit selbstgebrannten Chips und selbstgemachten Programmen in Ich-zeig-deinem-Fairlight-Excalibur-wo-der-Barthel-den-Most-holt-Qualität selber zusammen. Gut und schön, der Charakter ist mittlerweile eigentlich mehr ein NSC als ein SC und wurde seit den ersten Anfängen von Shadowrun gespielt, aber es war (und ist auch heute noch!) möglich, Charaktere zu basteln, die sich eben aus der Gosse hochkämpfen müssen.

    Bei einer meiner Spielgruppen habe ich den Maßstab eingeführt, daß niemand mit einer höheren Ressourcenstufe als C anfangen darf, es sei denn, er hat eine wirklich wasserdichte Geschichte, wie der Char an diesen Haufen Kohle kam UND besitzt einen wirklich guten Grund, warum er soviel Geld braucht. (Die Begründung: "Ich will halt mehr Cyberware!" oder "Ich brauch ein größeres Deck!" reicht dafür nicht aus.)

    Um zu verhindern, daß diese Leute dann Fertigkeiten en masse haben und Attribute, die jenseits von gut und böse sind, haben wir einen "Steigerungspool" eingeführt, in den ein gewisser Prozentsatz (ca. 20 - 25%) der Fertigkeitspunkte und Attributspunkte wandert. Diese werden dann bei besonders gelungenen Aktionen an die Charaktere "ausbezahlt", ohne daß dafür gutes Karma aufgewendet werden muß.
    Dadurch entwickeln sich die Charaktere zu Anfang etwas schneller und dynamischer als nach der herkömmlichen Methode. Bis jetzt fahren wir ganz gut damit.

    T-Rex

  • Es gibt viele Möglichkeiten, so etwas zu handeln. Ich bin aber immer froh, wenn ich mir sowenig Hausregeln ausdenken und merken muss wie möglich (und wir haben bei SR schon so genug Hausregeln).

    Hinzu kommt, das unsere Gruppe nicht nur Shadowrun spielt (eigentlich relativ selten). Daher scheren wir uns um solche "Kleinigkeiten" kaum. Wenn man alle 1, 2 Monate eine Runde SR zockt, dann hat man nicht wirklich die Zeit, seinen Charakter "hochzuarbeiten"...

    Alberto "Gummibärchen helfen auch" Malich

  • @Alberto: Noe ...hat man nicht. Aber sowas ist trotzdem um Laengen besser, als sich die Charaktere von Anfang an mit 1Mio+ Ressourcen und Deltaware vollzustopfen, nur damit man sie "vernuenftig" spielen kann. <IMG SRC="http://www.sr-nexus.de/discus/clipart/wink.gif">

    mfg
    Stick'o'Cred

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • @Alberto

    Was bringt's einem, wenn man sowieso nur alle Jubeljahre mal SR zockt, aber dafür zu diesen Zeitpunkten dann jedem NSC in den Allerwertesten tritt? Da kommt für mich weniger Feeling auf, als wenn ich bei den wenigen Spielterminen zumindest ne Herausforderung habe und für meine täglichen Nuyen wirklich arbeiten muß.

    Na ja, chaqu'un son gout.

    T-Rex

  • Ich habe nicht behauptet, das wir deshalb automatisch gleich "Übercharaktere" erstellen, die z.B. mit Beta oder Deltaware ausgerüstet sind. (Hat glaube ich auch noch nie einer unserer Spieler verlangt :) )
    Aber wie machen halt keine Sonderregeln, die die Charaktere zu Beginn schwächen...

    Wahre "Macht" und "Kraft" erlangen eh nur die Charaktere, die einen hohen Karmapool haben. :)

  • T-Rex:
    Müssen sich magisch begabte Charaktere auch eine wasserdichte Hintergrundstory einfallen lassen, warum sie mit ihrem Talent in den Schatten arbeiten?

    Ich sach ma, es gibt einen Grund dafür, dass es im Prioritätensystem auch für Ressourcen ein "A" gibt. Oder dass man im Punktesystem für 30 Punkte eine Millionen abkassieren kann.
    Natürlich kann man auch eine Kampagne spielen, in der alle Charaktere erst am Anfang ihrer Karriere stehen, aber dass sollte man dann nicht als alleinig seeligmachende Spielweise preisen.

  • Grim  

    Kleinen Moment mal. Niemand hat gesagt, daß diese Regelung die, wie Du es so schön auszudrücken pflegst, "alleinig selig machende" ist. Ich zwinge, das betone ich hier noch einmal, niemand meine Vorstellung von Rollenspiel auf. Ich sage lediglich, daß es in meinen Augen unlogisch ist, wenn irgendein Charakter zu Anfang eine Million Nuyen besitzt und dann OHNE eine annehmbare Hintergrundstory, die diesen Batzen Kohle rechtfertigt, ein Cybermonster spielt. Von dieser Kohle kann eine Familie ein paar Jahre leben. Und mich interessiert halt bei den Charakteren nicht nur, wieviele Boni der Typ jetzt besitzt, weil er sich zusätzlich noch dieses oder jenes Cybersystem hat einbauen lassen, sondern WARUM das geschehen ist.
    Die wenigsten Charaktere sind Shadowrunner aus Selbstzweck, sondern weil sie eine bestimmte Motivation haben. (Geldmangel, Rachegelüste oder was auch immer.) Es interessiert mich allerdings, wieso jemand eine Million (im wahrsten Sinne des Wortes) in seinen Körper investiert und Shadowrunner wird, obwohl er sich von dem Geld (respektive von den Zinsen) bei angemessener Investition ein ruhiges Leben irgendwo in einer Konzernenklave machen kann.

    Und zu Deiner (wahrscheinlich ironisch gemeinten) Frage, ob auch Zauberkundige eine wasserdichte Hintergrundstory aufweisen müssen: Teilweise ja, teilweise nein. Straßenschamanen gibt es genug. Schließlich sucht sich Ratte ihre "Gefolgsleute" sicher nicht in den Chefetagen der Megakons sondern bevorzugt "bodenständige Leute", die das Leben auf der Straße kennen. Bei einem Hermetiker frage ich auch nach der Hintergrundgeschichte, weil sicher irgendwer seine (akademische) Ausbildung gezahlt hat. Wie ist er dann ins Schattenmillieu abgerutscht? Warum ist er noch da?

    Wie gesagt, ich verbiete niemandem, sich am Anfang eine Million einzustecken und dann bei "Onkel Bob's Cyberparadies" shoppen zu gehen. Aber wenn er das tut, dann (ich weiß, ich wiederhole mich) interessiert mich das "Warum und Wieso". Schließlich betreiben wir Rollenspiel und diese Rollen werden nicht nur vom Hier und Jetzt geprägt, sondern auch von der Vergangenheit der Charaktere. Läßt man die weg, fehlt IMHO ein wichtiger Part.

    T-Rex

  • Wie gesagt, hier möchte ich immer nur wiederholen:
    Der neue Charakter, der nach dem Prioritätensystem erschaffen wurde, wurde nicht mit diesen 1.000.000 Nuyen "geboren" oder in die Welt geworfen.
    Diese 1.000.000 Nuyen sind das Geld, das er in irgendeiner Form über eine längere Zeit angesammelt haben kann. Diese Form ist in der Regel kein Bargeld oder Aktieninvestitionen, sondern die Ausrüstung, die er über seine erste Zeit auf der Welt halt so erworben hat.

    (Zum Vergleich: Berechnungen zeigen, da effektiv eine Familie, die ein einzelnes Kind großgezogen hat, in den ersten 18 Jahren einge Hunderttausend Märker in das Kind investiert haben. Was aber nicht heisst, das sie das Geld zur freien Verfügung gehabt hätten, wenn sie kein Kind gehabt haben, Stichwort Kindergeld und Steuerrecht. :) )

    D.h., wenn jemand als Neucharakter erstellt worden ist, und der Spieler 1.000.000 Nuyen als Resourcen "anwählt", dann muss eine Hintergrundgeschichte nur erklären, das er halt schon etwas länger in den Schatten oder ähnlichen Gefilden operiert hat.
    Rechnet mal hoch, wieviel Geld Runner so in 1, 2 Spieljahren erwerben. Das kann duchaus in die Millionen gehen, aber das meiste Geld wurde gleich wieder reinvestiert (Foki, Waffen, SIN, Lebenstil).
    Oder überlegt mal, jemand mit einem Nettoeinkommen von 4.000 DM im Monat bekommt 12 x 4.000 DM = 48.000 DM im Jahr. In 10 Jahren hat er eine Halbe Millionen DM verdient. Aber er hat das Geld nicht mehr. Er musste sich Nahrungsmittel, Kleidung, Wohnung (also alles, was im Lebenstil steckt) kaufen, u.v.m.
    Und 4.000 DM ist ein typisches Einkommen für einen mittelständigen Arbeitnehmer, nicht das Einkommen eines Shadowrunners!

    Also, um es nochmal zusammenzufassen: Die 1.000.000 DM eines Neucharakters hat er nicht auf einen Schlag gewonnen.

    (Und überlegt mal, warum ein Decker, der ein "Ich zeig Deinem Fairlight mal, wo der Bartel den Most holt" gebaut hat, das Ding nicht einfach verkauft und sich davon 200 Monate Oberschichtlebenstil kauft :) , und sich nebenbei von einem Konzern anwerben lässt.)

    Achja: Lasst Euch doch von Euren Eltern oder sonstigen Bekannten mal zusamemnrechnen, wieviel ihr Haus mit Grundstück, ihr Auto und ihr Hausrat wert ist...
    Das ist echt nicht wenig Geld. Aber dann fragt sie mal, wieviel sie darin investiert haben!

    Alberto "Gummibärchen helfen auch" Malich

  • @Alberto

    Wer gibt Dir denn die Garantie, daß der betreffende Decker nicht eben dasselbe macht? *Grins*
    Erstens hat jener Decker ein ziemlich großes Haus, welches jeden Monat knapp 100.000 Nuyen verschlingt.
    Zweitens hat er eine Freundin (elfische Schlangenschamanin mit exquisitem Geschmack!), die auch nicht einen nicht geringen Teil des Kuchens abhaben will, was die Ausgaben noch einmal in die Höhe treibt.
    Drittens kauft nicht jeder Decker-Wannabe jeden Tag ein Deck für knapp drei Millionen.
    Und viertens wurde es mit dem Spielleiter so ausgehandelt, daß sich durch das Betreiben des Deckverkaufs gerade mal so die Unterhaltskosten für Haus, Freundin und Auto tragen. Alles was drüber hinaus geht, wird auf andere Weise verdient. Ich hoffe, damit wäre diese Frage zu Deiner Zufriedenheit beantwortet.

    Außerdem habe ich geschrieben, daß dieser Char inzwischen weitaus mehr ein NSC ist als ein echter Spielercharakter. (Habe ich doch geschrieben, oder? *Nachguck* Jepp, steht da.)

    Und ich wiederhole mich ebenfalls, wenn ich sage, daß ich niemandem das Recht abspreche, sich einen Char mit 1.000.000,- Mücken Startkapital zu erschaffen.
    Das kann er durchaus machen, solange er dieses Vermögen hinreichend durch eine entsprechende Vorgeschichte begründet. Das 17jährige Jungdecker-Kid mit dem Fairlight Excalibur und den wirklich dicken Programmen gibt es, wenn man Deine Rechenweise zugrunde legt, nicht. Sehe ich genauso. Aber wenn ein Char diese Summe ausgeben will, dann sollte er, und auch das ist wieder eine Wiederholung, dies durch eine interessante Hintergrundstory begründen. Oder, um einen sinnigen Satz etwas abzuwandeln: "Hintergrund ist nicht alles, aber ohne Hintergrund ist alles nichts."

    In diesem Sinne
    T-Rex

  • T-Rex :

    Aaaalso: 1.) Die Freundin hat den "exquisiten Geschmack" erst dadurch kennengelernt, als Dein Char sie mit "exquisiten" Geschenken ueberhaeuft hat. (In diesem Fall erinnere er sich, wieso...)
    2.) Fuer welchen Kon arbeitet T-Rex nochmal? einen der "grossen 8"? oder doch nen anderen?

    und zu guter letzt 3.) ...ist es eine Sache, die Ausgabe von 1 Million Nuyen bei der Char-Erschaffung zu begruenden, aber eine ganz andere, eine "Hintergrundstory"/Biographie als Begruendung dafuer zu verwenden, den startenden Char voellig zu ueberpowert zu haben.

    mfg von der MART
    Stick'o'Cred

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Es hat tatsächlich niemand ausdrücklich gesagt, dass er im Besitz der alleinig seeligmachenden Rollenspielweise ist. Aber einige haben Kasper gradezu angemacht, weil sein Charakter ein High-End Decker sei. Das las sich zumindest für mich so.
    Der Charakter wurde nach den normalen Regeln erschaffen, nicht optimiert (jedenfalls kann das jetzt keiner nachweisen), und ist damit ein völlig normaler Charakter. Es ist von den Offiziellen so vorgesehen, dass Shadowrunner schon bei Start "High-End" sind/sein können. Nicht müssen. Aber wenn einer sich einen "guten" Charakter erschaffen will, dann ist das sein gutes Recht (das ja auch niemand abstreitet), und der Charakter braucht keine wasserdichtere Hintergrundsory als jeder Andere auch.
    Oder kann bei Euch ein Spieler antanzen und sagen: "Hintergrundstory? Aber ich habe doch gar kein Geld!"

    Zur Vorbeugung: Ich will niemanden persönlich angreifen (sowas ist ja leicht misservständlich).

  • Grim Stahl: Noe brauch er wirklich nicht. Die Hintergrundstory ist einfach nur eine gute Moeglichkeit, im Abenteuer selbst gewisse Sachen einzubringen, die ueber das Abenteuer hinausgehen.
    Z.b. Wenn der Char aus irgendeinem Anlass erzaehlen soll, was er "frueher" gemacht hat.

    Und nein, man brauch am Anfang keine "gute" und "wasserdichte" Hintergrundstory/Biographie. Ich habe auch 2 Chars, welche ich erst angefangen habe zu spielen und wo ich die Biographie "im Nachhinein" entwickelt hab...sowas geht auch...aber es verlangt einfach mehr Disziplin seitens des Spielers.

    mfg
    Stick'o'Cred

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • also ich seh überhaupt keinen grund warum man begünden sollte woher der char eine million hat. denn er hat sie ja nicht. es sagt ja keiner dasz man die sachen die man besitzt gekauft hat. zum straszenkid mit dem excalibur: auch dafür gibts eine begründung. der junge beobachtet wie eine alte deckerlegende in ziemliche schwierigkeiten mit der mafia gelangt. er setzt ihm nach und sieht wie der decker erschossen wird. tja... jetzt schnappt er sich das deck. glück gehabt! er hat ein excalibur! pech gehabt! denn jetzt hat er auch die mafia am hals die die daten will die auf dem deck gespeichert sind! die einzige rettung für ihn ist in den schatten unterzutauchen. schwups schon haben wir einen straszenjungen mit excalinur der auch decker ist (ok die schwierigkeit ist nun zu begründen woher er die buchse und computerfertigkeit hat. aba da fällt mir auch grad was ein. aba das werd ich jetz hier nimma posten.). anderes beispiel: woher soll ein sam das geld für die cyberware haben? tja antwort: er hatte es nie. er war mal lonestar bulle. aba ein ziemlicher querdenker. das paszt einigen kollegen nicht und die schossen ihn brutalst nieder. der konzern hat ihn wieda zusanmmengeflickt und ihm noch ein paar extras dazu gegebne damit er dicht hält (nicht gut für das prestige wenn die öffentlichkeit erfährt dasz man typen auf die strasze schickt die nicht mal davor zurückschrecken den kollegen nieder zus schieszen). der char sinnt auf rache aba alle beweise wurden vernichtet. zeit. das gesetz selbst in die cyberhand zu nehemn. am nexten tag gibt es drei tote. einen massenmörder kann lonestar aber nicht dulden und somit wollen sie ihren fehler gut machen ihn am leben gelassen zu haben und wollen ihn exekutieren. zeit für den char in den schatten unterzutauchen.
    nun ja das bedeutet doch dasz es nicht heiszt dasz man je eine million nuyen hatte nur weil man ressourcen die priorität A zuweist. also braucht man auch keine erklärung für ein köfferchen mit ner mille drin. man kann das auch anders erklären wie man sieht.

  • Es soll ja mit dem Hintergrund auch nur geklärt werden, woher der Charakter den Gegenwert zu Ressourcen A hat und das hast du mit deinen beiden Hintergrundgeschichten ja schon getan.

  • Nein, aber es ist zumindest eine BEGRÜNDUNG, über die der SL dann nachdenken kann. Man muss nicht begründen, woher man 1 Mio. hat, denn da habt ihr recht, der Charakter hat sie ja nicht, aber der Charakter hat AUSRÜSTUNG im Wert von 1 Mio. Nuyen, und DASS ist der entscheidende Punkt.
    Natürlich kann man abgedroschene Phrasen wie "reiche Eltern, Erbschaft" oder "Lottogewinn", oder sonstwas einbauen, aber viel besser sind solche Geschichten wie Hail sie vorgestellt hat, denn sie geben dem Charakter nicht nur "Geld für nichts", sondern zeigen auch die verbundenen Probleme auf. Das gibt dem Meister eine Chance, mit dem Charakter zu arbeiten, anstatt ihn nur von Run zu Run zu schicken.
    Z.B. Der Decker will sich mit der Mafia aussöhnen.
    Statt hier eine Extraktion zu machen, dort Wetwork, und da einen Laster zu klauen, sagt der SPIELER, wonach sein Charakter ausschau hält (Runs für/gegen Mafia)und der SL kann daraus eine Kampagne entwickeln. Und wenn dann noch 3 andere Leute mit ganz anderen Zielen hinzukommen (vielleicht sogar konträren), DANN macht das Spiel spaß. Daher finde ich, bei aller Regeltreue, eine gute, solide Hintergrundstory ungleich wichtiger als irgendein Blatt mit Zahlen drauf. Daher denke ich, dass die Fraktion, die auf eine Begründung für Ressourcen pocht, durchaus recht hat, aber ebenso sollte alles andere begründet werden.
    Natürlich meine ich nicht, dass der Spieler nun begründen muss, warum der Char nun ein Troll und kein Elf ist, oder warum er Zauberer und nicht mundan ist, aber bestimmte Fertigkeiten und Attributsauprägungen, ebenso wie ein solider GRUND, warum der Char durch die Schatten läuft, das wäre schon gut.....

  • Credstick  

    zu 1.) Hey, der Schmuck war immerhin eine kleine Entschädigung dafür, daß ich ein gewisses Teil aus Afrika mitgebracht und dafür einen nicht geringen Teil der Ersparnisse geopfert habe. Außerdem machen solche Dinge das Leben lebenswert. Geld auszugeben, das man nicht hat, für Dinge die man nicht braucht, um Leuten zu imponieren, die man nicht mag, stelle ich mir da viel verwerflicher vor. <IMG SRC="http://www.sr-nexus.de/discus/clipart/wink.gif">

    zu 2.) Das werde ich Dir sicher nicht hier im Forum sagen, wo's jeder lesen kann. Sprich mich noch mal beim Treffen an Heilig-Dreikönig an, wenn's Dich dann noch interessiert. :)

    @All

    Offensichtlich verstehen manche Leute nicht, auf was ich hinaus will, aber Charon's Definition trifft es schon recht gut. Natürlich hat der Charakter die Kohle nicht einfach so auf der Naht und verplempert die dauernd mit Wein, Weib und Gesang.
    Aber das, was Samael in seinem letzten Posting gesagt hat, trifft zu: Es geht darum, zu begründen, warum der Charakter Cyberware im Körper hat, mit der man ein Kriegsschiff bauen kann, oder ein Deck besitzt, das jeden Mainframe in die Tasche steckt. Solange man da eine gute Story hat, (so wie z.B. die von Moonstone) ist auch die Million kein Problem.
    (Obwohl ich trotzdem nicht begreife, wieso sich manche Leute gleich von Anfang an so zustopfen. Hat man doch hinterher kaum noch passable Steigerungsmöglichkeiten. Und die Zeit, als ich meinen Rigger grade mal mit einem gepanzerten Van auf jeden noch so heiklen Run schicken mußte, damit endlich die heißgeliebte FSE 3 gekauft werden konnte, möchte ich nicht missen.)

    T-Rex

  • Ich bin auch für Hintergrundstorys (lies: Begründungen), aber nicht nur für die Millionäre unter den Runnern, sondern für alle.
    Hintergrundstorys sollten selbstverständlich sein, und keine Sonderanforderung, und die Hintergrundstory muss nicht für den einen Charakter wasserdichter sein als für den anderen.

  • Grim  

    Wie schon geschrieben: Hintergrund ist nicht alles, aber ohne Hintergrund ist alles nichts. Und der Grund, warum ich das mit der "wasserdichten Hintergrundstory" geschrieben habe, ist der, daß ich es nicht leiden kann, wenn irgendwelche fadenscheinigen Billigstorys kommen, nur um dann die Million abzuschöpfen. ("Hab ich von Papa geerbt." oder "Hab ich mal auf der Straße gefunden.")

    Um jetzt endlich diese leidige Diskussion zu beenden: Ich gestehe meinen Spielern durchaus die Million zu, solange sie eine Hintergrundstory liefern, die interessant klingt und die anschaulich und rollenspieltechnisch verwertbar erklärt, woher die ganze Cyberware oder das Superdeck stammt.
    Rollenspieltechnische Verwertbarkeit ist z.B. Komplikationen mit demjenigen, der das Superdeck vorher besessen hat, ein gewisser Ehrenkodex einer Eliteeinheit bei der man vorher war usw.

    Hoffentlich sind damit jetzt alle Klarheiten beseitigt.

    T-Rex