Ab wann ist es Powerplay?

  • Hoi nochmal


    ich habe dieses Thema hier reingestellt, weil ich sehen wollte, was die anderen so als Grenzbereich zum Powerplay sehen.
    Bei uns in der Gruppe sind auch einige Dinge, die generell nicht erlaubt sind und einige Sachen sind abgeschwächt worden.
    Das muss wohl manchmal sein.
    Aber alles in allem muss ich sagen, dass ich mit BitByter vollkommen Konform gehe.
    Das ist endlich mal ne richtig gute Aussage...


    iDefender

    Wow, ist das heiß hier.
    Schon wieder 30° in den Schatten...

  • Ich definiere Powergaming halt so, dass die Werte wichtiger als der Charakter sind.


    Jeder will, dass sein Char überlebt, und wenn die Gegner mal etwas heftiger werden, kann man mit Konsti 3 und ner Panzerweste halt schon mal ins Gras beissen. Man sollte sich halt auch an den Charakter halten.
    Ein Streetsam mit Jahrelanger Erfahrung darf bei meinen Spielern auch schon mal mit Fertigkeiten über 6 und Betaware ins Spiel starten (sofern die Story es begründet, und nicht bloß Ausredencharakter für heftigen Stuff hat).
    Und wenn Jemand Spaß dran hat, eine KI, große Drachen oder einen hochvercyberten Damien Knight-Vampir zu spielen, dann soll er doch (wenn es zur Kampagne passt). Vielleicht würde ich sowas sogar zulassen, wenn es passt... aber IMHO passt es absolut nicht, wenn dann Sachen kommen wie:


    "Ich gucke fies. Hab Einschüchterung auf 13, Wie ist der MW?"
    "So... mein Kon entwickelt gerade Omegaware, die gibt Essenz zurück! Wie das funktionieren soll? Is halt irgendwas mit Magie."
    "Bitte? DREI Ganger mit Holdouts? Ich bin erledigt. Ich hab doch nur meine zwei Urban Enforcers dabei... ja gut, die Vindicator, aber die AF-Muni war doch so teuer. Wie soll ich das überleben? Ein glücklicher Wurf, und meine MilSpec ist im Arsch..."


    Alles schon passiert (nur glücklicherweise nicht bei uns :) )

  • Och, soo mächtig ist eine KI gar nicht. Schick sie mal in die Wüste. Erstens gibt das Sand in die Schaltkreise und zweitens gibts dort so unglaublich viele feindliche Decker :wink:

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Also wenn ich mich nicht irre, geht Sand eher auf Mechanik, als auf Elektronik, aber egal...


    Aber ich muss zuegeben, es hat was, wenn man die mächtigste KI der Welt auf einen Chip brennt, und in der Wüste verbuddelt... :D
    Soviel geballte Intelligenz und Machtpotential... nur keine Möglichkeit es umzusetzen... :P


    Ich glaub, ich rede mal mit meinen Spielern über die nächste Kampagne... :twisted:



  • danke für die blumen :oops:


    aber was ich noch zu der geschichte sagen wollte: werte wichtiger als char...
    woraus besteht denn ein char, wenn nicht aus werten...? der hintergrund ist zwar genauso wichtig (was heißt "zwar" er IST genauso wichtig), aber ich glaube nicht, das ein meister sich beschweren kann, das er spieler hat die seiner meinung nach powergamer sind und ihm das nicht gefällt... woher bekommen sie denn die cyberware??? wer besorgt ihnen die waffen??? oder die muni??? oder die milspec??? wer läßt sie denn mit beta-ware oder bioware oder sonstwas anfangen??? doch wohl der meister oder??? oder gibts bei euch selbstbedienung??? ich würd dann mal vorbeischauen, brauch noch n barret :lol:
    und über mangelndes rollenspiel kann sich auch kein meister beschweren... naja, vielleicht n bisserl, aber er (der meister) gehört genauso zum guten rollenspiel, wie die spieler, er trägt sogar mehr verantwortung: er muß gut rollenspielen, verschieden nsc anders darstellen, atmosphäre schaffen und die übersicht behalten, wenn ein meister allerdings lieblos einen job an den nexten hängt ist das natürlich tödlich fürs spiel... schon mal an kampagnen gedacht??? oder privatisierte runs, weil ein char probleme hat... fuck, ihr meister seid ALLMÄCHTIG, schon vergessen....? wenn wir spieler zuviele waffen haben: nehmt sie uns... zu heftige cyberware: macht sie kaputt, oder laßt sie HEFTIGE nachteile haben... ihr MÜßT nun mal kreativ sein, also laßt euch was einfallen...
    cYa
    BitByter


    ps: bin btw auch öfter mal meister und weiß wovon ich rede :halfrobot:

  • Noch was: ich find's teilweise sehr interessant, wie manche Charaktere ausgestattet sind. Der Realismus-Aspekt wurde ja schon von von Mann-ohne Namen angesprochen, ich will das mal etwas weiter vertiefen in Richtung "Zukunftplanung".


    Man sollte sich mal vor Augen führen, dass die meisten Shadowrunner einfach nur genügend Geld ansammeln wollen, um nicht mehr arbeiten zu müssen, und aus ihrem Sch****-Leben herauszukommen.


    Hält man sich an das GRW, benötigt man für einen lebenslangen Oberschicht-Lebensstil "nur" 1 Million.
    Und wenn man diese möglichst schnell ansammeln will, dann legt man sich keine schweinisch teuren Reflexbooster III in Betaware zu. Wenn es zu Kämpfen kommt, hat man sowieso schon ein Problem, und Verstärkte Reflexe I geben schon mal einen deutlichen Vorteil gegenüber Standard-Wachleuten.
    Die Ausrüstung... man braucht auch Sachen, die man schleppen kann.
    Einfache Wachleute haben meist nur eine schwere Pistole, Kon-Gardisten des öfteren eine MP, und Elitetruppen tragen auch schon mal Sturmgewehre und haben 1-2 MG's im Trupp. Aber man sollte sich mal die Frage stellen, ob man nicht seinen Plan ändern sollte, wenn darin eine offene Auseinandersetzung mit einem Trupp Elitegardisten vorkommt.
    Warum also ein paar Tausender für eine Ares Alpha ausgeben, wenn man bei Gegnern, bei denen eine solche Waffe nötig wäre sowieso den Kürzeren zieht? Noch dazu ist diese Waffe relativ teuer. Würde sich dann nicht der Durchschnitts-Runner eher eine Sandler TMP zulegen? Klar, weniger Wumms, und nicht ganz so zuverlässig. Aber sie hat schon mal nen Lasermarker und ein (wenn auch schwaches) Gasventilsystem, und vor allem: sie fällt nicht auf, weil es genug Leute gibt, die so denken.
    Ausserdem kann man sie mal ohne Probleme wegschmeissen, wenn es brenzlig wird. LoneStar ist nämlich auch nicht dämlich, und auch wenn ihr nen Waffenschein für eure MP habt, wird man euch doch weiterhin im Auge behalten. Wer Selbstschutz braucht, dem reicht nämlich eine Knarre, aus exakt dem selben Grund: sie fällt nicht auf.


    Das wäre das, was ich, ergänzend zu den Ausführungen von "Mann ohne Namen" als grundlegende Überlegung für Shadowrunner betrachten würde. Sicher, in allen Gruppen mag es Abweichungen geben, und bei einem Ex-Söldner ist es nicht mal so unwahrscheinlich, dass er ein Ultimax MMG unterm Bett liegen hat. Aber wer tatsächlich das Geld für ein Move-By-Wire-System Stufe 3 hat, der sollte es eigentlich nicht mehr nötig haben, als Runner zu arbeiten.
    Und genau deswegen beinhaltet Powergaming vor allem einen gehörigen Magel an Realismus.

  • Also ich persöhnlich sehe Powergaming mehr als eine Phase, die jeder Spieler irgendwann einmal durchmacht...
    Anfangs wenn man ein Rollenspiel noch nicht ganz einschätzen kann, sucht man sich einfach nen Char aus der kewl klingt und arbeitet sich langsam in ein Spiel ein...
    Irgendwann ist dann halt ein Punkt erreicht an dem man die Regeln etc so gut kennt das man hauptsächlich eine optimierung des Chars im Auge hat... Ich denke das hat jeder von uns schonmal gemacht :roll:
    Die Frage ist halt nur ob man auf dieser "Stufe" stehen bleibt oder sich noch weiterentwickelt. Erst nach Jahrelanger RPG-Erfahrung merkt mann meiner Meinung nach das es letztendlich die Schwächen eines Chars sind die ihn liebenswert machen und das es nicht nur langweiliger ist einen Überchar zu spielen, sonder auch sehr viel schwieriger für den Meister, da er ja auch die Gegner immer wieder anpassen muss. Deweiteren wird ein solcher Überchar wahrscheinlich nicht nur dem Meister, sondern auch der Gruppe den Spaß versauen, denn wer hat schon spaß in einem fight immer nur einem char zuzuschaun und selber nix machen zu können...

  • "BitByter" schrieb:

    ...aber ich glaube nicht, das ein meister sich beschweren kann, das er spieler hat die seiner meinung nach powergamer sind und ihm das nicht gefällt... woher bekommen sie denn die cyberware??? wer besorgt ihnen die waffen??? oder die muni??? oder die milspec??? wer läßt sie denn mit beta-ware oder bioware oder sonstwas anfangen??? doch wohl der meister oder??? oder gibts bei euch selbstbedienung???...


    Das funktioniert leider nur, wenn es nur einen Meister in der Gruppe gibt.
    Bei uns ist es aber so, dass meisens ein Freund von mir meistert oder ich selbst.
    Und das machen natürlich nicht alle auf die gleiche Weise.
    So kann es dann auch passieren, dass die Gruppe auch mal Gegenstände bekommt, die der andere Meister nicht so doll findet.



    iDefender

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  • "Crusader" schrieb:


    Man sollte sich mal vor Augen führen, dass die meisten Shadowrunner einfach nur genügend Geld ansammeln wollen, um nicht mehr arbeiten zu müssen, und aus ihrem Sch****-Leben herauszukommen.


    Würe ich nicht so einfach sagen. Für viele ist es ein Lebenstil, sie haben keine andere Wahl etc.


    Zitat


    Und wenn man diese möglichst schnell ansammeln will, dann legt man sich keine schweinisch teuren Reflexbooster III in Betaware zu. Wenn es zu Kämpfen kommt, hat man sowieso schon ein Problem, und Verstärkte Reflexe I geben schon mal einen deutlichen Vorteil gegenüber Standard-Wachleuten.


    Gegen 1-2 normale Wachleute vielleicht. Nicht gegen mehrere Gegner. Oder Critter. Oder Elite-Einheiten. Oder andere Shadowrunner.


    Zitat


    Aber man sollte sich mal die Frage stellen, ob man nicht seinen Plan ändern sollte, wenn darin eine offene Auseinandersetzung mit einem Trupp Elitegardisten vorkommt.


    Das kommt auf den Auftrag an. Shadowrunning ist nicht nur Einbrechen, sondern kann, ausgehend von offiziellen Abenteuern, durchaus auch "laut" sein.


    Zitat


    wenn man bei Gegnern, bei denen eine solche Waffe nötig wäre sowieso den Kürzeren zieht?


    Das ist ein Wiederspruch.


    Zitat


    Noch dazu ist diese Waffe relativ teuer. Würde sich dann nicht der Durchschnitts-Runner eher eine Sandler TMP zulegen? Klar, weniger Wumms, und nicht ganz so zuverlässig.


    Wie Du schon sagtest: unzuverlässig. Für jeden, dessen Leben von Waffen abhängt (wie dem Strassensamurai) meistens nicht akzeptabel. Wenn Dein Leben als Kletterer und Bergsteiger von dem Kletterseil und dem Steighaken abhängt, würdest Du auch ein Seil und einen Kletterhakem nehmen, der den Ruf hat, des öfteren zu reißen oder abzubrechen? Ich würde versuchen garantiert das beste zu nehmen, was ich mri leisten kann. Mein Leben hängt davon ab und ich habe nur eines.


    Zitat


    Aber sie hat schon mal nen Lasermarker und ein (wenn auch schwaches) Gasventilsystem, und vor allem: sie fällt nicht auf, weil es genug Leute gibt, die so denken.


    Ak-97, M22, HK 227, Ingram Warrior und noch einige andere Waffen sind in den Schatten auch recht verbreitet. Also man kann durchaus Anonymität und Qualität miteinander verbinden.


    Zitat


    Wer Selbstschutz braucht, dem reicht nämlich eine Knarre, aus exakt dem selben Grund: sie fällt nicht auf.


    Das ist ein Grund fürs verdeckte Tragen, für Selbstschutz sollte es eine Knarre sein, die mich schützen kann aka den Gegner zu Boden schicken.


    Zitat


    Aber wer tatsächlich das Geld für ein Move-By-Wire-System Stufe 3 hat, der sollte es eigentlich nicht mehr nötig haben, als Runner zu arbeiten.


    Das kommt, wie oben gesagt, drauf an. Jetzt unabhängig von der Cyberware: man kann ein wenig süchtig nach dem Fast-and-Furios-Lebenstil der Schatten werden, der ständige Nervenkitzel, die Gefahr, die Spannung, das Adrenalin in Deinem Blut, die Befriedigung , dem Tod ein Schnippchen geschlagen zu haben ... durchaus auch Effekte, die man in der einen oder anderen Form bei Berufssoldaten manchmal findet.



    SYL

  • "Mann-ohne-Namen" schrieb:


    Diese Typen ( und natürlich aus Typinen :wink: ) haben meist nix Gescheites gelernt, außer das Überleben auf der Strasse.


    Da wiederspreche ich enorm: klar, der Straßenkrieger und Straßenmagier sind ebenfalls vertreten. Aber wie oft kommen Charakte vor mit Konzern- oder Staatshintergrund? Wie oft mit 1mio in Ressourcen.


    Zitat


    Diese "Punks" hoffen wenn überhaupt dann unbemerkt in Konanlagen rein und auch wieder unbemerkt rauszukommen weil dies ihre Lebenszeit erheblich verlängert. Ihnen geht es mehr um eine wasserdichte Planung und Informationsbeschaffung im Vorfeld, als darum sich möglichst große Wummen zu besorgen und 10er Große Geister zu beschwören und den Kon zu plätten, von dem sie eigentlich nur Daten wollten.


    Das trifft vielleicht auf Charaktere wie Face oder Einbrecher zu, aber auch auf Leute wie Waffenspezialisten, Strassensamurai, Söldner oder Kampfmagier? Ich kann mir da sehr gut vorstellen, daß sie sich ehe für dicke Knarren als für leise Magschlossknacker interessieren.


    Zitat


    Ich will sagen, Runner sind für mich eher verzweifelte vielleicht teilweise etwas überdurchschnittlichere Leute, als Chromgespickte fokiübersättigte Überflieger denen man nur mit viel Glück und ner Panther etwas entgegenzusetzen hat.


    Das gesamte Charaktersytem, von der ersten bis zur dritten Edition gibt Dir da eher unrecht. 6er Fertigkeiten, 6er Attribute, Millionen in Ressourcen etc. Das hat erstmal nichts mit Überfliegern mit Raubkatzenimmunität zu tun, aber es sind garantiert keine leicht überdurchschnittlichen Menschen.


    Zitat


    "BACK TO THE ROOTS!"


    Auch in SR1 konnte man mit 1mio und 6er Werten anfangen.


    Zitat


    Mir macht einfach viel mehr Spass mich bei meinem Char auf ne richtig coole Hintergrundstory zu konzentrieren, seine ganz persönlichen Macken richtig rüberzubringen und diesen Char dadurch einzigartig zu machen, als Werte zu maxen und dauernd mit dem Taschenrechner und einem Block dazusitzen und mit den besten Weg zu erarbeiten möglichst karmagünstig meinen Char maxen zu können.


    Vielleicht wären die semioffiziellen Lowtech/power-Regeln von Eismann/Jens Ulrich etwas für Dich? Zu finden auf der SR-Homepage.


    SYL

  • So.. ergänzend zu meinen vorherigen Ausführungen sollte ich vielleicht ergänzen, dass ich hauptsächlich von dem rede, was ich als durchschnittlichen Shadowrunner sehe. Darüber, dass es in beide Richtung Abweichungen gibt, brauchen wir nicht zu diskutieren.


    "apple" schrieb:


    Würe ich nicht so einfach sagen. Für viele ist es ein Lebenstil, sie haben keine andere Wahl etc.


    Das Argument verstehe ich nicht ganz. Würdest du das bitte näher erläutern?


    Zitat


    Gegen 1-2 normale Wachleute vielleicht. Nicht gegen mehrere Gegner. Oder Critter. Oder Elite-Einheiten. Oder andere Shadowrunner.


    Ja, aber man sollte bedenken, dass die Werte in der Welt selbst nicht vorkommen. Mag ja sein, dass Reflexbooster je nach Qualität in die Kategorien I-III eingeteilt sind, aber man weiss nie genau, um wie viel besser einen ein höherstufiger Reflexbooster macht.
    Auf der Straße ist aber nur bekannt, dass einen ein RB schneller macht, als den Durchschnitt, und Jemand, der sich schon ein Stufe-II-System hat implantieren lassen, dürfte bereits weit über dem Durchschnitt stehen (der nichtvercyberte kann sich ja z.B. mit Jazz pushen). Klar, jeder weiss auch, dass eine höheres System besser ist, aber bei der Frage, ob man jetzt "höllisch schnell" oder nur "verdammt schnell" sein will, werden die Meisten bei diesen Preisunterschieden eher mit Letzterem beantworten. Man ist schnell, selbst schneller als der vercyberte Durchschnitt, aber man liegt noch hinter den Profis zurück.


    Zitat


    Das kommt auf den Auftrag an. Shadowrunning ist nicht nur Einbrechen, sondern kann, ausgehend von offiziellen Abenteuern, durchaus auch "laut" sein.


    Sicher, aber bei "leiser" Arbeit ist die Überlebensschance größer.


    Zitat


    Das ist ein Wiederspruch.


    Ist es nicht, wenn auch ein wenig unglücklich formuliert. Nehmen wir an, du willst dich mit ein paar Kongardisten in dicker Panzerung anlegen, also besorgst du dir eine Ares Alpha mit ein paar Streifen APDS. Dennoch wirst du den Kürzeren ziehen, denn die Gardisten sind dir meist sowohl in Anzahl als auch an Bewaffnung überlegen, und wurden auch relativ gut ausgebildet.


    Zitat


    Wie Du schon sagtest: unzuverlässig. Für jeden, dessen Leben von Waffen abhängt (wie dem Strassensamurai) meistens nicht akzeptabel. Wenn Dein Leben als Kletterer und Bergsteiger von dem Kletterseil und dem Steighaken abhängt, würdest Du auch ein Seil und einen Kletterhakem nehmen, der den Ruf hat, des öfteren zu reißen oder abzubrechen? Ich würde versuchen garantiert das beste zu nehmen, was ich mri leisten kann. Mein Leben hängt davon ab und ich habe nur eines.


    Zuverlässigkeit vs. Unauffälligkeit, ist klar. Aber zum einen gibt es Mittelwege (eben jene, die in den Schatten so häufig sind), und zum Anderen schleppt gerade ein Streetsam nicht nur eine Wumme mit. Im Zweifelsfall wird er abwägen, ob er er die billigere (und unauffälligere) Sandler oder die teure und schwer zu beschaffende (und auffälligere) SCK-100 zieht.


    Zitat


    Ak-97, M22, HK 227, Ingram Warrior und noch einige andere Waffen sind in den Schatten auch recht verbreitet. Also man kann durchaus Anonymität und Qualität miteinander verbinden.


    Dem widerspreche ich auch nicht. Diese Geräte sind kostengünstig, zuverlässig und nicht allzu auffällig (so unauffällig, wie ein Sturmgewehr eben sein kann). Ich denke aber, du wirst mir zustimmen, dass eine Ares Alpha oder ein Ultimax-MMG auf der Straße ein ziemlicher Blickfang sind.


    Zitat


    Das ist ein Grund fürs verdeckte Tragen, für Selbstschutz sollte es eine Knarre sein, die mich schützen kann aka den Gegner zu Boden schicken.


    Das ist dein persönliches Motiv, Cops sehen das anders.


    Zitat


    Das kommt, wie oben gesagt, drauf an. Jetzt unabhängig von der Cyberware: man kann ein wenig süchtig nach dem Fast-and-Furios-Lebenstil der Schatten werden, der ständige Nervenkitzel, die Gefahr, die Spannung, das Adrenalin in Deinem Blut, die Befriedigung , dem Tod ein Schnippchen geschlagen zu haben ... durchaus auch Effekte, die man in der einen oder anderen Form bei Berufssoldaten manchmal findet.


    Klar, das ist ein Ausnahmefall, ich bezog mich aber eher auf den durchschnittlichen Runner.

  • "Crusader" schrieb:


    Das Argument verstehe ich nicht ganz. Würdest du das bitte näher erläutern?


    Shadowrunning mag für manche mehr sehr als bloß eine Methode, um an Geld zu kommen. Ein Lebenstil, eine Lebenseinstellung. Manch einer kann auch nicht raus, weil zu viele alte "Freunde" den einen oder anderen Gefallen einfordnern und ein Charakter somit niemals die Möglichkeit hat, wirklich aufzuhören (der berühmt-berüchtigte "allerletzte Auftrag")


    Zitat


    Ja, aber man sollte bedenken, dass die Werte in der Welt selbst nicht vorkommen.


    Das würde ich so nicht sagen. Ich würde wetten, daß es auch ingame entsprechende Meßverfahren und entsprechende Meßwerte gibt, die einen objektiven Vergleich von Cyberwareleistungen erlauben. Und sei es nur simulatorische Daten oder Reflexvergleichswerte von Versuchspersonen.


    Zitat


    Sicher, aber bei "leiser" Arbeit ist die Überlebensschance größer.


    Das wiederrum kommt auf den Auftrag an. Aber prinzipiell ist Unauffälligkeit sehr selten fehl am Platze.


    Zitat


    Dennoch wirst du den Kürzeren ziehen, denn die Gardisten sind dir meist sowohl in Anzahl als auch an Bewaffnung überlegen, und wurden auch relativ gut ausgebildet.


    In der Bewaffnung nicht unbedingt, es sei denn man ist ein Gossenrunner. Sonst dürfte es eher umgekehrt sein. Und Anzahl ist relativ. Cyberware kann dieses Manko zu einem gewissen Teil ausgleichen. Damit ist meine Waffe wieder 1A. Vor allem sollte man eher 1:1 vergleichen und nicht 1:3. Sonst zücke ich meinen Granatwerfer mit Neurostun. Oder ich benutzte sowas wie Taktik ;-)


    Zitat


    Im Zweifelsfall wird er abwägen, ob er er die billigere (und unauffälligere) Sandler oder die teure und schwer zu beschaffende (und auffälligere) SCK-100 zieht.


    Dann wäre er ein Idiot. Sein Leben hängt von der Zuverlässigkeit seiner Waffe ab. Ist er auch nur ansatzweise ein Profi, nimmt er die zuverlässigere. Zumal es noch anderen Möglichkeiten als die TMP oder SCK gibt, die kaum oder in geringen Maßen auffälliger sind als die TMP. Die TMP dürfte eher eine Gossenwaffe sein als wirklich unter Runnern verbreitet.


    Zitat


    Ich denke aber, du wirst mir zustimmen, dass eine Ares Alpha oder ein Ultimax-MMG auf der Straße ein ziemlicher Blickfang sind.


    Das kommt auf die Länge des Mantels an: "Freust Du Dich so, mich zu sehen, oder ist das ein Ultimaxx MMG" ;-)


    Zitat


    Das ist dein persönliches Motiv, Cops sehen das anders.


    Nicht unbedingt. Undercover vielleicht, aber normale Cops sind in den USA seit geraumer Zeit dabei, auf stärkere Munition und damit auch weg von Miniwaffen umzusteigen. 9mm aufwärts eben.


    Zitat


    Klar, das ist ein Ausnahmefall, ich bezog mich aber eher auf den durchschnittlichen Runner.


    Auch da kann ich mir einen gewissen "Sucht"-Effekt vorstellen.


    SYL

  • "apple" schrieb:


    Shadowrunning mag für manche mehr sehr als bloß eine Methode, um an Geld zu kommen. Ein Lebenstil, eine Lebenseinstellung. Manch einer kann auch nicht raus, weil zu viele alte "Freunde" den einen oder anderen Gefallen einfordnern und ein Charakter somit niemals die Möglichkeit hat, wirklich aufzuhören (der berühmt-berüchtigte "allerletzte Auftrag")


    Sicher ein Argument, aber auch nicht eines, das für jeden Runner in diesem Maße zutrifft.


    Zitat


    Das würde ich so nicht sagen. Ich würde wetten, daß es auch ingame entsprechende Meßverfahren und entsprechende Meßwerte gibt, die einen objektiven Vergleich von Cyberwareleistungen erlauben. Und sei es nur simulatorische Daten oder Reflexvergleichswerte von Versuchspersonen.


    Das man einigermaßen feststellen kann, dass ein RB II besser ist als ein RB I, denke ich auch. Allerdings muss man das relativ sehen. Mag sein, dass auf der Straße bekannt ist, dass Verstärkte Reflexe III, Synapsenbeschleuniger II, Reflexbooster II und ein Move-By-Wire-System II ungefähr die gleichen Auswirkungen haben, aber den Feinunterschieden (z.B. im Vergleich MBW-Synapsenbeschleuniger) wird wahrscheinlich nicht so viel Beachtung geschenkt. Man kauft einen RB I, wenn man etwas besser sein will, als der unvercyberte Durchschnitt, ein RB II, wenn man diese "leichtvercyberten" (eben jenemit einem RB I) in die Tasche stecken will, und einen RB III, um der absolute King zu sein (ihr wisst ja, Einbildung...).
    Was ich damit eigentlich sagen will, ist, dass es teilweise eine recht geringen Unterschied machen kann, ob man nun Reflexbooster II oder II hat (im Spiel ist das eben das Zufallselement, da die Initiative ja ausgewürfelt wird), und da wird der normale Runner es sich halt überlegen ob er "nur" einen RB II nimmt, oder den RB III, der ihn zwar nur etwas mehr aufpusht (das "etwas" ist natürlich auch nur relativ zu sehen), aber ihn 435.000 $ mehr kostet. Denn das wären schon mal über 40% von besagter Million, die ihm ein relativ ruhiges Leben ermöglichen würde (wieder vorausgesetzt, er schafft den Sprung aus den Schatten, bzw. ist überhaupt in der Lage, ihn zu wagen).


    Zitat


    Das wiederrum kommt auf den Auftrag an. Aber prinzipiell ist Unauffälligkeit sehr selten fehl am Platze.


    Ja, aber meiner Erfahrung nach, bevorzugen die Kons meist derart leises Vorgehen. Lautes Herumballern ist im Normalfall Sache des organisierten Verbrechens (natürlich eine ähnlich gute Quelle für Runs).


    Zitat


    In der Bewaffnung nicht unbedingt, es sei denn man ist ein Gossenrunner. Sonst dürfte es eher umgekehrt sein. Und Anzahl ist relativ. Cyberware kann dieses Manko zu einem gewissen Teil ausgleichen. Damit ist meine Waffe wieder 1A. Vor allem sollte man eher 1:1 vergleichen und nicht 1:3. Sonst zücke ich meinen Granatwerfer mit Neurostun. Oder ich benutzte sowas wie Taktik ;-)


    Sicher. Aber man sollte es mal so sehen: Wenn ich wirklich eine bessere Waffe brauche, um einen Gegner zu besiegen, dann wird er mir gegenüber im Vorteil sein, wenn ich diese Waffe nicht habe, aber wenn ich sie habe, heisst das noch nicht, dass er unbedingt im Nachteil ist, nur weil ich ihm nun effektiver Schaden zufügen kann. Taktik etc. können in diesen Fällen das Gleichgewicht natürlich wieder verlagern.


    Zitat


    Dann wäre er ein Idiot. Sein Leben hängt von der Zuverlässigkeit seiner Waffe ab. Ist er auch nur ansatzweise ein Profi, nimmt er die zuverlässigere. Zumal es noch anderen Möglichkeiten als die TMP oder SCK gibt, die kaum oder in geringen Maßen auffälliger sind als die TMP. Die TMP dürfte eher eine Gossenwaffe sein als wirklich unter Runnern verbreitet.


    Wenn sein Leben davon abhängt, dann wird er auch die zuverlässigere Waffe nehmen, aber seltene Waffen in den Schatten fallen auf. Konzerne haben auch des Öfteren Spitzel in den Schatten. Und mit einer seltenen Waffe ist man leichter aufzuspüren (man sollte nämlich immer bedenken, dass auch verbreitete Waffen gut sein können... wenn sie Mist wären, wären sie nämlich NICHT verbreitet).


    Zitat


    Das kommt auf die Länge des Mantels an: "Freust Du Dich so, mich zu sehen, oder ist das ein Ultimaxx MMG" ;-)


    Also wenn du als Nicht-Troll ein Mittelschweres MG in einem Stück unter deinem Mantel verstecken kannst, verdienst du wirklich Respekt. Und falls es irgendwer sieht, dann schaff dir lieber Cyberaugen im Hinterkopf an, denn jeder Gagner mit nem Sportgewehr wird dir das Hirn rauspusten wollen, um so eine Wumme in die Finger zu kriegen.
    WENN man sowas schon braucht, dann packt man es in den Kofferraum oder eine Sporttasche, bis es auch wirklich gebraucht wird.


    Zitat


    Nicht unbedingt. Undercover vielleicht, aber normale Cops sind in den USA seit geraumer Zeit dabei, auf stärkere Munition und damit auch weg von Miniwaffen umzusteigen. 9mm aufwärts eben.


    Was ich meinte war: DU betrachtest eine schwere Pistole wahrscheinlich noch als "leichtes Kaliber zum persönlichen Schutz", aber , je nach Umgebung, könnte dir recht schnell die unangenehme Aufmerksamkeit LoneStar zuteil werden (wie gesagt, je nach Umgebung... in den Barrens werden schwere Pistolen wohl noch als normal betrachtet, aber in besseren Gegenden gilt wahrscheinlich schon alles, was über HoldOuts herausgeht, als unangemessen schwer bewaffnet).


    Zitat


    Auch da kann ich mir einen gewissen "Sucht"-Effekt vorstellen.


    Sicher, aber wenn jeder Durchschnittsrunner ein solche Sucht in dieser Ausprägung entwickeln würde, würden die Schatten über kurz oder lang aussterben (weil jeder die Noobs gleich abknallt ;) ).

  • "Crusader" schrieb:


    Wenn sein Leben davon abhängt, dann wird er auch die zuverlässigere Waffe nehmen, aber seltene Waffen in den Schatten fallen auf.


    Klar, aber was sind seltene Waffen? IMHO im schlimmsten Fall ab Verfügbarkeit 8+. Und selbst da denke ich . 6 und weniger? Verbreitet. Das eine mehr, das andere weniger, aber nichts ungewöhnliches. Und da kriegt man sehr gute, zuverlässige Waffen. Selbt wenn man die Grenze noch weiter nach unten senkt, hat man Auwahlmöglichkeiten.


    Zitat


    Konzerne haben auch des Öfteren Spitzel in den Schatten. Und mit einer seltenen Waffe ist man leichter aufzuspüren


    Klar. Aber eine 227 ist nicht gerade das, was ich ein Exot nennen würde. Selbst ein Alpha würde ich nicht "selten" nennen,sondern nur "nicht so stark verbreitet wie eine AK"


    Zitat


    (man sollte nämlich immer bedenken, dass auch verbreitete Waffen gut sein können... wenn sie Mist wären, wären sie nämlich NICHT verbreitet).


    Windows 95 war auch verbreitet ;-). Aufgrund ihrer Verbreitung in den Schatten sollte man nicht automatisch auf die Qualität schließen, da spielen noch Faktoren wie Produktionshöhe, Preis, Werbung, Sicherheit, Gesetztestreue der Herstellerfirmen etc eine Rolle.


    Zitat


    besseren Gegenden gilt wahrscheinlich schon alles, was über HoldOuts herausgeht, als unangemessen schwer bewaffnet).


    Wohl kaum, desnn es dürfte eher 0 oder 1 saein. Schußwaffe oder nicht Schußwaffe, Kaliber und Schaden spielt da keine Rolle. Auch mit einer Holdout kann man einen Menschen töten.


    SYL

  • "apple" schrieb:


    Klar, aber was sind seltene Waffen? IMHO im schlimmsten Fall ab Verfügbarkeit 8+. Und selbst da denke ich . 6 und weniger? Verbreitet. Das eine mehr, das andere weniger, aber nichts ungewöhnliches. Und da kriegt man sehr gute, zuverlässige Waffen. Selbt wenn man die Grenze noch weiter nach unten senkt, hat man Auwahlmöglichkeiten.


    Verfügbarkeit heisst nur, wie schwer die Waffe zu beschaffen ist, aber nicht, wieviel Aufsehen sie erregt. Bloß weil man das Geld und die Möglichkeit hat, sich ein Sturmgewehr mit Granatwerfer zuzulegen, sollte man es trotzdem nicht unbedingt tun. Eben WEIL es auffällt. Bei einem AK-98 mag das nicht so stark zutreffen, wie bei einer Ares Alpha, aber ein Granatwerfer wird als schwere Waffe klassifiziert.


    Zitat


    Klar. Aber eine 227 ist nicht gerade das, was ich ein Exot nennen würde. Selbst ein Alpha würde ich nicht "selten" nennen,sondern nur "nicht so stark verbreitet wie eine AK"


    Wie gesagt, bei deratigen Waffen ist es noch ein wenig anders, weil eben auch ein AK-98 eine weitaus höhere potentielle Zerstörungskraft hat als ein AK-97. Ein HK227 ist natürlich weder sehr selten (obwohl man das bei DEM Aussehen vermuten sollte ;) ) noch sehr auffällig. Aber es läuft ja auch nicht jeder Schattenläufer mit einem Sturmgewehr herum, gerade weil es zu auffällig ist.


    Zitat


    Windows 95 war auch verbreitet ;-). Aufgrund ihrer Verbreitung in den Schatten sollte man nicht automatisch auf die Qualität schließen, da spielen noch Faktoren wie Produktionshöhe, Preis, Werbung, Sicherheit, Gesetztestreue der Herstellerfirmen etc eine Rolle.


    Zu Win95 gab es auch nicht allzu viele Alternativen. Der Preis sollte eigentlich eine geringere Rolle spielen, solange er sich nicht in Bereichen wie die Nitama Optimum bewegt. Werbung ist den leuten in den Schatten ziemlich egal, da man dort eigentlich wissen sollte, was man von dem zu halten hat, was die Kons so von sich geben. In den Schatten zählt der Ruf. Und wenn eine Waffe sich durchsetzt, sollte sie auch einigermaßen gut sein (es gibt nicht so viele "Style over Substance"-Vertreter, wie man meinen könnte, die leben nämlich meist nicht lange).


    Zitat


    Wohl kaum, desnn es dürfte eher 0 oder 1 saein. Schußwaffe oder nicht Schußwaffe, Kaliber und Schaden spielt da keine Rolle. Auch mit einer Holdout kann man einen Menschen töten.


    Sicher, rein technisch gesehen hast du Recht, es dürfte den Star wohl nicht interessieren, wie schwer das Gerät ist, wenn man damit Menschen killen kann. Aber wenn man "Privatleute" mit so einer Wumme erwischt, werden einem die Cops die "Die trag ich immer mit mir rum, seit ich vor 2 Monaten überfallen wurde, Officer."-Nummer eher ab, wenn es sich z.B: um eine Ares light Fire handelt, als um eine aufgemotzte Ares Predator III mit Flashlight, Stufe-I-Zielfernrohr, biometrischer Sicherheitsschaltung und einem spezialangepassten Griff, auf dem "Scum Sweeper" steht.


    Hey, ich sehe gerade, du hast dich noch nicht zu dem Punkt mit der Cyberware geäußert :)

  • Der Vorteil des "Privatmannes mit erhöhtem Selbstschutzbedürfnis" ist aber wahrscheinlich der, daß er einen Waffenschein besitzt, nicht daß ihm der Cop diese Ausrede abkauft. Gesetz ist Gesetz, und daran hat sich jede Sau *räusper* zu halten. (Zumindest jeder Bürger)


    Wenn sie es nicht tun, müssen sie die Konsequenzen tragen, und sollte der Cop allzu nachsichtig werden, ist er seinen Job bald los (sollte das einer merken). Das gilt sicherlich nicht für alle Polizisten (Menschen bleiben halt verschieden), aber darauf sollte zumindest ihre Ausblidung abgezielt haben.

  • "Crusader" schrieb:


    Hey, ich sehe gerade, du hast dich noch nicht zu dem Punkt mit der Cyberware geäußert :)


    Hm? Was genau meinst Du?


    SYL