[IP] Dunkel

  • #21


    Grey


    "Okay...dann keinen Arzt."
    Warum will die nicht? Na gut. Egal, umso weniger lang hab ich sie auf dem Hals und umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwo wieder erkannt werde.
    Grey greifr tief in eine der Manteltaschen und holt einen Pullover heraus, der optisch sehr wenig von dem abweicht, den sie gerade trägt.
    "Den kannst du erstmal haben, wenn du willst. Der wird dir nicht ganz passen, aber es wird vielleicht reichen, denke ich. Mit den teuren Klamotten, kommst du in dem Viertel sicher sowieso nicht so sonderlich gut an. Wir sind übrigens im New Eden Inn, einem Sarg Hotel."
    Der Blick der Elfe verrät deutlich, dass sie nicht ganz glauben kann, dass du nicht weißt wo du bist, wenn du offensichtlich hier übernachtet haben musst.
    "Achja. Futter..." sie reicht dir eine geöffnete Tüte mit Crackern."...was andres hab ich jetzt nicht hier und das Zeug kannst du auch auf der Straße essen, ich denke bloß wir sollten jetzt gehen. Dieser Knall war ziemlich brutal und es sind ja schon fast alle Leute hier raus."
    Bei diesen Worten sieht sich Grey nach dem Troll um.
    Wieder mal klar. Ich hatte keine Zeit mich bei ihm zu bedanken. Verdammt peinlich, von ihm zu denken, er wäre ein brutaler Killer, nur weil er groß ist und... so aussieht wie ein ... Killer.
    "Gehen wir? Oder brauchst du noch was?"
    Komm schon. Je eher wir hier raus sind, umso eher find ich eine passende Gelegenheit dich los zu werden und desto eher kann ich mir ein neues Versteck suchen. Die Zeit, bevor der Sturm beginnt wird langsam knapp und ich will nicht schon wieder auf Gorks Hilfe zurück greifen müssen...
    Grey blickt dich freundlich lächelnd an, wirft dabei gleichzeitig einen gehetzten Blick zum Fenster und zur Tür. Es kommt dir vor, wie das Sondieren der Fluchtmöglichkeiten eines Beutetiers, das Gefahr wittert.

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • #22
    Urban


    Frag, dachte Urban, so ein Drekwetter hab ich noch nie erlebt. Leicht fröstelnd betrat er den StufferShack. Die Leitung zu BulletTime stand immernoch, als sein Blick über die langweiligen Hamsterkäufer aus der Gegend auf den Trideo-Bildschirm fiel.
    „Hey Chummer, was ist jetzt? Hast du von dem Unglück gehört? Die eingestürzte Mall!“, sprach die Stimme in seinem Kopf weiter.
    Urban wollte den Kopf nicht von den schrecklichen Bildern abwenden. Das erinnerte ihn schon sehr stark an einen Gang-Krieg. Viele Tote, unzählige Verletzte, überall Blut. Doch bei einem Turfwar stand normalerweise keine Armada von Ärzten und DocWagon-Fachkräften bereit, um jeden zu versorgen, der auch nur verletzt aussah.
    „Ja, na klar hab ich davon gehört. Deswegen schieb ich doch hier Lokalwache anstatt zuhause zu trainieren, soka? Ich zieh mir grad die Trid-News von ´Horizon-N´ rein. Sieht echt übel aus. Ach Frag, sowas passiert. In diesem Ding waren sicherlich eh nur reiche Norms und Schicki-Micki-Elfen unterwegs. Geschieht denen mal ganz recht.“, langsam reißt Urban sich von den Bildern und der grossen Metamenschenmenge los, die davor steht. Fast rennt er dabei einen Zwerg über den Haufen, kann aber gerade noch ausweichen.
    „He, pass doch auf!“, ruft er dem Zwerg hinterher, doch der beachtet ihn gar nicht und verschwindet auf den Parkplatz. Kurz überlegt er, ihm hinterher zu gehen und ihn zur Rede zu stellen, entscheidet sich aber doch dagegen. Was für ein Drekstag.
    „Was is denn, Chummer?“, meldet sich BulletTime.
    „Ach nix, ich hol mir erst mal nen heissen Soykaf, das hält da draussen ja kein Hauer aus.“
    „Na was meinst du wohl, warum ich mir den Tag freigenommen hab und mal nur vom Trideo hocke? Is ja sonst auch nicht meine Art.“, bei diesen Worten muss Urban an ihr letztes gemeinsames Ding denken. Er sieht wieder die Bilder von den brennenden Motorrädern, den toten Ancients, seinen toten Kumpels vom Crush. Mit einer unterbewussten Geste schüttelt er die Bilder aus seinem Kopf.
    „Ich geh erstmal off, Chummer. Wir hören uns später.“
    „So ka, lass dich nicht wegschwämmen.“, die Verbindung geht offline.
    Auf dem Weg zum Soykaf Automaten nimmt Urban plötzlich etwas war. Unwillkürlich zuckt seine rechte Hand zu seiner Predator, er kann sich aber gerade noch überzeugen, sie nicht mitten im Laden zu ziehen. Voll konzentriert schweift sein Blick zu dem alten Vollbärtigen, der den jüngeren Norm festhält. Das schwarze Monster in ihm lässt ihn die Gefahr erkennen, die von dem alten Sqatter ausströmt. Nicht meine Kampf, aber fangt bloss nicht an hier in meinem Laden zu schiessen, soka? Die Spannung scheint abzuklingen, also begibt er sich weiter und zieht einen Soykaf aus dem Automaten.
    Hmmmm, Ekelbrühe so wie ich sie mag.
    Mit dem Getränk in der Hand begibt Urban sich wieder Richtung Ausgang. Im vorbeilaufen sieht er noch einmal den Norm im Anzug, der eben beinahe Ärger in seinem Laden gemacht hätte. Er betrachtet ihn eindringlich während dieser gebannt in die Wolken starrt, nimmt noch einen Schluck und postiert sich wieder neben der Tür, diesmal aber im StufferShack.
    Durch die grossen Fensterscheiben hindurch sucht er weiter nach Anzeichen von feindlicher Gangaktivität. Draussen wird es immer dunkler...

    [Echte Messerklauen tanzen zu Speedcore!]
    >Wenn es keine Zeugen gibt, ist es kein Mord.< Sith Akolyt

  • #23 - Susan
    Klasse, mit dem "wo bin ich" habe ich mich ja toll verplappert. Je weniger Leute wissen, dass ich nichts weiß, desto weniger können das ausnutzen.
    Dankbar streift sie den Pulli über. Tatsächlich passt er ihr nicht so ganz und ist auch nicht wirklich ihr Stil, doch er ist warm, weich und vor allem sauber. Als sie nach den Crackern greift, merkt sie erst, wie hungrig sie ist. Merkwürdig, wie sie wittert. Knabberzeug, huschender Blick und dieser leichte Geruch... wenn ein Nagetier metamenschliche Gestalt annehmen würde, sähe es so wie sie aus.
    Während sie kaut, lässt sie ihren Blick über den leeren Flur gleiten. "Knall? Was war denn hier los? Danke übrigens", wirft sie, mit einem Blick auf die Kleidung und die Cracker, dazwischen. "Meinetwegen können wir gehen. Wohin willst du?" Scheinbar sorglos angelt sie sich einen weiteren Cracker aus der Tüte. Wenn sie mich jetzt stehen lässt, habe ich ein Problem. Alleine auf der Straße, in dieser Gegend und unbewaffnet, das könnte übel Enden.
    Sie setzt ein freundliches Lächeln auf, doch ihre Augen verraten ihre Angst vor dem Alleinsein, vor der Anonymität der riesigen, unbekannten Stadt, die sie erwartet. So seltsam das "Nagetier" auch erscheint, bis jetzt war es freundlich und hilfsbereit und vor allem ist es ihr einziger persönlicher Kontakt, der einzige Strohhalm an den sie sich jetzt noch klammern kann.

  • #24


    "Erstmal raus hier.", nuschelt sie nur undeutlich und packt Susan am Arm, während sie sich schnellen Schrittes Richtung Ausgang bewegt.
    "Ich weiß nicht was hier los war, aber irgendwas hat mächtig gerumst und wenn jetzt die Häuser anfangen abzufackeln will ich nicht hier drin hocken."
    Grey vermeidet es der fremden Frau in die Augen zu sehen. Wir können gehen? Wo gehts jetzt hin? Drek. Ich bin ein bisschen zu jung um Mutti für sie zu spielen. Okay, Katy, vermeide einfach Blickkontakt und versuch sämtliche Anreden zu umgehen. Wenn sie dich namentlich rufen kann, bist du ansprechbar und damit greifbar, egal welchen Namen du ihr geben willst...
    Eilig tippelt Grey die Stahltreppen hinunter, Susan im Schlepptau. Sie hatte es im Gefühl gehabt, dass heute ein Sturm aufziehen würde. Kein metreologischer, sondern große Ereignisse anderer Art. Nun war es sogar viel schneller so gekommen als sie erwartet hatte, es war noch nicht besonders spät aber trotzdem hatte sie eine Wildfremde am Hals, die sie so schnell wie möglich loswerden musste, bevor sie sich ein neues Versteck suchen konnte. Vermutlich würde es ihr nicht einmal gelingen noch genug Futter aufzutreiben, um damit auszukommen, bis alles vorbei war, aber das war nicht ihr größtes Problem. Ein Sarghotel wollte sie als Versteck nicht noch einmal benutzen, die Türen waren nicht besonders geeignet um unangenehme Besucher draußen zu halten und sie wollte nicht die ganze Zeit über wach und in der physischen Welt bleiben, ohne ihren Meister, weil sie aufpassen musste, dass niemand mal schnell die Tür aufbrach.
    Eine andere Möglichkeit war aber auch nicht wirklich auszumachen. Sie könnte für die Zeit des Sturms einfach wieder in ihre kleine Wohnung gehen. Bei diesem Sturm würde sowieso keiner ihr einen Besuch abstatten wollen und danach würde sie gleich ein neues Rattenloch suchen, indem sie noch ein paar Tage ausharren konnte.
    Allerdings hatte Armitage ihr davon abgeraten und er wusste vermutlich sehr viel besser als Grey ob sie sich nun bedeckt halten sollte oder nicht.
    Drek. Das Ganze hätte nicht viel schlechter kommen können. Ging ihr gerade durch den Kopf, als sie den Flur erreichten, der direkt zum Ausgang führte.

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • #25 Susan
    Hastig wird sie von der kleinen Elfe durch die Gänge gezogen. Wirklich freiwillig macht sie das nicht. Ich glaube es ist ziemlich unfair von mir, sie mit mir zu belasten. Nach kurzer Zeit erreichen sie die Tür und treten nach draußen. Kaum steht sie vor der Tür, scheint die Hölle um sie los zu sein: heulender Wind zerrt an ihr, durchdringt ihre Kleidung und raubt ihr schlagartig jedes Gefühl von Wärme. Gleichzeitig beginnt eine wahre Flut auf sie herabzuregnen; Regen peitscht ihr ins Gesicht und durchnässt den vorher so warmen Pulli und ihre Kleidung darunter und lässt die Kälte noch beißender erscheinen. Sie spürt, wie ihr nasses Haar an ihrer Haut festklebt und dicke Tropfen über ihr Gesicht rinnen. Der graue Himmel, die undeutlichen Umrisse der Häuser, das fahle Licht, das hauptsächlich von defekten Neonreklamen und vorbeifahrenden Autos stammt, all das unterstreicht nur die Trostlosigkeit in ihrem
    Inneren. Ihre Retterin will sie weiterzerren, doch sie bleibt stehen. "Lass gut sein. Ich glaube, du hast schon viel mehr für mich getan, als ich hätte erwarten dürfen." Ist eben die falsche Welt, um in meiner Situation zu sein. Eine einsame Träne rollt über ihre Wange, doch sie hofft, dass es im Regen nicht auffällt. "Ich werde mir erstmal eine warme Unterkunft suchen." Sie weiß, dass ihr Geld nicht reicht, außerdem kennt sie sich in dieser Gegend nicht wirklich aus. Aber ihre Helferin hat ihre eigenen Sorgen, das ist unschwer zu erkennen. "Wenn du mir noch schnell sagst, wie ich dir deinen Pulli zurückgeben kann, wenn ich ihn nicht mehr brauche, dann bin ich weg"


    Da steht sie im Regen, zitternd, frierend, vollkommen durchnässt. Die schlaff herunterhängenden Haare verleihen ihr ein trauriges Aussehen. In ihrer hellen Kleidung wirkt sie irgendwie fehl am Platz, ein heller Fleck in ein düsteren, zwielichtigen Welt. Im um sie tobenden Sturm wirkt sie verloren und zerbrechlich. Man sieht ihr an, dass sie nicht glücklich ist, auch wenn sie versucht, das zu verbergen.


    Lauf ruhig heim, in deine warme, trockene Wohnung. Ich kann's dir nicht verdenken, dachte sie mit Blick auf die graue Gestalt, die für ein paar Momente ihr Schutzengel gewesen war.

  • #26 Hank


    Der Zwerg scheint einen Moment nach zu denken, bis er antwortet:


    "Keinen Plan wie viele es erwischt hat, aber die Mall war gut besucht und was auch immer den Einsturz verursacht hat, hat das Ding wie ein Kartenhaus in sich zusammen fallen lassen.


    Ich mach mal kurz Pause." ruft Hank seinen Kollegen zu und zündet sich eine halb abgebrannte Zigarre an und nimmt genüsslich einen tiefen Zug.



    "Mein Name ist Hank.


    Bist du einer vom Sicherheitspersonal? Hast du mitbekommen ob es ein Erdbeben war? Einige sprechen von ner Explosion, oder zumindestens nem großen Knall. Ich denke ja da hat einer vom Bauamt geschlafen und dem Architekten sind vielleicht ein paar Striche im Bauplan abhanden gekommen."

  • "Nee. Wir hatten 'ne Bombenwarnung und haben das Teil evakuiert, deshalb sind, denke ich, nur noch wenige im Gebäude gewesen, aber hauptsächlich Kollegen. Hoffe, man findet die, ein paar von denen sind gute Chummer. Nein, das war eine Bombe, das hört man. Oder eine Gasexplosion. Aber wenn da schon eine Bombendrohung war... Und nicht wegen jeder Warnung evakuieeren wir, nur, wenn einer etwas Handfestes hat. Auf jeden Fall war's kein Erdbeben, da wäre nicht nur die Mall beschädigt worden. Außerdem war das Ding stabil. Ic habe Statik studiert und abgebrochen, und ich habe mir die Mall genau angeschaut. Die war bombenfest."

  • #28 – SL


    Urban:


    Du schlürfst gerade lautstark an der durchscheinend braunen Brühe in dem Bestreben, dir nach Möglichkeit nicht die Lippen zu verbrennen, was allerdings nur teilweise gelingt. Doch der eiskalte Wind hat deine Innereien derartig zusammenkrampfen lassen, dass sie die kochend heiße Flüssigkeit begierig empfangen. Der Geschmack ist da nur noch Nebensache. Du bläst eine dampfende Sturmflut auf dem brackigen Meer, die Hände wohlig um das viel zu fragile Verbundmaterial gelegt.


    Frankie:


    Nachdem der Disput mit dem Squatter friedlich geendet ist – du hast dessen ungeachtet das Gefühl eine Niederlage eingesteckt zu haben – und du dich von den schaurigen Trideobildern losreißen konntest, stellst du dich in die Warteschlange an der Kasse. Immer wieder auf die Berichterstattung – Infotainment trifft es bei den schreiend bunten Animationen der möglichen Ursachen und des rekonstruierten Verlaufs inklusive rennender, schreiender und verblutender Menschen besser – schielend, trotz des Vorsatzes es nicht zu tun, dich der medialen Beeinflussung zu widersetzen, schiebst du dich Schritt für Schritt voran.


    Neben der Kasse am Soykafautomaten steht ein Ork, der deine Aufmerksamkeit fesselt. Seine blutrote Kluft ist darauf ausgelegt, die Blicke auf sich zu ziehen und tut dies mit Erfolg; dass es sich um einen Crimson Crush handeln muss, weißt sogar du, zur Not ist es in blutunterlaufenen Lettern auf dem Rücken seiner martialischen Panzerjacke aufgenäht. Du kannst deine Augen nicht von seiner stadttarnfarbenen Haut und den Teufelshörnern auf seiner Stirn abwenden, auch wenn dir bewusst ist, dass du ihn unverhohlen anstarrst. Ist wie ein dreibeiniger Hund, mag man nicht hinsehen. Kann man aber auch nicht wegsehen. denkst du dir, einen alten Spruch einer deiner Ziehväter zitierend.


    Hank:


    Du beginnst gerade ein Gespräch mit dem völlig erschöpften aber trotzdem eine unglaubliche Kraft ausstrahlendem Sicherheitsmann, dem du bereitwillig – warum weißt du auch nicht genau, es erscheint dir einfach richtig und du tust es erstaunlicherweise mit ehrlichem Mitgefühl – die Hand gibst. Euer Gespräch und leider auch deine sehnliche Nikotinaufnahme werden durch dicke Tropfen unterbrochen, die schwer auf den mit Staub übersäten Boden klatschen. Die Sturmfront hat Seattle erreicht; nach den schneidenden Winden, die du zwischen den Ambulanzen windgeschützt ignorieren konntest, sind nun die vollgesogenen schwarzen Wolken über die Metropole am Pudget Sound gezogen und machen sich bereit, ihre Last noch vor den Bergen los zu werden, einem unerbittlichen Bombardement aus Wasser und ihre unzähligen Soldaten des Elements zu einem verheerenden Angriff abzuwerfen. Ein versprengter Späher ist mitten auf deinem Glimmstengel gelandet und hat ihn erfolgreich massakriert.


    „Hank, schnapp dir die Kunden, die Zentrale hat zum Rückzug geblasen. Unsere Schlacht hier ist vorüber. Feierabend.“ ruft dir dein Kollege zu und räumt die restlichen Utensilien achtlos in den Van. Du bockst die Liege mit dem immer noch Bewusstlosen auf. „Sir, wir nehmen Sie jetzt mit ein Krankenhaus.“ – Patienten über anstehende Behandlungsmaßnahmen informieren, steht im Handbuch. Der Wachmann, der sich dir als David Dunn vorgestellt hat, hilft dir bereitwillig, die geräderte Liegefläche in den Wagen zu bugsieren.


    David:


    Du fühlst dich nach der Infusion und dem Snack, den der so gestresst und abgenervt wirkende Zwerg dir angeboten hat, gleich viel besser. Für dich ist es eine Selbstverständlichkeit, deinen wiedergewonnenen Elan unter Beweis zu stellen und hilfst ihm – gleichwohl behutsam, da die Anstrengungen der letzten Stunden immer noch auf deinen Schultern lasten – den von dir geretteten Mann in der Ambulanz zu verstauen.


    Der Zwerg scheint etwas sagen zu wollen, zögert, dann arretiert er wortlos die Liege. Du willst sich gerade neuen Taten zuwenden, ein Vollbad und ein paar Bier sind genau der Luxus den du jetzt brauchst, als dich der Sanitäter am Ärmel festhält. „Soll ich sie ’n Stück mitnehmen?“ fragt er mit in einer für ihn ungewohnt scheinenden Empathie. Du überlegst nicht lange, umso schneller bist du zuhause, und willigst ein. Neben dem Bewusstlosen nimmst du auf einem Klappsitz platz und beobachtest – nicht ohne Stolz auf deine Taten, wie du zugeben musst – wie sich dessen Brustkorb langsam aber gleichmäßig hebt und senkt. Der andere DocWagon-Mitarbeiter sitzt am Kopfende der Liege und tut es dir gleich während er mental bestimmt Formulare ausfüllt, den Vitalstatus überwacht und seine Freundin anruft.



    Urban:


    Neben dir steht der junge Norm vom Weinregal an der Kasse und taxiert dich zunächst aus dem Augenwinkel, dann begafft er dich fasziniert. Solche Blicke bist du gewohnt und du drehst dich betont langsam aus dem Profil zu ihm um, den bekannten und gewünschten Effekt abwartend. Deine Lippen wollen sich gerade zu einem schmalen und wie du weißt boshaften Lächeln verziehen, dass vorzüglich zu deinen Hörnern passt, als du draußen Motorradlärm hörst.


    Verdammter Drek! fluchst du Nur einen Moment habe ich nicht aufgepasst… Deiner angenehm warmen Hand entgleitet der dünne Pappbecher, dünnbraune Spritzer auf kaltem Linoleum, heiße Tropfen laufen die Beine entlang, und du greifst nach deiner Waffe. Instinktiv versuchst du dich hinter der Soykafmaschine zu ducken, aber zu spät. Durch die geöffnete Ladentür hörst du einen triumphierenden Schrei vom Lenker einer der irisierend blau lackierten Maschinen. Blue Blunts! Und zwar sämtliche Mitglieder.


    Frankie:


    Vor dem Stuffer Shack donnern gut zwanzig Motorräder einer Gang vorbei und erstaunt glotzt du auf den so bedrohlich erscheinenden Ork herab, der sich plötzlich hinter dem Instantautomaten versteckt. Offenbar möchte er nicht gesehen werden, was ihm aber ebenso offenbar misslang. Du hörst wie zwei Dutzend Maschinen in die Eisen gehen. Dann hörst du einen lauten Knall und schepperndes Metall.


    Auf der einen Seite möchtest du den Laden schnell verlassen, andererseits steigen zwei Ganger auf der Straße vor dem Stuffer gerade von ihren Motorrädern, ziehen ihre Pistolen und winken aufgeregt. Du kannst dir einen neugierigen Blick nicht verkneifen, ebenso wie einige andere Kunden, und linst an den Aufstellern und Regalen vorbei auf die Straße. Andere haben es plötzlich sehr eilig, ihre Einkäufe und sich selbst nach Hause zu bringen, ein Gefühl dass sich angesichts des fehlenden Gewichts unter deiner Achsel auch bei dir einstellt, aber deine Neugierde siegt.


    Hank:


    Du nimmst statt dem Freeway die Abkürzung durch das weniger ansehnliche – na gut, die Mall ist zwar noch ein Anziehungspunkt, aber mittlerweile eher für Katastrophenjunkies und Ghoule – Viertel ‚New Eden’, ein alter Name für eine Ironie der Moderne. Ein paar Querstraßen von der Unglücksstelle entfernt - du bist in Gedanken immer noch dort, auf der Suche nach deinem Mitgefühl, und gleichzeitig schon in deinem schäbigen Zuhause – schreckst du aus dem Sekundenschlaf. Mitten auf der Straße wenden rund zwanzig Motorräder und versperren das Asphaltband. Deine Riggerreflexe lassen sofort die Bremsen greifen und dich die Zweiräder verfehlen, aber dank deiner erschöpfenden Arbeit und den Problemen die du tonnenweise am Arsch hast, bricht der Van aus, bockt über die Bordsteinkante und deine Augen weiten sich voller Angst als den Klinker des Eckhauses immer näher kommen siehst. Als nächstes siehst du nur noch das Weiß des Airbags und verspürst einen gewaltigen Ruck. Es kracht und scheppert ohrenbetäubend.


    Langsam richtest du dich auf und verschaffst dir einen Überblick. Du warst nicht besonders schnell aber der Motorblock befindet jetzt sich auf der Beifahrerseite. Zum Glück saß dein Kollege hinten bei den Patienten. Hoffentlich hat er sich angeschnallt.


    David:


    Der Wagen schlingert urplötzlich, Infusionsbeutel wackeln, Überwachungsgeräte piepen, dann gibt es einen gigantischen Knall und du wirst auf den Boden geworfen. Ihr hattet einen Unfall, das ist heute nicht dein Tag. Zum Glück bist du – wieder einmal – unverletzt.


    Der Patient auf der umgekippten Liege flattert erwachend mit den Augenlidern, er scheint keinen Schaden durch den Aufprall erlitten zu haben. Ganz im Gegensatz zu dem Sanitäter der leblos in seinem Sitz hängt, wie eine achtlos beiseite geworfene Puppe, hinter ihm ein großer Blutfleck an der Wand.


    Grey & Susan:


    Ihr steht vor dem Sarghotel und die orientierungslose Susan hat der irritiert wirkenden Grey den Pullover wieder in die Hand gedrückt. Zwischen euch steht ein unausgesprochener Abschied in der regnerischen Luft, als an euch ein Rettungswagen von DocWagon vorbeirauscht. Ihr beachtet ihn nicht weiter, sucht noch nach Worten für euren unbekannten Gegenüber, seht aber aus dem Augenwinkel wie das Fahrzeug fast mit einer Go-Gang zusammenstößt, ins Schlingern gerät und gegen ein Haus kracht. Voller Erschrecken schaut ihr euch an.


    Frankie:


    Schräg gegenüber des sich fast panisch leerenden Supermarktes ist ein Van von DocWagon mit der Hausecke kollidiert und die Ganger scheinen sich unsicher, ob sie zuerst den Stuffer Shack terrorisieren oder den Rettungswagen plündern wollen. Du gratulierst dir zu deiner adrenalingeladenen – wenn auch gefährlichen – Wahl der Abendunterhaltung.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

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  • #29
    Urban

    Die Jacke war wieder offen. Die Praetor lag sicher in Urbans Hand. Er klappte die Schulterstütze aus. Die taktischen Daten der SmartGun-Verbindung begannen wie gewohnt über ihn einzuprasseln. Zwei Ziele, leicht bewaffnet. Norms. Plötzlich hörte er aus seinem Versteck ein lautes Krachen. In einer spiegelnden Vitrine konnte Urban einen Teil des bruchgelandeten DocWagon sehen. Gepanzertes Fahrzeug. Fahrunfähig.
    So schnell er konnte versendete er eine kurze Nachricht an Brute, dem Crush, der ihn damals in die Gang geholt hatte: “Alle Blunts am Stuffer. Backup!“
    Zwei waren bereits vor der Tür, er konnte also nicht so lange warten. Urban konzentrierte sich, bis er den schweren, gierigen, heißen Atem des schwarzen Monsters im Nacken spürte.
    Mit dem Gedanken an die Dunkelheit schwang er sich kurzerhand aus der Deckung und verpasste dem ersten Ganger eine kurze und dem zweiten Ganger eine lange Salve aus seiner Praetor. Nach den Schüssen ruckte er sofort zurück.
    "Nehmt das, ihr Drekheads! Ihr übernehmt nicht einfach das Gebiet der Crimson Crush!"

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  • #30


    Grey



    "Hör mal..."
    ich weiß das du jetzt Hilfe brauchst, aber ich werd mir jetzt ein stinkendes Loch suchen und mich darin verkriechen?
    Grey mustert die Frau eindringlich.
    "...also ich..."
    ich kann Ballast jetzt wirklich nicht gebrauchen.
    Langsam wallt Mitleid in der jungen Elfe auf. Ablenkend sieht sie zu Boden, dabei fallen ihr die blutigen Finger ins Auge.
    "...ich...ich...ich glaube wir sollten...
    jetzt jeder unseres Weges gehen, viel Glück, du wirst schon überleben.
    Unsicher wischt sich die junge Elfe eine Haarsträhne hinters Ohr. Ihr Blick gleitet leicht sehnsüchtig an der Fremden vorbei, tief in eine dunkle Gasse.
    "...wir sollten uns vielleicht erstmal unsere Namen nennen. Ich bin... Katy."
    Oh Drek. Du hast es wirklich getan. Du hast ihr deinen Namen genannt, sogar deinen richtigen Namen, Gott wie bescheuert.
    So weit zu deinen Vorsätzen, dich da rauszuhalten, du dummes, dummes Mädchen. Du wirst das ja sowas von bereuen.

    Etwas zögerlich streckt Katy der Frau die Hand hin. Doch dann hört sie ein fernes Krachen. Verstört blickt sie sich um und registriert erst den verunglückten Krankenwagen.
    Instinktiv drückt sie sich und ihre Begleiterin in eine Nische.
    War da nicht etwas? Hab ich nicht gerade Motorräder gesehen. Viel zu viele Motorräder, für den Normalverkehr... Drek, drek, drek!
    Langsam bewegt Grey sich aus der Nische heraus, gerade so weit, dass sie sehen kann, was mit dem Krankenwagen passiert.

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    Einmal editiert, zuletzt von Trollballerina ()

  • #31


    Hank lößt sich langsam vom Fahrersitz und entfernt das Datenkabel, welches seinen Unterarm mit dem Fahrzeug verbindet, dann reibt er sich etwas benommen den Kopf:


    "Fuck, blöde Ganger! Ist da hinten alles in Ordnung?" Mit den letzten Worten wirft er einen Blick in den hinteren Teil des Wagens und sieht das die beiden Patienten wohl unverletzt sind, jedoch bemerkt er auch den bewusstlosen Sanitäter mit einer blutenden Kopfwunde an der Wand liegen. Sofort schnappt er sich ein MedKit und versucht ein Lebenszeichen bei seinem verletzten Kollegen auszumachen, schüttelt jedoch einen Moment später resignierend den Kopf und aktiviert routiniert sein Kommlink.


    [Hank an DocWagon-Zentrale: CODE 1792a, Unfall mit Motorradgang, Teammitglied tötlich verletzt. Benötige Verstärkung. Patient unverletzt. Fahrzeug schwer beschädigt. Koordinaten: 11.254.37:23/16 New Eden]


    "Scheisse, das hat mir heute noch gefehlt..."


    Hank lässt sich auf einen der Notsitze fallen und reibt sich mit seinen Händen den Kopf. Dann fallen ihm die Ganger wieder ein und er blickt zu den anderen beiden.


    Heute ist nicht mein Tag, sitze hier mit 2 Patienten und ohne Backup und das einzige was ich dabei habe um mich zu verteidigen ist ein billiger Taser...

  • #32
    David


    Mit einer flüssigen Bewegung zieht David eine Beretta 101T unter seiner Jacke hervor, kriecht neben den verletzten Sani und fühlt den Puls. Fuck. Zu spät. Als Hank in das Heck des Wagens kriecht, checkt David den Patienten, dem es gut zu gehen scheint.
    "Der Sani ist hinüber, dem Patienten geht es aber gut! Hank, hast du noch etwas mehr Firepower im Wagen? Ich habe mal eine Zusatzausbildung für Schrotflinten gemacht! Und... Wann kommt Verstärkung?"

  • #33 - Frankie


    Frankie hatte die neue Situation noch nicht vollständig verarbeitet als zwei Salven und der Schrei des Orks
    "Nehmt das, ihr Drekheads! Ihr übernehmt nicht einfach das Gebiet der Crimson Crush!" die gespannte Stille zerreisen. Automatisch lies er sich hinter der Kasse in Deckung gleiten. Zum zweiten mal an diesem Abend schalt er sich dass er nicht wenigstens den Actioneer angezogen hatte oder den Duster übergeworfen.
    Der hätte eh nur den Anzug verknittert denkt er sich mit einem schiefen Grinsen, aber mir vielleicht den Arsch gerettet. Wenn schon Scheiße dann Scheiße mit Schwung...
    Ein kurzer Blick hinüber zu dem dreibeinigen Hund zeigte ihm dass dieser wieder hinter dem Soycafautomaten in Deckung gegangen war. Dabei streifte sein Blick sein hochgerutschtes Hosenbein und fiel auf sein Holdoutholster am Knöchel.
    Verdammt, die Erbsenschleuder hatte ich ja total vergessen.
    Er hatte wohl einfach vergessen das Holster abzunehmen bevor er zum Einkaufen gegangen war, gierig griff er nach der Waffe. Ein beruhigendes Gefühl von Sicherheit kehrte langsam zurück. Es war zwar nur eine kleine Holdout aber besser als komplett unbewaffnet zu sein. Er machte sich keine Illusionen, damit einen schwerbewaffneten Ganger mit Panzerjacke auszuschalten, aber er war immerhin nicht mehr das wehrlose arme Opfer.
    Eigentlich sagten ihm alle seine Sinne, dass er seinen Arsch so schnell wie möglich hier raus schaffen sollte, aber irgendwas hielt ihn zurück. In gewisser weise bewunderte er den Ork der trotz der offensichtlichen Übermacht der anderen Ganger nicht die Flucht ergriffen hatte.
    Es ist ein schmaler Grad zwischen Wahnsinn und Heldenmut
    Er würde sich sicher nicht aktiv in den Konflikt einmischen, aber wenn er musste würde er sich seiner Haut erwehren. Vielleicht ergab sich hier ja die Möglichkeit ein paar neue Kontakte zu knüpfen, sollte der Ork dass hier überleben.
    Vielleicht kann ich ja mit eine paar Schüssen aus dem Hinterhalt die Situation für ihn retten, ohne selbst allzuviel zu riskieren
    Außerdem war da noch der verunglückte DocWagon-Transporter auf der anderen Straßenseite, es war immer gut Leute zu kennen die einen zusammenflicken konnten. Dann kam ihm der Gedanke dass er aus dieser Situation vielleicht auch einen kleinen Profit schlagen konnte...

    "Never cut a Deal with a Dragon" - Runner Proverb

    2 Mal editiert, zuletzt von Stoke ()

  • #34 - Susan
    Schüsse krachen, und sie spürt, wie sie in eine Ecke gedrückt wird, doch die Schüsse dringen nur wie durch Watte, gedämpft und wie von weiter Ferne an ihr Ohr. Die Berührung mit der Wand spürt sie kaum...


    Die Straße entlang reihen sich kleine Häuser, hübsche, aber bescheidene Einfamilienhäuser, mit kleinen Gärten davor, die von weißen Gartenzäunen eingegrenzt sind. Alle Häuser sehen geich aus: einstöckig, weiß rotes Dach. Die bunten Blumen im Vorgarten ergänzen die Familienidylle.
    Ein Haus ist anders als die anderen: die Wände sind teilweise schwarz, das Dach ist nicht zu sehen.
    Es brennt.
    Feuerwehrmänner in rußigen Schutzanzügen taumeln aus dem inneren des Gebäudes, erschöpft, halb blind und orientierungslos durch die Hitze und das grelle Licht. Mit sich tragen sie die Körper, die sie geborgen haben: ein Mann und eine Frau, beide beinahe bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
    Beinahe.
    Vor dem Zaun steht ein junges Mädchen, vielleicht 16 Jahre alt, blond, schlank. In ihren Händen hält sie einen Koffer.
    Der Koffer enthält ein Zeugnis. Geschenke für die Eltern. Eine vielversprechende Zukunft.
    Die Zukunft liegt in ihrem Koffer.
    Ihre Vergangenheit verbrennt. Ihr Zuhause steht in Flammen. Ihre Eltern...


    Sie liegt auf dem Boden, Wasser umspült sie. Ihre Kleidung hat die Farbe von Straßendreck angenommen. Die Kälte erfasst sie mit mit doppelter Wucht, der eiskalte Boden entzieht ihr die letzte körperliche Wärme.
    Ihr Inneres ist schon lange kalt. Sie spürt einen schrecklichen Verlust. Nur wage kann sie sich an die Bilder erinnern. Dieses Mädchen... bin ich das? Die Bilder werden immer undeutlicher. Je mehr sie versucht, sich daran zu erinnern, desto mehr verblassen sie. Das Gefühl des Verlustes, der inneren Lehre bleibt.
    Ihr fehlt die Kraft, sich wieder aufzurichten, sowohl die rein körperliche Kraft, als auch der Wille. Auch die Augen hält sie geschlossen. Schluchzend drückt sie ihr Gesicht in die Beuge des rechten Armes, sucht Trost in seiner weichen Wärme. Heiße Tränen rinnen über ihr Gesicht, an ihrem Arm herab und mischen sich mit dem Regen, um mit ihm die Staße zu überfluten. Heiße Tränen in einem kalten Meer aus Trauer und Trostlosigkeit.
    Im strömenden Regen liegt sie da, das beständige Prasseln, Schüsse und Großstadtlärm dringen an ihr Ohr. Flüche und Schreie erfüllen die Luft, deren Wortlaut sie nicht verstehen kann.
    Über ihr erlischt eine alte Leuchtreklame, zischend und funkensprühend, während der kalte Boden, eine Vampir gleich, ihre letzte Wärme gierig aufsaugt.

  • # 35 - Shamus


    "Ahhhh, Drek, was ist den hier los?"
    Langsam und Ächzend arbeitet sich Shamus in eine sitzende Position auf. Ein schneller Blick umher lässt ihn seine Umgebung erkennen.
    'N Krankenwagen? Das ist gut... aber... Dreeek, wie sieht der den aus? Was war denn das fürn Fahrer? Ich dachte, das sind sonst zumindest halbwegs vernünftige Rigger...


    "Arabascan" schrieb:


    "Der Sani ist hinüber, dem Patienten geht es aber gut! Hank, hast du noch etwas mehr Firepower im Wagen? Ich habe mal eine Zusatzausbildung für Schrotflinten gemacht! Und... Wann kommt Verstärkung?"


    Firepower? Verstärkung?...


    Ein schneller Blick nach draußen...


    Och neee, Chummers, das muss doch nicht sein... Blue Blunts auf Crimson-Turf? Und mit nem Schrotten Krankenwagen daneben?... in dem ich auch noch drinsitze...


    ...Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und es kam Schlimmer...
    ...Und der Tod legte die Sense beiseite und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg...
    Quoth the Raven: Nevermore


    Mein oberstes Regelsystem ist immer noch GMV!!

  • #36 – SL


    Shamus:


    In diesem Moment verfluchst du dein Wissen um Gangs und deren Reviere, manchmal ist Unwissenheit ein Segen. Eine komplette Go-Gang ist schon ein unschöner Anblick wenn man deren Attraktion ist, aber zu wissen, dass man sich zwischen den Fronten eines Gangkriegs befindet, macht es schwer, nicht die Hoffnung aufzugeben.


    Dir geht es miserabel, deine Sicht ist verschwommen, Objekte lassen sich kaum fokussieren; deine Beine versagen ihren Dienst, sind nur noch knochengefüllte Fleischsäcke die einen Teil deines Körpergewichts an den mit Metallteilen und Plastiksplittern übersäten Erdboden weitergeben. Du genießt den Regen, der in dein Gesicht fällt, ein herrliches Gefühl des Lebens. Fragt sich nur noch wie lange.


    Mit letzter Kraft klammerst du dich an die Schulter des hilfsbereiten Zwergs und die Hüfte des Mannes, der dir gerade zum zweiten Mal am heutigen Tag das Leben retten will.


    Grey:


    Kurz entschlossen packst du deine – sogar sich selbst, aber das kannst du nicht wissen – unbekannte und verloren wirkende Bekanntschaft am durchweichten Ärmel und ziehst sie in Richtung der Crashlandung. Du drückst dich dicht an die Mauern, nutzt jeden Vorsprung aus, weniger um im Wind- sondern mehr um im Sichtschatten zu bleiben, falls die Gang sich entschließt ebenfalls ihre Neugier zu stillen.


    Hank:


    Du wartest auf die Rückmeldung der Zentrale während du zusammen mit David, der eine vorsorglich eine Pistole gezogen hat, den ins Bewusstsein zurück findenden Patienten schulterst. Du sendest den Notruf erneut – vergebens, keine Antwort. Verwirrt aktivierst du die Statusseite deines Kommlinks, möglicherweise hast du durch den Aufprall eine Kopfverletzung und bemerkst sie im Schock nicht, und stellst schockiert fest, dass die hochwertige Cyberware die Hiobsbotschaft ‚Kein Transponder in Reichweite’ meldet. Ihr wurdet von dem globalen Datenstrom abgeschnitten. Ihr könnt keinen Notruf senden. Ihr seid auf euch allein gestellt.


    Zu allem Übel hat sich die Gang, die für deinen Totalverlust verantwortlich ist, gut 50 Meter die Straße weiter postiert, begierige Blicke ruhen auf geöffneten Türen und leicht überwindbaren Gegner, der Mob setzt sich in Bewegung. „Es gibt keine Verstärkung“ antwortest du David düster, „und Waffen sind auch keine an Bord.“ Eure Möglichkeiten – einschließlich der des eigenen Überlebens - werden langsam knapp.


    Urban:


    Deine beiden Salven treffen die Ganger die gegen ihre Motorräder stolpern und zu Boden gehen. Sofort nach dem Feuern duckst du dich wieder in Deckung. Der Rest der Gang ist nicht in Sichtweite, aber sie können nicht weit sein. Der Mann, der dich eben noch anstarrte, hockt neben dir, in seiner Hand eine Raecor Sting. Panische Menschen flüchten aus dem Laden, ihnen ist spontan eingefallen dass es bestimmt noch einen anderen Stuffer um die Ecke gibt, mit weniger automatisch bewaffneten Kunden. Die wenigsten lassen allerdings gedankenlos ihre Einkäufe fallen, den Segen der zeitsparende Abbuchung über ihren Kommlink in Anspruch nehmend.


    Du wunderst dich, warum Brute noch nicht geantwortet hat, immerhin ist dir gerade ein Hornissennest auf den Kopf gefallen. Wutentbrannt brüllst du erneut in dein CMT Allrounder – wieder keine Reaktion. Das WiFi-Netz ist ausgefallen; die Indianer reiten zum Angriff, das Fort wird brennen und die Kavallerie kriegt von alledem nichts mit. Mit dem Rücken an den Soykafautomaten gelehnt, hämmerst du deinen Hinterkopf gegen das Metall. Du bist tot, tot, tot.


    Susan:


    Erst als du von dieser Katy – ist das etwa ihr echter Name? – ein paar Meter den Gehweg entlang mehr gezerrt als geführt wurdest, kommst du wieder voll zu dir. Letzte Fetzen der verwirrenden Bilder flattern davon; Visionen, Erinnerungen oder doch nur Phantasie. Im Rettungswagen findet sich bestimmt etwas Nützliches um deine körperliche, geistige und seelische Verfassung zu bessern - von der vollkommenen Durchnässung und den einhergehenden rasiermesserscharfen Eisklingen des böigen Windes abgesehen - jedenfalls scheint Katy diesen Gedanken gehabt zu haben. Eigentlich ein guter Plan, allerdings fragst du dich, ob die motorisierten Verursacher sich von der Unfallstelle entfernt haben.


    Offenbar nicht. Die Antwort kommt prompt auf deine stumme Überlegung. Ein Trupp von sieben Gangmitgliedern – die vorherrschende Farbe in den kaleidoskopartigen Kutten ist Blau – kommt im lockeren Trab um die Ecke. Zuerst scheint es, als wollten sie die Straße nur überqueren. Dann entdecken sie euch. Und ändern ihren Kurs.Drek! schießt es dir durch den Kopf mit der plötzlichen Erkenntnis, dass ihr keine Chance haben würdet. Ihr bleibt stehen. Die Schritte der Ganger werden langsamer, sie fächern sich auf. Die ausstrahlende Gewalttätigkeit ist förmlich spürbar.


    Etwas kriecht aus den Nervenenden deine Wirbelsäule empor, wie ein Kribbeln eingeschlafener Gliedmaßen, bis in die unteren Hirnareale. Etwas bemächtigt sich der elementaren Kontrollfunktionen deines Körpers, versteckte Mechanismen werden in Gang gesetzt, vergessen geglaubte Zahnräder greifen in einander, trainierte Reflexe zeigen ihre unbekannte Wirkung. Ohne das du es steuern kannst, schaust du dich kurz um und zischt Katy zu: „Da drüben, die Gasse!“ Dann ist es an dir sie am Ärmel zu packen und ihr rennt auf die andere Straßenseite, einem schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern entgegen.



    David:


    Hinter dir ist ein Einkaufszentrum explodiert, unter dir hast du bis zur Erschöpfung in Trümmern gewühlt, vor dir ist der Van in eine Hauswand gerast, über dir bricht ein historischer Sturm los und ein Stück die Straße hinunter setzt sich eine gesamte Gang in Bewegung.


    Ihr habt dem armen Kerl von der Liege geholt und ihn aus dem Van geschleppt, es bleibt die Frage wohin ihr euch wenden sollt. Die Leuchtreklame des Stuffer Shack erscheint dir wie ein Leuchtfeuer, verspricht Sicherheit und Wärme in dieser kalten Welt, ein Signal der Götter mit Engelschorälen. Zwischen euch und eurer Rettung stehen allerdings zwei verstreute Ganger, an denen ihr wahrscheinlich nicht vorbei kommen werdet.


    Es muss wirklich ein Zeichen sein, auf einmal donnern Schüsse aus dem Supermarkt und die menschlichen Hindernisse gehen zu Boden, der Weg ist frei. „Los, Hank, zum Stuffer! Schnell!“ Was wirklich Besseres fällt dir im Moment nicht ein.



    Frankie:


    Es gibt Tage, da sollte man im Bett bleiben. Heute zum Beispiel wäre ein lohnende Gelegenheit dazu gewesen; du hast keinen Barolo, hockst neben einem furiosen Gangmitglied, das gerade einen Gangkrieg begonnen hat, und zu guter Letzt bricht draußen ein Unwetter los. An dir trampelt eine Stampede aus panischen Hamstern vorbei, hinausgescheut von dem verängstigten Wachmann, der sich den Job immer ruhiger vorgestellt hat und sich soeben ausgerechnet hat, dass er noch nicht lange genug in seine Lebensversicherung eingezahlt hat um seiner Familie wenigsten mit einem verfrühten Ableben hilfreich zu sein.


    Du riskierst einen Blick auf den Parkplatz und siehst wie sich drei Gestalten aus den Trümmern des Vans befreien und so schnell es ihnen möglich ist - der Mittlere muss halb getragen werden – zu dem Stuffer Shack hasten. Es scheint, als ob sie vor etwas auf der Flucht wären. Du hast zu deinem eigenen Bedauern eine ziemlich genaue Vorstellung, was außerhalb deines Sichtfeldes lauert.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

  • #37 - Susan
    Sie rannte. Adrenalin flutete ihren Körper wie das Wasser die Straße und und spülte Verwirrung, Angst und Zweifel davon. Alle Gedanken, die ihr vorher so wichtig schienen, waren jetzt in den Hintergrund gedrängt. Zeit mich zu revanchieren, dachte sie, indem sie Katy mit sich zog. Sie spürte, dass ihr Körper ausgelaugt und müde war, doch sie war immer noch ein gutes Stück schneller als Katy. Irgendwie habe ich Vertrauen zu ihr, obwohl sie mir nahezu vollkommen Fremd ist. Und irgendwie sie auch zu mir, obwohl ich ihr bis jetzt nur Ärger gemacht habe.
    Sie stürmt in die Gasse und biegt sofort wieder links ab, in der Hoffnung ihre Gegner dadurch verwirren zu können. Dann hält sie für einen Moment an, um kurz durchatmen zu können.
    "Alles Okay?" fragt sie Katy. "Ich heiße übrigens Susan." Sie ist selber erstaunt, wie mühelos ihr diese Lüge über die Lippen kommt. Die Gefahr, in der sie sich befinden, lässt ihr Gehirn kalt und berechnend, fast schon mechanisch arbeiten.
    Noch einmal nimmt sie einen tiefen Atemzug, dann packt sie Katy wieder, um weiterzulaufen. Wir brauchen irgendein Versteck, einen sicheren Ort. Zumindest für Katy, ich kann den Kerlen auf jeden Fall davolaufen und Notfalls den Köder spielen.
    Sie wirft einen Seitenblick auf die die kleine Elfe neben ihr. War sie ihr vorher noch etwas seltsam erschienen, so hatte Susan sich inzwischen an sie gewöhnt, an ihr schlichtes Äußeres, an ihr gehetzte Art. Du bist im Moment das einzige, was mir Halt gibt, und ich werde alles dafür tun, dich lebend aus dieser ganzen Sache rauszubringen.

  • #38
    Urban


    „Es gibt immer einen Hinterausgang.“, Urban wurde klar, in was für eine brenzliche Situation er sich gerade gebracht hatte. Aber der Krieger des schwarzen Monsters gab sich nicht einfach auf. Er stürzte sich auch nicht hirnlos in einen schier aussichtslosen Kampf. Ein taktischer Rückzug war richtig. War besser als eine durchlöcherte Leiche die am Ende von Tamanous´ Ghulfreunden nach Spielzeug durchsucht wurde.
    Sein Kopf war schnell rum geruckt. Das Wort hatte er an den jungen Norm gerichtet, der wenigstens bewaffnet war. Frag, nur eine Erbsenschleuder… besser als nichts.
    „Es gibt immer einen Hinterausgang.“
    , nach diesem kurz Satz sprang Urban auf, hechtete über die verlassene Servicetheke des StufferShack Richtung Lagerräume, Richtung Sicherheit.
    Meine Maschine steht versteckt in der Seitengasse auf der anderen Strassenseite… wenn ich es dahin schaffe...
    Als er sich nach seinem Sprung noch einmal nach dem Norm umdrehte sah er plötzlich etwas unter der Theke befestigt. Er hätte es ahnen müssen. Ein Chummer hatte ihm einmal davon erzählt. Neben dem zusammengekauerten Ladenbesitzer war eine Waffe befestigt!
    „Unter der Theke is ne Schrot! Schnapp sie dir!“, rief Urban dem Norm zu und blieb kurzerhand stehen, die Waffe auf den Ladenbesitzer gerichtet.
    Wenn der die nur in die richtige Richtung halten kann bringt er mir schon was.
    "Tut mir ja Leid, Sasarimann, aber wir brauchen die grad mehr als du. Versteck dich doch einfach in deinem Saferoom." Aufs äußerste gespannt konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf den Ladenbesitzer und den Ausgang, sowie alles was er von draussen mitbekommen konnte.

    [Echte Messerklauen tanzen zu Speedcore!]
    >Wenn es keine Zeugen gibt, ist es kein Mord.< Sith Akolyt

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  • #39


    Hank schnappt sich noch schnell seine Tasche und hilft dann dem Verletzten beim Aussteigen. Auf dem Weg zum Stuffer Shack wirft er immer wieder einen Blick auf die nahende Gang.


    In der Eingangstür zum Laden duckt sich Hank ein Stück und ruft dann hinein:


    "Nicht schießen! Wir hatten einen Unfall und wollen keinen Ärger!"


    Dann schleppt er zusammen mit David den immer noch benommenen Norm hinein und schaut sich erst ein mal um nach weiteren Gefahren.


    Heut ist nicht dein Tag... wenn die Ganger vorne rein kommen, dann wirds hier drinne schnell eng.


    "David, schau mal obs nen Hintereingang gibt durch den wir uns verdrücken können, ich schaue derzeit mal nach unserem Freund hier."


    Mit Hilfe seines Medkits überprüft Hank die Vitalfunktionen von Shamus:


    "Geht es ihnen gut? Brauchen sie etwas?"

  • #40
    Shamus


    "Hm? Mir? Klar... klar..."
    Glasig blicken Shamus Augen an Hank vorbei und man merkt deutlich, dass nicht alles klar ist...


    Leckt mich, Blunts... der Krenkenwagen gehört euch, lasst uns gefälligst in ruhe, hier gibt es nichts... hier gibt es nur...


    "FRAG, wo sind wir hier? Is das 'n Shop? Den stürmen die doch als erstes!"


    Schnell versucht Shamus seinen alten Chummer Charley anzurufen
    Ganz ruhig, das haben wir gleich... was?... WAS? Keine Verbindung? Kein Netz? Mitten in Seattle?
    Hastig versucht er noch ein paar Verbindungen herzustellen, ruft willkürlich Matrixadressen auf... ohne Erfolg.

    ...Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und es kam Schlimmer...
    ...Und der Tod legte die Sense beiseite und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg...
    Quoth the Raven: Nevermore


    Mein oberstes Regelsystem ist immer noch GMV!!

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