IPv6
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Im Heimnetz sehe ich keinen wirklichen Grund, schon umzusteigen sofern der Router, der nach draußen kommuniziert zwischen den Netzen übersetzen kann.
Aber glaub' mir, dein Provider wird IPv6 erst unterstützen, wenn die Katastrophe schon eingetreten istP.S.: Ja, ich bin mir der oberflächlichen Widersprüchlichkeit dieser Aussage bewusst, aber ein Heimnetz hat nicht das Adressproblem, das international vorherrscht.
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"Chaki" schrieb:
Gibt es neben dem erweiterten Adressenbereich andere Faktoren die IPv6 "besser" machen als IPv4?
- Bessere Routing-Eigenschaften durch fixe Headerlänge => Die Routersoftware kann einfachere Algorithmen zum reinen Routing verwenden => Im Idealfall ist das ein Performancegewinn durch weniger bedingte Sprünge im Code.
- Verzicht auf eine ebenfalls Performance-fressende Prüfsumme für den Header, da einerseits die Flußkontrolle für die Daten ohnehin auf höheren Layern erfolgt und gleichzeitig die darunterliegende Layer 1 ohnehin eine Prüfsumme für Datenkonsistenz verwendet => Wieder ein Performancegewinn.
ZitatUnd wäre es für ein LAN auch sinnvoll auf v6 umzusteigen?
Solang Dein ISP nicht auf IPv6 umstellt und Dein Router immer noch eine IPv6 zu IPv4 Umsetzung vornehmen muss, ist es in einem privaten LAN nicht wirklich gewinnbringend, weil im eigenen LAN der Flaschenhals nur selten die Performance des Netzwerks ist. In aller Regel werden Übertragungen dort durch Zurgiffsgeschwindigkeiten auf Platten begrenzt ...
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Vor allem, sieh dir mal die Adressen an.
Und jetzt stell dir vor was passiert, wenn DHCP nicht funzt. -
IIRC hat IPv6 einen Autoconf-Modus, d.h. wenn ein entsprechendes Interface online geht, schickt's erstmal eine multicast-Anfrage und ein IPv6-Router antwortet, theoretisch ohne dass DHCP von Nöten wäre. Allerdings gab' es irgendwelche Gründe, aus denen doch wieder DHCP benötigt wird um ein Interface vernünftig automatisch zu konfigurieren, die sind mir spontan aber entfallen.
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DHCP ist die Funktion, die automatisch IP-Adressen verteilt/erfragt.
Haben sich die Idioten da etwa für v6 schon wieder was neues ausgedacht? -
Ist ewig her, dass ich mir mal die Funktionalität durchgelesen habe.
Aber im Wikipedia-Eintrag steht's grob drin: http://en.wikipedia.org/wiki/I…address_autoconfiguration
In der Praxis gibt's IIRC irgendwelche Probleme damit, weswegen DHCPv6 quasi notwendig wird.
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Warum man nicht einfach bei etwas bleiben kann, das ausgezeichnet funktioniert, ist mir sowas von schleierhaft . .
Gut, IPv4 ist ALLE. Theoretisch. Praktisch gilt das nur fürs Internet. Also an sich ist der IPv4 Adress-Raum ERST erschöpft, wenn es soviele einzelne INTERNET-ANSCHLÜSSE gibt wie es IPv4-Adressen gibt.
Für alles dahinter kann man Router mit NAT verwenden, damit hat man dann dahinter wieder mehr oder minder unendlich viel mehr IP-Adressen zur Verfügung, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ansonsten denke ich IMMER NOCH, dass man nicht für IPv6 etwas neues hätte erfinden müssen, sondern einfach DHCP auf v6 adaptieren hätte sollen . . -
Hat man doch: http://en.wikipedia.org/wiki/DHCPv6
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"Nekekami" schrieb:
Warum man nicht einfach bei etwas bleiben kann, das ausgezeichnet funktioniert, ist mir sowas von schleierhaft . .
Nun, man hat das funktionierende DHCP doch für IPv6 adaptiert ... Nur eben angepasst an die neuen Protokolleigenschaften von v6
ZitatGut, IPv4 ist ALLE. Theoretisch. Praktisch gilt das nur fürs Internet. Also an sich ist der IPv4 Adress-Raum ERST erschöpft, wenn es soviele einzelne INTERNET-ANSCHLÜSSE gibt wie es IPv4-Adressen gibt.
Aufgrund der noch immer klassenweisen Einteilung der IPv4-Netzsegmente: Nein, die Erschöpfung ist schon vorher erreicht, weil Inhaber von A- und B-Klasse Netzen selbige schlicht nicht mehr herausrücken, selbst wenn sie ewig davon entfernt sind, die entsprechende Anzahl an separaten Netzzugängen auch tatsächlich physikalisch zu belegen.
ZitatFür alles dahinter kann man Router mit NAT verwenden, damit hat man dann dahinter wieder mehr oder minder unendlich viel mehr IP-Adressen zur Verfügung, wenn ich das richtig verstanden habe.
In der Theorie ... dummerweise führt NAT zu einigen Problemen beim Routing und auch bei der Flußkontrolle - vorallem in Verbindungen, die "sicher" sein sollen. Ganz zu schweigen von Problemen in Peer-to-Peer-Konzepten, die an NAT weitestgehend scheitern, weil man ja von "außen" nicht in die NAT-Umsetzung einsehen können soll, womit aber eine Peer-to-Peer-Verbinung nicht realisierbar ist. Und Peer-to-Peer ist eben nicht nur "illegales Filesharing". Außerdem behindert NAT damit grundsätzlich auch Quality of Service Funktionalitäten, die man wiederum für VoIP dringend/zwingend braucht. NAT ist angesichts des (relativ) begrenzten IPv4-Adressraumes ein notwendiges Übel, das jedoch ettliche durchaus erwünschte und künftig immer wichtiger werdende Funktionen erschwert oder gänzlich verhindert.
Mit IPv6 soll - wenn es nach dem Willen der Entwickler geht - NAT keine zulässige Technologie sein. Das wird aber sicherlich einige dennoch nicht davon abhalten, NAT auch in / mit IPv6 umzusetzen ... wegen der (angeblichen) Sicherheit für's dadurch "anonymisierte" eigene Netzsegment.