Auswirkungen von verstärkten Reflexen

  • hoi chummers,


    bei dem guten alten reflexbooster stehen ja die nebenwirkungen und auswirkungen auf den körper gut beschrieben ( abgehackte bewegungen, nervösität, paranoia...), meine frage ist jetzt:


    wie sieht es bei anderen verbesserungen der reflexe aus, zB Verstärkte Reflexe 1-3?


    meine meinung wäre, das grade diese speziell keine so negativen auswirkungen hat, da sie ja nicht implantierte cyberware ist, sondern nur eine behandlung des rückgrats, also im prinzip immer noch natürlich ist.
    wie sehen eure meinungen dazu aus?



    mfg
    Teddy-K

  • In meiner Sicht (Aufruf zum Streit :wink: ) sind die Teile noch schlimmer, da sie das die Signalleitgeschwindigkeit des nervensystems erweitern, oder was sonst soll "eine chemische Behandlung des Nervensystems" sein?
    Dies führt dann dazu, dass man Bewegungen macht, bevor man sie zu Ende gedacht hat und seinen eigenen Gedanken ein gutes Stück voraus ist...


    Sicherlich gibt es mit der Zeit eine gewisse Gewöhnung und man lernt, sich mehr zu kontrollieren und nicht bei jedem kleinen Anlass sofort loszuspringen, aber ganz wird man solche Effekte wohl nie los :?

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • dann fangen wir mal an zu streiten ;)


    immerhin ist bei den verstärkten reflexen kein prozessor im körper der die reaktion steuert und es ist und bleibt das eigene ( mit der betonung auf eigene ) gehirn das für die reaktion zuständig ist, insofern sollte man doch mehr kontrolle über reflexe haben, oder?

  • Juchhu, eine vernünftige Diskussion!
    Wir wollen doch hier schließlich nicht streiten, oder? :D


    Dein körper (sprich: das Gehirn) ist aber von Natur aus an eine bestimmte Verzögerung zwischen gedachter und tatsächlicher Handlung gewöhnt, auch wenn die normalerweise nicht wahrnehmbar sein sollte.
    Ausser vielleicht unter massivem Einfluß von bewusstseinsverändernden Drogen (vornehmlich Alkohol, siehe So-morgen :cry: ).


    Da die verstärkten Reflexe diese Reaktionszeit, in der der bewusste Verstand bei Reflexhandlungen (um die geht´s hier ja, heißt nicht umsonst verstärkte Reflexe, oder?) noch eingreifen könnte weit senken sollte es öfter zu "Fehlfunktionen" kommen, da man eine Menge Handlungen unterbewusst unterdrückt und auch das Unterbewußtsein nicht damit zurechtkommt, dass plötzlich die Nervensignale viel schneller am Ziel ankommen...
    Die Fehlfunktionen müssen ja nichts gravierendes sein, aber nehmen wir mal an, du willst dich umdrehen. Dein Gehirn ist nicht daran gewöhnt - oder kommt nicht damit zurecht, dass - alle Nervensignale schneller am Ziel ankommen und somit kommt das Verzögerungssignal ebensoviel schneller an wie das Startsignal. Ergebnis: Du hörst ein wenig zu früh auf, dich umzudrehen und deine ganze Bewegung wirkt ein wenig ruckhaft und wie abgeschnitten...
    Jetzt bleibt nur noch die Frage ob du liest was ich schreibe oder verstehst was ich meine :)

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • lesen ja, verstehen glaube auch ja ;)


    ist eine sehr gute begründung was du da sagst.


    ich hatte bis jetzt immer angenommen die abgehackten bewegungen kämen von integrierten rechner. der kennt ja, auch im jahre 2060 im prinzip nur 0 und 1, sprich muskel bewegen sich oda nich.
    wenn der rechner merkt das die bewegung zuende ist beendet er sie, eben abrupter als der mensch es tun würde.


    aber ich lasse mich da gern von was anderem überzeugen
    im bosonderen von jemand der mehr ahnung von bio hat als ich, gut das sis jetzt nich so schwer ;)


    Teddy-K

  • Die Verstärkten Reflexe sind doch permanent aktiv, oder?
    IMO gewöhnt sich das Gehirn daran, dass der Input schneller als sonst ankommt, und damit sind Reflexe wie bei einem Reflexbooster ausgeschlossen.







    (Vom SGG: VR bringen wenig und haben deswegen keine Nebenwirkung)

  • Flexbooster ohne Trigger sind das auch. Das macht sie ja grad so unangenehm.


    Kann aber auch sein, dass es eben am Rechner liegt. Ähnlich wie bei Talentsofts: du denkst nur noch, was du jetzt gern machen würdest und führst keine Aktionen mehr aus. Oder du denkst in einer Sprache und auf dem Weg zu deinem Mund wird sie zu einer anderen.
    Verstärkte Reflexe sind IMO ähnlich wie ein Memobooster zu besagten Talentleitungen (nein, ich meine nicht PG sondern) relativ natürlich, sie verbessern also bloß und ersetzen nicht. Booster überbrücken dir dein System und verwenden ihr eigenes, dass du noch viel schlechter unterdrücken kannst. Deren Leitung zu deinen Reflexen wird besser, dafür deine zu dem Booster/deinen eigenen Reflexen schlechter. Die Verstärkung ist MBW. Es verursacht diesen Anfall, schreibt dir vor, wie du dich normalerweise bewegst (unterdrückt den Anfall) und du darfst Einwände erheben, wenn du dich bewegen willst. Du bist also endgültig auf dem zweiten Platz, was die Kontrolle deines Körpers angeht.



    Das kam nahezu alles aus der Phantasie und dürfte durch kein Regelbuch belegt sein.

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Die Verstärkten Reflexe beschleunigen die Weiterleitung der Informationen im Rückenmark durch eine Vergrößerung der Kapazitäten.


    Das MBW-System übernimmt die Kontrolle über deinen Körper.


    Die Reflexbooster lassen dich reagieren, bevor Du mitbekommen hast, dass etws passiert ist. Sie umgehen dein Gehirn.
    Flexboostern mit Triggern kannst Du sagen, wann Du nicht denken sondern handeln willst.



    Meine Interpretation. Falls mir noch eine bessere Formulierung einfällt, dann meld ich mich wieder. Ist ja schon spät und das Bier noch nicht durchgelaufen.

  • LeDragon


    ich denke nicht das man VR einfach las reflexbooster light bezeichnen kann.
    die wirkungsweise ist bei beiden einfach zu verschieden, also integrierter compi vs. schnellere natürliche datenleitungen ( kanns nicht gut erklären aber spider erklärt das kganz gut ).


    ich denke also aufgrund der komplett anderen wirkungsweise, kann man die nebenwirkungen auch nicht gleichsetzten



    Mfg
    Teddy-K

  • Teddy-K :


    Natürlich unterscheidet sich die Funktionsweise von VR und RB - allerdings ist die Wirkung meiner Ansicht nach gleich:


    RB: Knall -> Computer des RB bekomt vom Gehirn ein "Ducken"-Signal -> superschnelle Computerbefehle an alle Muskeln "zusammenziehen", "Arme hoch" etc. -> Runner duckt sich


    VR: Knall -> Gehirn gibt verschiedene "Ducken"-Signale an verschiedene Nervenbahnen aus -> Befehl über Nervenbahnen des VR an alle Muskeln "zusammenziehen", "Arme hoch" etc. -> Runner duckt sich


    Der Punkt ist: das Gehirn arbeitet langsamer die Befehle ab als der Höchstleistungsrechner (ab 500 kY bekommt man ja auch was) im RB. Bei VR ist das Gehirn der Computer, die Datenbahnen sind verbesserte Nerven. Beim RB sind zusätzlich zum Computer auch die Nervenbahnen durch synthetische Datenleitungen ersetzt.
    Praktisch (nicht regeltechnisch!) könnte man sagen, dass VR + Computer = RB.

  • Und da ist genau der Unterschied.
    Der Reflexbooster umgeht das Gehirn, während die Verstärkten Reflexe die Signale einfach nur schneller weiterleiten. Der Geber von den Befehlen ist immer noch das Gehirn. Dass diese Methode nicht so ergiebig ist, erkennt man an den Boni für die einzelnen Systeme.


    Ich gebe Spielern mit VR keine Nebenwirkungen ala RB.

  • "Charon" schrieb:

    Der Reflexbooster umgeht das Gehirn, während die Verstärkten Reflexe die Signale einfach nur schneller weiterleiten.


    Der RB arbeitet auch nicht ohne Gehirn - sonst könnte man den RB dazu programmieren, nur auf bestimmte Sachen zu reagieren, bzw. nicht zu reagieren. Ich denke, der RB setzt die geplante Reaktionen des Gehirns schneller um - so schnell, das vielfach keine Möglichkeit besteht, die Situation zu überdenken, bzw. zu stoppen/ändern. Das führt dann dazu, dass z.B. ein RB-Vercyberter (z.B. Bodyguard) auf einem Opernball bei einem plötzlichen Knall blitzschnell sich hinter einen Tisch wirft und seine MP zieht - er reagiert reflexartig so schnell, dass das Gehirn nicht die Zeit hat, den Knallgeräusch eine nun geöffnete Sektflasche zu zuordnen und die Aktion "Deckung+Waffe ziehen" zu stoppen.


    Bei VR-Vercyberten ist der Effekt auch da - Befehl = schnelle Ausführung, aber das Gehirn hat einen Tick mehr Zeit - und kann damit z.B. noch "Waffe ziehen" stoppen. (Gibt zwar auch dumme Gesichter, wenn man hinters Büffet hechtet, aber wenigsten rennen nicht alle wegen der MP schreiend weg und der Sicherheitsdienst wird auch nicht alamiert.)


    Bei mir werden VR Stufe X wie ein RB Stufe X-1 behandelt.

  • Ich glaube, man sollte das ganze anders sehen.


    Es geht doch in erster Linie um Reflexe, oder? Reflexe haben mit Denkprozessen wenig zu tun. Deswegen sind es ja Reflexe.
    Wenn man jedesmal nachdenken müßte, was die richtige Handlungsweise in einer kritischen Situation ist, in der man nur ein Lidschlag lang Zeit hat, zu reagieren, dann bräuchte man etwas, daß die Zeit verlangsamt oder das Gehirn zu einem superschnellen Computer macht.
    Aber das ist er ja eigentlich schon. Ein Gehirn leistet unglaubliches. Da kommt kein elektronisches Äquivalent nur annähernd mit. Es muß nur so viele Dinge auf einmal beachten.
    Ein Brot streichen, kauen und schlucken, den Sinneseindruck des Geschmacks zu verarbeiten und - wenn nötig - darauf reagieren, das ist für jeden Hochleistungsrechner ein immenses Problem. Auch in SR.
    Und wir führen diese Handlung praktisch nebenbei aus, während wir gehen, fernsehen, lesen oder Radio hören und auch noch darauf reagieren können.


    Reflexe umgehen das Gehirn aber immer. Jeder, der lange Jahre hindurch eine Sportart, Kampfsport oder sogar Schwertkampf studiert hat, weiß das. Der Körper reagiert auf entsprechende Impulse und Eindrücke, die ihm seine Sinne liefern, ohne vorher das Gehirn um Erlaubnis zu fragen.
    Auf diese WEise kann man seine Reflexe trainieren. Man wird schneller.
    Ok, eigentlich schöpft man nur sein degeneriertes Potential aus.
    Tiere haben unglaubliche Reflexe, zumindest vom Menschen aus betrachtet. Aber sie denken nicht drüber nach. Sie sehen eine Bewegung und reagieren auf gewohnte Weise, die ihnen von ihren Eltern und dem Leben beigebracht wurden und unter Umständen sogar tief im Genpool verankert sind. Sie schnappen nach einer vorbeihuschenden Beute, ducken sich oder fliehen, je nachdem welche Impulse sie bekommen.
    Das führt ja auch oft zu fehlverhalten, daß tödlich enden kann, weil sie an die vom Menschen veränderte Umwelt nicht angepasst sind.
    Menschen sind da ähnlich. Ein Lauter Knall direkt neben ihnen veranlasst sie zu uralten Fluchtreflexen und Reaktionen, die lange ausgeführt wurden, bevor ihr Gehirn die Situation analysieren konnte und sagen kann, ob Deckung besser ist oder alles im grünen Bereich.
    Ein Lauter Knall in der Ferne weckt höchstens einen gelangweilten Blick in die Entsprechende Richtung.
    Die Instinkte stammen aus einer Zeit, wo es noch keine Jagdbomber, Kanonenboote und Interkontinentalraketen gab. Der Mensch hat Reflexe, die selbst seiner Umwelt nicht angepasst sind.


    Was für ein Prozessor der Reflexbooster auch hat, er sollte mit allem mithalten können, was nötig ist. Ich glaube, in den Regeln steht auch geschrieben, daß die abgehackten Bewegungen nicht vom Prozessor kommen, der nur im Binären Bereich Steuerbefehle bearbeitet (Was ich nicht glaube, es gibt schließlich auch andere Möglichkeiten), sondern davon, daß man ständig unter Strom steht und sich entsprechend bewegt.
    Wer jemals mit Adrenalin überflutet war, weiß, wie das ist. Die Welt erscheint einem seltsam langsamer. Es ist nicht wie bei Max Payne, sondern eher so, daß man einen klaren, etwas entrückten Blickpunkt hat.
    In einer solchen Situation pocht einem das Blut in den Schläfen, die Hände zittern und der ganze Körper vibriert. Wenn man dann eine flüchtige Bewegung im Augenwinkel sieht, ist es vorbei. Man dreht sich um, man schlägt zu seite oder springt in Deckung. Je nachdem, wie die eigenen Reflexe trainiert sind. Das Gehirn kommt gar nicht zum Einsatz. Es hat keine Chance. UNd man ist immer noch voll drauf. Die nächste Bewegung, das nächste Geräusch und man reagiert einfach wieder. Ohne Gedanken.
    Der Körper weiß seit Urzeiten, was er zu tun hat. UNd je nachdem, was man in seiner Zeit getan hat, sind die Reflexe kontrollierbarer oder unberechenbarer. Es gibt schreckhafte Kampfsportler, die sind ein ernstes Problem, wenn man sie von hinten erschrickt. Glaubt mir, ich weiß das...
    Ein Reflexbooster bringt einen genau dorthin. Man ist voll auf Adrenalin, die modifizierten Nervenbahnen übermitteln Bewegungsimpulse weit schneller, und alles, was nicht koscher erscheint, kann als Bedrohung ausgelegt werden. Und da die Denkzentrale erst gar nicht informiert wird, reagiert der Rest, wie er es gewohnt ist.
    Wenn der Sammie schlau war, dann hat er sich darauf vorbereitet. Soweit das natürlich möglich ist...


    Die verbesserten Reflexe sind für mich genau das. Verbesserte Reflexe.
    Das was der Mensch von vornherein hat. Nur schneller gemacht, als es für seinen biologischen Bauplan vorgesehen war.
    Er kann Bewegungen besser ausführen, kann schneller zugreifen, eine Waffe ziehen oder zuschlagen.
    Für einen Sportler als Beispiel wäre das ideal, aber anfangs auch furchtbar irritierend. Das Gehirn bringt seinen Teil vielleicht mit ein. Aber es sind nach wie vor Reflexe. Wenn ein Tennisspieler nach einem Ball schlägt und ihn verfehlt, dann helfen ihm die Reflexe. Sie machen ihn schnell genug. Sie helfen ihm in erster Linie, auf die unvorhergesehenen Schläge des Gegners zu reagieren. Er hechtet hin, holt aus und erwischt den Ball, bei dem er früher um Milisekunden zu spät war. Es kann aber auch sein, daß er zu schnell ist, weil er mit seinen so plötzlich neu erworbenen Reflexen nicht zurecht kommt. Im Normalfall trainiert er seine Reflexe und seine Geschwindigkeit. Nach der Behandlung bräuchte er noch mal sehr viel Training, um damit zurecht zu kommen.
    Ich stimme zu, daß verstärkte Reflexe keine solche Nachteile haben sollten wie ein Reflexbooster (erst recht ohne Trigger). Aber sie sollten ein gewisses Training erfordern, oder eine Gewöhnungszeit.
    Natürlich kann man eine Aktion planen. Waffe dem Gegner wegschnappen, sie umdrehen, dem anderen ins Gesicht schlagen und dem dritten damit die Brust wegblasen.
    Alles danach ist ausführen. Der Gegner wird sich wehren, aus Reflex die Waffe schützend vors Gesicht heben, weil er den Angriff des Sammies falsch interpretiert oder vielleicht zuschlagen. Verstärkte Reflexe lassen einen dann natürlich immer noch gut aussehen.
    Ich weiß nicht, wie das bei Reflexboostern aussehen würde, wenn einem die Gene sagen "Er schlägt nach Dir Verteidige Deine Haut!"
    Vielleicht eine Frage der Willenskraft.


    So verstehe ich Reflexe und ihre kybernetischen Modifikationen. Alles, was das Gehirn damit zu tun hat, ist ein Interface zur Interpretation oder ein Steuerelement für Trigger.
    Ich glaube, auch in einigen Regelbüchern werden Reflexe und ihre Cyberware so beschrieben. Im Men & Machine und im Cybertechnologie zum Beispiel.
    Es ist mein Ansatz, wie ich es mir denke. Ich wollte weder dozieren noch hier jemanden korrigieren :-D
    Aber mich würde interessieren, wer diesen Denkansatz versteht und wem er zusagt...

  • Da passt man mal einen Moment lang nicht auf und eine gepflegte Diskussion zweier Personen wird zu einer riesigen Diskussionsrunde.
    Darum liebe ich solche Foren :D


    Sicherlich kommt ein Teil der abgehackten Bewegungen dadurch zu Stande, dass man dauernd angespannt ist und unter Adrenalin und Endorphineinfluß steht.
    Das der Körper das nicht endlos lange ab kann ist wohl klar, es ist wie schon ein weiser Mann sagte (mein Chemielehrer):


    Alles ist schädlich, wenn es nur die passende Dosis hat.


    Aber was ist mit jenen Aktionen, die man eigentlich gar nicht ausführen will, den halb verkümmerten Reaktionen, die schon fast wieder auf der Ebene bewusster Kontrolle ablaufen und nur zum Teil das Gehirn umgehen weil es in langer Arbeit darauf gedrillt wurde, auf eine bestimmte Reaktion in einer bestimmten Weise zu reagieren?
    Diese Reaktionen laufen dann weit schneller ab als der Körper es kennt und führen - sobald die Aktion bewusst wird - zu einer abgehackten Bewegung, quuasi einem nicht ausgeführten Bewegungsansatz.


    Die Art der Bewegungen die ich hier meine sind schwer zu beschreiben, zumindest weiß ich nicht wie ich sie beschreiben sollte. Es sind halb bewusste Reaktionen auf die Umwelt, die "im Hintergrund" der Denkprozesse ablaufen und nur manchmal bewusst werden.
    Ein Beispiel dafür, auch wenn es wohl kaum (oder doch?) von den VR beeinflusst wird ist das Atmen, welches ja im Grunde unterbewusst abläuft, in Momenten in denen man aber nicht damit rechnet und quasi "Rechenkapazität" im bewussten Teil des Gehrins freistheht, plötzlich da ist. Man atmet bewusst...
    Naja, und das ganze jetzt auf kleine Muskelgruppen übertragen und schon sieht man ein paar abgehackte Bewegungen.
    Denn wenn sich plötzlich der Arm schnell bewegt - weil die VR die Reaktion verstärken - wird das Gehrin aufmerksam, erkennt keinen Sinn in der Bewegung und stoppt sie. Alles innerhalb von Sekundenbruchteilen, da ja das Gehirn seine Befehle auch über die erweiterten, schnelleren Nervenbahnen sendet.


    Furimande
    Bist nicht der ienzige, der öfter mal ellenlange Beiträge schreibt, die nachher sowieso kaum einer liest :P

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • oh große riggermaschine, da is man mal 10 std in der schule und dann passiert gleich sowas ;)


    also furimande erklärt das meiner meinung nach ziemlich gut.


    da VR nur die natürlichen reflexe des menschen "schneller" machen, sollte es, mit gewisser gewöhnungszeit, möglich sein sie besser zu kontrolieren und "zu lernen" bzw zu trainieren. so bleiben die reflexe körpereigene reaktionnen, nur halt schneller.


    der booster ersetzt die reaktionen des menschen durch die des rechners. deshalb sollte es schwieriger sein diese reflexe zu kontrollieren oder zu trainieren - das gehirn ist im allgemeinen lernfähiger als ein rechner - so auch die nebenwirkungen, die meiner meinung nach auch, zumindest teilweise aus "abstimmungsschwierigkeiten" zw prozessor und gehrin resultieren


    Teddy-K

  • Furimande :


    Gutes Posting! Der Denkansatz ist - wie wir Schwaben sagen würden " net schlecht" oder auf (hoch)deutsch: sehr gut! :wink:
    Lange Postings sind kein Problem, solange sie sinnvoll und ohne Gelaber sind. (Gegenteil: siehe Postings von A.E.)


    Man kann sicherlich üben, die Reflexe zu kontrollieren. Deswegen fallen VR auch nicht so auf wie RB. Seltsam ist es aber schon, wenn (als Bsp.) dir etwas runterfällt und >zack< greift dein Gegenüber blitzschnell und fängt es auf - als habe er nur darauf gewartet. Dieses "als habe er es erwartet" ist ja die Wirkung von natürlichen, schnellen Reflexen oder VR.


    Bei RB ist das eben extrem verstärkt - und kann ohne Trigger nicht deaktiviert werden. Ein Sam kann mit VR sicherlich problemlos und absolut unauffällig herumlaufen, solange er sich bewusst "entspannt" und so die Reflexe kontrolliert. Mit RB ist das nicht möglich - der Computer entspannt NIE - man muss sich ständig darauf konzentriert ihn zu bremsen.

  • Kennst Du den Film "Ronin"?


    Robert De Niro, testet den angeblichen Computerspezialisten, indem er eine Tasse fallen lässt, die sein Gegenüber blitzschnell und ohne Probleme auffängt. Er wollte seine Reflexe testen, insbesondere darauf, ob sie trainiert sind. So wußte er, der Typ wurde in weit mehr geschult als dem Umgang mit Computern...


    ...Nochmal zu den Reflexboostern. Ich sehe dieses ständig-auf-draht-sein bei dem RB nach wie vor nicht als Problem des Computerchips. Ich denke, das hat seine Gründe darin, daß der Körper in den "snort!"-Modus gebracht wird. Von der Cyberware, zugegeben. Aber soweit ich mich erinnere, werden bei diesem Stück Modifikation nicht nur die Nervenbahnen verändert, sondern auch die Adrenalindrüsen.
    Unter Adrenalin zu stehen ist eine ganz üble Sache. Die Sinne sind geschärft und aufs äußerste gespannt. Man nimmt viele Dinge viel zu klar wahr, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein und der ganze Körper zittert und ist bereit. Als wäre man eben tüchtig erschreckt worden.
    In einer Atmosphäre, die so dick ist das Eisen schwimmen könnte, kann das zu unangenehmen Komplikationen führen.
    Es ist also der Körper, der so aufgepuscht ist und nicht der Chip im Kopf.
    Das Move-by-Wire-System macht das, meiner Meinung und Erinnerung nach aber nicht der RB.
    So habe ich das von den Regeln her in Erinnerung und so stelle ich mir das vor.
    Berichtigt mich, wenn ich völlig falschen Denkansätzen unterliege oder die Regeln mal wieder nicht genau gelesen habe :-)