[IP] Badetag

  • [1]


    Die Sonne brennt durch den diesigen Dunstschleier der Hannover schon seit über eine Woche unter erdrückend schwüler Hitze und stickiger, von Abgasen erfüllten Luft erdrückt. Jetzt, kurz nach Mittag, lässt sich kaum eine Gestalt auf der Straße blicken. Ein Teil der Bevölkerung verkriecht sich unter Brücken, Büschen und billigen Wellblechdächern und wartet auf die Nacht um ihre ganz eigenen Arbeit nachzugehen während der Großteil die angenehme Kühle von klimatisierten Büros und Wohnungen genießt, heißen Cappucchino oder kühle Longdrinks schlürft.


    "Harry's", ein heruntergekommenes französisches Café im nicht minder herunter gekommenen Stadtteil Linden-Süd der Allianzhauptstadt, bietet nur wenig Zuflucht vor Hitze und Smog. Lediglich drei altersschwache Deckenventilatoren bemühen sich den abgestandenen Zigarettengeruch vom Vortag gleichmässig im Raum zu verteilen. Harry d'Etagnieau, der Besitzer des Café, versucht seiner zwanzig Jahre alten Kaffeemaschine vier Expressos zu entlocken und flucht sie in regelmässigen Abständen quer durch alle europäischen Sprachen an - bis auf Französisch, welches er seiner Aussage nach zwar fließend als Muttersprache beherrscht aber wie die Pest meidet. Ein einziges Mal habt ihr ihn ein einziges Wort Französisch sprechen gehört. "Merde!" war es was er mit derartiger Überzeugung und Inbrunst während eines Telefongespräches von sich gegeben hatte dass man meinte die Luft würde sich blau färben.


    Gestern noch habt ihr die Gelegenheit genutzt beim "Rock am Maschsee" die erfolgreiche Erledigung eures Kurierauftrages bei lauter Musik und billigem Alkohol zu feiern, heute bereut ihr es. Ob Menge, Qualität oder die Mischung der von euch konsumierten Getränke daran Schuld ist wisst ihr nicht, aber ihr habt einen Kater, den man schon eher als Werwolf bezeichnen könnte - und "Harry's" ist der einzige Laden den ihr kennt der um diese Uhrzeit bereits ein paar echt gute, sauer eingelegte Heringe serviert um genau so einen Kater das Fürchten zu lehren. Allein, der Kaffee wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Harry rühmt sich einen genießbaren Kaffee zu produzieren von dem er hoch und heilig verspricht keine Spuren von Soja und Erdnüssen zu enthalten - aber angesichts der Tatsache dass er beim Fluchen inzwischen bei Moldawisch angekommen ist lässt eure Hoffnungen auf einen seiner berühmten "Auftaucher" schwinden.


    Kaffee und Salzheringe sind allerdings nicht der einzige Grund warum ihr euch hier rumtreibt. Das Harry's ist zwar weder ein angesagter Szeneclub noch eine berüchtigte Orkkneipe - aber vielleicht ist genau das der Grund warum Leute eures Schlages sich hierher verirren um Arbeit zu finden. Ein Schmidt mit Krawatte, Anzug und Aktenkoffer verirrt sich nur selten hierher. Dafür suchen hier Leute nach arbeitswilligen Helfern die bei den offiziellen Stellen keine Hilfe mehr erwarten können. Hierher kommt nicht wer den neuesten Prototypen einer hochgeheimen neuen Waffe... erm... besorgt haben möchte - sondern jemand der nach einem letzten Strohhalm bei der Suche nach seiner verschwundenen Tochter sucht nachdem die Polizei die Vermisstenanzeige unter P abgelegt hat. Hierher kommt nicht wer einen genialen Wissenschaftler... erm...anheuern möchte sondern jemand der unkonventionelle Hilfe gegen geldgierige Architekten sucht die ihm das Haus unter den Füßen abreißen und einen neuen Einkaufspark errichten wollen.


    Hierher kommt jemand... nun... jemand wie die Frau die das Café gerade betritt.

  • [1a]
    Clemenz


    Es war definitiv zu früh und trotzdem er angestrengt nachdachte kam er einfach nicht drauf: warum war er noch gleich so früh aufgestanden?
    Er nahm einen Schluck Kaffee und schielte zum Hering hinüber. Eigentlich mochte er Fisch, doch heute war sich sein Magen sicher, nichts zu sich nehmen zu wollen. Das der Kaffee drin blieb sah der Ork als ein Wunder an.


    Er war in der Nacht irgendwie in sein Bett gekommen, hatte es sogar geschafft sich halbwegs zu entkleiden und war dann sofort eingeschlafen. Irgendwann erwachte er dann aus einem bestimmten Grund, aber er konnte sich nicht erinnern.


    Ohne sich zu waschen, oder auch nur in den Spiegel zu schauen beschloss er damals einfach die Wohnung zu verlassen. Auch der gegen ALLES protestierende Magen war ein Grund dafür gewesen. Schon lange hatte er sich dieses Teil einbauen lassen wollen, dass die Gifte besser aus seinem Körper schmeißt, aber als Doc Schneider ihm dann das gute Stück auf dem Papier präsentierte und er der horenden Summe gewahr wurde die er dafür hätte ausgeben müßen, überlegte er es sich schnell anders.


    Naja nun war er erstmal hier, zu Fuss. Die Panzerjacke übergeworfen und überhaupt schien er oft in seinen Klamotten zu schlafen. Das runde Gesicht, unrasiert und stopplig, zeigte sich so gar nicht wie sonst immer lustig, sondern eher zerknautscht. Die kurzgehaltenen braunen Haare auf dem Kopf, auf dessen Mitte sich langsam aber immer deutlicher eine kahle Stelle andeutete, hatten ebenfalls weder Kam noch Wasser gesehen.


    Seit nunmehr 60 Sekunden hatte er das Glas der toten Fische im Visier. Nocheinmal holte er tief Luft und griff dann entschlossen hinein, um den gefangenen Hering sofort im Mund verschwinden zu lassen, weniger gekaut und mehr geschluckt.

    *Scheint ja doch wieder zu gehen*
    war das erste Urteil, doch Clemenz wusste, warum er sich seinen Platz in der Nähe der Toiletten gesucht hatte...
    *DRECK!*
    Im Vollsprint raste der Ork mit beiden Händen vor dem sonst recht eindrucksvollen Kiefer auf die Herrenklos, bevor er sich über einer Schüssel lautstark übergab.
    Wieder zu sich UND an einem Waschbecken angekommen, schaute er in einen der völlig verkrusteten Spiegel und begann breit zu grinsen. Nun wusste er wieder was ihn geweckt hatte: Irgendwer über oder unter ihm hatte letzte Nacht den selben Fehler begangen und sich die ganze Sache nochmal ohne Hemmungen durch den Kopf gehen lassen, und das weibliche Gezeter,das danach einsetzte, lies darauf schliessen, dass dieser Jemand es NICHT ins Badezimmer geschafft hatte ...


    Über diese Erkenntnis grienend, wusch sich der ehemalige Guhljäger und gelernte Schlosser diverse Speisereste aus dem Gesicht und von der Jacke, um dann halbwegs frisch und fröhlich wieder an seinen angestammten Platz zurückzukehren.

    Ich bin ein Stein.


    SL Fe

    SL Operation: Goliath

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  • [1b]
    zwar unrasiert und halbherzig gewaschen aber mit, wie immer, freundlich gut gelauntem gesichtsausdruck betrat er das cafe. doch sein leerer blick und das der sonst so gespraechige mensch seid erscheinen nicht mal ein "guten morgen" ueber die lippen brachte strafen sein auftreten luegen. die ganz zeit schon sass er da und schaute stumm auf die gesalzenen fische.
    .oO(was mach ich hier eigentlich? ich koennte noch in meinem bett liegen, zwei drei kopfschmerztabletten mit bier runter spuehlen... warum zum teufel eigendlich bier? das ich so viel davon trinken musste, bin doch nun wirklich langsam alt genug um zu wissen was man...hat er den fisch gerade ohne zu kauen? igit! sowas am fruehen morja, das hast du jetzt davon.)
    in sich hinein laechelnd lehnte er sich zurueck und sah dem ork hinterher, dann traf sein blick abermals das glas heringe. .oO(das sogar grinsen wehtut...)


    als clemenz wieder an seinem stuhl kam schaute benni nicht einmal auf, gedankenverloren stierte er weiter auf die salzheringe.

  • [1c]
    Clemenz


    Natürlich hatte der massive Ork das Stieren des Menschen auf den Fisch bemerkt:


    Ich würds mir an deiner Stelle nochmal überlegen, die Dinger hauen schneller durch als einem lieb ist.


    gab er Benni breit lächelnd seine eben gemachte Erfahrung etwas lauter als beabsichtigt weiter.
    Was genau er damit meinte, war ihm selber nicht ganz klar, denn eigentlich gings ihm wesentlich besser nach der Aktion gerade.


    *Eindeutig zweideutig* schoss es ihm durch den Kopf.

    Ich bin ein Stein.


    SL Fe

    SL Operation: Goliath

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  • [1d]
    John


    Die letzte Nacht war für ihn erst kurz vorbei.


    oO(Shit. Ein Bier war wohl schlecht.)


    Bei dem Anblick wie der Ork den Fisch runterwürgte musste John trocken schlucken.


    oO(Nö. So ein Dreckteil drück ich mir nicht rein. Bleibe ich lieber bei meinen Kippen.)


    Der Norm tastete seine Jacke ab und holte seine Zigarettenbox raus und steckte sich eine an.


    Und gut gespühlt?
    warf er dem Ork zu als dieser vom Klo zurück kam.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

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  • [1e]


    Logan


    grinste Clemenz zurück, um sich kurz danach dabei zu ertappen, wie auch er nach seinen Luckys greifen wollte.

    *Verdammter Dreck! Und dabei willst dus dir doch abgewöhnen.*


    Die Schachtel halb draußen, schaute er nochmal rüber zum Fisch, dann zu Harry, um die Smoker in letzter Sekunde wieder in der tasche verschwinden zu lassen.


    Hey Harry er sprach den Namen betont deutsch kannste uns Pfefferminzteetruppe mal nen entsprechenden Kräutertee servieren, bitte?

    strahlte er den Gastgeber frech an. Es würde wohl noch ne Weile dauern, bis er wieder was festes zu sich nehmen konnte und die Jungs sahen ebenfalls so aus, als könnten sie nen bissel Flüßigkeit vertragen ...

  • [2]
    "Ah mais, bien sûr, Monsieur. Isch 'abe da noch Thé die Sauge avec banane. Klingt schlimmer als es schmeckt. Die Banane überdeckt den bitteren Geschmack von die Kräuter und die Kräuter beruhigen Magen" sagt er während er mit dem Kopf unter der Bartheke verschwindet um in seinen Schränkchen zu suchen.


    Die Frau, deren Betreten der Bar ihr in eurem allgemeinen Unwohlsein nicht wahrgenommen habt steht noch immer innen vor der Tür und umklammert einen großen, langen Regenschirm krampfhaft mit beiden Händen. Sowohl schwarzes, langes Kleid als auch Regenschirm haltet ihr nicht unbedingt als die sinnvollste Kleidung für einen Tag wie heute.

  • [2a]


    Copper wachte mit einem leichten Kater auf und verfluchte sich innerlich das er noch keinen Entgiftungszauber gelernt hatte, damit wären solche feucht-fröhlichen Eskapaden an der Bettkante vorrüber, anstatt den folgenden Tag zu verderben.


    Er trottete an seinen Kühlschrank und trank einen Soy-Eiskaffee, bevor er unter die Dusche sprang und frische Klamotten anzog.


    Bei einem Blick in den Spiegel, dachte Copper daran sich mal ein neues Styling zulegen zu können, wischte den Gedanken aber zur Seite als er auf die Uhr sah, gelte sich seine kurzen Haare nach oben und verließ das Bad.


    Er warf seinen Mantel über und nahm Helm und Schlüssel für sein Bike mit in den Keller wo seine Geländemaschiene stand.


    Am Harry's angekommen stellt er seine Maschine in Sichtweite ab, beschwört kurz einen Watcher in Form eines grünen Schleimballs und befiehlt diesem sich zu melden wenn jemand das Motorrad anfasst.


    Dann betritt er den Laden.


    Moin Leute, habt ihr auch so scheisse geschlafen wie ich? Ich bekomme von meinen Stiefeln ja manchmal Kopfschmerzen... immer wenn morgens aufwache und sie noch an habe, habe ich mörder-Kopfweh...


    Mit einem Lächeln auf den Lippen setzt er sich zu den anderen, wirft einen angewiederten Blick auf den Fisch und bestellt statt dessen das obligatorische Kontra-Bier.


    Als Copper die Frau an der Tür sieht, lässt er seinen Blick kurz auf die astrale Ebene schweifen und sieht sie sich etwas genauer an.

  • [2b]


    Clemenz


    Als Chopper den Laden betritt, nimmt der Ork auch das erstemal die Frau am Eingang war.


    Morgen.


    *Cooles Outfit.* fährt es ihm durch den Kopf.


    Auf die "kopfschmerzenweilinStiefelngeschlafenFrage" reagiert er nicht, zum einen weil er sie nicht versteht, zum anderen weil er, bis zum Aufstehen ausgezeichnet geschlafen hatte.


    Stattdessen wendet er sich wieder an den Typen hinter der Bar.


    Ja, sowas meint ich. Schön awek Banane. Hauptsache der Magen kommt wieder in Ordnung.

  • benni schaute kurz auf und zeigte dem franzosen mir einer handbewegung an sein dargebotenes schongetraenk probieren zu wollen.
    als chopper sich dazu setzt bekommt er selbiges zur begruessung, dabei bemerkt der fuellige mann die dame in der tuer und hat ein neues objekt zum anstarren.

  • [2d]


    John


    John nahm nun auch die Frau an der Tür war. Im AR-Modus checkte er ihr Profil.


    Bei dem Krätertee nickte er nur, schlimmer konnte der Morgen eh nicht mehr werden.


    Er nickte sowohl Chopper als auch der Frau zur Begrüßung zu.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [3]


    John und Copper werfen jeweils einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Blick auf die Frau. Während John enttäuscht feststellt dass sie ihr Kommlink anscheinend ausgestellt hat - für diese Gegend und Etablissements dieser Art nicht unbedingt ungewöhnlich - hat Copper etwas mehr Glück. Obwohl sich sein Kopf dabei anfühlt als hätten ein paar Hexen einen großen Geistertanz darin durchgeführt wirft er mit astraler Sicht einen Blick auf die Aura der Frau - und zuckt fast zurück. Während die Aura eines Metamenschen ein gesundes blau-grün ausstrahl (sofern Farben bei einer Sinneswahrnehmung die nichts mit Licht zu tun hat überhaupt Sinn machen) hat ihre an mehreren Stellen eitergelbe Flecken, die ganze Aura hat dazu noch einen braun-roten Schimmer. Cyberware hinterlässt schwarze und graue in der Aura die eine gewisse Kühle und Negation von Leben ausstrahlen - dies hier ist genau das Gegenteil. Unbremstes, wildes Leben ohne Organisation, dabei sich selbst zu verschlingen, gemischt mit einer schwachen Dosis toxischer Substanzen.


    Die Frau scheint einen Entschluss zu fassen und geht zu Harry an die Bar hinüber. Sie nutzt den Regenschirm dabei als Gehstock, ihr Gang ist zittrig und langsam. An der Bar angekommen wischt sie sich zu strähnen verklebte Haare aus dem Gesicht und schiebt Harry einen zerknitterten Zettel rüber. Er nimmt ihn mit hochgezogenen Augenbrauen entgegen, klappt ihn auf, lässt, während ein Lächeln seine Mundwinkel umspielt, einige Plastik-ECU-Münzen unter dem Tresen verschwinden und liest den Zettel. Er nickt mehrmals, wechselt mir ihr noch ein paar gemurmelte Worte und wendet sich dann wieder dem Tee zu.


    Vier durchsichtige Teegläser, für jeden einen abgepackten Keks, Zuckerdose, Milchkännchen, eine noch fast grüne Zwergzitrone und Messer, dann das Tablett auf einer Hand balanciert kommt er zu euch rüber. Mit gekonnter Übung stellt er vor jedem von euch das Teeglas ab, arrangiert Löffel und Keks auf der Untertasse und stellt dann die restlichen Sachen in die Mitte des Tisches. Mit ordentlichem Haarschnitt und neuer Kleidung könnte er sicher problemlos eine gut bezahlte Stelle in einem der Nobelrestaurants in der Nordstadt kriegen.


    "Isch 'offe der Thé ist nach Ihrem Geschmack, Monsieurs. Ah, die Madame an der Théke lässt anfragen ob Sie sisch zu Ihnen setzen dürfte. Sie scheint l'emploi für eusch zu 'aben, Arbeit.," meint er mit ausdrucksloser Mine. Ihr wisst noch immer nicht ob er wirklich diesen starken französischen Akzent hat, mit fehlenden H's und dem stark im Rachen gerolltem R oder ob das von ihm nur gespielt wird.

  • [3a]

    Ja Dankeschön Harry
    sagend nimmt Clemenz den Tee weiter zu sich und beschnüffelt ihn erstmal. Als er zu keinem schlechten Ergebnis zu kommen scheint, probiert er ihn sogar. Das der Tee noch wahrhaft temperaturbelastet ist, stört ihn dabei weniger.


    *Arbeit um diese Uhrzeit und mit eigentlich leerem Magen? Von einer Frau mit Schirm?*


    etwas stirnrunzelnd schaut er bei seinem nächsten Schlürfen, wobei er weder Tasse noch Ellenbogen vom Tisch entfernt, zu Benni, ganz so als solle er das entscheiden.

  • [3b]


    John


    Die Enttäuschung über das nicht zugängliche Profil der Dame ließ er sich nicht anmerken.


    Merci, Harry


    Der Tee war ihm noch nicht ganz geheuer also wartet John erst mal wie Clemenz auf den Aufguß reagiert.


    Er sendete mit einem geistigen Befehl eine Nachricht an seine Leidensgenossen.
    <<< Seit ihr in der Verfassung ein Vorstellungsgespräch, das sicher auch eine Lohnverhandelung beinhalten wird durch zuziehen??? >>>

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [3c}


    "Na klaro" antwortet Copper auf die Frage die er mit einem Blick auf sein piependes Kommlink ließt.


    Mit einem Griff zur dampfenden Tasse kippt er den Inhalt in einem Zug herunter und kippt einen Schluck Bier hinter her.

  • [3d]


    benni nickte dem franzosen dankend zu und tunkte sogleich den keks in das heisse getraenk. als er sich clemenz blick gewahr wurde ging sein griff wie automatisch ans piepende kommlink. er las kurz, pruefte die konsistenz des kekses mit dem loeffel und liess das nunmehr aufgeweichte gebaeck in seinem rachen verschwinden.
    tja, dann wollen wir mal. nickte er seinen kollegen leise zu. und schlurfte seinen blick wieder auf die dame gerichtet den ersten vorsichtigen schluck.

  • [3e]


    Etwas verwirrt hatte der Ork geschaut, als auf einmal alle zwei Kommlinks gleichzeitig Alarm gaben und die beiden Jungs darauf hin seltsame Sachen sagten. Er selbst hatte seins, mal wieder, zu Hause vergessen, aber daran hatter er sich schon längst gewöhnt.
    So schloss Clemenz aus den Reaktionen, dass Benni gleich die Dame in Schwarz rüber an ihren Tisch holen würde.
    Der Tee bekam ihm recht gut und so langsam verspührte er leichten Hunger, außerdem saß man gleich sowieso in geselliger Runde, sodass er aufstand, an den Tresen ging und bei Harry eine Packung Erdnüße bestellte, um sich danach wieder zu setzten und sich des Tees zu widtmen.

  • [3f]


    Na dann mal los
    mit diesen Worten schenkte John nun dem Tee scheinbar wieder seine volle Aufmerksamkeit. Während er einen guten Schluck aus der Tasse zu sich nahm liefen in seinem verdrateten Kopf mehrere Vorgänge in Gedankengeschwindigkeit ab: Zoom auf die Dame, Fotoaufnahme von dem Gesicht und Beginn mit dem Auslesen der biometrichen Daten.


    Mit einem kräftigen Zug an seiner Kippe nickte er erst dem Franzosen und dann der Dame zu.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • [4]


    Harry hatte die gruppeninterne Kommunikation nicht mitbekommen und gedacht, Coppers "Na klaro" wäre für ihn als Antwort auf seine Frage bestimmt gewesen. Er geht zur Theke zurückt und deutet der Frau dass sie an euren Tisch gehen soll. Anscheinend hatte sie nicht mit damit gerechnet dass ihr gleich als Arbeitssuchende verfügbar wäret. Sie kommt mit sichtlich nervösem Blick und Gang zu eurem Tisch herrüber. Einen Moment bleibt sie unschlüssig hinter dem Stuhl stehen, dann setzt sie sich mit einer gehetzten Bewegung hin, Schirm zwischen den Knien eingeklemmt, die Handtasche wie zur Abwehr böser Geister auf dem Schoß mit beiden Armen umklammert.


    Ihr nutzt die Gelegenheit sie aus der Nähe zu mustern. Sie scheint vielleicht mitte Dreißig zu sein, hat blond gefärbtes Haar was, der Farbe am Haaransatz nach zu urteilen, ursprünglich dunkelbraun war. Ihr Gesicht war wohl mal recht hübsch, besitzt jetzt aber Falten auf der Stirn, an den Augen- und Mundrändern wie ihr es bei einer eher doppelt so alten Frau erwartet hättet. Sie hat dunkle Augenringe und eine käsige Gesichtsfarbe. Trotz Hitze und ihrem langen, schwarzen Kleid scheint sie nur wenig zu schwitzen, lediglich die Haare auf der Stirn sind zu Strähnen verklebt. Ihr würdet sie momentan von Auftreten und Kleidung in der gehobenen Mittelschicht einordnen.


    Sie schaut euch der Reihe nach an, scheint euch irgendwo in ihrem Kopf in einer Schublade einordnen zu wollen. Während ihr euch schweigend gegenüber sitzt, darauf wartend dass jeweils die andere Partei das Wort ergreift bringt Harry die bestellten Erdnüsse, eingeschweist, auf einem Tablett und stellt der Frau noch eine halbliterflasche Wasser samt Glas hin.


    "Ah, könnten die 'erren vielleischt ein paar Minuten einen Blick auf den Gastraum werfen? Isch muss kurz in die Keller nach der Klimaanlage zu schauen. Sie scheint noch immer nischt zu ge'en." sagt er, verbeugt sich leicht und verlässt, ohne auf eure Antwort zu warten, den Raum. Nicht dass es im Harry's jemals etwas wie eine Klimaanlage gegeben hätte, von ein paar ehemals kippbaren, jetzt festgerosteten Dachfenstern abgesehen.


    Nachdem er in der Küchentür verschwunden ist scheint die Frau ihren Mut gesammelt zu haben und spricht euch an. "Der Wirt hat gesagt Sie suchen Arbeit. Ich suche einen Racheengel," sagt sie mit zitternder Stimme während sich ihre Augen röten.

  • [4a]


    Das war sein Stichwort und mit einem Na aber klaro Harry. materialisert sich der Ork faktisch hinter der Bar, hatte eine aufgesetzt finstere Mine an den Tag gelegt und beäugt gespielt misstrauisch jeden in nun seiner Bar.


    Das bevorstehende Verhandlunggespräch hatte er schon gedanklich an Benni weitergegeben, schliesslich hatte dieser es beim letzten Mal in seinen Augen auch gut gemacht.

    Ich bin ein Stein.


    SL Fe

    SL Operation: Goliath

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