SR 4 - Treibstoff

  • Wenn mein Unternehmen zu angeschlagen wäre, um Rohstoff zu kaufen, würde ich das auch eher als "zu hohe Rohstoffkosten" bezeichnen als als "zu geringe Kassenlage". Man findet auch andere Links, die das genaue Gegenteil behaupten (Module würden billiger) oder von stagneirenden Preisen sprechen. Wie generell beim Thema regenerative Energien rechnen hier viele, wie sie wollen, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen.


    Generell sind die Argumente "Technologie X verbraucht Rohstoffe/Land/andere Ressourcen" als Gegenargument jedoch mit großer Vorsicht zu genießen. Jede Technologie verbraucht irgendwelche Art von Ressourcen. Jede Technologie hat ihre Nachteile, und auf die, die mit einem Schlag alle Probleme löst, warten wir immer noch. Wenn wir aber jeden Schritt in diese Richtung ablehnen, werden wir ewig warten. Bzw so lange, bis die Lichter ausgehen.


    Energieerzeugung ist eine der wichtigsten Fragen, denen wir uns irgendwann stellen müssen. Aber man kommt nicht weiter, wenn man eine Technik per se als Wahnsinn bezeichnet, nur weil sie auch Nachteile hat. Damit bleibt alles nur beim alten Zustand, nämlich dass auf sehr ineffiziente Art sehr begrenzte Rohstoffe den Großteil unserer Energieversorgung ausmachen. Den müsste man dann konsequenterweise als den größten Wahnsinn überhaupt bezeichnen.


    Wie Du dir ein Zwischenlager vorstellen musst? Sehr simpel. Eine Halle, in der Castorbehälter stehen und darauf warten, dass der Menschheit eine Idee kommt, was man mit ihnen machen kann. So sehen in etwa die drei großen Zwischenlager aus, die die BRD hat (das erwähnte Greifswald und Gorleben sowie Arhaus. Daneben gibt's noch (auf dem Papier wenigstens) in jedem AKW ein Zwischenlager, die entweder genauso aussehen oder wo unter Wasser gelagert wird.
    Und dort landet auch der hochradioaktive Abfall (IIRC habe ich dazu mal die Zahl von 500 t/Jahr gehört). Bzw das, was davon nach der iederaufbereitung noch übrig ist. (Allerdings wird IIRC seit 2005 nicht mehr aufbereitet.)

  • Blubbels :


    "Blubbels" schrieb:

    Da muss ich dir auch rechtgeben Serrax, ich bin selbst ein großer befürworter der Photovoltaik und Windtechnik, nur beides wird häufig noch schön gerechnet um es den Leuten kurzfristig schmackhaft zu machen, im endeffekt macht es aber trotzdem Sinn.


    Ich ebenso. Und trotzdem bin ich für die zügigere Realisierung des ITER-Fusionsforschungsreaktors. :)


    "Blubbels" schrieb:

    Aber der hoher Siliciumpries führt durchaus schon zu Enpässen:


    Wie Eusebius schon schreibt, hängt das im Falle von Conergy wohl eher mit dessen "Beinahe-Insolvenz" zusammen - verursacht durch extrem aggressives Wachstum.


    "Blubbels" schrieb:

    Dünnschichtzellen sind im Augenblick schon garnicht schlecht, aber wesentlich interressanter wird die Photovoltaik bei der Verwendung von Kunststoffen statt Silicium, Kuststoffe sind nämlich ungleich billiger und leichter zu verarbeiten.


    Offen gesagt, bin ich kein großer Freund von Dünnschichtzellen. Denen wird zwar die Zukunft gehören, aber momentan halte ich sie für eine schlechte wirtschaftliche Investition. Der Wirkungsgrad ist gering (d.h. hoher Platzbedarf) und er sinkt auch noch ziemlich schnell (afaik: -10%/anno).


    Allerdings gibt es auch andere Alternativen:


    Solarthermische Kraftwerke mit Parabolrinnen, oder "Turm"-Kraftwerke. Allerdings taugen die nur in wirklich sonnenreichen Regionen, da sie sehr auf direkte Sonnenstrahlung angewiesen sind. Dafür kommen sie mit konventioneller Technik aus und können die erzeugte Hitze sogar relativ leicht für die Nacht speichern.


    "Blubbels" schrieb:

    Hinzu kommt das man schon heute damit regelrecht Aussenwände und Fenster Tapezieren kann. Nur an der Energieausbeute muss sich noch einiges verbessern, was aber möglich ist, da bin ich auch mal optimistisch.


    Imho wird es sicher irgendwann so eine Fotovoltaik-Farbe geben. Allerdings dominiert imho die nächsten 20 Jahre die Silizium-Technik.


    Aber das wäre gar nicht tragisch - immerhin könnte man den Strombedarf Deutschlands alleine über die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Hausdächern decken.


    "Blubbels" schrieb:

    Was die Produktion von Solarzellen in Deutschland/ Japan angeht, hab ich nochmal etwas nachgelesen:


    Der Link geht leider nicht. Darüber hinaus ist afaik Sharp der weltgrößte Hersteller - der in den kommenden 2 Jahren die Produktion um 50% steigern will. Laut Wikipedia halten die Japaner 36%, die Deutschen 20% an der Weltproduktion. Dabei werden 50% aller Solarzellen in Deutschland installiert. 8)


    "Blubbels" schrieb:

    Wen man von Anlagen ausgeht die wirklich große Mengen regenerativer Energie erzeugen sollen, eignen sich eigendlich kombinierte Wind/Solarparks langfristig sehr gut, weil sich so der hohe Flächenbedarf der Solaranlagen und der große Abstand der zwischen Windrädern bestehen muss zu einem guten Kompromiss zusammenfinden.


    Nein, das denke ich nicht. Der Platzbedarf von Solarkraftwerken ist wirklich GROSS. Viel mehr, als man zwischen ein paar WKAs installieren könnte. Darüber hinaus sind in Deutschland die nördlichen, windreichen Regionen nicht besonders toll in Bezug auf die Sonnentage. Für Fotovoltaik bietet sich v.a. Süddeutschland an, für Windkraft Norddeutschland und für Geothermie der Rheingraben.


    "Blubbels" schrieb:

    Im Shadowrun stellt sich die Frage eh nicht, da es gut funktionierende Fusionskraftwerke gibt braucht man Solarenergie höchstens wenn man mal nicht im Sprawl ist und abgelegen wohnt etc.... aber da muss man natürlich erstmal ein friedliches Plätzchen finden.


    Naja, Fotovoltaik soll in SR ca. 50% Wirkungsgrad haben. Da reicht dann auch das bisschen Licht, was durch den Smog kommt... aber in Seattle kommt da wohl eh nicht viel durch. :wink:


    Aber das zentrale Problem bei SR ist die Stromverteilung. In die Stromleitungen muß man sehr viel investieren, auch zum Unterhalten der Infrastruktur. Daher ist vielleicht eine hocheffizienter Brennstoffzelle im Keller in SR sinnvoller - die produziert dann meist sogar noch sauberes Trinkwasser.


    "Blubbels" schrieb:

    Und was muss man sich genau unter einem "Zwischenlager" z.B. in Gorleben vorstellen, d.h. wo ist der Hochradioaktive Atommüll zwischengelagert?


    Wie Eusebius schon schreibt - Halle mit Castor-Behälter drin. Früher gabs viele "Abklingbecken", aber das soll laut Wikipedia etwas außer Mode gekommen sein.


    cu

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • "Blubbels" schrieb:

    Dünnschichtzellen sind im Augenblick schon garnicht schlecht, aber wesentlich interressanter wird die Photovoltaik bei der Verwendung von Kunststoffen statt Silicium, Kuststoffe sind nämlich ungleich billiger und leichter zu verarbeiten.


    "Serrax" schrieb:


    Offen gesagt, bin ich kein großer Freund von Dünnschichtzellen. Denen wird zwar die Zukunft gehören, aber momentan halte ich sie für eine schlechte wirtschaftliche Investition. Der Wirkungsgrad ist gering (d.h. hoher Platzbedarf) und er sinkt auch noch ziemlich schnell (afaik: -10%/anno).


    Dünnschichtzellen sind auch nur der Versuch den Siliziumverbrauch so weit wie möglich zu verringern, darunter leidet die Langlebigleit und Ausbeute aber es ist immer noch Sinnvoller als weiter von großen mengen Silizium abhängig zu sein.



    "Blubbels" schrieb:

    Hinzu kommt das man schon heute damit regelrecht Aussenwände und Fenster Tapezieren kann. Nur an der Energieausbeute muss sich noch einiges verbessern, was aber möglich ist, da bin ich auch mal optimistisch.


    "Serrax" schrieb:


    Imho wird es sicher irgendwann so eine Fotovoltaik-Farbe geben. Allerdings dominiert imho die nächsten 20 Jahre die Silizium-Technik.


    Für die nächsten 10 Jahre bestimmt, dannach kann schon wieder vieles anders aussehen. Aber mit derartigen Kunststoffolien kann man z.B. gut Fenster überziehen und so zusätzliche Fläche kostengünstig nutzen.


    btw: ich finde die Möglichkeiten von Stromleitenden Kunststoffen auch sehr interessant, es ist heute schon technisch möglich was vor einigen Jahren nur in der Werbung ging:
    Auf der eigenen Plastikkreditkarte Fernseh schauen. :P



    "Blubbels" schrieb:

    Was die Produktion von Solarzellen in Deutschland/ Japan angeht, hab ich nochmal etwas nachgelesen:


    Der Link geht leider nicht. Darüber hinaus ist afaik Sharp der weltgrößte Hersteller - der in den kommenden 2 Jahren die Produktion um 50% steigern will. Laut Wikipedia halten die Japaner 36%, die Deutschen 20% an der Weltproduktion. Dabei werden 50% aller Solarzellen in Deutschland installiert. 8)


    der link sollte funktionieren:
    http://www.solarserver.de/news/news-8410.html


    Es ging mir aber vor allem darum zu verdeutlichen das Deutschland nicht nur einen beträchtlichen Teil der Produktion von Solarzellen ausmacht, sondern das Deutschland ebend durch die staatliche Förderung der Hauptabnehmer von Solarzellen weltweit ist. Und das obwohl es in anderen sonnenreicheren Regionen der Erde wirtschaftlicher wäre. Das führt dazu das man zwar gerne die Solartechnik in sonnenreiche und/oder weitläufige Entwicklungsländer bringen würde, das wird durch die hohe Nachfrage aus Deutschland aber zur Zeit sehr erschwert.

  • Unwahrscheinlich, dass in Entwicklungsländern das nötige Kapital vorhanden wäre. Wir müssen also keine Angst haben, armen Ureinwohnern die Solarmodule wegzuschnappen. Die Technologie ist im Gegenteil erst dadurch verfügbar und erschwinglich geworden, dass Länder - hauptsächlich Deutschland - sie fördern.

  • Gerade habe ich auf spiegel-online in einem [url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543769,00.html]Artikel[/url] gelesen, daß die Chinesen mit 28% Weltmarktanteil (D: 20%) nunmehr auf Platz eins sind.


    :?


    Obwohl ich den massiven Ausbau der Solarenergie befürworte - das Aufpäppeln der chinesischen Konkurrenz hatte ich da eigentlich nicht im Sinn. :?


    cu

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • [IMG:http://www.mobile-familienmaga…s_img/0000117791_0001.jpg]


    Na ja ich würd sagen die Entwicklungsländer begnügen sich erstmal damit


    Sonst würd ich mal anmerken das Öl niocht einfach Plötzlich ausgeht, sondern eher als quatratische Funktion angesehen werden kann, noch sind wir auf dem aufsteigenden Ast... ich will gar nicht wissen wie schnell die Preissteigen wenn der Zenit mal überschritten ist.


    Was mir aber mehr sorgen bereitet sind so pseudo Umweltschutzprogramme wie des Erdgas als Treibstoff, das eigentlich Kohlenwasserstoffe durch Kohlenwasserstoffe ersetzt und dabei wird schon seit Jahren Benzin aufbereitet (cracken), ist ja nicht unbedingt schlecht wenn ein bischen weniger Abgase emittiert werden, aber dass das dann in der Werbung so hinstellen als wäres die Zukunftslösung finde ich nicht gut. Shell.com