Shadowrun-Romane

  • "Bambus" schrieb:

    der letzte roman der mir sehr gut gefallen hat war "digitaler albtraum".


    Mal ganz ehrlich... Bin ich der einzige, der vom Shadowtalk in dem Buch das Kotzen kriegt? Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie ist der ST so strunz-dämlich und aufgesetzt, das gibts ja nicht. Dagegen ist ja Clockwork im Emergence die reinste Hochburg der Vernunft, obwohl da schon voll versagt wurde, da damals nur blödsinnige Stammtisch-Parolen zu hören waren.
    Dass die Nachrichtenmeldungen in dem Buch dann auch noch so klingen, als wären sie von nem Grenzdebilden verfasst worden, der nicht so recht wußte, was er zu erreichen sucht, stört dann da nur noch am Rande...


    Edit: Der Inhalt ist auch ziemlich doof, imho. Extrem übertrieben und dann noch zur Hälfte falsch.

  • So, hier mal meine kurze Kritik (aka "Verriß") zu Digitaler Albtraum... Was für 'n Sch...


    Kurz gesagt: Der Roman ist, wie so viele deutsche Shadowrunbücher, purer Mist.


    Ausführlicher gesagt hat es der Autor (wie so viele vor ihm) nicht geschafft, eine interessante Geschichte abzuliefern ohne gleich ins bombastische abzudriften (und selbst damit wurde es nicht interessant). Der Plot ist vollkommen übertrieben und natürlich schreckt der Autor nichtmal davor zurück, einen Faktor, der in SR4 offiziell als "unbekannt" gilt, nach seinem Gusto aufzulösen (zu seinen Gunsten muß man sagen, dass er es nur als Theorie seiner Charaktere einführt, aber widersprochen wird dem nie). Auch scheint der Autor sich nicht wirklich sicher zu sein, wann sein Roman nun spielen soll - außer einigen Anspielungen auf den Crash '64 (wobei hier die ganze - extrem geheime - Hintergrundgeschichte mal flott auf 2 Seiten aufgeklärt wird, wobei der Autor es allerdings noch schafft, selbst hier dumme Fehler einzubauen) und die Erwähnung von WiFi könnte man sich genauso gut im Jahr 2050 befinden, sowenig wirkt der Roman "aktuell", was durch die Verwendung eher veralteter Begriffe und dem Verzicht auf modernere (z.B. Cyberterminals statt Comlinks) noch unterstützt wird. Dass der Autor aus irgendeinem fragwürdigen Grund glaubt (und seinen Lesern verkaufen will), dass die neuen KIs sich nicht über einen längeren Prozess offenbaren (wie im Emergence gezeigt), sondern spontan zu tausenden plötzlich alle gemeinsam nen großen Auftritt hinlegen (weil Renraku ein "Tarnfilterprogramm" eingebaut hatten, ah ja) - und dass irgendwelche idiotischen Schrotplatzbesitzer-Orks Stunden später darüber natürlich toll informiert sind und Vergleiche zwischen den Fähigkeiten von DEUS und den neuen KIs ziehen können, stört da das allgemeine Bullshit-Level nicht mehr wirklich, das ist dann längst durch die Decke gebrochen...
    Dass der Autor es dann noch nötig hat, Richtung Ende des Romans plötzlich völlig neue Elemente einzubringen, anstatt den Plot klar zu Ende zu führen, macht den Roman nur noch schlechter. Ich habe mir da wirklich gedacht, den Schund wegzuwerfen, so sehr las sich das nach "Oje, ich brauche noch 50 Seiten, da muß noch irgendwas rein". Warum der große Agent sich auf Schrottplätzen rumtreibt, anstatt einfach den wichtigen Leuten Bescheid zu sagen, wird wohl auch ewig das Geheimnis des Autors bleiben - genauso wie die Frage, warum der tolle Agent seinen persönlichen Albtraum-NSC nicht einfach abknallt, anstatt sie bewußtlos rumliegen zu lassen, so dass sie pünktlich gegen Ende des Romans wieder Ärger machen darf.


    Fazit: Selbst wenn man die vielen Fehler des Romans ignoriert, bietet er nichts interessantes (insb. weil dann nicht mehr viel bleibt). Er ist ein klassicher Beleg für den Sinn der Regel "Romane sind keine Regelwerke" (insbesondere deutsche) - die Autoren haben einfach häufig wenig Ahnung und noch weniger Gefühl für die Welt. Scheinbar hat der Autor irgendwelche Zusammenfassungen gelesen, diverse Details ignoriert, andere falsch verstanden und sie in einen wirren Brei verwandelt, der mit der Welt von Shadowrun im Jahre 2070 nur am Rande was zu tun haben könnte. Jeder, der sich von diesem Roman einige Anregungen verspricht, wie er sich die Welt vorstellen kann, wird bitter enttäuscht werden, selbst die Darstellung der Technomancer ist mit den Worten "blödsinnig" ausreichend beschrieben.


  • Alles in allem: Bullshit³ - der Autor klaut halt diverse Plots (schlecht) und bringt als Eigenleistung dafür haufenweise Blödsinn rein

  • Protagonisten...



    Ok, das sind so die Protagonisten. Sie stolpern eher so durch die Story anstatt da wirklich viel zu machen.

  • Heh... ich hab das Buch vor einer Klasse von Buchhändlern präsentiert.


    Selten so viele Gesichter mit einem deutlichen WTF im Gesicht gesehen. War aber cool, ich habe dann das 4er GRW präsentiert. :twisted:

    Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...


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