ECM vs. ECCM oder wie Ärgere ich einen Rigger...

  • Tja, da ich soviel Zeit habe, und Regeln erfinden mich so schön entspannt, hier mal mein Vorschlag für die Handhabung von ECM und ECCM.

    Wie also arbeiten ECM und ECCM gegeneinander?
    Das ECM System erzeugt also zufällige Störsignale auf zufällig basierten Frequenzen. Die Algorithmen für die Erzeugung von Störsignalen selbst sind zu komplex, um sie innerhalb allzu kurzer Zeit zu entschlüsseln. Man beachte, daß die Störsignale beliebig sein können (und müssen).
    Dagegen ist der Algorithmus, der die Frequenzen auswählt, weitaus einfacher zu überlisten, denn selbst ein starker Sender kann nur eine begrenzte Zahl an Frequenzen zeitgleich belegen. Andere Frequenzen bleiben unbeinflußt. Natürlich wird das Problem der Bandbreite berücksichtig, also wird ein rotierendes Verfahren eingesetzt. Und genau da setzt ECCM an. Es hört alle Frequenzen ab, bis es schließlich ein Muster entdeckt hat, indem die Frequenzen ausgewählt werden, und sendet Signale schließlich in die "Nulllücken", die Stellen also, die zumindest temporär unbeinflußt bleiben.

    Pauschal erzeugt ECM (also ohne Gegenmaßnahme) einen +ECM Modifikator auf alle Proben mit gestörten Geräten (Sofern sie aktiv sind).

    Würfeln sie mit der ECCM Stufe gegen die ECM Stufe. Für jeden Erfolg wird ein Punkt der Störstrahlung aufgehoben. Das ECCM hat pro Runde einen Versuch. Die Erfolge werden jeweils aufaddiert, so daß nach einiger Zeit das ECM vollständig überwunden sein dürfte.
    Eine Neuinitialisierung des ECM ist möglich, und nimmt (Stufe)Runden in Anspruch.
    Teilen sie den Grundzeitraum durch die Erfolge einer Elektronik (4) Probe. Fällt kein Erfolg, wird die Zeit verdoppelt. Alle ECM Systeme führen eine automatische Neuinitialisierung alle (3W6*2-Stufe) Minuten durch, wenn sie unbeaufsichtigt bleiben. Die Initalisierung dauert (Stufe*2)Runden.
    Nach dieser Neuinitialisierung wird ein neuer Algorithmus genutzt, so daß das ECCM mit seiner Arbeit von vorne beginnen muß.

  • Generell findet die Kommunikation immer zwischen mehreren Sende/Empfängern statt (Ach nee...).
    Daher gilt für die Qualität der Übertragung immer das SCHLECHTESTE Ergebnis aus dem Sender/Empfängerpaar.
    Es kann jedoch folgende Regel vereinbart werden: Systeme können aneinander gebunden werden, so daß sie sich gegenseitig ihre Entstörungsfortschritte melden (und zwar bevor das Signal wieder unterbrochen bzw. gestört wird) können. Dann gilt der jeweils günstigste Modifikator.

    Für akustische Kommunikation benutzen sie die Mindestwurftabelle für Kommunikation, und addieren sie die halbe ECM Stufe. Bei vertrauten Stimmen können sie außerdem noch einen -1 Modifikator als Bonus verteilen. ECM kann zwar extreme Folgen haben, aber die menschliche Intuition und das Verständnis sind dem technischen nun einmal überlegen. Beachten sie, daß nicht mit Intelligenz (=Wahrnehmung) sondern mit der Sprachfertigkeitsstufe gewürfelt werden muß.

    Es ist möglich, ECM und ECCM parallel laufen zu lassen, ohne sich dabei selbst zu behindern.
    Dafür ist lediglich eine Elektronik(4) Probe erforderlich, der Grundzeitraum ist die addierte ECM und ECCM Stufe in Runden.
    Beachten sie, daß eine Neuinitialisierung des ECM auch eine Neuinitialisierung des ECCMs erfodert, und damit die Systeme wieder gekoppelt werden müssen. Möchten sie die Systeme dauerhaft koppeln, so ist das möglich, vorausgesetzt, die beiden Systeme befinden sich am gleichen Gerät oder Fahrzeug, und haben somit einen ungestörten Kommunikationsverkehr.
    Hierfür ist eine Computer(4) Probe erfoderlich. Der Grundzeitraum ist die addierte Stufe des ECM und des ECCM in Stunden.

    Es ist auch immer möglich, einige Frequenzen dauerhaft aus dem Störbereich auszuschließen, dies bedeutet aber einen Mindestwurfmodifikator von -1 auf die ECCM Probe pro ausgeschloßene Frequenz.

    Es ist übrigens nicht unüblich, daß Konzerne gekoppelte ECCMs und ECMs einsetzen. Und es ist auch nicht unüblich, daß sie die Systeme über die Matrix kontrollieren, und ein Decker an die entsprechenden Steuerungen und Daten herankommt. Der Rigger kann mittels der Daten entweder eine dauerhafte Nullücke nutzen, oder aber sein ECCM koppeln. Wenn er viel Glück hat, kann er etwaige Neuinitialisierungen bereits im vorraus berücksichtigen, falls z.B. das Protokoll einem festen Schema folgt, und bereits die nächste Störalgorithmen ausgibt.

    Mehrere ECMs können sich gegenseitig unterstützen. Addieren sie zur höchsten Stufe einen Drittel der niedrigsten Stufen (aufrunden). Dies ist der Mindestwurf für die ECCM Probe.

    Für Rigger gilt ferner, daß ein aktives ECM die Initiatve um -1 pro effektiv wirkende Stufe senkt, da die Riggerkontrolle alle Mühe hat, die Daten für den Rigger aufzubereiten.
    Drohnen können ihre Sensorstufe als ECCM nutzen, zusätzliche ECCM Systeme erhöhen die Würfelzahl um ihre Stufe.
    Erleidet der Rigger bei seinen Funkkontakt zu einer Drohne einen Modifikator von +8 oder höher, so hat er den Kontakt VOLLSTÄNDIG verloren. Ist er in die Drohne direkt eingeriggt, so kann er einen Auswurfschock erleiden. Außerdem kann die Drohne zeitweise verrückt spielen.
    Würfeln sie 1W6. Zeigt der Würfel keine 1, so fährt die Drohne sich soweit herunter, daß sie für sich und andere keine direkte Gefahr mehr darstellt. Schwebedrohnen bleiben an ihrem Position, Fahrzeugdrohnen deaktivieren ihren Antrieb.
    Zeigt der Würfel eine 1, so kann es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen: Die Drohne kann sich in den Verteidigungsmodus versetzen, und andere Ziele angreifen, oder aber eine Schwebedrohne deaktiviert spontan ihren Antrieb und stürzt ab. (Machen sie eine Schadenswiderstandsprobe gegen (Höhe in Metern)/4 S - externe Halterungen erleiden möglicherweise mehr Schaden.) Der SL kann etwas angemessenes aus der üblichen Gemeinheitenliste auswählen.

    Und jetzt das übliche:
    Spieler tötet mich, SLs küsst mich (nein, ist nicht ernst gemeint, NEIN, NEIN! AAAAAAAAH - IGITT) ;)

  • Selbstgespräche oder Schizophrenie? *g*

    Ich schreibe auf jeden Fall eine Zusammenfassung.

    Hört doch eh keiner zu. Die Riggern erholen sich gerade von ihren Auswurfsschocks, nach denen ich ihren SLs diese Regeln zugemailt habe ;)

    Aber, na gut, Zusammenfassung:

    ECM bedeutet +Stufe Modifikator auf alle Proben mit gestörten Geräten, maximal +8. Darüber: Kein Kontakt möglich (Gefahr von Auswurfsschocks etc.)

    ECCM würfelt mit Stufe gegen ECM: Jeder Erfolg negiert einen +1 Modifikator.
    Probe wird jede Runde wiederholt, Erfolge addiert, bis 0 erreicht ist.

    ECM reinitialisierbar, d.h., das Spiel geht von vorne los. ABER: Reinitiatlisation dauert (Stufe*2) Runden. Mit Techniker (=Elektronikexperte) weniger...

    Alle Klarheiten beseitigt?

  • Also im Rigger2 hat das alles noch etwas anders funktioniert (und ich glaub so isses auch im Grundregelbuch gedacht, korrigiert mich wenn ich falsch liege)

    ECM: Damit kann ein Fahrzeug verhindern, geortet zu werden, indem es die gegnerischen Sensoren stört

    ECCM: Erlaubt ein exakteres Peilen des Gegners obwohl dieser ECM einsetzt.

    Is aber alles nur dann interresant, wenn man Sensor Enhanced Gunnery einsetzt. So auf "Target Locked - Missile Armed" und so.
    Das ein Rigger die Funksignale des Gegnerischen Riggers stört, geht auch - ist aber weit komplizierter (und erfordert heftigsten Einsatz der Skill Electronic Warfare). Kann sogar so weit gehen, das der Rigger die gesamten gegnerischen Drohnen übernimmt (schwer, aber nicht unmöglich)

  • Oh man, wann kann endlich der Decker in ein gegnerisches Cyberdeck eindringen und die Proggies klauen??

    TC

  • Vector: Wahrscheinlich stimmt das. Aber ich habe ja auch frei erfundene Regeln präsentiert ;)

    TheClone: Weiß nicht, aber schon mal überlegt, ob Du als Decker vielleicht mal ein Riggerdeck übernehmen könntest, oder besser noch, ob Du ein Otaku übernehmen kannst, indem Du Dich in seine Datenbuchse einstöpselst. ;)
    Was für ein Host ist ein gehirn? ;)

  • Alberto: leider würde das Gehirn zu komplex erscheinen, so dass kein decker es kapieren würde; aber zu der Tatsache, dass man systeme übernehmen kann: hat in einer eurer gruppen schon einmal einer ein GSS-sys(konzernsicherheit) übernommen? müßte jedenfalls ziemlich über für die konnis sein wenn ALLE systeme plötzlich gegen sie arbeiten und sie wegen ihrer eigenen brillianten technik den runnern den sieg ermöglichen ;) gut ist auch dass hier decker mitwirken können

  • deshalb hab ich ja auch die Quelle angegeben :)
    GSS: Geschlossenes Simsinn-System; ermöglicht einem ausgebildeten Sicherheitsrigger ein Sicherheitssystem zu "fahren" wie ein fahrzeug, d.h. er kann seine Sensoren (die der Hausüberwachung) zum aufspüren der Runner nutzen, die anderen Systeme steuern z.B. Selbstschußanlagen und Dronen; während er also passiv merkt wo ihr euch aufhaltet kann er aktiv gegenmaßnahmen einleiten :( ziemlich übel...

  • Ist aber nur logisch, daß sowas entwickelt wurde. Bei einem Rechner, der das Sicherheitssystem steuert, findet sich meistens ein Weg, das Elektronengehirn irgendwie zu überlisten oder auszumanövrieren. (Wenn der Sicherheitschef ein Cretin war, hängt das Ding noch an der Matrix und kann von außerhalb abgeschaltet respektive übernommen werden.)

    Einen Rigger, der ein CSS bedient, muß man erst killen, betäuben oder sonstwie dazu "überreden", daß er bitte die Griffel (oder die Großhirnrinde) von dieser Drohne lassen soll, die grade dabei ist, den netten Troll von nebenan in Hackfleisch zu verwandeln. Und da diese Sicherheitsrigger meistens in irgendwelchen gesicherten (sic!) Stationen sitzen, in die man auf reguläre Art und Weise so gut wie nicht rein kommt, hat man bei einem Kon, der ein GSS einsetzt, ein hochinteressantes Problem.

    Falcon
    hat selber schon GS-Systeme geriggt und war gleichzeitig erstaunt und erschreckt über die Komplexität des GSS' einer großen Konfiliale.

  • Hat auch keiner behauptet, daß Rigger keine Fehler machen. Aber in einen Rigger kann sich kein Decker einhacken und dessen Gehirn umpolen. Dafür braucht man andere Druckmittel. Wäre ja auch schade, wenn sich JEDES Problem im Leben über die Matrix lösen ließe, oder?

    Falcon
    Decker-Rigger-Kombination und stolz drauf.

  • Man kann ihn im Matrixkampf schlagen und seinen Host übernehmen, oder?

    ...the alianated assassin (ebenfalls Decker-Rigger) strikes again

  • In welchem Matrixkampf? Wenn der Rigger an einem GSS hängt, mußt Du Dich an die "Ich-bin-Boß-im-Schloß"-Konsole setzen, damit Du auf die interne Matrix des GSS zugreifen kannst. Meistens gibt's davon nur eine einzige. Und an der sitzt, wie gesagt, der Sicherheitsrigger. Diese Konsolen befinden sich in der Sicherheitszentrale des Gebäudes/Gebäudekomplexes. Und da reinzukommen ist, wenn es sich um einen recht heftigen Kon handelt, schwieriger, als in Fort Knox einzubrechen.

    Wenn der Sicherheits-Host, welcher die Drohnen, Türen, Magschlösser, Selbstschußanlagen und weiß Hirnfried was noch alles steuert, an der Matrix hängt, und sei es auch nur die Firmenmatrix des Gebäudes, ist es kein GSS. Und um nichts anderes als das GSS (= Geschlossenes Sicherheitssystem) ging's doch.

    Also nix mit Matrixk(r)ampf und Host übernehmen. :) Das GSS wurde zu keinem anderen Zweck entwickelt, als es Deckern unmöglich zu machen, auf Sicherheitseinrichtungen wie die oben genannten zuzugreifen. Wer ein GSS übernehmen will hat keine (und ich meine wirklich keine!!) andere Möglichkeit, als den Rigger an der Konsole auszuknocken und sich dann dort, an der gleichen Konsole, selbst einzustöpseln.

    Gottlob sind GS-Systeme sehr teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, so daß sich das nur wirklich gut betuchte Kons leisten können. Bei allen anderen Sicherheitssystemen gibt's meistens irgendwo in der Firmenmatrix eine SPU, die für die Sicherheitssysteme zuständig ist. Und die kann man, da gebe ich Dir recht, Princess, plätten, sobald man am ICE vorbei ist.

    Der Sicherheitsrigger aber, der in seinem GSS sitzt wie eine Spinne im Netz, ist vor Matrixangriffen so sicher wie in Abraham's Schoß.

    Falcon

  • Nicht 100%. Es gibt auch für Decker Umwandlungssysteme, die die für die Matrix programmierten Systeme auf das Sicherheitsprotokoll eines GSS umschalten lassen. Aber der Decker ist dann nie so gut wie der Rigger.
    Und es gibt die Möglichkeit, über entsprechende Leitungen an das GSS ranzukommen, auch außerhalb der Sicherheitszentrale. Aber dennoch wird jeder Rigger in der Zentrale große Vorteile haben.

    Ein GSS ist aber für mich ein echtes Problem für die Decker von Spielerseite. Immerhin ist dies immer noch eine der wenigen Decking Situationen, in denen die Runner nicht nur zugucken können!
    Und dementsprechend weiß ich nicht, ob man es als Spielleiter nicht doch vermeiden sollte.
    Sonst machen Decker nämlich noch weniger Spaß.

  • Und einzelne Drohnen und Systeme {besonders die Funkgesteuerten} können von einem ensprechend equippten Rigger durchaus übernommen werden - beim ganzen System erweist es sich allerdings als schwieriger... grundsätzlich kann man in eine GSS genauso reinkommen wie in eine konventionelles System: über angeschlossene Systeme (nur dsa hier wohl weniger Kaffeemaschinen dranhängen...)