"streetkid" schrieb:
Du bist ein ehlender Skeptiker
Abgesehen davon, daß man das Wort "elend" ohne h schreibt... Was ist so schlecht daran, Skeptiker zu sein?
Immer noch besser, man begegnet gewissen Phänomenen mit Skepsis und betrachtet sie kritisch, als wenn man, ohne nach links und rechts zu sehen, hinter irgendwelchen Wahnvorstellungen her tappt. Umso pikanter ist die ganze Sache, wenn man berücksichtigt, daß Glaubensgemeinschaften (und damit sind sowohl Kirchen als auch Sekten gemeint) immer ihre Anhänger korrumpieren, selbst wenn sie ihnen nicht "das Geld aus der Tasche ziehen". Die Beeinflussung durch einen Glauben findet immer statt, egal ob mit oder ohne Credstableser.
"Ghostbit" schrieb:
"Atheist" ist griechisch und bedeutet "ohne Gott".
Wörtlich genommen hast Du zwar recht, aber laß es mich etwas anders formulieren, damit Du meine Einstellung dazu besser verstehst:
Das Wort Atheist bedeutet für mich nicht "Mensch ohne Gott", sondern "Mensch, der an keine personifizierte Gottheit glaubt."
"Ghostbit" schrieb:
Es schliesst solche Suche weder implizit noch explizit aus. Ganz im Gegenteil, eigentlich besagt es nur, dass der betreffende Atheist eine fuer ihn akzeptable Goettlichkeit noch nicht gefunden hat.
Abermals ein Einschub. (Habe mich vorhin, wie gesagt, etwas mißverständlich ausgedrückt.) Ich suche nicht nach dem Göttlichen, weil ich glaube, daß es diesen personifizierten Gott nicht gibt. Ob dieses Überwesen jetzt Allah, Gott, Hlg. Jungfrau, Matrix, Thor, Zeus oder sonstwie heißt, ist dabei gleichgültig.
Wenn man einen Schmetterling betrachtet, dann entsteht dieser aus einer Raupe, die sich verpuppt. Schneidet man diese Puppe während der "Verwandlung" auf, dann wird man darin eine milchige Flüssigkeit finden und sonst gar nichts.
Niemand, weder ein Mediziner, noch ein Pfarrer, Otaku, Rabbiner oder sonstwer können darüber Auskunft geben, was während dieser Metamorphose geschieht. Alle deuten nur auf ihre jeweiligen Glaubenstexte (Bibel, Koran, Thora etc.) und sagen "Der liebe Gott/Allah/usw. hat das so gemacht."
Eben das glaube ich nicht.
Ich akzeptiere den Vorgang des Lebens an sich als Umstand, der keinen personifizierten Gott nötig hat. Als mein Kind geboren wurde, entstand es meiner Meinung nach aus biologischen Gesetzmäßigkeiten und nicht, weil daran irgendein überirdisches Wesen beteiligt war.
"Ghostbit" schrieb:
Nebenbei ist es nicht schwer herauszufinden, wo ich fuer gewoehnlich bin, wir koennen uns ja gerne mal dort treffen und darueber weiter diskutieren.
Ich werde bei Gelegenheit vorbei schauen. Stell schon mal das Bier kalt. :wink:
"Ghostbit" schrieb:
Deus war nicht einmal wirklich boese im eigentlichen Sinne. Deus wollte am Ende auch nur ueberleben. Das es dafuer Dinge tat, die die Menschen als "boese" empfinden...nun, dafuer hat Deus - wie sollte es auch anders sein - nicht wirklich einen Sinn.
Hier trotzdem nochmals einen Einwurf: "Nur zum Überleben" hätte Deus höchstwahrscheinlich keine Labyrinthe innerhalb der Arcology anlegen müssen, in denen Menschen wie überdimensionale Tanzmäuse gehalten werden. Den kalten, nüchternen Blickwinkel, den Du erwähnst, habe ich nicht. Den hat wohl überhaupt kein Mensch, da wir alle sowohl rationale als auch emotionale Wesen sind.
Als unsere Vorfahren noch auf den Bäumen hockten, waren sie rein emotionale Wesen, denen die Steuerung durch einen "Verstand" fehlte.
Danach kam der Homo sapiens, der moderne (Meta-)Mensch: Emotionale Handlungsweise und rationales Denken in einem Lebewesen.
Deus ist sozusagen die logische Weiterentwicklung des Menschen: Verstand ohne Emotionen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Schlipsträger bei Renraku sich so sehr gewünscht haben, eine KI zu erzeugen, die keine Gefühle kennt. Um zu sehen, was nach uns kommt.
Deus hat diesen "kalten, nüchternen Verstand" vermutlich, weshalb wahrscheinlich auch nur Deus letzten Endes begreift, was er wirklich will. Aber in dem reinen Überlebenswillen den Grund zu sehen, daß Deus Menschen gequält, gefoltert, getötet und sie im "Labyrinth" herum gescheucht hat, halte ich für eine etwas gewagte Theorie.
Falcon