"Purgatory" schrieb:
Aber wann ist in diesem "Mehr" denn nun genug enthalten, dass man nicht immernoch sagt, es hat nicht genug "unrelevante" Ausrüstung?
Ganz genau da liegt ja der Hund begraben, und eine perfekte Lösung wird man dafür auch niemals finden können. Ich ganz privat bin allerdings der Ansicht "kann auch ein bisschen mehr sein".
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Es ist daher wohl wichtiger den Spielern ein Gefühl für die Beschaffenheit einer Welt zu geben, als alle Konsumgüter aufzulisten. Gerade für sowas sind Romane gut, eben kein Regelmaterial sondern "Flairmaterial" (netter Kunstausdruck, was ).
Ja. Ja, natürlich. Aber genau wie Romane Flairmaterial liefern können das auch die eigentlichen Rollenspielprodukte (die ja keineswegs zu 100% aus Regeln bestehen). Und genauu wie Romane eine Möglichkeit darstellen ein Gefühl für die Beschaffenheit einer Welt zu vermitteln, so kann auch ein guter Querschnitt durch die in dieser Welt erhältlichen Konsumgüter das seinige dazu beitragen. Generisches Fast Food versus McHughs ist der Unterschied den eine x-beliebige - und damit latent farb- und leblose - Cyberpunkwelt von Shadowrun trennt.
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Dabei muss eine RPG-Gruppe einfach auch Freiheiten haben und halt solche Cyberware/Bioware selber mal designen.
Vollkommen richtig. Ich möchte mich hier auch gar nicht gegen solche Eigenentwicklungen aussprechen. Sie dürfen meiner Meinung nach allerdings auch nicht als Ausreden für "Lücken" im offiziellen Hintergrund herhalten.
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Natürlich gibt es da jetzt die Entgegnung, dass etwas, das nicht offiziell ist, von anderen Gruppen (namentlich auf Kons) nicht akzeptiert wird. Aber seien wir mal ehrlich, wenn man etwas designt hat, das bloss style und nicht PG ist, wird niemand (mit dem ich spielen würde) etwas dagegen haben.
Mir geht es dabei nicht so sehr um Akzeptanz einzelner Ideen als vielmehr um ein gemeinsames Bild der Welt.
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Das ist zum Teil natürlich Ansichtssache, aber genau für diese Ausrüstung braucht man Regeln.
Auch das ist richtig. Aber braucht man, beispielsweise, tatsächlich Unmengen an Ausrüstungsgegenständen (namentlich Waffen) mit der gleichen Funktion, die sich in ihren Spielwerten nur minimal unterscheiden?
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Ohne Kunstgriffe kann man dem Magier nichts verwehren, das ein Mundaner hat.
So kunstfertig erscheinen mir diese Griffe gar nicht, wenn man einmal bedenkt, dass das System eben bereits mit Fähigkeiten auf die es nur eingeschränkten Zugang gibt operiert. - Aber Kunstgriff hin oder her, richtig ist natürlich, dass so etwas eine recht grundsätzliche Änderung darstellen würde (einen "tiefen Ansatz" eben ;)).
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Sowie du Ausgestaltung zu verstehen scheinst, stellen aber auch die "Einkaufmöglichkeiten" eines Magiers/Schamanen/KI-Adepten keine Ausgestaltung des Charakters dar.
Da der Charakter sich hier, wenn man von magischer Ausrüstung und Geistern (weshalb ich Skyrocks Fixierung auf Vertraute eigentlich auch recht unglücklich finde) einmal absieht, durchaus selbst verändert, und er eben nicht nur zusätzliche Gegenstände erhält, muss ich widersprechen.
Es ist sozusagen der Unterschied zwischen "er ist der Beste mit einer Pistole" und "er hat die beste Pistole".
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Du meinst vermutlich, dass man bei Charerschaffung auch für Mundane "Gaben" verteilt (Also z.B. die Gabe "Kann Decken"). So dass effektiv ein Spiel von lauter "Begabten" entsteht. Es wäre eine Möglichkeit, alle etwas spezieller zu machen.
Eben, es wäre eine Möglichkeit. Und zwar eine das wahrgenommen Problem anzugehen, von dem ich dachte es sei das Thema, anstatt eben über Sinn und Unsinn von Ausrüstung zu philosophieren.
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Aber mir gefällt sie nicht, da sie effektiv nur den Mundanen zum Nachteil gereicht. Die werden in ihren gangbaren Wegen dann eingeschränkt.
Das käme dann wohl auf die Umsetzung an.
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Das Ganze führt dann zu Klassen und zu D20.
Und weder das eine noch das andere wäre in meinen Augen weiter schrecklich.
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Ich muss einfach mal sagen, dass mir die Aussage von Skyrock, Magier seien auf Grund ihres magischen Spielzeugs und der Möglichkeit, alles was Mundane können, auch zu können, die "besseren" Charaktere, nicht passt/gefällt.
Die "besseren" ganz bestimmt nicht. Womit er aber, alle Werturteile aussen vor, eindeutig recht hat, ist die Feststellung das Erwachten mehr Entwicklungsmöglichkeiten offen stehen.
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Da haben also die Magier die Möglichkeit, einen Vertrauten zu generieren, aber Decker sollen deshalb farbloser sein, weil sie keine KI generieren können? Hätte er mal das Matrix-Quellenbuch gelesen, wüsste er, dass Decker ihre eigene Darstellung der Matrix erzeugen können, dass man das Aussehen einer Utility festlegen kann, dass die ganze Erscheinung vom Decker und nicht der Natur definiert wird. Massig Raum für Persönlichkeitsentfaltung, wenn man mich fragt.
Persönlichkeitsentfaltung ist die eine Sache und eigentlich halte ich Vertraute auch für einen denkbar ungünstigen Punkt um die (regeltechnischen) Entwicklungs"vorteile" von magisch Aktiven aufzuzeigen, wie ich aber früher in der Diskussion schon anmerkte sorgen Vertraute dafür, dass ein interessantes Feld wie die Natur des Lebens, des Bewusstseins, freien Willens, &c. pp. magischen Charakteren zum exklusiven Gebrauch an die Hand gegeben wird.
Sein Zimmer gruselig anstreichen kann jeder. Intelligentes, fühlendes Leben aus dem Nichts erschaffen?
mfG
jdw