Beiträge von Smoothie

    Betsy möchte in der Umgebung des Firmenhauptsitzes gerne wissen, ob der vom Feind beobachtet wird. Irgendwelche rumlungernden Gestalten in stehenden Autos, Ganger oder ähnliches. Kann sie was entdecken?

    Wahrnehmung: Int 5 + Wahrnehmung 4 + Sichtverbesserung 3 `=12 W = absonderliche 6 Erfolge

    Als Betsy die Ergebnisse von Tim bekam seufzte sie erstmal. Na toll. Ein spielsüchtiger Disponent, ein unkontrollierter Jungspund und eine drogensüchtige kaufmänische Leiterin. Hier mußte Betsy allerdings kurz lachen, da sie sich selbst gerade erst heute eine Dosis Psyche eingeschmissen hatte.

    Was soll da noch kommen, ist die Sekretärin seine uneheliche Tochter von der er nix weiß? Gehört West Coast Cargo am Ende einem West Coast Dragon? Und wer ist dieser Mr.Taylor wirklich? Zuviele Filme Betsy beruhigte sie sich. Bleib bei den Fakten. Und mach deine Arbeit.

    Den Rest der Fahrt, überließ sie dem Autopilot das Steuer und dachte über ihre Strategie nach. Sie teilte ihre Erkenntnisse und schrieb ins Teamnetzwerk:

    >>Hey Leute. Ich fahr nochmal los, um mit Taylors Angestellten zu reden. Maulwurfsjagd. Sorry für den Alleingang, aber ihr werdet es nicht rechtzeitig hierrüber schaffen und ich wollte das heute noch erledigen. Oder zumindest damit anfangen. Ich trage mich mit dem Gedanken, den Verdächtigen eine Falle zu stellen. Also allen "vertraulich" etwas von Taylor zu erzählen, das ihre Pläne in Gefahr bringt. Nur halt allen was anderes, so dass man der Reaktion sehen kann, wer geplaudert hat. Es müßte was eindeutiges und bedrohliches sein, dass sie zum handeln zwingt, aber nichts, was sie dazu bringt die Kommlinks zu zerstören oder in der Lagerhalle was blödes zu machen. Ich dachte an folgende Geschichte. Ich erzähle Ihnen vertraulich, dass Taylor indem er einen alten Großen Gefallen eingefordert hat, es geschafft hat, eine Ladung Ersatzkommlinks für Renraku zu besorgen. Diese Lieferung war eigentlich für Portland bestimmt, aber jetzt bekommt sie Taylor und er kann den Renraku Termin also einhalten. Taylor muss wegen des Attentats leider komplett untertauchen. Deswegen muss ich Ihnen die höchst wichtige Aufgabe anvertrauen einer angeheuerten Spedition, die die Auslieferung übernimmt die Lagerhallenlokation zu nennen, wenn diese anruft. Wegen der Gefahren darf absolut niemand! sonst davon wissen.

    Dann nenne ich Ihnen alle unterschiedliche Lagerhallen. Dann müssen wir nur irgendwelche Lagerhallen überwachen und wenn irgendwo jemand von den Gangern oder Runnern dort aufaucht, haben wir unseren Maulwurf. Allerdings müßtet ihr Überwachung für 5 Lagerhäuser vorbereiten. Und zwar einigermaßen schnell. Kriegt ihr das hin? Franklin, du kannst doch fahren, oder? Und was haltet Ihr von dem Plan? Bessere Ideen? Ich bin offen.

    Wie läufts bei euch? Habt ihr ne Überwachung mit Sicht auf die Kommlinks installiert? Schon einen Einbruchsplan geschmiedet? Und eine Sache noch. Ich hab das mit dem Kryptoschlüssel nochmal verifiziert. Es ist in der Tat so, dass der Besitzer des Schlüssels das Lagerhaus als sein Eigentum ausweisen kann. Dann könnte er tatsächlich einfach KE rufen, wenn wir beim Einbruch ertappt werden und hätte dann das Recht auf seiner Seite. Allerdings muss er den Schlüssel wohl erst noch entschlüsseln. Krypto und so. Es ist also anzunehmen, dass ihr Decker da gerade dran sitzt. Und auch, dass der Schlüssel da ist, wo der Decker ist. Also falls euch was auffällt....Passt auf euch auf. <<

    Wie allseits bekannt war, gingen viele Dinge fürchterlich schief, weil Mütter immer wieder vergaßen darauf hinzuweisen, dass man aufpassen solle. Mein Gott ,Betsy, du wirst wirklich bescheuert. Entspricht ganz deinem heutigen Outfit.



    "Auch Ihnen einen Guten Tag Ms. Willing. Wunderbar, dass Sie Bescheid wissen. Gehen wir doch erst mal rein."

    soweit ich das verstehe, soll die Buchung der Nightwitch über Mrs. Smirnow laufen.

    Ihr müßt mich aber auch nur holen, wenn ihr wirklich meine Talente braucht, zum Shopping könnt ihr auch mit dem Taxi fahren.


    Wenn ihr Sonderwünsche habt z.B. irgendwelche Anhänger zum Crittertransport, wäre es vielleicht schlau, das frühzeitig anzusagen, denn sowas zu besorgen dauert natürlich ein bisschen .

    KONDORCHID. Natürlich kannte Betsy diesen Konzern. Naja, Konzern. Das einzige Kartell mit AA Status.

    KONDORCHID. Die offensichtlichste Tarnfirma aller Zeiten. Aber wer braucht schon Tarnung, wenn das FBI einen beschützt?

    KONDORCHID. Ihr größter Fall. Und Ihr tiefster.


    Jetzt wo Betsy das erste mal seit der Schiesserei ein bisschen Zeit für sich hatte, wurde sie von ihren Erinnerungen überflutet. Dann atmete sie mehrere Minuten tief durch und riss sie sich zusammen. Die Chance KondOrchid nochmal ordentlich ans Bein zu pinkeln durfte nicht verpasst werden nur weil sie jetzt hier an flashbackinduziertem Nervenflattern litt. Also stürzte sie sich in die Arbeit.

    Maulswurfsjagden mochte sie schon, seit sie mit ihrem Vater den kleinen Biestern die Lust an ihrem Vorgarten ausgetrieben hatte. Mit einem Arsenal an Sprengstoffen und Kampfgasen für die Ihr Vater, der ebenfalls FBI-Cop war, andere leicht zu mehrjährigen Haftstrafen verknackt hätte.


    Zunächst besorgte Sie sich von Mr. Taylor die Personenstammdaten der 5 Leute, die Bescheid wußten.

    Foto, Adresse, Kommnummer, Familienstand.

    Sie teilte diese Informationen über Scott Masters, Mr. Harper, Mrs. SilverDeer, Ms. Willing und Ms. Tchang mit den anderen im Netzwerk.


    Eine eigene kurze Matrixrecherche zu diesen Personen brachte keine tieferen Erkenntnisse. Also rief sie den einzigen Menschen in Seatle an, der ihr jetzt hilfreich erschien. Timmy, den braven KE Streifenpolizisten, der mit Segway und seinem Riesenköter Fluffy!! als Kontaktbereichsbeamter die Gegend rund um Midway Park patroullierte.

    Betsy hatte ihn recht bald nach ihrer Ankunft in Seatle kennen gelernt, als sie möglichst viele Läden Cafes und Restaurants in der näheren Umgebung ausscoutete, um heimisch zu werden und ihm dabei mehrmals täglich begegnete. Sie hatte ihm 1-2 mal, bei (für ihn) schwierigeren Informationsbeschaffungen geholfen, er dafür schon 2-3 mal Kennzeichen oder Personen für Betsy überprüft.

    "Hey Timmy, du hast es sicherlich gar nicht erwarten können, mal wieder von mir zu hören." Betsy zeigte ihm ein strahlendes Lächeln. " Bei dir alles klar, Fluffy gesund? Ich bräuchte deine Hilfe bei einer Sache. Ich überprüfe für einen verzweifelten Klienten gerade seine Angestellten und einer davon muss Dreck am Stecken haben. Kannst du einfach mal nachschauen, ob einer davon bei euch besser bekannt ist? Dein Nachteil soll es nicht sein, du hättest was gut bei mir. Ausserdem hab ich gerade diesen wundervollen Single-Malt direkt aus Schottland bekommen, den du dringend mal probieren mußt."

    Tatsächlich hatte Betsy eine paar Kisten davon von einer Underground Distillerie in New York besorgt. Der Geschmack war okey und die "Seltenheit" machten den Whisky zu einem beliebten, aber vor allem billigen Bestechungsdauerbrenner.

    "Hey Betsy, schön von Dir zu hören"

    , lächelte das AR-Abbild Timmys in seiner adretten Knight-Errant-Uniform sie breit an.

    "Schottischer Single Malt? Da sind wir aber gespannt. Nicht wahr, Fluffy?"

    Außerhalb des Aufnahmebereichs klopfte er seinem riesigen Diensthund die Flanke.

    "Schick mir Deine Liste. Ich schau sie mir an."

    "Ich schick dir die Liste gleich mal rüber. Wenn ein Bösewicht dabei ist, sag Bescheid. Und wie du dir denken kannst: natürlich ist es ziemlich eilig.... ich wünsch dir noch ne gute Runde." Betsy lächelt ihm unverschämt erfolgsgewiss zum Abschied zu.


    Dann rief sie nochmal bei Taylor an.

    "Guten Tag Herr Taylor, ich bräuchte nochmal kurz ihre Unterstützung. Vielen Dank für die Liste. Ich würde aber gerne mit ihren MitarbeiterInnen persönlich sprechen. Vor allem mit Scott Masters. Sind die Personen alle am Firmenhauptsitz anzutreffen? Und können Sie mich kurz als in ihrem Auftrag handelnd dort ankündigen? .... Für einen sicheren Kommunikationsweg dafür wenden Sie sich bitte an Mr. Raven. Das ist wichtig."

    "Ich dachte mir schon, dass sie sich noch einmal melden, Ms. Bennet", antwortete Mr. Taylor. ... "Ich werde sofort meine Sekretärin Ms. Willing anrufen und sie in der Firma avisieren. Erst nach 18.00 Uhr werden die meisten Mitarbeiter nach Hause gehen." Er holte tief Luft. "Glauben sie, dass Scott etwas mit der Sache zu tun haben kann? Nach dem Tod seines Vaters habe ich ihm eine Aufgabe gegeben, als Junior-Geschäftsführer soll er irgendwann mein Nachfolger werden. Er ist zwar jung, nicht immer pflichtbewußt und etwas ungestüm, aber...", er zuckte ratlos mit den Achseln. "Ich kann es mir nicht vorstellen."

    "Irgendwo muss ich ja anfangen. Momentan ermitteln wir noch in alle Richtungen. Ich melde mich, wenn ich was hab."


    Einer plötzlichen Eingebung folgend machte Betsy noch eine kurze Matrixrecherche über den Tod des alten Masters, Taylors Geschäftspartner und Scotts Vater. Richard Masters starb vor sieben Jahren bei einem Autounfall auf dem Weg nach Vancouver.


    Bis 18 Uhr würde die Scoutingruppe vermutlich nicht am Firmenhaupsitz sein können. Sie würde alleine fahren müssen. Sie nahm sich die Schlüssel für den Americar aus dem Schlüsselsafe und machte sich auf den Weg. Die anderen plante sie von unterwegs zu informieren.

    Marina sah, dass die beiden zurückkamen. Schön, hatten sie nix blödes angestellt da drin.

    "Und nu?"


    Iwan stieg, nachdem die Schuhe und Hose vom Schnee befreit war, ebenfalls ein.

    Er antwortete auf Nightwitch Frage :

    " Das war der langweilige Teil, jetzt wird's eher interessanter. Ich habe von Mac , einem weiteren Teammitglied , einige POI innerhalb Moskaus erhalten bezüglich 'Critter Hot Spots' .

    Ich möchte dort jeweils kurz vorbeifahren und 10 Minuten beobachten. Es ist eine erhöhte Wachsamkeit empfohlen. Besitzt der 'Nosorog' fortschrittliche Sensoren und Bewaffnung ? "

    Leise zu Billy :

    " Bist du bewaffnet ? Bist du verchromt ? "


    "Sowohl als auch."

    Nickt Billy bestätigend, ihre Klamotten sind allerdings ganz und gar nicht dazu gemacht sich mir Crittern anzulegen.

    Kurzerhand geht sie an ihren Koffer und zieht "blank", sie zieht sich also um und streift etwas praktischeres in Form von Lederhose, Wollpulli und leicht gepanzerter Jacke über und tauscht in diesem Atemzug ihre Schockwaffe gegen eine schwere Pistole.

    Ihre Bewegungen sind geschmeidig und offensichtlich 'verchromt' ist sie definitv nicht, vermutlich zielt ihre Ware wohl weniger auf pure Stärke ab.

    "Mit was rechnest du denn?"


    Iwan drehte sich etwas weg um nicht hinzusehen. Er überlegte. Billy ist also verchromt. Das ist gut.

    " Schwer zu erklären. Kann sein, das es umsonst ist..aber Ich könnte mir vorstellen das wir vielleicht was finden. Eine Spur, einen Hinweis zu den Crittern. Und somit zu den Zielen. "


    " Die meisten Critter, die wir in Moskau treffen können, werden dem Nosorog nichts anhaben können.

    Selbstverständlich verfügt er über zahlreiche Sensoren, brauchst du irgendwas bestimmtes?

    Stark bewaffnet ist der Wagen nicht. Das wäre auch nicht klug, bei einem Wagen, der auch in der Innenstadt operiert. Er würde keine einzige Kontrolle überstehen. Allerdings gibt es ein Sicherheitssystem mit Betäubungsgas auf Nahkampfreichweite.

    Zur robusten Absicherung kann ich eine Rotodrohne mit Jagdgewehr in die Luft steigen lassen.

    Die Schießscharten habt ihr ja schon gesehen.

    Falls du eine Stelle länger beobachten willst, könnte ich auch eine Langzeitbeobachtungsdrohne in die Luft bringen. Ich werde ins Fahrzeug springen, dann kann ich die Sensoren besser ansteuern. Ich werde den Feed aber auf die Insassenmonitore legen. Dann könnt ihr auch durch die Sensoren zappen.

    Wonach halten wir den Ausschau?"

    Marina ist längst losgefahren und steuert den nächsten POI an der südlichen Stadtgrenze an.


    Billy nickt, scheint einen Versuch wert zu sein und für eine spontane Aktion ist der Wagen in dem sie sitzen doch super, gut das sie die Nachthexe haben.

    "Okay"

    Vermutlich hätte sie solche Aktionen besser geplant und in Abstimmung mit dem Rest des Teams gemacht, gut zu wissen das er solche Aktionen bringt. Sie wird was sie sehen einfach aufnehmen, dann können sie sich notfalls noch mit den anderen besprechen.

    "Das wissen wir auch erst, wenn wir es sehen" antwortet sie der Nachthexe noch.


    Iwan gibt das Fahrziel vor. Die Zufahrtsstraße durch die Aussenmauer.


    // er will sich 10 Minuten eine Zufahrtstraße ansehen?.... Na gut. Siehe Heizdecken, Omas und 5000 im vorraus.

    Glücklicherweise lag der südlichste "POI" nicht allzu weit weg.

    Da die beiden weder sagten, was genau sie suchten noch eine genaue Bedrohungslage beschreiben konnten, ließ Marina die Drohne erstmal in der Halterung.

    // Hoffentlich gibts gerade keine Polizeikontrolle am POI, darauf kann ich wirklich verzichten. Und hoffentlich steht das "I" nicht für Irrelevance.

    Marina bog auf die große Ausfallstraße ein und näherte sich den Koordinaten.


    Iwan hörte zu, was Nightwitch sagte.

    " So ka. Spasiba. "

    Geduldig wartete er auf die Ankunft an den Koordinaten.

    Fragend schaute er zu Billy . " Beherrscht du auch den Nahkampf ? Oh. Und hast du jetzt einen weiblichen Namen, den Ich für dich wählen kann ?"


    Die Mauer um die Stadt ist tatsächlich ziemlich beeindruckend. Nicht, dass die drei sie noch nicht gesehen hätten, aber direkt davor steht man ja doch selten.

    Locker 20 Meter hoch und auf der Außenseite glatter Plastbeton, sorgt dieses Bollwerk dafür, dass die meisten Critter vor den Toren der Stadt überwintern.

    Die meisten.

    Wie Mackenzie bereits mitgeteilt hat, wissen die Wachmannschaften oft genug nicht, wie man mit streunenden Crittern umzugehen hat, und so bleibt man lieber in seinem Wachhäuschen, als sein klägliches Staatsdienergehalt mit dem Einsatz des Lebens zu verdienen.

    Es herrscht gemäßigter Verkehr. Die vier Spuren je Fahrbahn sind kaum ausgenutzt, und man kann praktisch ohme Einschränkungen direkt ein- und ausfahren. Sofern man eine SIN hat sowie eine AR-sichtbare Maut-Marke, natürlich.

    Diese dient aber primär dazu, Einnahmen durch Besucher zu generieren (und deren Standort zu verfolgen), wer in Moskau registriert ist, der erhält seine Marke mit den Steuern, die er zahlt (ob er wirklich welche zahlt, wird aber üblicherweise nicht kontrolliert). Bei Moskauern reicht somit eine lesbare SIN aus.

    Der Verkehr ist vermutlich ausreichend, um die allermeisten Critter abzuschrecken. Zu dieser Zeit wird hier wahrscheinlich keines der Tiere einzudringen versuchen.


    Billy zuckt abwägend die Schultern, lächelt.

    "Was heißt schon beherrschen, kommt immer auf den Gegner an, aber ja, ein bisschen was kann ich. Wir können ja mal zusammen trainieren, der Aufrag wird ja eine Weile dauern."

    Interessanter ist doch, wieso will er das eigentlich wissen?

    "Wieso fragst du? Und, wenn es dir so wichtig ist kannst du mich Natascha nennen."

    Was der Name ist, den ihre SIN ausweist.

    Sie schaut sich den Verkehr um als sie näher kommen, sie hat wirklich keine Ahnung von den Viechern aber ob die jetzt hier auftauchen?


    Als Sie Ihr Ziel erreichten, wandte sich an Iwan an die Riggerin.

    " Kannst du die Sensoren mal über die Straße schicken ? Falls Ich was nicht sehe. Ich bin kurz draußen. Billy, bleib besser hier."


    Der Verkehr war im Vergleich zur Innenstadt ziemlich spärlich. Den meisten Fahrzeugen, die hier raus und rein fuhren, sah man die Tauglichkeit für den russischen Überlandverkehr durchaus an. Sie waren gepanzert oder hatten zumindest einen übergroßen Kuhfänger. Bei einigen konnte man ausfahrbare Jagdgewehre mehr als nur erahnen.

    Da Marina nicht direkt am Kontrollpunkt halten wollte, fuhr sie 300 Meter aus dem Mauerring raus, nahm eine Abfahrt und hielt auf einer Brücke, die die breite Ausfallstraße überspannte. Das war der höchste Punkt und sie hatten einen guten Ausblick.

    Iwan stieg aus und zog sich Jacke und Mütze hoch. Ging zügig die Straße entlang und nutzte seine verbesserten Cyberohren und Cyberaugen zur Wahrnehmung.


    Da Marina nicht genau wußte, was sie suchen sollte, sprang sie ins Fahrzeug, stellte die Sensoren optimal ein und gab wortlos den Feed für die anderen frei.

    Sie konnten nun beliebig durchs Sensorarray zappen. Es standen folgende Kanäle zur Verfügung.

    Bewegungsmelder, Geruchsscanner, Kamera mit Infrarotsicht, Restlichtverstärkung, Sichtvergrößerung; Lasermikrofon , Mikrofon , Radiosignalscanner, Richtmikrofon , Ultraschall;

    Sie selbst passte einfach auf, dass sich nix gefährliches dem Nosorog näherte und wartete, dass Iwan von seinem Spaziergang zurückkehrte.


    Iwan kehrte nach 9 Minuten wieder zurück, hatte Sich sauber gemacht. Dann stieg er ein.

    " Nichts. Auf zum Nächsten."


    "Billy bleib besser hier?" Da muss Billy allerdings amüsiert schmunzeln und zieht eine Braue hoch. Na wenn er meint. Sie behält ihm vom Wagen aus im Blick aber ihre erste Vermutung scheint sich zu bestätigen, es ist wohl nicht die richtige Zeit.

    "Ich glaube belebte Orte können wir überspringen."


    Marina gab gemächlich Gas. Ein geruhsamer Nachmittag schien sie zu erwarten.

    Routiniert fing sie an die POIs abzufahren.

    Da die Gruppe sich zunächst in den Butovos befand, macht es natürlich Sinn, zunächst die M2 zu überprüfen, welche die Mauer in eben diesem Bezirk passiert und gen Süden verläuft.

    Im Uhrzeigersinn die A108 nutzend, welche direkt an der Mauer verläuft (innerhalb, natürlich), um die Stadt vorarbeitend, kommen als nächstes - ebenfalls noch in Butovo - die A130 und die M3, welche zugleich die Grenze zu Rublevka markiert, dem Villenviertel Moskaus. Diese beiden Ausfahrten sehen ähnlich aus wie die erste, nur ist das Tor an der M3 etwas besser gesichert. Wohl wegen der nahe gelegenen Reichen-Gegend.

    Weiter voran kommt in Rublevka gelegen die M1 aus Westen. Auch hier nichts besonderes, nur dass die Wachen einen entschlosseneren Eindruck machen und sogar patrouillieren.

    Weiter. Die M9 in West-Nordwest und die Grenze zu Zelenograd, dem Industriegebiet Moskaus. Auch hier, nichts spannendes zu sehen.



    Iwan antwortete Billy.

    " Du bist sehr vorsichtig, Natascha. Das ist natürlich sehr gesund. Ich möchte nur die Skills der Anderen Teammitglieder erfahren. "

    Einige Zeit später.

    " Wir sind zu einem Teil fertig. Bisher zeigte sich gar nichts. Was könnten wir noch momentan tun ? "


    An besser gesicherten Einfahrtspunkten parkte der Nosorg ein bisschen weiter weg. Unzugängliche umfuhr sie komplett.

    // Wenn wir so weiter machen, wirds wenigstens bald dunkel. Dann haben wir bessere Chancen einen Critter zu sehen. Aber mal im Ernst: Wer kommt für ne Safari nach Moskau? Lalala, 5000 Vorschuss.....


    Dann geht es in etwa weiteren 2 Stunden bis zur M7 und dem Beginn von Monino. Dort fährt Marina dann stadteinwärts (weil sie durch diesen Bezirk nicht durchkommt) und auf der M5 dann wieder stadtauswärts. Dann noch zur M4 um auch diese zu überprüfen. Nach drei Stunden und einer schleppenden Fahrt durch die Innenstadt sind wir fertig.

    Festzustellen ist: die meisten Passagen sind ähnlich gesichert. Nur M7 und M5 sind sichtlich stärker gesichert, durch Soldaten statt einfacher Sicherheitskräfte. Außerdem Patrouillieren dort schwere Drohnen.


    wird ggf noch bisschen editiert.

    Zu den Moskau Vory? Petschukovs Leuten? Dieser Ivan hatte Connections. Muss man ihm lassen.

    Die Gegend war natürlich übel. Historisch sowieso. Auf dem Butowksi poligon wurden bei Stalins großen Säuberungen mehr als 20000 Leuten erschossen. Und seitdem gings mit der Gegend eher noch bergab.

    Naja, im Nosorog sollte alles glatt gehen. Aber für alle Fälle wird sie die Fahrgäste wohl besser mal in die Verteidigung einweisen. Sie stattete die Crawler Drohne mit einem Laserpointer aus und die Show begann.

    "Es wird nicht lange dauern, aber die Gegend könnte ein bisschen rauher werden. Selbstverständlich ist der Wagen gut gesichert, aber im Notfall finden Sie Schießscharten hier, hier und hier."

    Die Drohne deutete mit dem Laserpointer auf die Schießscharten oberhalb der Frontscheibe im Heck und an beiden Seiten.

    "Ansonsten bleiben Sie bitte angeschnallt und genießen Sie die Fahrt"

    Ein solider Hustenanfall beendete den kleinen Scherz.


    Billy drängt Iwan kein weiteres Gespräch auf, auch den schweigsamen Typen kann sie gut akzeptieren. Die kleine Einweisung der Nachthexe hingegen ist nochmal spannend, genau wie die Gegend in die sie fahren. Keine die sie nicht kennen würde aber doch eine die sie eher selten besucht hat in letzter Zeit.


    Iwan schien bei den Worten 'raue Gegend' in seinem Element zu sein. Er schob einen Streifen Gel-Munition in seine Automatikpistole und verstaute Sie in seinem Holster unter der Jacke.

    " Wenn's so rauh ist, bleib besser hier Billy. Nicht das Ich mich noch um dich prügeln muss. Oder willst du mit ?"


    Billy lächelt amüsiert.

    "Keine Angst, ich bin nicht aus Zucker, wenn es für dich okay ist komm ich gerne mit."


    Iwan nickte lässig und stieg dann mit Ihr aus, achtete auf seine Umgebung. Kurz wartete er auf Billy, dann ging er neben Ihr her, zündete sich eine Zigarette an. Er versuchte die Vory Kontakt Personen ausfindig zu machen.


    Das Gelände hier besteht hauptsächlich aus alten Industrie-Komplexen. Viele Rohre, die inzwischen relativ unwichtig herum hängen, verbinden Silos und Hallen miteinander.

    Zwischen den Hallen wurden Hütten errichtet, mal aus Ziegel, mal aus Wellblech. Bewohnt sind derzeit die wenigsten. Einfach zu kalt.

    Natürlich gibt es hier kein Schild, auf dem Vory drauf steht. Nicht, dass es wen stören würde.

    Mit Iwans Online Bestellung (oder eher: Vormerkung) hatte er Koordinaten und einen Code bekommen. Die Koordinaten führen in eines der Silos (vermutlich ehemaliger Wasserspeicher), an den eine dicke Tür angebaut wurde.

    Der Code lautet 'mech-tri-shchit-chetyre-krasnyy'

    Die Straßen sind weitgehend leer. Kaum einer will bei dem eisigen Wind hier draußen sein, nicht mal Squatter. Es ist ein Bisschen wie eine Geisterstadt.


    Iwan stapfte durch den Schnee, hatte die Panzerjacke ganz hoch gezogen. Kurz schaute er zu Billy, dann klopfte er feste und nannte den Code.

    " Mech-tri-shchit-chetyre-krasnyy"

    Aufmerksam sah er sich um. Seine Paranoia blieben ruhig , er fühlte sich bei den Vory wohl.


    Iwan hinterher steigt Billy aus dem Wagen und schlingt den Mantel zunächst enger um sich. Sie ist nicht perfekt für den Winter gekleidet aber was eine echte Russin ist schreckt sie das nicht, entspannt stapft sie Iwan hinterher und wartet ab was passiert.

    Nach dem Klopfen vergehen ein paar Augenblicke, dann geht eine Klappe auf. Wie in einem klischeebehafteten Action-Trid.

    Nachdem Iwan fragend angeschaut wird, und dieser den Code runter betet, wird die Luke geschlossen und die Tür geöffnet.

    "Willkommen im Lager, Freund." begrüßt man ihn auf russisch.

    "Willkommen ihr beide."

    Der Russe ihnen gegenüber ist Norm, nicht unattraktiv (aber auch nicht übermäßig hübsch), sportlich gebaut, in einem billig anmutenden Anzug gesteckt. Seine dicken schwarzen Haare sind nach hinten gestylt, sein Gesicht lächelt, aber seine Augen enthalten keine echte Fröhlichkeit. Er scheint unbewaffnet, aber er hat eine Ausstrahlung wie ein Raubtier. Vermutlich jahrelanges Training. Wenn man gut hinschaut, sieht man Altersfalten an den Augen und Mundwinkeln.

    Hinter ihm steht eine Orkin in dicker, warmer Kleidung, ein wenig martialisch und wie aus dem Mittelalter. Nur Teile einer Panzerung trüben das Bild aus einem Fantasy-Film. Das, und die Mossberg an ihrer Hüfte.

    Ein weiterer Norm steht daneben. Steif wirkende Panzerjacke zu ebenso steif wirkender Cargo-Hose. Er hat ein Kurzschwert auf dem Rücken und eine verräterische Beule unter der Jacke.

    Beide stehen gelangweilt da. Alle drei haben markante Tattoos und Tags auf der Kleidung. Nichts in der AR, natürlich, dumm sind sie auch nicht.

    "Sie wollen ein Lager mieten?"

    Natürlich hat er die Anfrage bekommen. Muss ja so sein. Er weiß ganz genau, was Iwan will und wie viel er zu zahlen hat.


    Iwan wechselte auf Russisch, ließ einen eher nördlichen Akzent durchklingen.

    Die 'Wachen der Vory' schienen Ihn nicht zu beunruhigen, er wirkte entspannt.

    " Spasiba, Tawaritsch. Ich bin Mikhail. Kann Ich das Lager sehen ? Ich muss schauen ob es groß genug ist. "


    "Da, hier entlang." meint der Sprecher. Auch er scheint sich wenig Sorgen zu machen, mit wem er da zu tun hat. Entweder unterschätzt er seine Gegenüber, oder er wurde zuvor informiert, dass ihr kommt.

    Er führt euch durch eine Luke in der Wand des Silos (die vermutlich einmal eine dicke Wasserleitung war) in das anschließende Lagerhaus. In diesem stehen etliche Seecontainer in einem anscheinenden Chaos. Hier was zu suchen, wenn man sich nicht auskennt, würde schwierig werden.

    "Groß genug?" fragt er überzeugt.


    Billy lässt Iwan sein Ding machen und beschränkt sich vorerst auf die Rolle der mysteriösen Schönen an seiner Seite.


    Iwan schaute kurz durch die Halle und bemerkte das Chaos sichtlich.

    " Die Miete ist für Einen der Container ? Und wie wird es verschlossen ? "

    Iwan ging näher, untersuchte die Qualität der Container.


    "Da, ein Container. Und mit einer Kette, was glaubst du?" scherzt der Vor.

    Als Iwan aber schaut, sieht er ein Magschloss daran hängen. Die Container sind wie gewöhnliche Schiffscontainer mittels senkrechter Gestänge geschlossen, die Hebel zum Öffnen und Schließen mittels Vorhängeschlösser gesichert. Zusätzlich werden die beiden Stangen durch eine Magschloss-Containersicherung verriegelt.

    Die Container sind handelsübliche Schiffsverladecontainer, mit allem was dazu gehört. Also eine recht dicke, Seewasserbeständige Außenhaut, Aufnahmeösen für einen Kran und Nuten für Stifte, wenn man die mal stapeln will. Wenn da jemand durch will, ist er vermutlich eine Weile beschäftigt.


    Iwan nickte zufrieden und kehrte vom Container zurück, lächelte freundlich und reichte dem Vory die Hand.

    " Ich bin zufrieden. Ich würde dann mieten wie besprochen. "


    Billy folgt den Herren und schaut sich den Container an, wirklich nicht verkehrt. Die Option sollte sie sich merken, falls sie mal wieder sowas braucht.

    Der Vor nickt und schlägt ein.

    "Gut. 1.175, im Voraus, bar. Dann kannst du eine Woche lang, rund um die Uhr vorbeikommen.

    Es wird immer jemand mit zum Container kommen, ihn entsperren und dann wegschauen. Öffnen kannst du ihn ja sicher selbst, siehst kräftig aus."

    Fragend schaut er Iwan an, ob das so okay für ihn ist. Nicht, dass man da groß verhandeln könnte.

    "Soll gleich was rein?"



    Iwan drückte kräftig, zahlte direkt nach dem er zugehört hatte. Freundlich schmunzelte er und schüttelte den Kopf.

    " Noch nicht, bald. "

    Dann verabschiedete er sich und ging mit der schönen Russin nach draußen.


    Auch Billy nickt den anwesenden Vory zum Abschied freundlich zu und lächelt ein. "dasswidan'ja"

    ehe sie Iwan nach draußen folgt. Sorgfältig klopft sie ihre Hose und Schuhe ab bevor sie in den Wagen steigt ehe die Nässe und Kälte zu sehr hinauf kriechen kann und ist selbst gespannt wohin es jetzt geht.

    Marina hatte ein Nickerchen gemacht. In so einer Riggerkapsel war es einfach gemütlich. Früher wäre sie vielleicht ausgestiegen, um eine zu rauchen.

    Aber seit dieser Giftgassache konnte sie diese erfüllenden Hustenanfälle bekommen, ohne vorher ne Schachtel weghauen zu müssen. Da konnte man dann auch drin bleiben.

    Auch wenn man so natürlich die Tiefgaragenromantik verpasste. Dieses Hotel hatte die Tiefgarage tatsächlich hellblau gestrichen, um freundlicher zu wirken. Die Tiefgarage! Irgendwie verstand Marina diese neue Welt auch nicht mehr.

    Sie wurde durch einen Piepston des Nosorog geweckt. Die Bewegungssensoren meldeten eine Annäherung. Die Kamera zeigte Iwan und eine unbekannte Frau. Sie öffnete die hintere Tür, die automatisch aufschwang.


    Iwan ging hinein, sprach Nightwitch an.

    " Nightwitch, das ist 'Billy'. Sie gehört zu unserem Team. "

    Weitere Informationen zu Billy vermied er bewusst.

    " Wir würden gerne mit dem Nosorog Einiges erledigen. Ausrüstung holen, Lagerhalle anmieten, mehrere POI (Points of Interest) besuchen. Geht das klar ?"


    Marina lag quasi unsichtbar im Riggerkokon und begrüßte die Fahrgäste per Bordlautsprecher.

    "Willkommen zurück, Iwan. Glückwunsch zum Kontrakt. Ich stehe bis auf weiteres zur Verfügung. Wenn es Besonderheiten bei Transport und Gefahrenstufe gibt, sagt Bescheid. Ansonsten muss ich nix wissen.

    Wo solls hingehen? Und auch Hallo an Billy. Ich bin Marina, in der Funkdisziplin "Nachthexe". Das Fahrzeug heißt in der Funkdisziplin Nosorog (Nashorn). Ich wünsche ein gutes Gelingen."


    Billy klettert in den Wagen und setzt sich.

    "Marina, nett das du uns fährst."

    Sie nickt der Frau lächelnd zu und wendet sich dann an Iwan.

    "Sag du ruhig an wo es hingeht, sollten wir in meine Nähe kommen geb ich Bescheid."

    Nachdem sie sich gesetzt haben lächelt sie Iwan an.

    "Sag mal, kommst du ursprünglich von hier? Wenn ich es richtig verstanden hab kamst du ja jetzt von auserhalb angereist."


    Iwan überlegte, nickte dann

    " So ka. Nenne Einfach einen Ort in der Nähe deiner Wohnung und wir halten dort. Deine Ausrüstung sollten wir zuerst holen. Ich komme nicht von hier. Aber Russland ist meine Heimat. Aktuell kam Ich jetzt aus Hamburg Megaplex. "


    Marina dachte: // Ich bin nicht nett, ich krieg Geld dafür.

    Sie sagte. "Ich bin nicht nett, ich krieg Geld dafür. Wo solls denn nun hingehen?"

    Aber sie freute sich, dass anscheinend auch eine Russin im Team war.


    //okay... die nachtelfe hat kein Gespür für Höflichkeiten//

    Geht Billy amüsiert durch den Kopf und sie gibt ihr eine Adresse in einer netten Mittelschichtgegend durch ehe sie sich wieder Iwan zuwendet der, nun Ja, nicht auf SmallTalk zu stehen scheint. Ein Versuch noch.

    "Ich bin ja gebürtige Moskauerin. ADL, ja und wie hats dir da gefallen?"


    " Ich bin erst seit Kurzem auch in Hamburg aktiv, hatte dort 2 Jobs bisher. Ich hab in Hamburg ein schönes Haus im Grünen. AA-Zone. Ich tendiere momentan eher dazu in Hamburg aktiv zu bleiben. Der letzte Job in Nordamerika war schlimm. "


    Der Nosorog startete mit einem tiefen sanften Brummen. Marina meldete sich bei der Tiefgaragen-Sicherheit und fuhr hinaus in den dichten Moskauer Verkehr. Die Adresse lag in einer tatsächlich guten Gegend, aber nicht mehr im goldenen Ring. So ne halbe Stunde würden sie schon brauchen.

    Der Smalltalk würde sicher nicht mehr lang anhalten, aber da Marina durchaus an ihrem neuen Team interessiert war, blieb sie noch kurz mit den Mikrofonen im Auto, bevor sie sich wieder den Militärchor auf die Ohren legte. Vor allem fiel ihr auf, dass Billy tatsächlich eine sehr attraktive Russin war.

    // Mal abwarten, wie sie sich dem Soldaten gegenüber verhielt. Vielleicht ist sie ja auch was für mich...


    "Nordamerika ja? Da bist du ja richtig rumgekommen, so weit hab ich es noch nicht geschafft."

    räumt sie ganz offen ein geht aber auf den Auftrag dort nicht weiter ein, meistens spricht man über sowas ja nicht. Das müsste also von ihm kommen. Zum Haus lächelt sie.

    "Klingt richtig gut, kann man sich dran gewöhnen was?"


    Iwan schmunzelte kurz, dann war sein Gesicht eher wieder ausdruckslos.

    " Ich bin noch zu jung für die Rente. Und es ist sehr teuer.

    Wir haben angehalten. Du kannst jetzt deine Sachen holen. "

    Iwan war für die Russin sicherlich eher uninteressant. Er war eher zugeknöpft und auch nicht in der Stimmung um mit der schönen Frau zu flirten.


    No shit Sherlock?! Geht ihr durch den Kopf als er sie darauf aufmerksam macht das der Wagen hält. Na mal sehen was das mit dem Kollegen wird. Billy zwinkert ihm zu.

    "Bis gleich."

    Sie braucht vielleicht 20 Minuten dann ist sie mit einem großen Rollkoffer und einem Rucksack zurück, beides aus der gleichen Serie, schlicht schwarz und definitv ins höhere Preisspektrum des Hotels passend.


    Iwan lächelte freundlich und meinte dann zu Marina.

    " So ka. Jetzt zu den Vory, Nightwitch. Ich muss die Lagerhalle anmieten. Die Adresse lautet :

    [Lazareva 47 Bld 1, Yuzhnoye Butovo District] "


    auch meine Matrixsuchen


    Log 7 + 2 Psyche + 1 Computer: 10 W


    KondOrchid: 2 Erfolge (als Teamworkwürfel für Dozor?)

    Scott Masters: 5 Erfolge

    Mr. Harper: 4 Erfolge

    Mrs. SilverDeer: 2 Erfolge

    Ms. Willing: 5 Erfolge

    Ms. Tchang: 7 Erfolge

    Marina hatte ein Nickerchen gemacht. In so einer Riggerkapsel war es einfach gemütlich. Früher wäre sie vielleicht ausgestiegen, um eine zu rauchen. Aber seit dieser Giftgassache konnte sie diese erfüllenden Hustenanfälle bekommen, ohne vorher ne Schachtel weghauen zu müssen. Da konnte man dann auch drin bleiben. Auch wenn man so natürlich die Tiefgaragenromantik verpasste. Dieses Hotel hatte die Tiefgarage tatsächlich hellblau gestrichen, um freundlicher zu wirken. Die Tiefgarage! Irgendwie verstand Marina diese neue Welt auch nicht mehr.

    Sie wurde durch einen Piepston des Nosorog geweckt. Die Bewegungssensoren meldeten eine Annäherung. Die Kamera zeigte Iwan und eine unbekannte Frau. Sie öffnete die hintere Tür, die automatisch aufschwang.

    Bereits nach dem ersten Rufton stellte Betsys Kommlink eine verschlüsselte Verbindung zu Lysander her. In ihrer AR erschien sein computergeneriertes Tridbild, er hatte wohl gerade keine Kamera in der Nähe, mit der sein integrales Kommlink arbeiten konnte. <Elisabeth, ich habe deinen Anruf schon erwartet>, begann Lysander sogleich. <Gerade hatten wir in Raven Manor Besuch von Detective Younger. Knight Errant. 24. Revier in Renton.> Sein computerbelebtes Abbild hob eine Augenbraue. <Nicht besonders humorvoll der Gute, aber vergleichsweise vernünftig. Wir haben uns darauf einigen können, dass euer Vorgehen reine Notwehr war. Er gab sich zwar etwas verschnupft, weil Franklin in der Öffentlichkeit jemanden umgefahren hat, der noch gar nichts getan hatte, aber da er mit der Maske den Angreifern eindeutig zuzuordnen war und der Tote auch keine SIN besessen hat, beließ er es bei ein paar mahnenden Worten.>


    "Fein, Boss. Schön, dass ihr es unverletzt rausgeschafft habt. Und sorry, wenn es knapper war, als es hätte sein sollen. Danke für das Abwimmeln von KE. So ein Ausparkunfall kommt schon mal vor."


    Betsy wußte wie Sicherheitsbehörden Berichte schrieben, wenn das Opfer nur ein Sinloser war. Das war zynisch, aber in dem Fall half es ihnen weiter.


    "Und passen Sie mir gut auf Mister Taylor auf. Die meisten Leute in "Zeugenschutzprogrammen" fliegen auf, weil sie selbst Fehler machen. Noch schnell diesen einen Anruf erledigen wollen oder Kontakt zur Familie aufnehmen. Aber das wissen Sie sicherlich.

    Apropos Mr. Taylor. Es wäre hilfreich, wenn ich ihn nochmal befragen könnte. Können Sie ihn mir ans Telefon holen?.....


    Lysander verzog bei Betsys Zeugenschutzhinweisen unwillkürlich amüsiert die Mundwinkel. <Gründlich wie immer, Elisabeth>, erwiderte er schmunzelnd und verschob das Gespräch mit einer Handbewegung in seiner AR zu Andrew Taylors Kommlink. Ihr Klient wirkte gefasst, hatte sich zwischenzeitlich offenbar vom Schreck des Gangangriffes im Kaf-Haven erholt.


    "Guten Tag Mr. Taylor. Schön, dass es Ihnen gut geht. Ich weiß, dass Sie Angst haben und auch noch ziemlich durcheinander sind, wegen der Schießerei im Cafe. Das ist ganz normal bei Menschen, die sowas nicht jeden Tag erleben. Aber seien Sie unbesorgt. In Ihrer Situation könnte es keinen sicheren Ort geben als bei Mr. Raven. Und um die andere Sache kümmern wir uns. Aber dafür brauche ich nochmal ihre Hilfe.

    Die ganze Angelegenheit legt das Mitwirken eines Insiders mehr als Nahe.

    Wer wußte von Existenz und Aufbewahrungsort des Kryptoschlüssels? "


    <Ich habe schon darüber nachgedacht, seit Mr. Raven es vorhin angesprochen hatte>, nickte Mr. Taylor. <Von der Existenz des Kryptoschlüssels, wussten die kaufmännische Leiterin Mrs. SilverDeer, meine Sekretärin Ms. Willing, mein Junior-Geschäftsführer Scott Masters, der ist der Sohn meines verstorbenen Partners>, warf er ein und überlegte, <der Disponent Mr. Harper und die Leiterin des Logistik-Teams Ms. Tchang. Dass ich ihn in meinem Bürosafe aufbewahren würde, wussten natürlich noch einige weitere Mitarbeiter.>


    Wer wußte gleichzeitig von der prekären Situation mit den Kommlinks? Hat irgendeiner ihrer Mitarbeiter vielleicht sogar logistisch darauf hingearbeitet, dass die Kommlinks in dieser Lokation gelagert werden mußten?


    <Dass die Kommlinks in Everett gelagert werden sollen, hat der Disponent angewiesen, gewusst hat davon sicherlich das ganze Büro.> Andrew Taylor zuckte mit den Schultern. <Natürlich hatte Mr. Harper auch kaum andere Möglichkeiten. Die weiteren Lagermöglichkeiten waren einfach nicht ausreichend.>


    Gab es Auseinandersetzungen in der Firma? Über Ausrichtung, Posten, Beförderungen? Ist irgendein Verantwortungsträger stark verschuldet? Oder waren die entsprechenden Informationen in der Matrix gespeichert?


    <Nein, Streitigkeiten sind mir nicht bekannt.> Mr. Taylor schüttelte den Kopf. Nach einem Moment fuhr er fort. <Die Daten über Waren und Touren waren natürlich in der Matrix gespeichert. Aber ob man etwas damit hätte anfangen können, wenn man nicht fachkundig ist? Ich glaube nicht. Daten zu bekommen und sie verknüpfen zu können sind doch zwei paar Dinge.>


    Wer profitiert von einer Insolvenz ausser KondOrchid. Hat KondOrchid über die schon bestehende Beteiligung am Unternehmen Einsicht in Firmenbelange?


    <Außer KondOrchid fällt mir wirklich niemand im Besonderen ein. Natürlich würden auch andere Speditionen davon profitieren, wenn es West Coast Cargo nicht mehr gäbe, aber kein einzelnes Unternehmen.>


    Betsy hakte nochmal nach:

    "Hat eine der genannten Personen eine besondere Beziehung zu KondOrchid? Oder hat Kondorchid direkten Einblick in die Firmenbelange über ihre Beteiligung?"


    Mr. Taylor schüttelte erneut den Kopf. <Nein, ich glaube nicht, dass wir jemanden mit Kontakten zu KondOrchid beschäftigen, Ms. Bennet. Wir müssen ihnen als Anteilseigner natürlich regelmäßig unsere Geschäftszahlen und Daten zur Auftragslage zur Verfügung stellen. Sie haben aber keinen Zugriff auf die Unterlagen der laufenden Aufträge.>


    "Danke, Mr. Taylor. Wenn Ihnen sonst nochwas einfällt, teilen Sie mir das bitte ebenfalls unverzüglich mit.

    Können Sie mir nochmal Mr. Raven geben. ....

    Boss, haben Sie noch was für uns? Die anderen sind gerade zur Scouting Mission ausgerückt."


    Ihr Klient verschob das Gespräch mit einer Handbewegung in seiner AR wieder zu Lysander. <Wir halten hier die Köpfe unten, Elisabeth. Melde Dich, wenn du etwas brauchst.> Er nickte ihr entspannt zu.

    Betsy erwiderte das Nicken und legte auf. Lysander strahlte eine angenehme Ruhe aus, die verdeutlichte, dass er dem Team vertraute.Das war schön, aber jetzt mussten sie liefern.

    Keine Heiße Spur, aber viele Namen. Viel Arbeit. Armer Dozor. Auf jeden Fall müssen wir dringlich KondOrchid überprüfen. Und Dozor fährt gerade im Hühnerstall Motorrad. Dann meldete sich plötzlich ihre kriminelle Seite zu Wort. Falls ich mal Steuerhinterziehung im großen Stil anstreben sollte, werde ich auf jeden Fall sicherstellen, dass weniger Leute davon wissen (und mich damit ziemlich in der Hand haben).

    Aber dazu müßte ich ja zunächst mal über Vermögen verfügen, wischte sie diesen Gedanken genauso schnell wieder beiseite und versuchte sich zu konzentrieren.


    Betsy verfluchte zum wiederholten Mal den Umstand, dass sie diese Matrixsuchen nie richtig gelernt hatte. Beim FBI hatten sie SpezialistInnen dafür. Denen schob man eine Spur rüber und bekam ein paar Stunden später detaillierte Berichte zurück. Feine Sache.

    Betsy schickte eine Nachricht mit den Namen und den spärlichen Erkenntnissen ins Teamnetzwerk.


    >Wenn ihr vor Ort, auf Kommlinks oder in der Matrix irgendwelche Querverweise zwischen KondOrchid, den genannten Personen und der angeheuerten Gang/ den angeheuerten Runnern findet, bleibt dran. Ansonsten passt auf euch auf. Bis Später. <


    Da sie ohnehin gerade sonst nicht viel zu tun hatte, beschloss sie, mit der Matrixsuche schon mal zu beginnen. Sie pfiff sich ne feine Dosis Psyche ein, lud das Schmöker Programm in ihre Datenbuchse + und fing an, losen Fäden zu folgen. Über KondOrchid, Scott Masters, Mr. Harper, Mrs. SilverDeer, Ms. Willing und Ms. Tchang. In dieser Reihenfolge.

    Die Instruktionen der Nachthexe sind, sich zur Verfügung zu halten, ob ein Auftrag von Mrs. Smirnow kommt.

    Und das tut sie auch.

    Vielleicht delegiert Mrs. Smirnow die Verfügungsrechte irgendwann nach unten durch, dann könnt ihr auch direkt auf die Nachthexe zugreifen, aber Stand jetzt ist, dass es über Smirnow läuft.

    @ Dozor

    hattest du schon den Background Check zu KondOrchid gemacht?

    Ist mir gerade aufgefallen, dass das mal ein Plan war.

    Erste Hilfe für Diego:

    Log 7 + Erste Hilfe 3 + Medkit 6 - Bedingungen drinnen 1 - Essenzverlust 2 = 13W = 4 Erfolge

    Diego wieder wie neu.

    Er hat noch ein Kästchen Schaden. Falls jemand die 3 Erfolge mit nem Medkit zusammenkriegen würde...

    um ne korrekte Probe zu machen bräuchte ich deinen Essenzwert.

    wird aber ziemlich sicher weggehen...

    @ Coke. wollte dich explizit nicht als Fahrer einteilen diesmal, hab schon verstanden, dass du darauf keine Lust hast.

    Ich wollte nur vorschlagen, dass du dich dieser Expeditionsgruppe anschließt. Wie und womit ihr hinfahrt und was ihr da macht, sei ganz euch überlassen. Du schreibst halt zu Franklin immer, dass er eigentlich nur fahren kann, aber wenn er mit reingehen will,hat sicher niemand was dagegen....

    @ Dschinn. Ich wollte in dem Telefonat ja auch noch darauf hinaus, ob Taylor nochwas zum möglichen Insider einfällt. Entweder lysander redet mit ihm, oder ich spreche nochmal mit Taylor. Auch Cleo hatte in ihrem Post ja noch Ansätze diesbezüglich, die ich Taylor fragen würde.

    Wenn das ne tote Spur sein sollte, ist aber auch ok, dann müssen wir das nicht weiter auswalzen.

    Auch die Infos aus dem anderen Telefonat mit den verletzten Angestelten könntest du hier posten, ich würde das dann in den nächsten IPpost einbauen. Wenn du irgendwelche Sozialproben haben möchtest, sag an.


    und ich hab noch ne Verständnisfrage zu dem Kryptoschlüssel. Hindert der Diebstahl nur Taylor daran, sich als Eigentümer auszuweisen oder kann der neue Besitzer sich damit als Eigentümer ausweisen, ähnlich wie bei einem Fahrzeugbrief?

    Betsy kratzte sich am Kopf. Das Team scharrte mit den Hufen. Und wenn sie Dozors starren Blick richtig interpretierte, hatte sich ihr Teamdecker ohnehin schon in die unendlichen Weiten der Matrix begeben.


    "Gut, in der Tat sollten wir wohl so schnell wie möglich so viele Informationen wie möglich zusammen sammeln. Dann können wir entscheiden, ob wir heute Nacht oder morgen zuschlagen. Ich fasse unsere Ansatzpunkte mal zusammen:

    1. Dozor macht einen Matrixspaziergang im Lagerhaus. Pass auf dich auf.

    2. Diego und Cleo statten dem Lagerhaus einen Besuch ab. Diego geht rein, Cleo versucht Radarbilder zu bekommen. Bitte denkt dran, dass der Gegner vor Ort womöglich über eine gute Matrixwahrnehmung verfügt, also seid vorsichtig oder macht am besten eure Geräte ganz aus. Ausserdem haben euch Leute im Cafe gesehen. Wenn ihr also offen da rum laufen wollt, müßt ihr erst in die Maske.

    Franklin, willst du die beiden begleiten, falls es Ärger gibt und ihr schnell weg müßt? Sollte sich herausstellen, dass die "Fußtruppen" der Besetzer ebenfalls Blood Mountain Boys sind, könntet ihr auf dem Rückweg auch noch kurz ihr Hauptquartier auskundschaften. Dass die Angreifer aus der Mall echte BMB waren, hatten die Kommlinks ja bestätigt.

    Die Überlegung dahinter wäre folgende: Keine Gang bleibt ruhig in einem Lagerhaus, während parallel ihr Hauptquartier plattgemacht wird... Cleo, sowohl eine Ablenkung als auch der Einsatz am Lagerhaus selbst könnte womöglich etwas Sprengstoff gebrauchen. Hast du alles parat, oder sollten wir noch was beschaffen?

    3. Ich werde nochmal mit Lysander telefonieren und versuchen etwas über die Insider-Spur bei Taylor rauszukriegen. Sollte es nötig sein, kann ich auch mit Mitarbeitern sprechen. Ausserdem werde ich auch mit den verletzten Angestellten telefonieren. Vielleicht läßt sich ja doch noch mehr über die Lagerhaus-Besetzer rausfinden. Ansonsten bin ich hier immer erreichbar und kann euch unterstützen oder neue Spuren verfolgen, die eure Beobachtungen ergeben. Ich könnte auch versuchen, schwierig zu beschaffende Ausrüstung zu besorgen.


    Ein zentrales Element scheint mir der Kryptoschlüssel zu sein, der die Besitzverhältnisse des Lagerhauses regelt. Solange sich dieser in den Händen unserer Gegner befindet, greifen wir illegal ein Gebäude an. Möglicherweise können unsere Gegner sogar einfach KE anrufen und sich mit Hilfe des Schlüssels zumindest vordergründig als Besitzer ausgeben. Es würde also vieles einfacher machen, wenn wir diesen Schlüssel wieder hätten. Haltet Augen und Ohren auf. Ich werde auch mit Taylor nochmal über den Einbruch bei sich sprechen. Viel Glück und passt auf euch auf!"


    Betsy seufzte als die anderen sich aufgemacht hatten. Natürlich wäre sie lieber mitgefahren. Sie hasste Innendienst. Aber die anderen waren einfach besser für diese Aufgabe geeignet. Weder hatte sie Radar, noch konnte sie mit Diegos Infiltrationsskills mithalten.

    Während sie sich noch schnell einen Kaffe reinschüttete, dachte sie schon weiter und ging die Möglichkeiten durch.

    A: Kontrolle über das Lagerhaus zurückgewinnen. Beeinhaltete unglücklicherweise einen kompletten "Sieg" über die Besetzer

    B: Die Kommlinks extrahieren. Benötigte partielle - räumlich und zeitlich- Kontrolle über das Lagerhaus, sowie Lastwagen. Einfach war beides nicht.

    Aber nu, ein Schritt nach dem anderen.

    > Dozor, soll ich dir Feuer geben<


    Dann griff sie über DNI auf ihr Kommlink zu und wählte Lysanders Nummer...