Beiträge von Theverath

    Isidors Umarmung fällt im Gegensatz zu den anderen eher kurz aus, dafür aber etwas fester. Dabei murmelt er


    "Pass auf dich auf cara, wir brauchen dich."


    Fast schon abrupt löst er sich von Betsy, nickt ihr noch einmal zu und wendet sich dann scheinbar unbeeindruckt wieder Raven zu. Dass ihn Betsys hoffentlich vorläufiger Ausstieg ganz und gar nicht kalt lässt, muss ja keiner wissen... selbstverständlich ist Isidor ein Genie darin, seine Empfindungen zu verbergen und sich nichts anmerken zu lassen. Oder auch nicht.

    Na jedenfalls schaut er ihr nicht nach, als sie schließlich den Raum verlässt und ist dankbar, dass Raven dann das Wort an ihn richtet. Auf dessen Worte hin nickt er und setzt sich wieder, wobei er darauf achtet, außerhalb des Blickfeldes der Kamera zu bleiben. Das Gespräch mit dieser Ms Oaks verfolgt er stumm und mit starrem Blick. Das Ganze wirkt für ihn fast schon zu durchsichtig.

    Jeremiah Danvers ist der Drahtzieher, der vermutlich die Ermordung von Thomas Reeves in der Maske von Betsy in Auftrag gegeben hat, um dem Team etwas anhängen zu können und auf diesen schönen Haufen Mierda noch alles, was beim Angriff von Wolverine Security passiert ist, drauf zu schaufeln. Zugleich Vorwürfe gegen Raven selbst wegen "Wirtschaftsverbrechen", was genau so eine inhaltsleere Phrase ist wie "aus Sicherheitsgründen". Und das Ganze nach dem letzten Auftrag, so dass es auch gleich eine dicke Spur in Richtung Hintermänner gibt. Betsy sagt er schon ganz richtig, aber irgendwie scheint das Isidor zu einfach. Aber es bringt ja auch nichts, sinnlos hin und her zu überlegen, letztendlich kann das Team nur Stück für Stück das Wollknäuel auftüddeln und sich von hinten nach vorne durcharbeiten. Franklins Vorschlag ist gut


    "Si, wenn du das schaffst, ohne agitacion, Aufregung. Wir wissen nicht, wie sie auf dich reagiert, aber wenn wir sie vorher kontaktieren und ihr klar machen, dass wir nichts damit zu tun haben und diesen Fall genau so lösen wollen, wie sie, dann wird sie vielleicht bereit sein, mit dir zu sprechen. Ihr stammt aus einer ähnlichen capa."


    Capa, für die, die ihre Stichwortsuche bei Isidors Worten immer mit laufen lassen, bedeutet zusammen mit dem Wort sociale so viel wie "Klasse" oder "Gesellschaftsschicht"

    Isidor nickt ohne eine Miene zu verziehen. Ravens Argumentation ist alles andere als überzeugend, seine Intuition hingegen einfach abzutun, das käme Isidor nie in den Sinn. Intuition ist seiner Meinung nach die Summe all der Dinge, die man nicht bewusst wahrnimmt, nicht benennen kann, aber trotzdem irgendein Teil des Gehirns mitbekommen hat. Und ob Raven wirklich bewusst ist, was genau ihn dazu bringt, so sicher von einem Magier auszugehen oder nicht, der Boss scheint sich sicher zu sein und das reicht Isidor. Also bringt er noch an


    "Esta bien. Aber trotzdem, das sieht aus wie ein Job für ein Team. Jemand muss gute Aufnahmen von Betsy besorgt haben, muss die Feds überzeugt haben, muss das Opfer ausgespäht haben. Viel travajo für eine einzelne Person."

    "Das ganze Leben ist unfair."


    feixt Lukas gut gelaunt auf Ennis Protest während neben ihm eine Drohne vom Himmel herab sinkt, die auf einem Tablett einen knallorangenen, sicherlich sehr fruchtigen Drink transportiert. Die hervorragenden Marketing-Agenten der Anlage, unterstützt durch die lückenlose Beobachtung aller Urlauber, haben errechnet, dass genau jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um mal wieder 20NY mit einer Virgin Bahama Mama zu verdienen. Und natürlich funktioniert es auch, beinahe geistesabwesend greift Lukas nach dem Drink, nimmt einen Schluck und stellt ihn wieder auf dem Tablett ab. Schon eine geile Sache, wenn man solche Rechungen nicht selbst bezahlen mus.

    Während die Drohne wieder etwas aufsteigt und in sicherer Entfernung schwebt, wendet Lukas sich wieder den anderen zu. Gerade sieht er Alex zurück kommen, warmgelaufen offensichtlich.

    Lukas sucht den Blickkontakt, lässt seine Augen zwischen ihr und Viggo hin und her huschen. Ein offensichtliches "guck mal, der sieht dich nicht. Mach mal was"

    Isidor wartet ruhig ab. Er sitzt entspannt zurückgelehnt da, ein Bein über das andere geschlagen, in der einen Hand ein Glas Wasser, die andere liegt auf der Sofalehne, unbewusst recht nahe an Ninas Schulter. Scheinbar ungerührt betrachtet er das Video, das Rave ihnen vorsetzt. Als der Boss eingetreten war, hatte er ihm kurz mit einem leichten Lächeln zugenickt aber ansonsten stumm abgewartet. Er ist nicht 100% im Arbeitsmodus aber genug, dass ihm gerade nicht nach reden zumute ist.

    Als das Video endet, wandert sein Blick einmal über die Runde, betrachtet Betsys Schock, Franklins aufkommende Panik, Cleos leichte Erschütterung. Er selber ist völlig ungerührt. Natürlich ist das nicht Betsy. Jeder kann aussehen wie jeder andere, auch wenn die Voraussetzungen, die er kennt, beunruhigend sind. Nicht, dass sich Isidor nicht vorstellen könnte, dass sie so etwas tut. Einen Unbewaffneten völlig ungerührt töten, ja, ganz sicher. Wenn sie einen guten Grund hat, oder das zumindest glaubt. Aber einfach so, nein. Also wandert sein Blick zu Raven herüber. Er wartet, bis der Betsy ein wenig beruhigt hat, dann


    "Jefe, natürlich ist das nicht Betsy. Aber warum glaubst du an einen Hechicero... einen... Zauberer? Eine gute Nanomaske und ein guter Editor können das auch machen, man braucht keine Magie. Warum bist du also so sicher?"

    Das Geballer im Haus fühlt sich irgendwie gut an. Immerhin ist das Geballer dort drin und nicht hier draussen, ein wirklich angenehmes Gefühl. Also sichert Nuwanda in alle Richtungen und achtet darauf, ob sich irgendein Narr in sein Schussfeld begibt.

    Neee, ich brauche Zeit, das ist alles. Oder einen Homunkulus, der Nervaufgaben wie Putzen, Abwaschen und so übernimmt ;-)


    Hrmmm.... nee, momentan kann er wenig Sinnvolles machen. Versuchen, dein Überblick zu behalten... erlangen... was auch immer und dabei drauf achten, möglichst nichts von dem Staub einzuatmen. Also mit Armbrust im Anschlag aufschieben, Overwatch :-P

    Mit einem breiten Grinsen ist Lukas aus dem Wasser getaucht, aber das Grinsen wird gleich darauf zu einem erchrockenen Ausdruck, als ein paar Füße in seine Richtung fliegt, sogar komplett mit Val dran. Ausweichen wurde ihm natürlich eingedrillt bis zum Exzess, aber das kam dann doch ein wenig plötzlich und dann auch noch im Uraub, so erwischt Vals wirbelnde Hand ihn im Gesicht während er, ganz Gentleman, versucht Vals Flug zumindest noch abzudämpfen. Deren Stinkeblick kriegt er dementsprechend auch gar nicht richtig mit, ihren Abgang aber schon. Mit einem Grinsen blickt er zu Viggo herüber


    "Boss, ich glaube du musst ein konfliktdeeskalierendes Mitarbeitergespräch führen"


    gibt er von sich und nutzt gleich die Ablenkung, um Enni mit beiden Händen einen Schwall Wasser an den Kopf zu schießen

    "Gracias, Nina."


    Bei der Aussicht auf eine Dusche schleicht sich ein kurzes Lächeln auf seine Lippen. Zwar hatte er am Morgen erst geduscht, noch vor nicht einmal 6 Stunden, aber ganz abgesehen vom Schweiß ist da noch dieses unangenehme Gefühl von halbfeuchter Kleidung und der Geruch nach Poolwasser. Die technisch ausgereiften Funktionskleidungsteile seiner Panzerung trocknen zwar schnell, aber darunter liegt immer noch seine Alltagskleidung und zusammen bildet das Ganze eine äußerst unangenehme Matschepampe. Na hoffentlich taugt die Haushaltsautomatik was, Isidor will die Sachen schon gerne gleich wieder anziehen. Aber das hier ist ein Raven-Haus, der Mann hat ein Auge für Mitarbeiter und die wiederum haben ein Auge für Details.

    Und so steht Isidor nur wenig später unter der Dusche und nutzt die Gelegenheit, kurz durchzuatmen. Entspannung in sehr kurzer Zeit zu finden, das ist eine der vielen, vielen nützlichen Fähigkeiten, die ihm das Leben erträglich machen. Also... das Leben im Einsatz, also... eigentlich läuft sein Leben genau jetzt gerade... gut. Beinahe verwundert registriert er diesen Gedanken, geht ihm nach und bemerkt, dass es stimmt.


    Was auch immer ich einmal gemacht habe, es kann nicht so anders gewesen sein, als das hier.


    Dieses Gefühlt von... richtig, das ist einfach zu stark. Als wäre es genau wie es sein soll, aus Phasen extremer Anspannung direkt in ruhige Minuten zu gehen und dann wieder in Planungen, dann wieder in die Action, bis zur Erschöpfung und am nächsten Tag weiter, das fühlt sich alles so natürlich an, als wäre es das Normalste der Welt. Beinahe ein beunruhigender Gedanke, aber irgendwie auch nicht.

    Exakt 2 Minuten nachdem das Wasser angegangen ist, verlässt Isidor die Dusche wieder und ganz wie erhofft, ist die Haushaltsdrohne mit Säubern, Entstinken und Trocknen durch. Die Alltagskleidung bleibt bei der Drohne liegen und wird durch die von Nina oder irgendeinem anderen Mitarbeiter mitgebrachte Funktionswäsche ersetzt, die saubere Panzerung zieht er aber gleich wieder an. Mögen Raven und seine Mitarbeiter auch kompetent sein, von jetzt an gilt Wachtbereitschaft, es könnte jederzeit mehr passieren. Also wandern auch seine Waffen wieder an den Mann, nur die große Schrotflinte nimmt er zwar mit in den Operationsraum, legt sie aber irgendwo passend ab. Man will ja nicht übertreiben.

    Entsprechend seiner militärisch kurzen Vorbereitungszeit ist er wohl auch einer der ersten im Raum und sucht sich auch gleich seinen Platz.

    Von Flash kommt noch ein Bild in die Runde. Zu sehen ist eine Straße, offensichtlich Hamburg, auf er ein HanseSec Polizeiauto steht. Das Bild ist aus der Nähe aufgenommen und aus einer ziemlich weit unten liegenden Perspektive und dann auch noch auf der Seite liegend. Ganz als wäre es eine Aufnahme von Cyberaugen von jemandem, der am Boden liegt. Das Polizeiauto ist ziemlich demoliert, vielleicht sowieso ein Schrottauto, das einfach in der Gegend vor sich hin rottet.


    Auf dem Dach, das sich unter seinem Gewicht weit nach unten eindrückt, steht breitbeinig ein Ork. Die nur von einer Panzerweste und einer Militaryhose und schweren Stiefeln bedeckte Haut ist voll mit Tatowierungen, Piercings, Brandings und anderen Beispielen von Körperkunst und spannt sich zum Zerreißen über Berge von Muskeln. Überall sind Waffen an diesem Kerl, Pistolen im Gürtel, Messer an (oder in?) Beinen und Armen, eine Axt an der Hüfte. Seine großen Hände halten etwas, das nur bei bestem Willen als Schrotflinte durchgehen kann und in den meisten legalen Ligen wohl eher unter Sturmkanone fallen dürfte. Das Mündungsfeuer beleuchtet sein zu einem wilden Schrei verzogenes, hartes Gesicht und der Rückstoß lässt den kleinen Zündschnurzopf, der von seinem ansonsten zu einem Bürstenschnitt geschorenen Haar heranbhängt, wild fliegen.


    Über die Motorhaube und das flache Heck des Wagens springen gerade scheinbar mit verdammt hoher Geschwindigkeit in einer perfekt gespiegelten Bewegung zwei Gestalten. Beide tragen Urban Explorer Jumpsuits in demselben Grau-Braun, das auch die Panzerweste des Orks zeig, Vollhelme mit verspiegelten Visieren verdecken ihre Gesichter. Wäre die am Heck nicht eher durchschnittlich groß und ziemlich muskulös und die an der Motorhaube nicht klein und dürr, so könnte man die beiden in ihrer Uniform kaum auseinander halten. Die größere der beiden hält ein langes Kampfmesser, fast schon eher ein Fleischerbeil, in ihrer Hand während die Kleinere völlig unbewaffnet ist.


    Unter dem Bild prangt ein Logo, eine fies grinsende Wespe in Gelb und Schwarz, deren Stachel ein Raketenwerfer beim Schuss ist, umringt von dem Schriftzug "Back Alley Dodgers". Und darunter in roten Buchstaben mit Bluteffekt steht "COMINˋ FOR Y´ALL!". Noch deutlich kleiner und eher am Rand steht

    "Another round, tune in now for the special match Hamburg 2080! Featured by Eddas Klause in Hamburg! Zecke has the best, germanest beer!"


    Silver als Marketingexpertin erkennt sicherlich eine durchaus professionelle Inszenierung, getrimmt auf Coolness und Unterschicht

    Sowas hab ich auch schon gemacht, als es im Referendariat zu hart wurde. Es bringt einfach nichts, auf Krampf dabei zu bleiben. Das Ganze hier ist dazu da, Spaß zu machen, nicht dazu, einem noch mehr Arbeit aufzubürden.


    Hast dir aber auch nen harten Job ausgesucht. Schichtarbeit UND Kundenkontakt... ich hab mal im Sea Life gearbeitet und das hat mir auch richtig viel Spaß gemacht, aber diese halbe Schichtarbeit mit Wochenends- und Feiertagsarbeit war schon etwas nervig und dann kamen halt noch die Besucher von denen 90% cool, 9%ok und 1% richtige Drecksäcke waren... war schon anstrengend ;-) Insofern: alles gute in deinem Job!

    @Cephren

    So hab ich's gemacht, einfach Leute aus Flashs Team rein geschrieben. Sind ja auch genug Plätze im Team frei und jeder, den wir schreiben, muss nicht von Likedeel geschrieben werden ;-)

    Isidor zuckt nur mit den Schultern. Dass Raven selber Runner gewesen ist, oder zumindest stark in der Szene drin gehangen hat, hat er sich schon lange zusammen gereimt. Und wer als Runner lange genug überlebt, um reich zu werden (oder es zu bleiben), der hat sicher auch eine Menge Freunde an Orten, an denen man auf den ersten Blick nicht gleich nachgucken würde, so als Außenstehender.

    Seinen eigenen kleinen Adrenalinschock hat er längst abgebaut und selbst wenn nicht, irgendwie ist er schon ein kleiner Macho und würde es sich niemals anmerken lassen. Als Mittesitzender kommt er als einer der letzten aus dem Auto und stellt als allererstes sicher, dass seine Ausrüstung wirklich keine Schäden davon getragen hat, dass die smartlinkgesteuerte Sicherungen seiner Waffen wirklich eingeschnappt sind und dass sein Team wirklich im Rahmen der Möglichkeiten unverletzt ist. Erst dann gestattet er sich einen Blick zu Colin und wirft ihm ein kurzes aber ehrliches Lächeln zu


    "Gracias comanchero, du hast einen gut bei mir. Bei uns allen."


    Betsys gespielt-fröhliche Begrüßung von Nina vermerkt er auf seiner gedanklichen Checkliste. Sie wird funktionieren, aber Belastung ist Belastung und auch wenn Betsy vielleicht die mental stärkste Person im Team sein könnte, kann man ihr immer noch nur vor die Stirn gucken. Und ein Team ist immer nur so stark, wie das schwächste Mitglied, auch wenn Idisor manchmal mutmaßt, dass er sich diesen speziellen Platz mit Cleo teilt. Aber egal.

    Auch er macht sich auf den Weg zu Nina, wobei er jedem vom Team, an dem oder der er vorbei kommt, kurz auf die Schulter klopft, eine "gut gemacht" Geste.


    "Hola Nina. Und zu dem ganzen Kram brauchen wir eine Einsatzbesprechung."

    Medic - Silver

    Stürmer -

    Schütze -

    Heavy 1 - Arthur

    Heavy 2 -

    Banger (Jäger) 1 -

    Banger 2 - Mc Steelfuck

    Banger 3 -

    Banger 4 -

    Scout 1 - Flash

    Scout 2 - Molly

    Scout 3 -

    Scout 4 -


    Nicht zugeordnet:


    Tanja, Petra, Bian, Sisterhood-Verstärkung

    Ein Wohnzimmer am Rande des Spielfeldes


    Das Zimmer sieht desolat aus. Einstmals war es wohl ein einfaches Junggesellenwohnzimmer, eine Matratze, ein Trideo, einige Bierflaschen, viel mehr gibt es hier nicht. Oder eher gab es hier nicht mehr, bevor jemand das Türschloss aufgebrochen und das Wohnzimmer in ein Teamzimmer verwandelt hat. An den Wänden prangen jetzt ein paar Graffitti, ein altes Sofa steht in einer Ecke und eine aus Resten von der Straße zusammen gezimmerte Bank, dazu ein Kühlschrank und ein Soybereiter. Der Bewohner hat ein freundliches "Piss off, come back after the match" bekommen, was ihn etwas verwirrt zurück gelassen hat, aber Übersetzungssoftware und ein zwei freudschaftliche Schulterklapse des muskulösen Orks haben ihm letztendlich geholfen, zu verstehen.


    Mc Steelfuck, wie seine Freunde ihn gnädigerweise nennen dürfen, ist eine beeindruckende Erscheinung. Jeder Zoll das absolute Clichée eines Gangorks. Gut 1,90 groß und beinahe so breit vor Muskeln, war er kaum durch die Sicherheit am Flughafen gekommen. Nicht nur hatten seine Massen an Piercings die MAD-Scanner verrückt spielen lassen, die outgesourcten, lohngedumpten Sicherheitsdienstmitarbeiter hatten auch nicht wirklich Lust gehabt, das mit Mc Steelfuck ohne Verstärkung durchzudiskutieren. Zumal eines dieser Piercings tatsächlich ein durch eine Hauttasche geschobenes Kampfmesser am Arm ist und ein anderes im Grunde ein Patronengurt, nur halt eben aus lebender Haut. Der Mann ist ein Kunstwerk, aber in den dunklen Gassen Radmonds ist das Ganze auch eine ziemlich gut funktionierende Lebensversicherung. So eine Granate als Lippenpiercing macht halt Eindruck, auch wenn Steelfuck manchmal etwas schwer zu verstehen ist. Er trägt wenig Kleidung, nur eine Hose, Stiefel und eine Panzerweste, dazu noch diverse Gurte, aber die meiste Ausrüstung steck eh in seinen dutzenden von Modifikationen.


    Die zweite Person im Bunde is Frankleton, Teammedic und das, was unfreundliche Zungen wohl einen vollkommen Irren nennen würden. Der Großteil von Steelfucks Piercings und Brandings und anderer Körperkunst ist von Frankleton ausgeführt worden, aber nur ein Teil davon war vorher abgesprochen. Zu Frankletons Glück hat Steelfuck bisher noch jede von Frankletons Ideen einfach geil gefunden, insbesondere die Cybergun mit dem halb nach oben gerichteten Schusswinkel im linken Knie, Steelfucks geliebten Nutcracker. Der zittrige, nervöse, glatzköpfige Norm, der seinen schmutzigen Kittel niemals ablegt, wird an diesem Match nicht teilnehmen, aber einen richtig fähigen Medic vor Ort zu haben, ist wirklich nützlich.


    Die tatsächlich gefährliche Person im Raum ist aber tatsächlich nicht Flash selber, deren psychotische Ader zwar oft sehr deutlich pulst, aber größtenteils doch unter Kontrolle ist, oder Steelfuck, von dem jeder das sofort annehmen würde, sondern eine relativ durchschnittlich aussehende Normfrau. Braunes, kinnlanges Haar, ein spitzes Kinn, tiefschwarze Haut und nur sehr wenige Tatoos und Piercings, lassen eine Redmond-Bitch schon erkennen, aber Molly ist fast gesellschaftsfähig. Würde sie aber irgendwo anders leben, als im wilden Großstadtjungel der Redmond Barrens, hätte man sie schon lange in eine Hochsicherheitszelle gesperrt. Was Molly passiert ist, wissen nur die Frauen des Teams und Frankleton und letzterer auch nur, weil er bei der Behandlung nach einem harten Match die tiefen, schrecklichen Spuren gesehen hat. Wie genau es aber zu den schrecklichen Narben, die sonst niemand je zu Gesicht bekommt, der nicht mal mit Molly dieselbe Dusche benutzt hat, gekommen ist, wissen sie aber auch nicht. Und zu fragen wagt niemand, nicht einmal Flash, die sonst vor kaum etwas Angst hat. Was immer passiert ist, die Spuren gehen weit tiefer als nur in die Haut und Molly ist eine astreine Irre. Wenn sie wirklich wütend wird und ihr altertümlicher Reflexbooster mit einem deutlich hörbaren Surren anläuft, dann gibt es keinerlei Gnade mehr. Flash hat schon gesehen, wie Molly einem Kerl mit den Zähnen die Kehle raus gerissen hat und einem anderen mit den Daumen die Augen ausquetschte. Und alles, was die beiden getan hatten, war, Molly scheel anzugucken und dann das Maul aufzureißen, als Molly laut wurde. In einem Match aber, wenn die Kugeln fliegen, die Granaten explodieren und Schreie die Luft erfüllen, dann ist Molly eiskalt und kontrolliert, eine absolut zuverlässige Teamkameradin. Und als solche schätzt Flash Molly sehr und die beiden kommen einander so nahe an eine Freundschaft, wie es Straßenratten nur können.


    Der letzte im Raum, abgesehen von Flash selber, ist Boss. Boss ist nicht nur der Boss, einer kleinen Go-Gang, sondern auch der Teamleader der Back Alley Dodgers. Ein schlanker, zäher Elf von unbestimmbarem Alter, tätowiert und gepierct und mit einem eiskalten Blick in den Augen. Niemand mag ihn wirklich, aber alle respektieren Boss, denn er hat nicht nur eine unheimliche Ausstrahlung, sondern ist auch ein verdammt guter Stratege. Auch er wird nicht mitspielen, aber wenn seine besten Spieler auswärts spielen, will er nicht weit weg sein und Slash, seine Schwester, hat die Gang daheim gut im Griff.


    Die Vorbesprechung ist gerade beendet und Flash, Molly und Mc Steelfuck sind gerade dabei, ihre Ausrüstung anzulegen während Frankleton seine Ausrüstung im Zimmer ausbreitet, um es in einen improvisierten Saniraum zu verwandeln. Während Flash Diagnoseroutinen durch ihre Ausrüstung jagt, schickt sie eine Nachricht an alle Enforcer


    <<Cheerio Chummers, wir sind ready, what is mit euck? Alle ready, ein paar Fressbretter nach innen zu drüken?>>