Beiträge von Soeldnerseele

    Moin Chummer,


    ich würde keine 2 Euro darauf setzen, dass es schon mal diskutiert wurde, aber ich finde gerade keinen passenden Thread, der mein Denken unterstützt. Also hier die Quizfrage: Spielt irgendwer bei Shadowrun 4.01 überhaupt noch eine klassische Klaue? Sind diese überhaupt noch zeitgemäß?


    Definition klassische Klaue:
    - Kann vor allem eins, kämpfen
    - eignet sich weniger für lautloses Erledigen von Aufgaben
    - hat ein gigantisches Waffenarsenal und scheut sich nicht Gegner mit schweren Waffen in ein Sieb zu verwandeln


    Wir sind Lüneburg schließlich eine recht junge, unerfahrene Gruppe, die sich letzten Herbst zusammengewürfelt hat. Mittlerweile gibt es in der Gruppe nur noch einen Anfangscharakter. Wir anderen sind mittlerweile auf neue Chars umgestiegen. Nicht weil wir es mussten, sondern durch die Erfahrungen im Spiel ein anderes Verständnis vom Spiel bekommen haben.


    Ich persönlich bevorzuge eher die klassischen Kämpfer, deren großer Vorteil darin besteht die Gruppe durch ihre Kampfkraft zu unterstützen. Bei 80% der Kämpfe waren es Rückzugsgefechte, die aus einem gepatzten Run entstanden und den Zorn des Johnsons mit sich brachten.


    Nach einem gewaltbereiten Ex-Soldaten spiele ich ich jetzt einen Kämpfer, der weit mehr ausfüllt. Er plant, gibt der Gruppe Denkanstöße und versucht auch oft durch Überreden und sein Auftreten zu glänzen. Die Zeit des Wartens ist vorbei, schließlich will man ja auch eingreifen. Denkbar wäre auch gewesen, dass er neben seiner Kampfkraft auch Spezialist für Einbrüche ist.


    Ich weiss nicht inwiefern dieses für Straßensams neu ist, aber für mich hat sich schon seit langem die Überzeugung durchgesetzt, dass man als Klaue lieber mehrere Fachgebiete hat, als nur den Kampf an sich.


    Um im Vorwege keine Vorwürfe auf den Spielleiter zu lenken. Wir haben neben den eigenen Abenteuern On the run und München Noir gespielt. Gerade haben wir mit SOX angefangen.


    Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt Chummer.

    Naja Cyberware bzw. Körperteile sehe ich mit einer gewissen Skepsis. Schließlich zeigen sie ja auch irgendwie den eigenen gesellschaftlichen Status. Leute mit Cyberwaren haben nicht das Geld oder die SIN um sich einfach einen Arm nachzüchten zu lassen oder sie gehen zu einem Straßendoc, der an gezüchteten Sachen nicht herankommt.


    Ich habe bei meinem jetzigen Char die linke Körperhälfte (Bein, Torso und Arm) und die Ohren durch offensichtliche Cyberware ersetzt. Hintergrund ist nicht irgendeine modifizierung des Körpers, sondern der Schaden durch eine Explosion. Der Gute üwrde schlichtweg ein Krüppel sein und verfügt nicht über die Resourcen/Zeit/Kontakte sich die Sachen züchten oder heilen zu lassen und er lebt ganz gut damit.


    Mal sehen, ob er das irgendwann ändert. Mann weiss es nicht.

    Mhm Rollenspiel ist ja was schönes, ja sonst könnte man ja auch Risiko oder Monopoly spielen, aber es muss sich die Waage halten.


    Wir haben gerade SOX angefangen und unser Spielleiter hat sich das zum Teil sehr gut ausgeschmückt. Der Besuch beim Waffenhändler in Hamburg war zum Beispiel für mich ein Highlight.


    Ich muss dagegen sagen, dass sich das Rollenspiel zwischen den Chrakteren und auch mit deren Connections noch sehr Entwicklungsbedürftig ist. Ein Umstand, den der Spielleiter sicherlich nicht zu vertreten hat. Die Charaktere geraten ungemein gerne miteinander in Streit, was oft naja unprofessionel endet ... bzw. so manche dadurch schon den Kopf verloren hat. Wir sollten vor allem bei den Connections dem Spielleiter eine kurze Beschreibung/Charakterisierung der Connections erstellen. Fällt mir jedenfalls gerade dabei ein. Könnte ein Weg weg von den 08/15 Gesprächen mit den Connections sein. Naja ...


    Da wir ja recht neu im Geschäft sind, werden wir ja sehen, wie das ganze sich entwickelt. Ich bin hoffnungsvoll.

    Mhm hast du schonmal die Seiren auf DMAX geschaut? Und bevor ihr hier mault, es lohnt sich manchmal.


    Im Auto Tuning wird vom Blacksmith Shop, Body Shop (karosserie Werkstatt) und so weiter gesprochen.


    Für mich ist ein Shop eine kleine (wenn man sich nen Van kauft) vielleicht auch mobile Werkstatt.


    Auto-Beispiel:
    Werkezugkiste: Halt Hammer, Schraubenschlüssel und Zangen
    Shop: Eine Hebebühne, Schweißgerät, gutes Werkzeug
    Werkstatt: Hebebühne, Schweißgerät, gutes Werkzeug, Plasmaschneider, elektrischer Hammer (zum Blechformen), Lakierbox usw.


    Waffen-Beispiel:
    Werkzeugkist: Wie oben
    Shop: Leichtes Werkzeug zum Zerlegen, Standbohrmaschine und was man noch braucht ... (Bin kein Experte)
    Werksatt: Schweres Werkzeug und einfache Sachen selber machen (Ersatzteile für AK-97, Griffe, Halterungen)

    - Timo, Flo, Tim und Kunzi ihr braucht nicht weiterlesen -


    Wir starten heute mit neuen Charakteren in ein Abenteuer, bevor die SOX aktuell werden. Nun habe ich folgendes Problem. Die Spieler haben mir ihren Charakterbogen im Vorwege zugeschickt.


    Einer hat sich eine Scharfschützin gemacht und ihr eine Lizenz zum Verkauf von Waffen + Waffenladen gekauft. Ich zerstöre nicht gerne diese Träume, aber ich halte die Übersetzung Shop in Laden für grundlegend falsch ...


    Logisch wäre für mich Werkzeugkiste - Werkstatt - Produktionsanlage ...


    Wie seht ihr das? Wie soll ich damit verfahren, wenn der Spieler darauf beharrt den Waffenladen zu behalten? Meine Idee war jetzt, dass ich vor dem Mainplott eine Razzia dort stattfinden lassse ... Die Stufe 3 Lizenz fliegt auf, aber die LoneStar Bullen sind bestechlich und verlagen monatliches Schutzgeld in der höhe von 1000 pro Nase (2 Beamte).

    "Mimikry" schrieb:

    Gute Zusammenfassung.


    Aber daran sieht man, wie wichtig es ist, sich zumindest mit ddem Thema zu beschäftigen.


    Es zeigt vielmehr, wie sehr die Spielweise verschiedener Gruppen auseinander driften. Das hier dazu noch persönliche Eitelkeiten gepflegt werden, macht das Ganze nicht besser.

    "Eusebius" schrieb:

    Soeldnerseele: Dann hast Du falsch verstanden. Es ist dasselbe Prinzip, wie es auch das G11 verwendet: Es sind zwei Schüsse (beim G11 3), die abgefeuert werden, bevor der konstruktionsbedingt verzögerte Rückstoß sich bemerkbar macht.


    Aber zur Frage: Ich kann jetzt nichts sehen, was dagegen sprechen würde.


    Das gilt auch für die russische Waffe, wenn ich Wikipedia glauben kann.

    Juan Esteban "El Lobo" Chavez


    - Ex-Soldat, großspurig, Mann für die einfachen Pläne ("Wir gehen rein und legen alle um), Latino, denkt sich für Teammitglieder beleidigende "Kosenamen" aus, Waffenspezialist, Ork


    Werdegang: Pausiert und betreibt im Keller der Bar seines ehem. Seargant eine Waffenwerkstatt. Besorgt billige Waffen, Türsteher und Hilfskoch.


    Taro "Scare" Takashi


    - Sohn eines (liquidierten) Yakuza-Paten, Hat bei dem Bombenanschlag auf seinen Clan den linken Arm und das linke Bein verloren. Cyber-Torso war auch notwendig, sowie Cyberohren wegen zerfetztem Trommelfell. Auffällige Narben im Gesicht. Stets höflich und versucht professionell zu sein. Neuling in den Schatten mit seinem Kampflehrer, Straßen-Doc und Yakuza-Soldat als Connection.


    Anmerkung: Beides sind 400 GP Chars.


    Nun da haben gleich welche "schlechtes Rollenspiel" geschriehen ... Es ist nunmal jedem selbst überlassen wie weit er gehen möchte. Vergewaltigung ist nunmal für mich ein Tabu und ich würde es auch nicht auf einen Charakter übertragen wollen. Man wird ja nicht gezwungen solche Charaktere zu spielen und die Shadowrun Welt wird dadurch auch nicht sauberer ... Wer sich bei sowas austoben möchte, bitte! Einen neuen "Jack the Ripper" würde ich auch nicht in der Gruppe haben wollen, als Gegner könnte ich ihn mir vorstellen.


    Seine persönlichen Grenzen zieht jeder selbst und das Spektrum an spielbaren Charakteren bleibt auch so groß genug!


    @American Gangster: Beide Charaktere zeigen die oben beschrieben Merkmale.


    Der Polizist: Unfähig längere Beziehungen aufrecht zu erhalten..., anhaltende Reizbarkeit, unfähig sich in andere hineinzuversetzen (bis auf seinem Ziel und das auch nur begrenzt), kein Einfühlungsvermögen.


    Der Verbrecher spiegelt fast alle Merkmale wieder (bis vielleicht beim Punkt erlernen) Er kümmert sich zwar um seine Familie, verfolgt aber einen Selbstzweck und isoliert sich im weiteren komplett.

    Ich stelle jetzt mal die Behauptung auf, dass alle Runner in der Shadowrun-Welt auf einem schmalen Grad zu einer Persönlichkeitsstörung wandeln. Die Bezeichnung Soziopath liegt da nach.


    Hier die Definition aus Wikipedia (Artikelauszug "Sozipath"):


    Der Film in den zwei Archetypen des modernen Soziopathen gezeigt werden ist für mich "American Ganster" mit seinen beiden Hauptfiguren.


    Meine Charaktere weisen auch die einen oder anderen Merkmale auf.


    Zum Einen mein Söldner (metatyp: Ork). Ein Raubein, aber hier gilt im Endeffekt harte Schale weicher Kern. Er würde niemals wehrlose Frauen und Kinder töten. In München (ich glaub es war München) hat er die undfreiwilligen Darstellerinnen eines BTL-Sets in Sicherheit gebracht und danach den Laden mit Granaten bedacht. Die Unterbringung der Frauen hat ihm dann eine Stange Geld gekostet. Er würde aber nie zögern Gegner zu töten. Selbst im Schlaf wäre das kein Problem. Es ist sein Job. Ein Unrechtsbewußtsein empfindet er hier nicht, schließlich hat er als Ex-Soldat genügend Möglichkeiten gehabt dieses Bewusstsein zu verlieren.


    Zum Anderen mein Yakuza-Sam (Metatyp: Elf) er ist höflich, aber grenzt sich bewusst von seinem Team (ok er ist noch nicht ganz im Team) ab. Auch er würde bei einem Job keine unnötige Grausamkeit anwenden. Die Aufgabe soll möglichst effizient gelöst werden. Unbeteiligte Personen sollen geschont werden.


    Für beide Chars ist Folter ein legitimes Mittel, auch wenn die Art und Weise sich unterscheidet. Das ist halt der Zwiespalt zwischen einem emotionalen und einen gefühlskalten Charakter.


    Sollte bei uns in der Runde ein Runner auf die Idee kommen zu Vergewaltigen und Kinderzumissbrauchen wäre der Spieler die längste Zeit in der Runde und würde bei mir Hausverbot bekommen. Manche Sachen gehören auch nicht in ein Rollenspiel. Gerade wenn es um soetwas geht.

    "Mastyrial" schrieb:

    Danke für die Beteiligung.
    Wird mein Char wohl zunächst bei der Helmversion bleiben, bis er den nächsten Essenzpunkt anbricht - damm kommt eventuell eine Bildverbindung.


    Ne Brille reicht. *g* Fällt auch nicht so extrem auf wie ein Helm, den man die ganze Zeit trägt.

    "doc damnij" schrieb:

    Hängt IMO von der individuellen Gang und dem individuellen Ganger ab.
    Zumal die Preise für wirklich hochwertige Ware nicht mit den Preisen für toll aufgemotzte Fahrzeuge + Ho + Drogen zu vergleichen sind. Letzteres Ensemble bekommt man meist günstiger.


    Aber steht auf der Prioritäten-Liste weiter oben, meine Meinung nach. Gut organisierte "professionelle" Gangs würde ich schon als Mafia einordnen und das ist wieder ein ganz anderer Schnack.

    "Eusebius" schrieb:

    Natürlich strebt ein Ganger genauso gute Ware an wie PCs.


    Ich glaube nicht, dass ein Ganger sich jemals hochgradig aufrüsten wird. Was macht ein Ganger, wenn er viel Geld hat? Aus meiner Sicht investiert er es nicht in Cyber- oder Bioware. Wieso auch? Er hat Geld und will vor seinen Leuten angeben.


    Da wird eher ein SUV gekauft. Nicht irgendein, sondern der mit den ultrastylischen Felgen, den 21" Monitoren und natürlich einer Soundanlage, die Häuser einstürzen lässt. Und wenn er dann noch Geld hat, dann kommen andere Poseritems dazu! Tatoos, Klamotten, Frauen ... und was ist mit Drogen und Alkohol?


    Die Versuchung nach Kommerz ist für ein Ganger einfach zu groß, dass er lieber zu Drogen greifen wird um sich im Kampf einen Vorteil zu verschaffen.