Beiträge von Tildus

    Seattle, Tacoma, Docks (Astralraum), 13. August 2071, 21:26 Uhr



    Es war sicher nicht übertrieben Ace als hyperaktiven Jungen zu bezeichnen. Aber diesmal war er selbst für seine Verhältnisse nervös. Nike konnte ihm das nicht mal übel nehmen. Schließlich ging es um sein Leben.


    „Wo müssen wir jetzt hin?“ Ace astrale Gestalt blickte sie hoffnungsvoll an. Selbst im Astralraum wirkten die braunen Haare des 13jährigen WizKids so zottelig als ob sie nie einen Kamm gesehen hatten.
    Ihre eigene Aura konnte sie zum Glück nicht sehen. Aber alleine der Anblick ihres dunkeln astralen Armes machte ihr ständig klar, dass sie nur noch ein Schatten ihrer selbst war.

    „Woher soll ich dass wissen? DU bist derjenige dessen Körper gestohlen wurde. Dabei hab ich immer gesagt du sollst nicht alleine projezieren. Selbst Schuld!“

    „Ich weiss, ich weiss. Es tut mir leid! Ich wollte nur Bob erschrecken ... und ausserdem wer hätte interesse meinen Körper zu klauen?“

    „Also ich denke es gibt durchaus einen großen Markt für die Körper von 13-jährige Jungen.“

    Eh sie dies weiter ausführen musste erschien der Watcher den sie beschworen hatte. Er meinte er hätte die Spur gefunden bis zu dem Punkt wo er nicht weiterkam.
    Nikes und Aces Astralkörper folgten den kleinen Geist zu einer Lagerhalle am Hafen.
    Der Raum wo der Watcher nicht weiter kam, war durch ein leuchtendes Energiefeld gesichert.


    „Drek wassn das?“ Ace berührte vorsichtig die Barriere.


    „Ein Hüter. Nicht mal ein besonders starker.“



    „Kannst du ihn zerstören?“


    „Klar. Aber wir wollen doch seine Besitzer nicht alarmieren, oder? Komm her. Versuche mir zu folgen. Spüre seine Schwingung. Seine Aura wie fühlt sie sich an? Versuche sie zu erfassen. Versuche sie an deine anzupassen.“


    Ace zögerte kurz dann berührte er den Hüter. Sein Gesicht zeigte höchste Konzentration. Dann schob er langsam, ganz langsam, seine astrale Hand durch die Barriere. Als wäre sie aus zähem Gele.
    Nike war stolz auf Ace. Sie packte seinen Arm und zog in mit sich durch den Hüter in den Raum hinein.


    Darin saßen ein halbes Dutzend Teenager. In der Mitte lag Aces bewegungsloser Körper.
    Die Teens waren wie Goth geleidet und selbst Nike – die von Seattles Gangs wenig Ahnung hatte – erkannte sie sofort als Halloweener. Was machen sie in Tacoma?


    Zwei der Halloweener die astrale Wahrnehmung einsetzen erheben sich und stellen sich Nike in den Weg. Der ältere Junge ist wohl ein Adept, die 15 oder 16 jährige Göre wahrscheinlich eine ziemlich schwache Schamanin.
    „Hoi Ace. Schön dass du deinen Körper gefunden hast. Lange wollten wir nicht mehr warten.“ spricht sie Ace an.


    „Wa Was wollt ihr von mir?“ fragt Ace ängstlich.
    Die junge Schamanin grinst:
    „Wir haben von Bob gehört, dass du jetzt magische Kräfte hast. Du hast unseren Test bestanden. Wir machen dir ein einmaliges Angebot: Schließe dich uns an! Harte Junges wie dich können wir in unserer coolen Gang brauchen.“


    Ace scheint geschmeichelt zu sein. „Ich? Kein Scheiß? Wow!“


    Nike sieht das ganze differenzierter: „Und wenn er sich weigert?“
    Die Halloweener-Göre wirkt sichtlich genervt. „Wer hat dich gefragt Alte? Halt dich da raus!“


    Für diese Frechheit hätte sie die Kids früher getötet. Aber Nike bleibt ruhig und schnippt nur mit den astralen Fingern worauf hin ihr zuvor beschworener Feuerelementar in der realen Welt materialisiert. Die weltlichen Halloweener ergreifen schreiend die Flucht. Nur die beiden magiebegabten blicken gar nicht mehr so überheblich zu Nike.
    „Ich dachte ihr Halloweener steht auf Feuer?“
    „Ok, du hast gewonnen. Für’s erste. Und du Ace, denke über unser Angebot nach. Wir warten auf deine Antwort.“Damit verlassen auch sie den Raum.


    Ace nimmt erleichtert wieder von seinem Körper besitz.
    „Cool. Nike, die Halloweener würden mich in ihre Gang aufnehmen. Mich!“
    Nike beugt ihren manifestierten Astralkörper zu ihm hinunter.
    „Klar würden sie das. Erst die Gangs, dann die Syndikate und dann die Konzerne: alle wollen dich auf ihre Seite ziehen. Weil du ein Magier bist! Sonst würden sie dich wie Drek behandeln. Willst du wirklich dein Talent für geldgierige Weltliche verschwenden? Damit die durch deine Gabe noch reicher werden?“

    Ace blickt zu Boden. „Nein, tut mir leid.“


    „Ich habs auch nicht so gemeint. Ich will nur nicht dass du mal so endest wie ich.“


    „Aber du bist doch so cool Nike!“


    Nike muss schmunzeln. „Danke für das Kompliment. Aber du solltest jetzt schnell nach Hause laufen. Dein Onkel wird sich schon Sorgen machen.“
    „Mein Onkel hockt besoffen vor dem Trid! Der würde nie verstehen was ich gerade erlebt habe.“
    „Tja, auch dass wirst du lernen. Niemand wird dich als Magier verstehen. Niemand!“

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    Lak nimmt gerade noch die Granate aus den Augenwinkeln war als Pi Boi sie schon zu Boden reißt, so wie er sie immer in gefährlichen Situationen beschützt hat.
    Khop kuhn ka, Boi, denkt sie. Und ist verwirrt als sie die Augen öffnet und nicht in Boi, sondern Yu in die Augen blickt.
    Langsam dämmert es ihr, dass sie nicht in Bangkok und Boi tatsächlich schon lange tot ist.


    Für einen kurzen Moment fühlt sie wieder den Schmerz in ihrem Herzen als ihr gleichzeitig klar wird wie heldenhaft Yu gehandelt hat: er war bereit ihr Leben zu schützen obwohl sie Miu entführt hatte und er Nicole liebt.


    Lak errötet und bringt nur ein „Äh...“ zustande, aber Yu zischt ihr nur ein kurzes „Bleib unten!“ zu.
    Er rollt sich etwas zur Seite und Lak kriecht unter den Tisch in Deckung.


    Unten bleiben, Kein Problem. So habe ich die ganzen Shadowruns überlebt. Unten bleiben.

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    Lak ist erst mal froh, dass ihr nicht gleich wieder eine Granate entgegenfliegt. Langsam gewöhnt man sich ja an diese Angriffe.


    Sie spürt wie sich ihr Pulsschlag durch ihre Adeptenkräfte erhöht als sie hinter Mike in Deckung geht um einen Geist herbeizurufen.

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    Hmm ... angenommen, nur mal angenommen Yu sagt die Wahrheit.

    "Wie es scheint ist unser Schicksal und Ihres verbunden. Da wir alle nach Nicole suchen sollten wir zusammenarbeiten."

    [OP: Kennt ihr die Fernsehserie Lost mit diesen langweiligen Rückblenden? Hier kommen zwei solche aus Nikes Leben BEVOR sie Shadowrunnerin wurde. Ihr könnt sie natürlich überspringen, da sie nichts mit dem Run zu tun haben]



    ADL, Stuttgart, 08.02.2039 morgens.


    Nike hieß zu diesem Zeitpunkt noch Nathalie. Sie hatte große Mühe mit ihrer Mutter Schritt zu halten, die sie die großen Steintreppen hochzog. Blöd, dass sie ihr Auto verlassen hatten. Aber die Straßen waren gesperrt. Überall waren aufgeregte Menschen zu sehen die Plakate und Fahnen schwangen. Obwohl Nathalie schon in der Grundschule war konnte sie nicht alle Worte darauf lesen. Das sie heute nicht zur Schule musste gefiel ihr gut. Einige betrunkene Männer grölten das Lied vom letzten Sommer: „Berlin! Berlin! Wir scheißen auf Berlin!“ Nathalie lachte und sang fröhlich mit; „ ...wir scheißen auf Berlin!“Ihre Mutter zog sie schmerzhaft am Arm. „Sei Still! Sing nicht dieses Lied!“
    Nathalie begann zu weinen. Ihre Mutter ging in die Hocke und küsste sie auf die Stirn. „Schsssss. Tut mir Leid, Liebling. Alles wird gut! Wir holen jetzt deinen Bruder. Und dann gehen wir heim zu Papa. Alles wird gut!“
    Doch Nathalie wusste das Mama log.


    Die Tränen liefen ihr noch über die Wangen als sie am Ende der Treppen auf dem Schlossplatz ankamen.
    Ihre Mutter blieb kurz stehen. So viele Menschen hatte wohl auch sie noch nie hier gesehen. Alle schreien sich an und schubsten sich herum. In der Ferne waren wieder Schüsse zu hören und dichte Rauchwolken hingen über der Stadt. Hubschrauber ratterten über ihren Köpfen. Nathalie glaubte kurz am Horizont den alten Stuttgarter Fernsehturm durch den Rauch zu erkennen. Komisch. Der Fernsehturm rauchte auch?


    Ihre Mutter hatte etwas entdeckt. Sie lief auf einen komischen Zaun am Rande der Königsstraße zu und zog Nathalie grob hinterher. „Oh Gott! Daniel! Daniel wo bist du!“ reif Mutter den Namen ihres großen Bruders.


    Vor einem Tor am Zaun standen einige Männer in komischen Klamotten die ihnen den Weg versperrten. Ihre Mutter zeigte ihnen ein Papier aber die Männer schüttelten nur den Kopf und sagten:
    „Bedaure aber die Veränderten dürfen das Areal zu ihrer eigenen Sicherheit nicht verlassen. Gehen Sie zurück!“ Nathalie konnte sehen, dass die Leute hinter dem Zaun so welche wie ihr großer Bruder waren. Sie sahen aus wie Menschen hatten aber lange Ohren und Zähne, wie lustige Hunde. Globolisierte oder so sagten die Erwachsenen. Nathalie konnte Daniel leider nicht entdecken. Hoffentlich kam er bald. Er wollte ihr doch mit dem Fahrrad helfen.


    Ihre Mutter ließ nicht locker und schrie:“ Verdammte Faschisten! Ich weiß, dass mein Sohn hier ist. Er hat mich auf dem Handy angerufen! Ihr Schweine!“Nathalie war entsetzt. So hatte sie ihre Mutter noch nie gehört!


    Doch da machten auch andere Leute aus der Menge ihrer Wut Luft.
    Ein großer, schlanker Mann hinter ihnen nahm seinen Hut ab, unter dem er zwei spitze Ohren verborgen hatte. In der anderen Hand hielt er eine Pistole. „Für die Freiheit!“ brüllte er und schoss auf die Männer am Tor.
    Panik brach aus. Alle schrieen und rempelten sich an. Nathalie wurde von ihrer Mutter weggestoßen und von der Menge mitgerissen. Sie konnte ihre Mutter nirgends mehr sehen. Nathalie schrie ...




    Der Mond, nähe Südpol, Station „Fernsicht“ 15.06.2061, Nachmittag.


    Nike hüpfte weiter über die aschgraue Mondoberfläche. Ihre Kräfte begannen nachzulassen und ihr Raumanzug hatte höchstes noch für eine Stunde Sauerstoff.


    Hüpf hüpf. Immer weiter! Hüpf hüpf. Ein kleiner Hüpfer für mich. Ein großer Hüpfer für die Menschheit. Hü-Hüpf! Meine Spuren werden hier im Regolith für alle Ewigkeit zurückbleiben. Hüpf. Wenn selbst die Pyramiden, der Eifelturm und Harrys Würstchenbude nur noch Staub sind wird man MEINE Fußspuren noch sehen können. Haha. Hüpf!


    Gerade als sie spürte den Verstand zu verlieren erklang Sergei’s Stimme im Headset.
    „Wir chaben es geschafft! Chätte ich euch klainen Akademikern gar nicht zugetraut.“


    Nike klappte ihr goldbeschichtetes Sonnenschutz-Visir etwas höher und konnte das Modul Bioshäre 1 vor sich sehen. Obwohl sie im Astralraum oft komische Dinge gesehen hatte: ein Gewächshaus mitten auf dem Mond, vor der Kulisse des schwarzen Sternenhimmels steckte alles in die Tasche. Hinter den Panzerglasscheiben konnte sie die großen grünen Blätter der Pflanzen erkennen.


    Dr. Jonas seufzte erleichtert und ließ sich erschöpft niedersinken.
    Sergei untersuchte das Schleusentor. „Oh, njet gut. Unsere Gäste chaben die Schleuse deaktiviert. Das ganze Keypad chaben sie geschmolzen.“


    „WAS!“ brüllte Dr. Jonas hysterisch in sein Helmfunk. „Brechen Sie es auf! ICH WILL NICHT STERBEN!“


    „Und womit Dr. Oberschlau? Ich chabe kain Werkzeug. Die Bohnenfresser sind uns mit dem Mond-Buggy zuvorgekommen.“


    Nike war zu erschöpft um dem Streit weiter zuzuhören.
    Sie setzte sich in den Staub und lehnte sich mit ihren Rückentornister gegen die Metallwand.


    Die Azzies (obwohl sie nicht mal wussten ob die mysteriösen Angreifer, die sie aus „Fernsicht“ vertrieben hatten wirklich für Aztech arbeiteten – der Konzernkrieg wurde langsam unübersichtlich) hatten sie zwar nicht erwischt. Aber sie hatten ihren einzigen Zufluchtsort außerhalb der Station versperrt. Eigentlich war das nur fair. Denn mit Sergeis Hilfe hatte sie nach ihrer Flucht die Abdeckplatten des Hitzeschildes des Transportraumschiffes sabotiert.
    Die ganze schöne Ladung mit dem Mondgestein-Telesma würde verglühen sobald die Azzies in den Erdorbit eintraten. Was für eine Verschwendung! Aber sie hatten richtig gehandelt! Saeder-Krupp durfte sein Monopol nicht verlieren. Wenn Tonnenweise Mondgestein auf dem Schwarzmarkt der Taliskrämer auftauchen würde ...


    Nun, das war jetzt nicht mehr wichtig. Schade. Sie wünschte sich sie hätte doch Kinder bekommen. Sie hätte vieles anders machen sollen.
    Als sie den Kopf hob sah sie am Horizont die Erde auftauchen (na ja, eigentlich ging die Erde hier nie unter, aber so klang es romantischer). Es war sogar Vollerde!


    Was für ein herrlicher Anblick für die letzten Momente ihres Lebens!


    „Challo Klaine. Kannst du mir sagen, wie alte dieser Stein wohl ist?“ hörte sie die Stimme des alten Russen, der schon Kosmonaut gewesen war, als nur Nationalstaaten Weltraumforschung betrieben.


    Drek! Warum musste der Mistkerl ihr ihren schönen tragischen Tod versauen?

    „Woher soll ich das wissen? Verpiss dich du Arschloch!“


    „Hahah. Ich wusste glaich, dass DU keine Geologin bist. Du bist Magierin bei der internen Sicherheit! Du bist chier um die Diebstähle des Telesmas aufzuklären!“Nike richtete sich auf.


    „Woher weißt du das?“Ganz ainfach. ICH habe die paar Steinchen gestohlen! Hey maine Kinderchen und Enkel müssen auch leben! Haha. Und außerdem ist es jetzt egal. Die Azzies haben jetzt die ganze Monatsladung unter den Nagel gerissen.“


    Nike schnaubte verächtlich und betrachtete wieder die schöne blaue Erde am Horizont.


    Aber es gibt noch ainen Weg in die Biosphäre. Wir können reinkriechen und in Ruhe abwarten bis man uns abholt. Man kann das Außenschott der Schleuse manuell von innen öffnen.“


    Nike erhob sich und folgte Sergei zur Schleuse. Auch Dr Jonas horchte auf und kam aufgeregt herüber.
    Sergei zeigte durch die Panzerglasscheibe auf einen Hebel in der Schleuse.
    Toller Hebel. Aber der ist drinnen und wir sind draußen!“


    „Aber du bist doch Magierin. Mach ainfach klaine Telekinese Zauber und leg Hebel um!“




    "Hallo!? Wir sind hier auf dem MOND schon vergessen? Wie viele Zauber und Geister hast du hier ohne ne Flasche Wodka gesehen? Idiot!“
    Aber Sergei hatte Recht es war die letzte Möglichkeit, die ihnen noch blieb.
    Konnte sie es schaffen? Sie hatte es natürlich nie selbst versucht.
    Die Manablase des Mondes war nicht so schlimm wie im tiefen Raum.
    Sie war eine erfahrene Initiatin.
    Und die lebende Aura der vielen Pfanzen hinter dem Glas würde vielleicht auch helfen.



    „Selbst wenn ich es schaffe einen Mickerzauber auf den Hebel zu wirken. Der Entzug durch den Hohlraum wird entweder meine Magie vernichten, meinen Verstand vernichten oder mich gleich selbst vernichten!“


    „Schon möglich, Klaine. Aber wenn du gar nichts tust wirst du doch sowieso sterben. Und unser Dr Jonas ist zwar ein Faigling, aber er kann dich sicher wiederbeleben wenn wir drin sind.“ Dr Jonas nickte eifrig.


    „Ok. Ich werde es tut. Das ist der Tanz mit dem Teufel. Die ultimative Herausforderung. Aber bevor ich gleich sterbe muss ich dir noch was sagen, Sergei!“
    Sergei kommt näher. Da schließt Nikes Hand mit dem Dikote-Messer blitzschnell vor und scheidet einen tiefen Riss in seinen Raumanzug. Sergei jappst nach der endweichenden Luft. Seine Augen quellen hervor und er fällt im Todeskampf wie ein Käfer auf den Rücken in den Staub des Mondes.


    „Niemand bestiehlt Seader-Krupp. Niemand!“


    Dann wendet sie sich dem Hebel zu .

    [OP: Nike (Nike, die Göttin – nicht der Turnschuh!!!)


    Nike ist eine Norm-Frau, Ende 30 (aber immer noch attraktiv ;-) ) von ca. 1,75 m. Sie hat schulterlange schwarze Haare mit blonden Strähnen und einen schlanken Körperbau. Der rechte Arm ist ein chromfarbener Cyberarm. Ihre Cyberaugen haben wechselnde Farben. Momentan haben sie eine goldene Iris. Meistens trägt sie kurzärmlige Tops unter einer schwarzen Panzerjacke, blue Jeans und hohe Stiefel. Gelegentlich trägt sie auch kurze Röcke unter denen sie jedoch Leggings anhat.


    Eine Mischung aus „Battle Angel Alita“, „Bellatrix Lestrange“ und „Nanny Fine“ beschreibt Nike ganz gut. ^^ ]

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    Lak registriert Dexters Infos nur am Rande. Mit dem komischen Ding in Yu’ s Hand hat er nicht unrecht. Sie lässt unbemerkt mit einem neuronalen Befehl ihren WiFi-Scan laufen um schon mal alle fremden Signale aufzuspüren. Solange sie sich nirgends reinhackt ist dies ja ungefährlich.
    Yu’ Besorgnis wirkt echt. Da die anderen Runner schweigen bisher. Was soll sie sagen? Lieber nichts direkt von Nicoles Vater – vielleicht hat sie Yu gegenüber schlecht von ihm geredet. Farang-Kinder sind so respektlos.
    Es darf jedoch auch nicht klingen, das sie im Auftrag eines Konzerns operieren.


    Lak blickt Yu in die Augen und holt tief Luft.“Mein Name ist ... Nit-Noi. Meine Geschäftspartner und ich wurden von besorgten Freunden und Verwandten beauftragt uns nach Nicoles Verbleib zu erkunden. Als wir euch gestern aufsuchen wollten, gerieten wir in einen Hinterhalt.“
    Schnell blickt sie auch zu Tao hinüber, gespannt auf seine Reaktion.

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    Lak nimmt die angebotene Flasche an, trinkt aber nichts daraus. Als einer der schmierigen Typen sie antaschen will fährt sie ihn an: "Wo cao ni ba bei zi zu zong! Zhu tou!" Eure Kantonesich-Sprachsoftware weigert sich das zu übersetzen. Der Typ verpisst sich schnell aber Lak will sich mit einem unglückverheißenden Funkeln in den Augen gerade daran machen einen neuen Geist zu beschwören um ihn dem Widerling hinterher zu schicken.
    Doch da kommen Yu und Tao zur Tür herrein. Tao scheint die Orks zu kennen - gar nicht gut!
    Yu eröffnet das Gespräch:
    "Miu hat mich wissen lassen, dass Sie sich mit mir treffen wollten. Jetzt bin ich hier und gespannt, was Leute wie Sie an einen solchen Ort führt, um mit mir, einem einfachen Mann von der Straße, zu sprechen... ."
    Yu gleich mit dem Vorwurf auf den Angriff letzte Nacht anzusprechen wäre unklug. Zumal sie keinen Bewies für seine Schuld haben. Das können sie sich immer noch für später aufheben wenn die Verhandlungen scheitern.
    "Es ist zu gütig von Ihnen, dass Sie unserer respektvollen Einladung gefolgt sind. Ich bitte meine Direktheit zu verzeihen, aber wir scheinen das gleiche Ziel zu haben. Wir machen uns große Sorgen um den Verbleib und das Wohlergehen von Nicole Smith."

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    Lak war musste lächeln als Croaker mit seiner typischen Art den Orks die Meinung sagte. Obwohl er körperlich nicht sehr einschüchternd war verschafte seine Selbstsicherheit Respekt bei den Gossenpunks.


    Im Inneren des Restaurants der Hölle sah es noch schlimmer aus als erwartet. Auf der Ostschale die wie fast überall in HK neben dem Reisglas mit den Räucherstäbchen beim Eingangsbereich steht, liegen statt Früchten kleine Knochenstücke. Lak schaudert bei dem Gedanken was hier für Hausgeister herrschen, denen man Fleisch - von was oder wem auch immer - opfert.


    Auf Dexters Frage antwortet sie lachend: "Ich glaube kaum das in dieser ... Lokalität ...nenneswerte AR-Architektur vorhanden ist. Aber deine Straßenkarte können wir sicher brauchen. Lad sie doch bitte ins Guppen-PAN."Lak betrachtet angewiedert die schmutzigen Tische.
    "Lasst uns schnell einen Platz suchen an dem wir uns keine tödliche Krankheit einfangen. Wenn möglich."

    -273-


    Kowloon war immer noch dasselbe Drekloch wie früher, wenn nicht sogar noch düsterer. Hier hausten die Illegalen Flüchtlinge aus China, Südostasien und Russland oft schon in zweiter oder dritter Genetration. Auch viele Ghule oder noch schlimmere Kreaturen lebten hier relativ unbehelligt.


    Lak hätte ohne die schwerbewaffneten Runner nie einen Fuß nach Kowloon gesetzt. Die chinesische respektvolle Höflichkeit die man ihr in ihrer schicken Kleidung und feinen Ausrucksweise als vermeintlich „höhergestellten Dame“ bisher entgegenbrachte existiert hier nicht.
    Im Gegenteil! Wäre sie hier alleine unterwegs würden die Bewohner von Kowloon sie in kurzer Zeit ausrauben, vergewaltigen, ermorden oder auffressen. Möglicherweise auch alles zusammen und nicht unbedingt in dieser Reihenfolge!


    Das sie mit ihrer Befürchtung recht hat zeigt schon das Auftreten der verwahrlosten Orks die aus dem Shar-Pei kommen.
    Der einzige Shar-Pei der hier jemals vorbeikam ist sicher im Kochtopf gelandet.


    "Sieh einer an, wen haben wir denn da?"
    grunzt einer der Straßenschläger sie an.
    Lak beschließt den unhöflichen Gossenpunk demonstrativ zu ignorieren. Sie weicht dabei etwas hinter ihren „Bodyguard“ Mike zurück.

    "Starfox" schrieb:

    "Dunkelzahn opfert sich für ein magisches Artefakt um die Welt zu schützen". Der Feind, wenn er denn kommen würde (weiss nicht, ob ich das überhaupt in der Welt will), ist noch nicht soweit, also muss sich auch kein Drache opfern.


    Es stimmt zwar, das das Mananiveau ist noch zu niedrig ist. Einige böse Blutmagier aus Aztlan hatten jedoch versucht im Astralraum eine Brücke zum Feind zu bauen um das kommen ihrer Meister zu erleichtern. :twisted:
    [nachzulesen in Aztlans Sourcebook, Harlekins Rückkehr]

    -268-


    Lak nickt zustimment. "Na gut, er kann aber höchstens drei Leute mitbringen. So wären wir zahlenmässig gleich vertreten."


    Das sie dann zumindest magisch noch Überlegen sind erwähnt sie nicht.
    Lak überlegt sich kurz ob sie verlangen soll, daß Tao nicht dabei ist. Ihr fällt Pi Nüngs Wahrung ein, das Tao allein hinter dem Anschalg stecken könnte.


    Aber wenn er wirklich die Schlange ist wäre es besser ihn in Sichtweite zu haben.

    Runner's Companion ... Ob es diesmal die nachtaktiven, magisch Infizierten mit dem bösen "V"-Wort ins Compagnion schaffen *schauder*?


    Feral Cities klingt sehr gut. Ich hoffe nur die Barrens werden nicht bloß wieder als actionreiches Kampfgebiet herhalten. Das Leben der einfachen Familien auf der Straße abseits der gängigen Klischees wäre viel interessanter.