[SR4] Resonanzartefakte

  • Hallo Gemeinde,


    ich lese mich gerade das erste mal etwas intensiver in den Technomancer ein und bin absolut erschlagen von den Ideen und Möglichkeiten dahinter.
    Da es gewollte und unübersehbare Parallelen zur Magie gibt stellt sich mir die Frage, ob es soetwas wie Resonanzartefakte gibt (entsprechend den magischen Foki). Vielleicht in einer Publikation, die ich nicht kenne, vielleicht hat aber jemand hier selber etwas entsprechendes eingeführt und schon ein paar Erfahrungen.


    Danke und Gruß,
    Ferro

  • Theoretisch spricht eigentlich überaus wenig dagegen Maschienen zu bauen, die Resonanz beeinflussen, wenn man ein Mancer ist. Auch wäre nur digitale Artefakte durchaus möglich. Ich würde mich allerdings fragen ob "weil Magier das auch haben" als Begründung reicht.

  • Was grob in Richtung Foki geht, sind Widgets, diese existieren aber nur als Code. Maschinen für Resonanz finde ich eh nicht so prickelnd, weil für mich die Resonanz etwas unstoffliches ist und keine Eigenschaft irgendeiner Maschine. Ganz abgesehen davon ist es aktuell doch recht früh für sowas, so lange gibt es die Resonanz ja nun auch nicht - wobei man natürlich sagen könnte, dass es auf Otaku-Tech basiert, die ja - leider! - in einem schlechten Roman eingeführt wurde *seufz*.

  • An anderer Stelle sagte ich bereits etwas zu dem Thema. Aber ich wiederhole es gerne noch einmal. Es gibt noch keine offiziellen Resonanz Fokus-Dinge, da es nach Ansicht der damaligen Line Developer einfach noch zu früh ist. Schließlich gibt es die Technomancer so wie sie jetzt sind noch nicht einmal 10 Jahre (IP) und deine Parallele, die Magie existiert schon mehrere Jahrtausende wenn nicht gar länger. Daher kann man auch verstehen wenn sich die Entwicklungskurve in einigen Bereichen eben nicht so schnell entfaltet.
    Doch kann man einige Dinge hier auch mal festhalten.
    Erstmal die digitalen "Verzauberungen" genannt Widgets, das ist ein Echo, das ein TM lernen kann um verschiedene temporäre Matrixgebilde herzustellen, die jeweils andere Effekte haben. (siehe Unwired/Vernetzt)
    Resonance Wells sind meist Orte in der Matrix also Knoten/Nodes und damit Elektronische Geräte, die einen positiven Effekt auf die Resonanz hat. (siehe Unwired/Vernetzt)
    Dann gibt es physische Orte die auf resonante Wesen eingestimmt sind (siehe dazu die Qualities der Advanced Lifestyle Rules, Runner's Companion/Kompendium), könnte man als Magischen Ort bezeichnen.
    Normale Matrix-Tech kann auch zum Teil vom Bionode also dem TM angesprochen und genutzt werden, so sind alle Geräte die mit einem Standard-Kommlink verbunden werden können (extern/per WiFi) auch in der Lage mit dem Bionode eine Verbindung einzugehen. Insofern kann man solche Dinge auch als Booster oder Art Fokus bezeichnen. Eines der beliebtesten Beispiele hier ist wohl der Response Enhancer. (siehe Unwired/Vernetzt)
    Sprites sind auch nicht nur die Geister der TM, sie haben auch einige Fähigkeiten/Kräfte, die man auch in elektronischen Geräten als Verzauberung werten könnte. z.B. die Diagnostics Power von Machine Sprites, oder Probability Distribution von Code Sprites, diese Resonanzkräfte verbessern die Geräte direkt. Und wer will kann Sprites auch für 256 Tage mit einem Task beauftragen (für ein wenig Karma versteht sich), wie z.B. übe Diagnostic auf dieses Medkit aus und schon steigen wie magisch für 256 Tage alle Chancen Leben zu retten mit diesem einen bestimmten Medkit.
    Als Nächstes sind dann wohl die verschiedenen Technocritter dran, das sind Tiere die wie Technomancer emerged/erwacht sind und als Haus- oder Wachtiere gehalten werden können und einige interessante Kräfte aufweisen.
    Dazu kommen noch Protosapiente AI, das sind Künstliche Intelligenzen die aber eher instinktives tierisches Bewusstsein aufweisen, also echte Tiere der Matrix. Im "WAR!" oder Krisenzonen gibt es ein Echo mit dem ein TM so eine Protosapien AI an sich binden kann, sehr ähnlich zum adeptischen Tierverbündeten.
    Noch ein kleiner Nachtrag: Es gibt auch ein Paragon: Daedalus, deren Technomancer bauen Maschinen oder genauer Elektronik nach unkonventionellen Methoden, die nur sie wirklich verstehen, solche Tech könnte man auch als Artefakt bezeichnen, da nur jemand mit der Gabe versteht wie es wirklich funktioniert. Doch offiziell gibt es noch keine wirklichen Beispiele für solche Tech und/oder was sie so anders macht.


    Und nun etwas SR-Geschichte in den Romanen und Abenteuern werden, mehrere Verschmelzungen von Magie und Matrix erwähnt, meist aber auf der Seite der Magie. Doch sticht ein Cyberdeck zumindest von der Beschreibung her hervor, es handelt sich um das Cyberdeck von Leonardo aus dem Roman: Black Madonna. Dieses verlieh ihm Otaku-ähnliche Fähigkeiten (die Otaku sind die Vorgänger der Technomancer sowas wie die Alpha-Phase oder Version 1.0). In wie weit man hier weiter denken will ist jedem selbst überlassen. Doch ist der IE (Immortal Elve) Leonardo nicht irgendein kleiner Fisch... und somit ist so eine Verzauberung mit Sicherheit einzigartig.


    Also was du nun als Resonanzartefakt bezeichnen willst ist dir überlassen, offiziell gibt es wie gesagt hierzu noch keine weiteren Entwicklungen. Ideen habe ich genügend auf Lager, doch halte ich es auch noch für zu früh. Gerade wenn du noch beim Lesen und Lernen bist, solltest du erst einmal die vorhandenen Dinge verstehen und nutzen, bevor du komische bis sinnlose oder übertriebene Hausregel-Konstrukte entwickelst.


    MfG
    UV

  • "Kaffeetrinken" schrieb:

    Theoretisch spricht eigentlich überaus wenig dagegen Maschienen zu bauen, die Resonanz beeinflussen, wenn man ein Mancer ist. Auch wäre nur digitale Artefakte durchaus möglich.


    Das denke ich auch.


    "Kaffeetrinken" schrieb:

    Ich würde mich allerdings fragen ob "weil Magier das auch haben" als Begründung reicht.


    Tu das.


    "Irian" schrieb:

    Ganz abgesehen davon ist es aktuell doch recht früh für sowas, so lange gibt es die Resonanz ja nun auch nicht ...


    "Ultra Violet" schrieb:

    An anderer Stelle sagte ich bereits etwas zu dem Thema. Aber ich ...


    Ich freue mich ja über die Sorgen, die Ihr Euch über die Spielrunde macht, an der ich teilhabe... das wir uns auch ja nicht zu weit von den Vorstellungen der Spielentwickler entfernen. Ich folge da der vielleicht für aussenstehende unverständlichen Philosophie, dass eine Spielrunde ihre eigene Geschichte schreibt.
    ;)


    Und ich danke auch artig für die teilweise Einführung in die SR-Regeln aus dem Grundbuch und dem Unwired. Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich schon an ein oder zwei SR-Spielrunden teilgenommen und ein paar Regeln gelesen habe.
    ;)


    Im Ernst:
    Dieses Thema fuchst mich gerade. Und ich denke auch, dass es sich bei etwaigen Artefakten um unstoffliche "Resonanzkörper" handelt. Das macht es mir aber gerade so schwer, mir etwas zur Herkunft und der Art der Artefakte einfallen zu lassen... irgendwie so. Die regeltechnischen Auswirken sind da eher Nebensache.

  • Ferro
    Ich frage mich halt ernsthaft, warum oder wozu du so etwas brauchst? Welchen Zweck soll so ein Artefakt erfüllen, den du nicht auch anders hin bekommst? Ohne Hausregeln, meine ich.


    Wie gesagt, es ist dir überlassen was du machst, doch der Sinn dahinter sollte dir selbst schon klar genug sein.


    Alternativen:
    - Neue Echos
    - Freie oder Wilde Sprites inklusive mögliche Resonance Bonds
    - UV-Node oder Resonance Realm
    - Resonance Well oder Rift
    - Brainhack / Bionode


    Künstlich oder bewusst erschaffbare Resonance Wells, die auch noch mobil sind wären prima/unbezahlbar/powergaming...


    Neue permanente Widgets, die eben Karma kosten, dafür aber nicht nach 8h verschwinden. Kann man über Umwege auch schon heute erstellen, man braucht dazu nur einen Freien Sprite der die passende Kräfte Kombo besitzt und zahlt dann eben für den Resonance Bond.
    Vielleicht virtuelle Maschinen-Konstrukte, die Aufgaben im Geist oder Körper des Technomancers erledigen ähnlich zu Komplexen Formen, nur dass sie weitere Dinge simulieren die normalerweise Cyberware macht.
    (Wobei mir persönlich bis auf die Mathe SPU und dem Enzephalon nicht viel einfällt, das man so noch braucht oder simulieren könnte. Bzw. was noch nicht schon anders abgedeckt ist.)


    Eine echte Zukunftsvision von mir sind lebende Milspec-Panzerungen, mit einer Art tierischer Intelligenz und Resonanzfähigkeiten. Oder anders gesagt die neue Lebende Kleidung aus dem Attitüde ausgestattet mit transgenetischen oder chimerischen Fähigkeiten von Technocrittern, gepaart mit diversen Resonance Bond zum Träger... und fertig haben wir echt nette Battlesuits.
    Auch organische Maschinen wie in dem Film Existenz, gepaart mit Resonanzfähigkeiten wären denkbar.
    Universelle Naniten die per Resonanz geriggt oder gesteuert werden.



    Wie gesagt, sag uns bitte mal was dir vorschwebt.

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Resonance Wells sind meist Orte in der Matrix also Knoten/Nodes und damit Elektronische Geräte, die einen positiven Effekt auf die Resonanz hat. (siehe Unwired/Vernetzt)


    Bist du da sicher, dass es der Knoten ist und nicht die Daten, die darüber gehen? Um mal einen Vergleich zu bemühen: Wenn auf einer Straßenkreuzung plötzlich ein magisches Glitzern entsteht, kann dass an der Kreuzung selbst liegen ODER aber an der bestimmten Kombination von Fahrzeugen, die über diese Kreuzung gefahren ist. In letzterem Fall wäre die Kreuzung nur zufällig der Ort, wo das magische Glitzern ist, aber nicht der Ursprung des magischen Glitzerns.


    "Ultra Violet" schrieb:

    Dann gibt es physische Orte die auf resonante Wesen eingestimmt sind (siehe dazu die Qualities der Advanced Lifestyle Rules, Runner's Companion/Kompendium), könnte man als Magischen Ort bezeichnen.


    Wobei hier auch wieder das gleiche gilt wie oben: Es muss nicht der Ort sein, der dafür ursächlich ist, sondern eine bestimmte Resonanz kann halt zufällig mit einem bestimmten Ort korrelieren.


    "Ultra Violet" schrieb:

    Doch ist der IE (Immortal Elve) Leonardo nicht irgendein kleiner Fisch... und somit ist so eine Verzauberung mit Sicherheit einzigartig.


    Und die ganze Idee war hirnrissig, weil auch ein Otaku die Aktion nicht hätte machen können. Wie sollten die also einen Otaku-Ersatz bauen, der das besser kann? War so eine typische Over-The-Top Story, die imho nicht wirklich ins Setting passte. Manche Autoren glauben halt, dass ein übertriebener Super-NSC, der etwas macht, was es im Setting so eigentlich nicht geben sollte, eine gute Story ist. Blödsinn. Die besten Geschichten fand ich immer über die kleinen Typen innerhalb des Settings und nicht irgendwelche Marty-Stus, die den Superman-Komplex des Autors ausleben.


    "Cajun" schrieb:

    Codes von den original KIs oder ihren Lakaien/Freunden. Das sollte herhalten...


    KIs sind völlig unresonant. Das ist, als wäre ein, sagen wir mal, Comlink plötzlich ein toller Gegenstand für magische Verzauberungen :-)

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Ferro
    Ich frage mich halt ernsthaft, warum oder wozu du so etwas brauchst? Welchen Zweck soll so ein Artefakt erfüllen, den du nicht auch anders hin bekommst? Ohne Hausregeln, meine ich.


    Oha....
    Ich muss gestehen, ich bin gerade etwas überfordert.
    Ich dachte immer Sinn und Zweck aller Elemente des Rollenspiels seien, dieses und die Geschichten drum herum zu bereichern.
    Und bei allen Fragen, die mir je zu allen Elementen des Rollenspieles im allgemeinen und Shadowrun im speziellen eingefallen sind, gehörte diese Frage tatsächlich noch nie dazu.
    Dazu kommen mir aber dennoch gerade Fragen wie: Was brauchst Du? Und was brauchst Du nicht? Ich vermute nur, dass die Antworten weder mich persönlich noch dieses Thema weiter bringen werden.


    Die anderen Ideen finde ich dagegen sehr spannend und werde die mal für unsere Runde festhalten. "Beseelte" Gegenstände...


    "Ultra Violet" schrieb:

    Wie gesagt, sag uns bitte mal was dir vorschwebt.


    Im Moment denke ich nur laut über solche Möglichkeiten nach, diese z.B. zum Thema einer Geschichte zu machen, im Zentrum oder nebenbei...
    Wir haben gerade das erste mal einen Technoschamanen in unserer Runde und ich finde das ganze Konzept drum herum gerade extrem aufregend. SR4 bespiele ich nun schon vielleicht 7 Jahre, aber es ist nicht mehr so wie früher, wo ich alle Publikationen von Anfang bis Ende intensiv konsumiert habe... Irgendwie ist mir der Zauber des Technomancers bisher nicht aufgefallen (wobei das ganze erst durchs Unwired so richtig an Fahrt gewinnt). Vermutlich lag es daran, dass ich das Konzept der Otaku und vor allem das Verlangen verschiedener Spieler diese als SC zu bespielen immer etwas abstoßend fand.

  • "Ferro" schrieb:

    Ich dachte immer Sinn und Zweck aller Elemente des Rollenspiels seien, dieses und die Geschichten drum herum zu bereichern.


    Das ist eine Möglichkeit, aber nicht die einzige. Das wäre der Drama-Ansatz im Threefold-Model, um es mal so zu sagen. Für einen Gamisten hingegen wäre der Zweck vieler Elemente eher, Herausforderungen zu bieten. Nur um mal aufzuzeigen, dass es da auch andere Ansätze gibt.


    Aber selbst wenn man davon mal ausgeht, bedeutet das nicht, dass es automatisch positiv ist, das Setting mit Elementen zu füllen, welche das Setting so derzeit nicht vorsieht. Würden plötzlich in Shadowrun Daleks auftauchen, könnte man auch behaupten "Aber es bereichert die Geschichte doch...". Man kann auch problemlos gute Geschichten erzählen, ohne die Grenzen des Settings zu erweitern. Natürlich muss eine Erweiterung des Settings nicht automatisch schlecht sein, aber in vielen Fällen halte ich es für sinnlos: Die wenigsten Leuten nutzen auch nur die meisten Aspekte des SR-Hintergrundes, so dass das Einführen neuer Elemente eher witzlos ist.


    "Ferro" schrieb:

    Im Moment denke ich nur laut über solche Möglichkeiten nach, diese z.B. zum Thema einer Geschichte zu machen, im Zentrum oder nebenbei...


    Ganz ehrlich, es gibt so viele Elemente im SR-Setting, die man zum Thema machen kann, wozu unbedingt ein neues? Mir fehlt da irgendwo noch der Grund dahinter. Das ist so, als würdest du in einer Bibliothek sitzen und ein neues Buch schreiben, nur damit du es dann lesen kannst. Für den Zweck wären einfach die bisherigen Mittel doch mindestens genauso gut geeignet.


    "Ferro" schrieb:

    Wir haben gerade das erste mal einen Technoschamanen in unserer Runde und ich finde das ganze Konzept drum herum gerade extrem aufregend.


    Bespiele gerade selber einen und finde es auch recht nett, ein wenig mehr frisches Entdecker-Feeling als bei Schamanen, die nun ja auch VHS-Kurse anbieten :-) Allerdings gibt es für den soviel neues zu entdecken, soviel Mysterien und Geheimnisse, dass mir persönlich noch lange nichts neues fehlen wird.

  • "Irian" schrieb:


    Das ist eine Möglichkeit, aber nicht die einzige. Das wäre der Drama-Ansatz im Threefold-Model, um es mal so zu sagen. Für einen Gamisten hingegen wäre der Zweck vieler Elemente eher, Herausforderungen zu bieten. Nur um mal aufzuzeigen, dass es da auch andere Ansätze gibt.


    Aber selbst wenn man davon mal ausgeht, bedeutet das nicht, dass es automatisch positiv ist, das Setting mit Elementen zu füllen, welche das Setting so derzeit nicht vorsieht. Würden plötzlich in Shadowrun Daleks auftauchen, könnte man auch behaupten "Aber es bereichert die Geschichte doch...". Man kann auch problemlos gute Geschichten erzählen, ohne die Grenzen des Settings zu erweitern. Natürlich muss eine Erweiterung des Settings nicht automatisch schlecht sein, aber in vielen Fällen halte ich es für sinnlos: Die wenigsten Leuten nutzen auch nur die meisten Aspekte des SR-Hintergrundes, so dass das Einführen neuer Elemente eher witzlos ist.


    Dazu kann ich nur sagen, dass unsere Runde da eher autonom und selbstbewusst an die Sache geht und für sich selber bestimmt, welche Askpekte sie gerade bespielen will. Interessant zu erfahren, das andere Runden das anders machen (wie?).


    "Irian" schrieb:


    Ganz ehrlich, es gibt so viele Elemente im SR-Setting, die man zum Thema machen kann, wozu unbedingt ein neues? Mir fehlt da irgendwo noch der Grund dahinter. Das ist so, als würdest du in einer Bibliothek sitzen und ein neues Buch schreiben, nur damit du es dann lesen kannst. Für den Zweck wären einfach die bisherigen Mittel doch mindestens genauso gut geeignet.


    Tatsächlich klassifiziere ich die Möglichkeiten nicht nach Erschaffungsdatum oder irgendeiner anderen Hierarchie. In Anlehnung an Dein Beispiel, würde ich gerne auf eine Bibliothek zugreifen können, die sich weitestgehend mit SR beschäftigt und dabei ist es mir völlig gleich, wer die Autoren sind (offizielle SR-Autoren, ich, jemand, ...). Viel "kann", kein "muss".


    "Irian" schrieb:


    Bespiele gerade selber einen und finde es auch recht nett, ein wenig mehr frisches Entdecker-Feeling als bei Schamanen, die nun ja auch VHS-Kurse anbieten :-) Allerdings gibt es für den soviel neues zu entdecken, soviel Mysterien und Geheimnisse, dass mir persönlich noch lange nichts neues fehlen wird.


    Ich bin da geistig praktisch immer auf der Reise oder der Suche... irgendwie. Wie schon gesagt, im Moment ist es ja auch ein Gehirnstürm. Von denen gibt es in meiner Sammlung schon tausende (nicht alle von mir), die noch nie bespielt wurden.


    Ich finde dieser Aspekte und Einwände zwar auf eine gewisse Weise recht spannend (berichten sie mir doch recht erstaunliches über das Selbstverständnis anderer Spieler/Runden), bitte aber darum, dass man sich (Ihr Euch) in diesem Fred mit der eigentlichen Fragestellung auseinander setzen möge. Wer dennoch Anmerkungen zur "Gesundheit" meiner/unserer Runde loswerden möchte, möge dies doch gerne per PN tun.

  • "Irian" schrieb:

    Bist du da sicher, dass es der Knoten ist und nicht die Daten, die darüber gehen? Um mal einen Vergleich zu bemühen: Wenn auf einer Straßenkreuzung plötzlich ein magisches Glitzern entsteht, kann dass an der Kreuzung selbst liegen ODER aber an der bestimmten Kombination von Fahrzeugen, die über diese Kreuzung gefahren ist. In letzterem Fall wäre die Kreuzung nur zufällig der Ort, wo das magische Glitzern ist, aber nicht der Ursprung des magischen Glitzerns.


    Sicher bin ich mir überhaupt nicht und das ist auch innerhalb der 6. Welt so, keiner weiß wie die Dinger wirklich entstehen und einige sind auch nur temporär, oder ähnlich wie du es beschreibst, andere scheinen permanent, doch traut sich keiner dieses empfindliche Konstrukt irgendwie zu gefährden in dem man solche Versuche startet. Wer also Recht hat ist in dieser extra mystisch und offen gehaltenen Frage eher sinnfrei. Ich habe halt eine Vermutung/Möglichkeit beschrieben, vielleicht trifft meine Vorstellung auf 2 von 10 Fällen und deine auf die weiteren 8, doch ist es wie gesagt ein zu instabiles Thema.


    Zitat


    Wobei hier auch wieder das gleiche gilt wie oben: Es muss nicht der Ort sein, der dafür ursächlich ist, sondern eine bestimmte Resonanz kann halt zufällig mit einem bestimmten Ort korrelieren.


    In dem Fall widerspreche ich, da diese Idee komplett aus dem nichts entstanden ist, es gab vorher keinen einzigen Hinweis, das so etwas existieren könnte, bis eben das Quality im RC stand. Und auch hier ist keinerlei (sogar noch weniger als bei Resonance Wells) erklärt worden, sie sind schon mal keine Resonance Wells und dieses Quality hat auch laut Beschreibung nichts mit der Tech zu tun. D.h. der Ort ist der einzige Faktor, der genannt wird. Ob das jetzt die Umgebung des Ortes ist, wie du vorschlägst ist ungeklärt. Ich gebe aber zu bedenken das man auch (gerade woanders im Forum beschrieben) mobile Wohnorte haben könnte und diese könnte man dann auch mit diesem Quality ausstatten, das würde deine Idee zum Einsturz bringen. Da her alles kann nichts muss. :wink:


    Zitat

    Und die ganze Idee war hirnrissig, weil auch ein Otaku die Aktion nicht hätte machen können. Wie sollten die also einen Otaku-Ersatz bauen, der das besser kann? War so eine typische Over-The-Top Story, die imho nicht wirklich ins Setting passte. Manche Autoren glauben halt, dass ein übertriebener Super-NSC, der etwas macht, was es im Setting so eigentlich nicht geben sollte, eine gute Story ist. Blödsinn. Die besten Geschichten fand ich immer über die kleinen Typen innerhalb des Settings und nicht irgendwelche Marty-Stus, die den Superman-Komplex des Autors ausleben.


    Übertrieben? Ja. Hirnrissig? Nicht wirklich. Die Figur war und ist seiner Zeit voraus. Nach heutigen Regeln und Geschichten könnte man so etwas schon irgendwie erklären, gerade als TM hat man viele Möglichkeiten und will man in so einer Gott-Liga spielen so könnte man das Kunststück sicherlich irgendwie schaffen, bedenke es waren nur 8 Megas (keine 10), und er hatte Tech oder Kräfte oder Programme von denen noch keiner etwas gehört hatte. Und wie genau dieses Kunststück technisch von ihm umgesetzt wurde, wird auch nirgends erwähnt, ich denke das es simpler war als man vermutet - auf jeden Fall perfekt getimet.
    Wie gesagt ich selbst fand den Roman auch übertrieben, doch das waren andere SR-Zeiten, und ich finde es auch gut das man sich umentschieden hat und wieder auf das normale oder kleine Pferd setzt. Doch die Figur Leonardo hat trotz allem eine Faszination für mich, da sie auch in so viele Dinge verstrickt war. Und auch ohne dieses Kunststück ein gruseliges Potential hat. Ein IE Genie, das schon in Earthdawn (der 4. Welt) alt und weise war, und dessen Wissen mit dem einer ganzen Bibliothek oder dem Wissen eines Großdrachen verglichen wurde, dazu noch seine eigene Magietradition der Lichtmagie (was seine Affinität zur Matrix erklären könnte) und eben sein Drang neues zu schaffen. Es gibt Vermutungen das er eventuell der Vater der Otaku ist, oder zumindest viel Kontakt hatte um sie zu studieren, er ist der Vater von DEUS und ist vermutlich auch teilweise verantwortlich wie sich diese Geschichte entwickelt hat. Und in SR4 steht das auch noch der Vater der neuen Matrix (Matrix 2.0) ist. D.h. seine Tech steckt vermutlich in jedem einzelnen Matrix-fähigen Stück Tech auf dieser Welt.
    Übertrieben? Bestimmt! Hirnrissig? Ist wohl eher eine Geschmacksfrage.


    Zitat


    KIs sind völlig unresonant. Das ist, als wäre ein, sagen wir mal, Comlink plötzlich ein toller Gegenstand für magische Verzauberungen :-)


    Die Idee AI auch eine Art Erwachen zu geben, in Form eines Resonance-Qualities hatte ich damals auch mit den Autoren des RC diskutiert, doch auch hier hatte der Line Dev etwas dagegen.
    Es gibt aber trotz allem einen Weg, für AI an Resonanzkräfte zu kommen, zumindest laut Fluff.
    Fragt sich halt nur wie lange es dauert bis man Freie Sprites zocken kann? :wink:



    Zu der eigentlichen Diskussion, kann ich Irian nur zustimmen, gerade wenn man sich erst in eine Materie einarbeitet sind neue Produkte meist eher überfordernd. Und auch dem Rest von Irians Post kann ich 100% zustimmen. Ist bei mir nicht anders und ich beschäftige mich aktiv mit dem Thema schon mehr als 15 Jahre, von mehren Otaku-NSC und SC bis zu heutigen Spielrunden die ich leite mit mehreren Technomancern-SC. Und ehrlich gesagt Irian hat meiner Meinung nach recht wenn er sagt, das eine gute Story oder ein gutes Abenteuer nichts mit neuen mysteriösen Elementen zu tun hat. Wie gesagt ich spiele und leite seit Jahren Technomancer und keiner meiner Spieler hat jemals das Gefühl gehabt er brauche etwas Neues in der Resonanzrichtung, ehrlich gesagt die meisten haben nicht einmal 20% ihrer Möglichkeiten ausgeschöpft oder gar erkannt. Warum sollte ich ihnen dann noch eigen Gebrautes vor die Füße werfen?
    Als Fan von Autoren wie H.P. Lovecraft kann ich auch nur empfehlen weniger detaillierte Beschreibungen mit mehr Spielraum für die eigene Fantasie und den eigenen Horror wirken wunder. Soll heißen wenn du jetzt irgendetwas neues einführst lass die Erklärung was es ist und woher es kommt einfach weg, und selbst wenn dich deine Spieler fragen was es damit auf sich hat hülle dich in Schweigen. Dann fangen sie nämlich an zu spekulieren und dann hast du sie ganz sicher. Ob es nun in Wirklichkeit ein stinknormaler nur eben außergewöhnlich aussehender Sprite ist eine Komplexe Form, ein schon existierendes Echo oder ein Technocritterkraft, die deine Spieler und dessen Charaktere noch nicht kennen oder ob es etwas eigenes ist, ist dann vollkommen egal. Das Resultat ist das Gleiche, sie sind in den Bann gezogen.


    An dieser Stelle noch ein Paar Hinweise:
    Jeder Knoten ist eine eigene Welt mit eigenen Regeln und Metaphern.
    Resonanzräume oder UV-Knoten sind hyperrealistische Knotensysteme, d.h. der User kann kaum einen Unterschied zwischen dieser virtuellen Realität und der Physischen ausmachen. D.h. so eine Reise kann dich mit allen erdenklichen Erfahrungen füttern. Du hast also jeder Zeit Zugriff auf ein Taschenuniversum deiner Wahl. Und das Beste daran ist es bringt nichts im eigentlichen Setting durcheinander, ist so zu sagen voll kompatibel mit allen anderen SR Entwicklungen und Ideen.
    Sprites, AI und andere Matrixdinge haben auch unzählige Erscheinungsformen. Für Sprites gibt es im Unwired/Vernetzt einen Schwarzen Kasten als Hilfestellung für die Möglichkeiten. D.h. auch hier begegnet dem Charakter jedes mal etwas Neues.
    Der Bionode selbst ist ein eigenes Königreich, seine eigene Welt in der er Herr ist. Also eine Reise in den Kopf eines anderen Technomancers ist immer eine spannende, aber auch gefährliche, Sache und gibt viel Potenzial zum Character Play oder Charakter Verständnis. Gleiches gilt für das gemeinsame Vollbringen einer Resonance Realm Search, wenn man gemeinsam die intimsten Geheimnisse und Ängste teilt.
    Komplexe Formen können in der Matrix auch jede Form annehmen, ob ein Angriffsprogramm jetzt ein Blitz, ein Laserstrahl, eine dicke Wumme oder herausragende Kung-Fu-Skills ist dem Spieler und seiner gewählten Matrix-Metapher überlassen (Gleiches gilt auch für alle NSC und Konstrukte).
    Daher ist der Matrix-Spieler eigentlich immer gut versorgt mit "Neuen" Dingen und Erfahrungen, und richtig ausgespielt und beschrieben wird es auch nie langweilig.

  • Ich nehme erstmal die vielen mitunter recht versteckten und von völlig themenfremden Beiträgen umrahmten Ideen mit. Vielen Dank dafür.


    Alles andere in bezug darauf, unter welchen Umständen unsere Runde oder ich überfordert sein könnte oder welche geschichtlichen Elemente für unsere Runde angemessen sind oder nicht lasse ich einfach mal so stehen. Ihr seid mit Eurem Selbstverständnis über die Konstitution einer Spielrunde sicherlich soweit glücklich und ich sage immer, jeder spielt in der Spielrunde, die er verdient, also ist das wohl alles so in Ordnung.
    ;)


    Danke und Gruß,
    Ferro.

  • Das will ich gerne versuchen, nur nicht in einem Fred, in dem es (leider kaum) um Resonzartefakte geht.
    Sobald ich die Zeit dazu finde, schreibe ich Dir gerne eine PN dazu oder ergänze ein anderweitig eröffneten Fred über Konstitution und Selbstverständnis von Rollenspielrunden. Vielleicht wäre auch ein Fred über themenzentrierte Interaktion für den einen oder anderen interessant (oder wahlweise auch notwendige Lektüre).
    ;)

  • Du kannst dir meinen Stundenlohn nicht leisten und solange du mich nicht bezahlst, diskutiere ich das, was ich für interessant halte und nicht das, was du gerne hättest. Immerhin ist die Teildiskussion "Macht es Sinn, Resonanzartefakte einzuführen?" völlig on topic. Dass sie teilweise von kleineren Ausflügen in damit verbundene Gebiete abgeleitet, ist wohl nur für Leute überraschend, die im Winter am Nordpol rufen: "Oh, Schnee, damit hätte ich nicht gerechnet."

  • "Irian" schrieb:

    Immerhin ist die Teildiskussion "Macht es Sinn, Resonanzartefakte einzuführen?" völlig on topic.


    Wie sollte sie sein?


    Meiner Auffassung nach fehlt den entsprechend darüber diskutierenden Teilnehmern eine wesentliche Information... und zwar alles über den Hintergrund unserer Spielrunde. Selbst wenn ich dazu in der Lage wäre, diesen hier in allen notwendigen Details offen zu legen, wäre das ein Umfang, der das eigentliche Thema und vor allem mein inzwsichen schon mehrfach deutlich gemachtes Ansinnen dahinter (Gehirnstürm) sprengen würde. Ich würde meinen, dass dies jeder erkennen würde, der sich zumindest vom Ansatz her mit dem Kernthema befassen wollte.