Benoetigt ein Shadowrunnerteam ein Hauptquartier?

  • "BlackMo" schrieb:

    Naja offensichtlich nicht. Da Team und zusammenarbeitende Personen im SR Setting eben nicht strikt getrennt werden können gibt es da besonders starke Ungenauigkeiten.


    Du kannst gerne eine Liste von Teams anfertigen, die laut Regelbüchern, Quellenbüchern und Romanen nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch ein HQ haben.


    Das würde ein äußerst kurze Liste ergeben, wohingegen "nur" zusammenarbeitende Teams, selbst wenn es persönliche Sympathien untereinander gibt den überwältigenden Anteil ausmachen. Somit liegt der Schwerpunkt des SR-Settings nicht bei der Runner-WG, die sich Ferio von Cefiro unter dem Begriff "Team" vorstellt.

    "BlackMo" schrieb:

    Ich fände es da sinnvoller die Umfrage zu modifizieren als ein neues Thema mit "das selbe wie vorher nur mit anderer Umfrage" zustarten.

    Das geht nicht.

    "BlackMo" schrieb:

    Serrax persönlich: deinen Zynismus kannst du dir sparen. Wenn du der Meinung bist Sprache sei exakt dann schreibe das. "Toller Spruch" ist (in meiner Interpretation deiner Abischt) beleidigend und da ich mich nicht erinnere dir irgendetwas getan zu haben, kannst du dir das auch verkneifen.


    BlackMo persönlich: Ob ich Zynismus für angebracht halte oder nicht, entscheide ich und nicht Du.


    Auch scheint Deine Interpretation eher ungenau zu sein, was daran erkennbar ist, dass ich im selben Satz ein Argument (SR-Setting) gebracht habe. Wenn Du Dich also aufgrund Deiner offenbar mangelhaften Interpretation beleidig fühlst, ist mir das völlig egal.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • So wie ich das sehe, geht hier Ferio von Cefiro (und einige andere auch) von so einem typischen "wir halten zusammen und sind auf immer beste Freunde"-Team aus. Genau diese Art Team wird in meiner SR Welt immer als billige Soap im Trid ausgestrahlt und wird von meinen Chars meistens als unrealistisch, idealistisch und realitätsfern ausgelacht.
    Meine Chars haben zum großen Teil ein Team, im Sinne von "wir arbeiten zusammen und geben uns gegenseitig Rückendeckung". Oft genug gibt's auch außerhalb vom Run gemeinsame Interessen, so dass man auch mal zusammen was trinken geht. In einem Fall gibt's sogar die berühmt-berüchtigte Runner-WG. Aber das ändert nichts daran, dass in der Regel die Teams wirklich nur eine Arbeitsgemeinschaft sind, eine Gruppe von Verbrechern, die eben zufällig dasselbe Ziel haben und deswegen zusammenarbeiten, im besten Fall arbeiten sie die meiste Zeit über zusammen, ziehen also gemeinsam mehrere Runs durch. Aber ich sag's mal so: in meiner Jahrgangsstufe in der Schule sind ca. 150 Schüler. Mit etwa 100 davon habe ich gemeinsame Kurse, 50 davon kenne ich näher bis gut und 10 davon würde ich als Freunde bezeichnen. Zusammen wohnen würde ich vielleicht mit 2 oder 3 von ihnen. Und jetzt übertrag diese Zahlen mal auf die Größenordnung von 4-7 Runnern.

  • Das ist ein ziemlich schlechter Vergleich, denn Deine Mitschüler haben keine Schusswaffen.


    Ein Team, das längere Zeit zusammenarbeitet ist durchaus eine engere Bindung als normale Leute.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Wieso ist das ein schlechter Vergleich? Nicht alle Runner, die mal zusammen arbeiten, kommen gut miteinander aus. Bei welchen, die regelmäßig gemeinsam unterwegs sind, sieht das schon anders aus. Trotzdem vertraut ein Runner auch solchen nicht seine größten Geheimnisse an, und zusammen wohnen ist erst recht nicht drin. Und wenn du mal drüber nachdenkst, findest du all das in meinem Beispiel wieder...

  • Zwar finde ich einen Vergleich grundsätzlich ziemlich schwierig.


    Aber eine Schulklasse bleibt üblicherweise auch viel länger als ein Runner-Team zusammen, oft 5-9 Jahre. Genau wie Runner ist das auch keine Wunschgemeinschaft, sondern eine fast willkürliche Zusammenstellung. Zwar fliegen den Schülern keine physischen Kugeln um die Ohren, aber die komplette Pupertät, alle Intriegen untereinander, Schulstress und das gute alte Mobbing auf dem Pausenhof. Darüber hinaus verbringen die Schüler viel mehr Zeit miteinander, als es Runner tun.


    Trotzdem verstreuen sich die meisten Ex-Schüler nach der Schulzeit über die ganze Welt. Deswegen halte ich den Vergleich durchaus für tauglich.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • Nur kämpfen die Leute immer noch nicht gemeinsam um das Überleben - und zwar im wortwörtlichen Sinne. Bei letzterem stellt sich eine "Wir gegen den Rest der Welt"-Bindung deutlich schneller ein.

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  • "Ferio von Cefiro" schrieb:

    doc
    Der rein taktische Sinn ist wie bei einer Militärischen/Sicherheitseinheit.
    Hohe mobilität/zentralität für die gesammte Truppe.


    Also eigendlich halte ich die mobilität durch ein festes HQ eher für eingeschränkt und zweitens ist militärische Vorgehensweise nicht wirklich mit Runnerbiz vergleichbar. Runner operieren eher ähnlich, wei Terrorzellen. Und selbige haben höchst selten dauerhafte Quartiere. Und wenn doch, werden sie meist auch darüber als Gruppe enttarnt, statt als Einzelpersonen.
    Militärische HQs sind auch für Verteidungs-Stellungskämpfe ausgelegt. Eine Position, bei der Runnerteams eigendlich fast immer verlieren werden (einfach aufgrund zu geringer Mannstärke), wenn sie sich auf sowas einlassen. Runner sind im allgemeinen hyperagressive Fluchttiere.

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Aber das die meisten Runner [...] auch kein Off-Run Kontakt haben ist es eh unsinnig sowas zu überlegen.


    Bei dem Teil sieht meine Spielerfahrung etwas anders aus. Wechselt natürlich auch von IP-Gruppe zu IP-gruppe.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • Traditionsgemäß sind unsere Runner nach einiger IP-Zeit ein festes Team, das auch ein stationäres HQ hat.
    Dafür sind ein paar Vorraussetzungen gegeben:
    1. Unsere Runner sind "hauptberufliche" Runner, die keinen größeren Nebentätigkeiten oder sowas nachgehen.
    2. Unsere Runner werden nach einiger Zeit für gewöhnlich auch Freunde und haben meist keine Familie, bei der sie wohnen.
    3. Für einige Runner ist das HQ Hauptwohnsitz, für andere nur ein Neben-Unterschlupf.


    Im Hinblick auf Sicherheit und Realismus ist ein stationäres HQ keine optimale Lösung, aus den schon genannten Gründen.
    Weil wir (ingame und outgame) aber viel Spaß am Ausbau und Verbessern des HQs haben, und allen sich damit ergebenden Problemen und Möglichkeiten, haben wir dennoch fast immer eines.
    Es kommt auch schon mal (selten) vor, dass das HQ hopps geht, meistens, wenn die Runner in der jeweiligen Stadt nicht mehr unbedingt erwünscht ist, und das Kampagnensetting wechselt.
    So hatte unser altes Team zuerst ein HQ in Seattle, dann in Hong Kong, dann in London.
    Der Wechsel war meist verbunden mit einigen spektakulären Runs, viel zu starken Gegenspielern, dem (von den Spielern abgesegneten) Tod einiger Chars und so weiter.


    Fazit:
    Ein Runenerteam BRAUCHT sicher kein HQ, oft ist es sogar kontraproduktiv (Aufspürbarkeit, Angreifbarkeit, usw.)
    Aus Style- und Spielspaßgründen haben wir dennoch eines, und müssen halt mit den Konsequenzen leben, bzw. wir stellen diese Konsequenzen ingame vielleicht nicht so stark in den Vordergrund, wie das ein vornehmlich auf "Realismus" bedachter SL tun würde.


    Gruß,
    Strife

    "Er hat nie die Liebe gelernt!"
    SL zu meinem "leicht" modifiziertem Zwergen-Sam

    Einmal editiert, zuletzt von Strife ()

  • Wir spielen regelmäßig in zwei Runden, und haben in keiner von beiden ein Hauptquartier.


    Runde eins besteht aus hochkarätigen Runnern.
    Jeder hat sein Aufgabengebiet, ist aber nicht so spezialisiert dass er nicht auch andere Aufgaben übernehmen könnte.
    Sie bilden ein relativ festes Team. Zieht einer einen Auftrag an Land wird versucht, alle ins Boot zu holen.
    Privat treffen sich einige mal mehr und mal weniger, aber jeder lebt sein eigenes Leben.
    Diese Gruppe hat kein Hauptquartier, weil dafür nie Bedarf bestand.
    Wenn alle zusammen untertauchen müssen dann nimmt man eine sichere Wohnung oder ein Hotel.
    Jeder lagert seinen Kram allein.
    Treffen kann man sich überall.
    Wir haben das nie bewusst diskutiert und ich kann nur für mich sprechen, aber ich denke die anderen würden es ähnlich sehen:
    Ich sehe keinen echten Vorteil, aber entscheidende Nachteile für ein Hauptquartier. Es gibt eine feste Adresse welche von Gegnern gefunden werden kann. Mit einem einzigen Schlag könnte man sehr großen Schaden anrichten.


    Runde zwei besteht aus soliden Runnern die sich langsam (aber doch recht erfolgreich) vom Bodensatz hoch arbeiten.
    Auch hier hat jeder sein Aufgabengebiet, und bis auf den Hacker sind sie auch hier durchaus in der Lage verschiedene Aufgaben wahr zu nehmen.
    Sie bilden ein relativ festes Team (für größere Anschaffungen, vor allem für den Rigger, wird auch zusammen gelegt), aber wenn sie ohne ein Mitglied auskommen freuen sie sich über den größeren Anteil.
    Privat treffen sie sich praktisch gar nicht, und es gibt auch oft kleinere Reibereien und Generve, aber nie so dass es hinderlich für den Job ist (obwohl der Hacker und der Magier seit der Sache mit der bekotzten Sporttasche ein ziemlich unterkühltes Verhältnis zu einander haben).
    Auch sie haben kein Hauptquartier, und auch sie haben niemals auch nur daran gedacht so etwas einzurichten. Theoretisch weiß auch niemand von ihnen wo der jeweils andere wohnt. Was einem Hauptquartier noch am nächsten kommt ist der Van des Riggers, der die Anderen und deren gerade benötigte Ausrüstung meist irgendwo einsammelt. Ein temporäres mobiles Hauptquartier sozusagen.


    Ich bin halt ein ziemlich dezentraler Typ, und meine Mitspieler anscheinend auch. Und ich finde auch es passt besser in die 6te Welt, wenn alles etwas schwammig und ohne festen Halt bleibt.


    (sagt meine Barbie)