die dunkle Seite der Macht

  • So, da ich beschlossen habe, das Forum mit unsinnigen Fragen zu bombardieren kommt hier gleich mal die nächste:


    Im GRW findet sich die Information, dass für das Töten von Unschuldigen schlechte Rufpunkte vergeben werden dürfen. Doch ab wann ist eine Person schuldig?
    Also, folgendes Szenario: Der Johnson hat das Team vergiftet und will sich daran ergötzen, wie es langsam zu Grunde geht. Das Team findet raus wer er ist und wo er wohnt und stürmt seine Villa, um sich zu rächen und das Gegengift zu finden. Ziel ist es vor allem, seine Bude zu sprengen, nachdem alle geheilt sind.
    1. Was ist mit seiner Familie? Zählt die zu den schuldigen oder den unschuldigen?
    2. Wie ist das Personal zu behandeln? Sicherheitsleute sind klar, aber wie sieht's mit den Köchen, Butlern (also, die Butler OHNE Schrotflinte) und Putzfrauen aus?
    3. Allgemein: In welcher Beziehung muss jemand zu einem Arschloch stehen, damit er nicht mehr als grundlos getötet und unschuldig gilt?

  • Das erinnert mich irgendwie an die Unterhaltung über die Zerstörung des zweiten Todessterns bei "Clerks" von Kevin Smith und wie viele Zivilisten (Bauarbeiter, Klempner usw.) doch dabei drauf gegangen sind.


    Es liegt immer im Auge des Betrachters, wer gut und wer böse ist.
    Doch allgemein ist das Töten von Familie (Frau und Kindern oder alten hilflosen Menschen), die nichts mit dem dreckigen Geschäft zu tun hatten, eine Sache die einen als Schlächter hinstellt. So haben z.B. die Columbianer ihr Kartell zu einem Ruf verholfen, so dass niemand sich mit ihnen wirklich anlegen will. In dem sie nicht nur die die es "verdient" haben, sondern auch ihre Verwandten mit dem Tode bestraft haben.
    Aktiv wehrendes Personal ist ein Risiko und gilt es auszuschalten aber die Art und Weise wie muss nicht immer gleich ihr Ableben beinhalten. Und Zeugen können gerade bei Denkzetteln sehr hilfreich sein.
    Der Betrachter ist die Gesellschaft, in dem Fall die der Straße, im Grunde sind Runner doch Profis und bei Profis ist normalerweise nur das Ziel auszuschalten, alle anderen Kollateralschäden sind entweder gewollt um die Nachricht (Furcht und Angst) zu verbreiten oder es ist ein Zeichen für unprofessionelles Verhalten.


    Nachtrag: Wer Clerks nicht kennt die Szene meine ich :arrow: http://www.youtube.com/watch?v=n6lzEhoXads

  • Nabend,


    kurz und knapp wären meine moralischen Vorstellungen von Schuld/Unschuld in dem Vergiftungsfall:
    Jeder, der nicht aktiv an dem Vorhaben (Vergiftung) teil genommen hat, ist erstmal grundsätzlich unschuldig (ich unterstelle mal, es ist kein anderer Dreck am Stecken über Familie und Angestellte bekannt/vorhanden).


    Gruß
    Hewle Packa

  • 1. Unschuldig
    2. Unschuldig (incl. der Wachleute)
    3. In der Identitätsbeziehung (Allerdings reicht es ein Arschloch zu sein um als "schuldig" zu gelten)


    Pi x Daumen: Ein Auge für ein Auge. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Unglücklicherweise kann man jemanden aber nicht mehrfach töten. Das nennt man dann Glück gehabt (für den Toten) :mrgreen:

  • "Warentester" schrieb:

    Unglücklicherweise kann man jemanden aber nicht mehrfach töten. Das nennt man dann Glück gehabt (für den Toten) :mrgreen:


    HA! DU kannst das nicht :wink: (Töten, reanimieren, aufwecken, auslachen, töten, reanimieren,....Magier sind dabei nützlich)


    Aber warum sollen die Wachleute unschuldig sein? Es geht ja nicht nur darum, ob sie in die Sache verwickelt sind, sondern ob sie in die Kategorie "vertratbare Kolleteralschäden" fallen...

  • Ich denke, das ist alles eine Sache des Public Relation. Wem wird welche Info übermittelt, und was glauben die Leute. Glauben die das ihr vergiftet wurdet, oder glauben die eher, dass ihr den Typ grundlos in die Luft gesprengt habt. Je nachdem wie glaubhaft welche Geschichte ist, ändert sich euer Ruf.

  • grundstätzlich gilt auf der Straße das "Gesetz der nicht unbedingt notwendigen Gewaltanwendung", die es zu vermeiden gilt, würde ich sagen. Sprich: Wer nicht direkt daran beteiligt ist, wird auch verschont, Wachleute und sonstige bezahlte Kugelfänger müssen nicht unbedingt getötet werden. Die können ja nichts dafür, dass der Chef ein Arsch ist.

    "Ich wisch dem Kleinen die Hirnmasse aus dem Gesicht und versuche, ihn zu beruhigen..."

  • "Töte einen und du bist ein Mörder.
    Töte 1000 und du bist ein Kriegsherr.
    Töte alle und du bist ein Gott!" :twisted:

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  • "Warentester" schrieb:

    Diese Einstellung ist nicht hilfreich zur Frage.


    Wäre mir nicht aufgefallen...
    Also kann ich es hier als Fazit betrachten, dass ich besser nur noch mit Gel-Muni rumlaufe, um niemandem wehzutun?

  • Auch mit Gelmuni kannst du Leute umlegen. Aber prinzipiell ja. Du solltest deine Gegner nicht killen, wenn es sich vermeiden läßt. Es hilft dir auch beim Job, die Gegner kämpfen dann nicht so entschlossen, wenn sie keine Angst haben müssen umzukommen.

  • "Jack-The-Rigger" schrieb:

    Also kann ich es hier als Fazit betrachten, dass ich besser nur noch mit Gel-Muni rumlaufe, um niemandem wehzutun?


    Ich sehe das so: Diese konsequent nicht-lethale Shadowrunning get mir persönlich ziemlich ziemlich gegen den Strich, aber jeder spielt sein SR! Ich finde das einfach nicht realistisch in einem Rollenspielgenre, wo ein Menschenleben wenig zählt! Klar muss ich kein Weisenhaus oder ein Altenheim grundlos niederbrennen, aber wenn mir ein Wachman in die Quere kommt lege ich den in einem Feuergefecht um (im Nahkampf mag das anderes sein).


    Ich spiele hier einen Berufsverbrecher und keinen Helden, ich werde für Verbrechen/Böses bezahlt.


    Ich bezweifele auch stark das ein Trupp Gardisten in einem Feuergefecht, wenn die merken: Oh "Johnny" wurde von dem aufgepimten Ork mit dem Sturmgewehr "nur" mit Betäubungsmunition getroffen, selber auf nicht-letale Waffen/Muni umschalten... die sagen Danke und gehen die gleiche Gangart weiter!


    Meine Vorbilder sind da ehr wohl ehr "Heat", "Kane & Lynch" oder "Ronin" und weniger "Sneakers"


    Obrige Aussage trifft nur auf den Regelfall zu, klar gibt es auch Ausnahmen wo man betäuben darf...

    Ich mag die Goten, vielleicht mache ich aus denen mal eine Jugendbewegung !

    - Luzifer in seinem Tagebuch im Jahre 400 A.D.
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    Ob Luck oder Skill... Kill ist Kill

  • Hallo,
    da du als Aufhänger für das Ganze die schlechten Rufpunkte genommen hast versuch ich mal meine Meinung anhand derer dazustellen.


    1. Für das Töten der Familie würd ich auf jeden Fall schlechte Rufpunkte in Betracht ziehen. Es sei denn natürlich sie hängen mit drin, haben Unterstützung geleistet oder selbst den Killer (der Vergifter, werde ihn im Folgenden der Einfachheit so nennen) auf euch angesetzt. Es könnte ja z.B. auch ein Drogenbaron sein dessen Frau mit ihm zwangsverheiratet wurde und nichts mit seinen Machenschaften zu tun haben will. Wenn doch, dann aber nur die Familienmitglieder die mit drin hängen. Ganz ehrlich. Für das töten von Kindern (unter 16 sag ich mal) würde ich generell schlechten Ruf in Erwägung ziehen, wenn es nicht gerade in Notwehr passiert. Und Notwehr muss (so schreibt es glaube ich auch das heutige Gesetz vor) mit angemessenen Mitteln erfolgen. Wenn einer mit nem Knüppel auf dich zu kommt und du ihm sofort die Rübe wegbläst ist das nicht so angemessen. Gezielte Schüsse auf Beine und Arme tuns auch. (Was durch das fehlende Trefferzonensystem in SR natürlich erschwert wird.)


    2. Personal würde ich wie die Familie behandeln. Sicherheitspersonal ebenso, hier greift aber wohl meistens die Notwehr-Ausnahme.


    3. Eine generelle Beziehung würde ich da nicht angeben. Wer mit der Vergiftung zu tun hatte ist mitschuldig, wer nicht, der nicht. Aber es gilt wohl auch, wenn jemand generell kriminell ist, also andere Runner, Drogenbarone, Mafiosi etc.... kann man für ihn keine schlechten Rufpunkte vergeben. Die sind imo nur für Zivilisten gedacht die noch nie im Leben eine Waffe angefasst haben und auch sonst mit nicht mehr als ein paar Strafzetteln im Strafregister stehn. Dazu wird wohl in vielen Fällen das Personal und die Famiele wie unter 1. geschrieben stehen. Für unvermeidliche Kollateralschäden wird es wohl auch keinen schlechten Ruf geben. Wenn jedoch der Sammy statt seines Barrets eine Granate verwendet um die Zielperson im belebten Eiscafe auszuschalten und damit 10 Zivilisten mitreißt, wäre das wohl schon ein Kandidat dafür.


    Gruß Karma

    Es befinden sich weltweit über 550 Millionen Schusswaffen in Umlauf. Das heißt auf diesem Planeten hat jeder 12. Mensch eine Schusswaffe. Das führt zu der einen Frage: Wie bewaffnet man die anderen 11?

  • Wer ein Ziel, das einfach nur ausgeschaltet werden muss, öffentlich in einem Cafe niederschießt/sprengt, hat IMHO sowieso einen an der Waffel und wird sich höchstwahrscheinlich sehr schnell einen entsprechenden Ruf erarbeiten (würde er zumindest in einer meiner Runden).


    Prinzipiell halte ich es so, dass die einfachen Soldaten den Runnern sicher dankbar sein werden, dass diese nur Gelgeschosse verwenden, aber im Normalfall (einfach mangels anderer Munition) scharf zurückschießen. Und wenn ein Kon für einen Bruch mit den Runnern abrechnen will, dann wird der zwar die Stärke des Zugriffsteams am Ruf der Runner festmachen, aber sicher nicht Betäubungswaffen austeilen.

    In Übereinstimmung mit der Prophezeiung!
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