"Angier" schrieb:Bist du dir denn aber sicher, dass Darstellung und Intention eines Totems immer gleich ersichtlich ist?
Ingame mit Sicherheit nicht.
Der Charakter weiß nicht mit letzter Sicherheit, worauf er sich mit seinem Tuen einlässt, damit bleibt die Möglichkeit, sich in Irrwege zu verrennen, Fehler zu machen, auch solche, die letztendlich fatal sind.
So ist innerhalb der Spielwelt die Möglichkeit gegeben, dass jemand allmählich abrutscht, dass er irgendwann zum Verzerrten wird, ohne das gewollt zu haben.
Aber für mich als Spieler sieht das anders aus.
Da kann ich mit einiger Sicherheit sagen "das ist noch normal, wenn man nen schlechten Tag hat, das führt schon in ne unangenehme Richtung und das ist definitiv über der Grenze".
So kann ich als Spieler planen, in welche Richtung ich meinen Charakter entwickeln will.
Dieses Ausmaß an Kontrolle über meinen Charakter ist mir wichtig, ich möchte keine Situationen, in denen es heißt "das war aber zu viel, jetzt hast Du ne neue Tradition, her mit dem Bogen, da mach ich nen NSC draus".
Generell ist es aber in meinen Augen so, dass das Verhalten eines Verzerrten so extrem ist, dass eigentlich klar ist, woher der Wind weht.
Dass so was definitiv nicht mehr die Art von Charakter ist, den man noch als SC spielen möchte, sondern ein klarer Gegner der Spieler.
Natürlich muss das innerhalb der Gruppe vereinbart werden.
Was noch als normal durchgeht, ist gerade bei einem Spiel wie SR je nach Gruppe sehr variabel.
Wenn der genannte SC (momentan in nem Online-Oneshot) in eine längere Kampagne eingeführt wird, in der ich die Möglichkeit habe, diese Entwicklungen zu thematisieren statt nur anzudeuten, werde ich das Konzept vorher mit dem SL genau durchsprechen, damit wir das entsprechend einbauen können und das auch gegenüber den übrigen Mitspielern kurz zur Sprache bringen, sonst kann man das nicht vernünftig umsetzen.
Da muss einfach Klarheit darüber herrschen, worauf man hinaus will und was im Spiel noch thematisierbar ist oder eben nicht.
Es ist ja auch ganz entscheidend eine Frage des Tons.
Wenn es locker und spaßig werden soll, sind gewisse Entwicklungen fehl am Platz, dann muss das entweder harmloser und humoristischer aufgezogen oder weggelassen werden.