Dämonen

  • Aussuchen kann er sich's tatsächlich nicht, aber ich denke schon, daß eben das Unterbewußtsein und der magische Hintergrund des Beschwörers das Aussehen beeinflussen. - Sorgt zumindest für etwas Abwechslung ;-)

  • Und hinzu kommt noch die Tatsache, dass es sich ja auch um ehemalige Verbuendete handeln kann, die sowieso Dutzende Gestalten haben koennten...

    Und als SL kann man bei solchen Sachen mal einfach ueber einige Regeln hinwegsehen...

    Und wer will, kann auch riesige Gummibaerchen oder Marshmallowmen als Geister durch die Weltgeschichte laufen lassen :)

    Alberto Malich

  • Ich glaube, hier wurde jetzt etwas vom Thema abgewichen, oder nicht?!? Also für mich sind Geister, auch freie, keine Dämonen und sollten es auch nicht sein. Sie können zwar spieltechnisch benutzt werden, um eine äquivalente Gefahr ins Spiel einzubringen, aber sie sind keine. Außerdem: Auch ein Zauberer der Schwarze Magie (Schattenzauber S.26) praktiziert, beschwört als Schamane "nur" Naturgeister, die sich entsprechend ihrer Domäne materialisieren. Ein Waldgeist wird nie ein "Dämon" sein, Schwarze Magie hin oder her. Bei Elementaren oder Geistern der Elemente ist das zwar schon eher vorstellbar (siehe als Beispiel Schattenzauber S.19: "Diese Geister manifestieren sich als Shen, die Kreaturen des Bodens, der See und der Luft (häufig drachenähnliche Geister), sowie als Ahnengeister und Dämonen (Kuei bzw. Geister des Menschen)"), aber ansonsten haben alle Geister und Elementare doch nichts mit Dämonen zu tun - selbst wenn sie deren Aussehen annehmen könnten. Und dabei meine ich jetzt den FEIND, aber auch andere Dämonen (also solche, aus irgendwelchen Niederwelten). Am ehesten trifft ein Vergleich noch auf Ahnengeister oder Gespenster zu, da diese Wesen ja irgendwie mit Verstorbenen und dem Tod im Zusammenhang stehen, aber als klassische Dämonen würde ich auch diese nicht bezeichnen. Es sind eben Geister und keine Dämonen. Fest steht, es gibt keine Spielwerte für Dämonen, also, wenn man so will für Einzigartige Geister (Schattenzauber S.122), aber man könnte welche frei erfinden, wenn man das Kapitel für Einzigartige Geister heranzieht. Ich fände es außerdem nicht so schön, wenn ein Spielercharakter Schwarze Magie praktiziert und meint, er könne nun seine Feuerelementare in Form von Dämonen irgendwelcher Niederwelten beschwören, denn: Was für den Spielleiter bzw. NSC gilt, sollte meiner Meinung nach auch immer für SC gelten. Und damit meine ich jetzt nicht, dass es Dinge gibt, die SC nicht zur Verfügung stehen, wie einen Blutmagier oder Insektenschamanen zu spielen. Einen Schwarzmagier darf ein SC ja spielen. Das Thema "Aussehen bzw. Materialisierung von Geistern" ist, glaube ich, von dem Shadowrunmachern selbst nie umfassend geklärt worden (braucht es ja auch nicht) und hat mit einem Dämon an sich, meiner Meinung nach, nichts zu tun. Dämonen sind Dämonen, keine Geister.

  • Blackjack (Dämonen sind Dämonen, keine Geister):
    Nein so klar kann man das nicht formulieren.
    Bei der Magie von RPGs, und auch bei SR, wird oft der Unterschied zwischen der bekannten Magietheorie der Spielwelt und den Magieregeln des Systems vernachlässigt.
    Die Magieregeln des Spielsystems sind ja recht einfach. Man braucht als Spieler nicht lange um zu kapieren wie das mit der Magie funktioniert und kann auch in relativ kurzer Zeit einen guten Überblick über die gängigen Zauber, die Geister und ihre Kräfte und sogar über alle möglichen magischen Gefahren bekommen.
    Die Magietheorie der Spielwelt ist viel komplizierter und komplexer, man braucht Jahre um das gesamte Spektrum der Magie zu überblicken. Weiterhin ist das Wissen um die Magie weder vollständig noch hundertprozentig korrekt und schon gar nicht einheitlich. Ich gehe davon aus, das wenige Personen auf der sechsten Welt einen so Überblick über die bekannte Magie haben, wie man ihn als Spieler innerhalb von ein paar Tagen (durch lesen der Regelbücher) erhält, und darunter fallen bestimmt keine Spielerchars (zumindest nicht die im "normalen" Runnerniveau). Selbst diese Personen mit Überblick werden gewissen Phänomen nicht erklären können und nicht alles in der Magie verhersagen können.

    Die Regeln selber lassen wenig Spielraum für die "unbekannte" Magie. Es wird vieles über einen Kamm geschoren (z.B. zaubern egal welcher Tradition der Zaubernde angehört), vereinheitlicht und vereinfacht. Das ist auch nötig um ein einigermaßen flüßigen Spielablauf, ohne Tonnen von Regelbüchern zu benutzen, zu gewährleisten. Einen Char (und seinem Spieler) sollte natürlich klar sein (zumindest im Groben) wie und wann seinen Fähigkeiten funktionieren. Was und wie ein NSC seine Magie muß aber nicht bekannt sein. Leider kommt es immer wieder vor, das Spieler zu magischen Phänomen sagen, das geht gar nicht in den Regeln steht aber ... der MW dafür ist über 30 usw.!
    Ich als SL nehme mir immer das Recht heraus, die Magieregeln zu verändern, sie unberechenbarer zu machen, hauptsächlich in Bereichen der NSCs, aber es kann auch einen SC treffen (unter diesen Umständen funktioniert sein Zauber etwas anders als sonst, das Wesen das durch die Beschwörung auftaucht sieht anders aus als sonst und hat evtl. sogar andere Fähigkeiten).
    Es stellt für eine Person der 6. Welt kein Problem dar irgend einen Geist für einen Dämonen zu halten, und ihn auch so zu titulieren. Unabhängig wie jemand zu der Entwicklung von SR bzgl "dem FEIND" steht (ich selber halte nichts davon und in meine Runden wird es außer Gerüchte auch diesen FEIND nicht geben) gibt es den Begriff "Dämon" und gewisse magische Phänomäne werden (evtl. nur von "Unwissenden") so bezeichnet. Diese Phänomäne lassen sich regeltechnisch immer als Geister irgend einer Form darstellen und ausspielen (und die Magietheorie wird nicht dahinter kommen).
    Nur um noch mal klar zu stellen, das hat nichts mit dem FEIND zu tun, sondern trägt nur den selben Namen, sieht ähnlich aus und kann von normalen Personen (egal ob magisch begabt oder nicht, ob NSC oder SC) nicht vom FEIND unterschieden werden.

  • Was ja natuerlich zu einer interessanten, philosophischen Frage fuehrt: Sind Dinge, die ich durch kein mir bekanntes Verfahren voneinander differenzieren kann, identisch? Im Rahmen meiner Moeglichkeiten muss die Antwort wohl sein: Ja. :)

    Alberto "Gummibaerchen helfen auch" Malich

  • Es wundert mich, vorausgesetzt ich habe nichts ueberlesen, dass niemand auf die Geister eingeht, die vor Ghostwalkers Aufschlagen am Rift nahe des Watergate Hotels zu sehen waren. Hier haben wir Geister, die offensichtlich von einer "anderen" Metaebene stammen, - ein Umstand, der meiner Meinung nach auch und gerade fuer Daemonen gilt - die weiter aeusserst erschreckende Erscheinungsformen aufweisen und die, zieht man die Geschichte um Dunkelzahn, Quinn und den FEIND zurate, moeglicherweise den selben Ursprungsort wie bereits bekannte Daemonen haben. Dazu kommt ein Drache, der sehr gut mit Geistern und Paracrittern steht (sprich der grosse Chummer der erwachten Welt), der vielleicht auf der Ebene etwas zu tun hatte, auf die es jetzt auch Big D verschlagen haben kann, der allerdings diese "Geister" jagt und ganz nebenbei eine kleine Fehde mit den Azzis austraegt. Ist ne bizarre Theorie, gebe ich gerne zu, aber meisstens waren die absurdesten Theorien goldrichtig.

    Im Prinzip besteht der Unterschied zwischen beiden Formen (Geist und Daemon) nur im Namen und einigen Feinheiten, die wir vermutlich niemals genau bestimmen koennen. Und Omaes, was sind schon Namen?

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  • Fuer einen Geist kann der Name eine Menge bedeuten...
    Aber ein sehr guter Grund fuer manch einen "normalen" freien Geist sich als Daemon oder aehnliches Wesen zu "tarnen", damit niemand herausfindet, wo der wahre Name zu finden ist...

    Alberto "Gummibaerchen helfen auch" Malich

  • Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Horror und Geist. Ich empfehle dazu die Lektüre des entsprechenden ED-Quellenbuchs.

  • Jeder Geist stammt von einer bestimmten Metaebene. Ein Feuerelementar z. B. stammt aus der Metaebene des Feuers, also kann ein Feuerelementar auch kein "Dämon" sein, unabhängig davon, wie er sich materialisiert (Aussehen) oder wie er daraufhin von "Menschen der Shadowrunwelt" mit ihrem begrenzten Wissen über Magie betitelt wird. Mit der Aussage: Ein Geist ist kein Dämon, wollte ich nur das sagen. Natürlich sind Dämonen "Astralwesen", aber die im Shadowrun-Universum bekannten Geister (sprich: Elementare, Naturgeister, etc.) sind eben keine Dämonen. Wenn man Astralwesen als Art bezeichnet, sind Geister und Dämonen verschiedene Typen der gleichen Art. So wird meine Aussage wohl eher deutlich. Ein Magier irgendeiner Tradition wird unabhängig von seinem Wissen um die Magie in der Welt von Shadowrun niemals einen Feuerelementar beschwören, der z. B. Aussehen und Werte eines Wurmschädels aufweist...da sind wir uns hier ja wohl alle einig oder nicht?!? Der Unterschied zwischen Geist und Dämon liegt also beispielsweise darin, dass unser beschworener Feuerelementar niemals die Kraft des Häutens einsetzen kann, ein Wurmschädel aber doch. Genauso sollte es auch bei Dämonen aus Niederwelten - jetzt meine ich also nicht den FEIND - in bestimmten Kampagnen sein, die meiner Meinung nach nur Einzigartige Geister im Sinne von Schattenzauber S.122 sein können.

  • rainmaker :
    Natürlich sollte Magie im Shadowrununiversum immer unberechenbar und einzigartig sein. Sich aber als Spielleiter jederzeit (oder überhaupt) das Recht herauszunehmen, mit seinen magischen NSC aus diesem Grund machen zu können, was man gerade in der Kampagne für richtig hält, halte ich nicht für in Ordnung. Die Spieler werden zu Recht sagen, wie der NSC das denn nun durchführte, wenn die Aktion entgegen der Regeln durchgeführt wurde. Um ein Beispiel zu nennen: Blutmagie. Spielercharaktere dürfen sie nicht einsetzen bzw. keine Blutmagier spielen. NSC dürfen es natürlich. Eine Besonderheit eines Blutmagiers ist, die metamagische Fähigkeit der Opferung. Mit dieser Fähigkeit ist es dem Blutmagier möglich, in einer komplexen Handlung sowohl einen Nahkampfangriff gegen den Spender durchzuführen, um später den Entzug zu mindern, als auch zu zaubern (eigentlich beides komplexe Handlungen) [siehe Schattenzauber S.133]. Als ich dies einmal in einen Run auf der Osterinsel im Endkampf der Runner gegen einen Blutmagier aus Aztlan in einer Kultstätte einbaute, staunten die Spieler nicht schlecht, als dem Blutmagier nun auf einmal "zwei komplexe Handlungen" möglich waren. Ich habe ihnen als Spielleiter dann gesagt, dass dies eine metamagische Fähigkeit und somit möglich ist. Trotzdem: So richtig wohl fühlte ich mich dabei auch nicht. Warum sind Regeln da, wenn sie dann vom Spielleiter bzw. NSC missbraucht werden??? Ich halte davon gar nichts und versuche so etwas so gering wie möglich einzusetzen.

  • Gnz wichtig:

    Dämon!= Dämon

    Was ich damit sagen will:
    Leider wurden die englischen "Horrors" (der *Feind*) im Deutschen mit Dämonen übersetzt, was leidernunmal zu einigen Mißverständnissen führen kann.
    Lassen wir mal die Horrors außen vor und widmen uns dem, was der Normalsterbliche als Dämonen kennt:
    z.B. einen Humanoiden mit roter Haut, Hörnern, brennenden Augen und Bocksfüßen ("Ifrit" aus Final Fantasy VII/VIII), oder den klassischen, glatzköpfigen Humanoiden mit roter/schwarzer Haut, Hörnern und ledrigen Schwingen.
    Sowas kann ganz prima durch ein Feuerelementar dargestellt werden.
    Als freier Geist mit wahrem Namen und der Notwendigkeit, Karma durch Deals zu erhalten, sowie die Möglichkeit, mit einem willigen Subjekt eienn Geisterpakt einzugehen, ist eigentlich alles da, was ein Dämon (im klassischen Sinn) so braucht, um als solcher durchzugehen.
    So, what's the Problem?

  • ich habe da mal eine Frage: Was bitte schön ist denn ein Wurmschädel? Was macht das, kann man das essen, und wo bitte schön wird das Ding erwähnt?
    Ansonsten schliesse ich mich meinen Vorrednern an.

  • Charon :
    Was ein Wurmschädel ist???
    Ein Dämon aus dem Earthdawn-Rollenspiel, das ja thematisch mit Shadowrun verknüpft ist. Siehe S.311 Earthdawn-Regelwerk. Wenn Du's nicht hast: Eigentlich ein humanoider Dämon, aus dessen Schädel (und manchmal auch Arme, Beine, Körper) Würmer wachsen - deswegen auch Wurmschädel. Alles klar?!?

  • In der neuzeitlichen populären Vorstellung sind Geister und Dämonen zwei unterschiedliche Erscheinungen. In früheren Zeiten hingegen waren die Grenzen zwischen beiden oftmals verwischt. Das Studium der Dämonen und ihrer Eigenschaften ist von Theologen und Okkultisten jahrhundertelange betrieben worden. Das griechische Wort daimon bezeichnet jede Art von Geist, ob bösem oder anderem Wesen, doch die christliche Lehrmeinung forderte, dass alle Geister außer Gott und seinen Engeln per definitionem dem Guten feindlich gegenüberstünden, und so kam es, dass man "Dämonen" als notwendigerweise böse Wesen verstand. Gelehrte Experten argumentieren, dass der Teufel und seine Günstlinge gefallene Engel seien, die im Dienste Gottes blieben, wobei ihnen eine gewisse Macht zugestanden würde, damit sie den Glauben der Menschen prüfen und jene bestrafen könnten, die vom Pfad der Rechtschaffenheit abgewichen sind. In den Annalen des Hexenwesens wurden die Dämonen verschiedenen Kategorien zugewiesen. Sie waren nach Ansicht der Fachleute in mehrere Ränge oder Hierarchien eingestuft, über die Satan persönlich herrschte. Nach der herkömmlichen Vorstellung war ein Dämon in seiner materialisierten Getalt eine Miniaturversion des Teufels - mit Hörnern, Flügeln, schwarzer Haut und Pferdefüßen. Dennoch traute man ihnen auch die Macht zu, sich ganz nach Wunsch verwandeln zu können. Fälle von dämonischer Besessenheit wurden gelöst, indem man bei den Opfern Teufelsaustreibungen vornahm (Exorzismus), in deren Verlauf dem Dämon, der den Körper des Opfers mit Beschlag belegt hatte, verschiedene Routinefragen bezüglich seiner Identität und seiner Absichten gestellt wurden. Kannte man erst einmal seinen Namen, dann, so glaubte man, hatte der Exorzist die Macht über ihn. Die schrecklichsten Dämonen sind: Astarot, Asmodi, Behemot, Beelzebub, Leviathan, Lilith und Luzifer.

  • Um das Missverstaendnis mit der Ebene aufzuklaeren. Ich habe das "andere" bewusst in Klammern gesetzt, um die Besonderheit dieser Andersartigkeit zu unterstreichen. Wie ich das meine, wird der eine oder andere vielleicht (noch) nicht verstehen, der muss allerdings nur ein wenig in den Buechern blaettern und sollte sich vor allem auch ueber die Ereignisse im "Year of the Comet" schlau machen.

    Was heisst Daemon eigentlich uebersetzt? Ich koennte mir vorstellen, dass es ein Begriff ist, der allgemein fuer Geister oder zumindest fuer die schlechtgelaunte Variante spricht. Vermutlich gibt es keinen entscheidenen Unterschied. Ist alles Ansichtssache, womit jetzt hoffentlich auch Alberto verstanden hat, was ich meinte.

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  • Erst mal lesen, was als letztes geposted wurde, Juice. Merci Senhor Del Rio, ein sehr aufschlussreicher Beitrag.

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