Ex Machina

Ein kleiner (eigentlich sogar ein ziemlich grosser, aber man versucht ja bescheiden zu sein) Tip, besonders für diejenigen die den Kontakt mit neuen Regelsystemen nicht scheuen oder die Tri-Stat dX ohnehin schon kennen. Aber auch jedem anderen der sich für Cyberpunk und Rollenspiele - und Cyberpunk-Rollenspiele - interessiert kann ich diesen Band aus dem Hause Guardians of Order nur ans Herz legen.

Shadowrun kommt einem irgendwie merkwürdig veraltet vor? Cyberpunk 2020 ist noch viel unerträglicher 80er? - Ex Machina. Cyberpunk jenseits des letzten Jahrhunderts.

1 Regelsystem. 4 Settings. 352 Seiten.

mfG
jdw

Mein erstes Urteil hat sich weitest gehend bestätigt: Mit Ex Machina liegt ein wirklich gutes Produkt vor.

Rein optisch platziere ich den Band im Mittelfeld. Er weißt hier einige in meinen Augen sehr negative Punkte auf, aber kann andererseits auch mit grossen Stärken glänzen - ein wenig mehr von diesen, und ich wäre auch in diesem Bereich zufrieden.

Die Theorie Teile sind ausgezeichnet. Sie beschäftigen sich mit der Entwicklung und den Themen von Cyberpunk als literarischem Genre, über das man einen guten Überblick erhält und auf engstem Raum eine Vielzahl interessanter Lese-, Film-, &c.-Tipps bekommt, und mit den Möglichkeiten der gezielten rollenspielerischen Umsetzung dieses Genres und seiner Besonderheiten. Abgerundet mit der fast schon obligatorischen, aber sehr soliden und daher hier doch noch einmal lesenswerten, Behandlung von Spielleitung (und Rollenspiel) an sich, ohne auf ein bestimmtes Genre einzugehen.

Die vier Settings haben alle gefallen. Heaven over Mountain, mit seinem biotechnologischen Orbital-Fahrstuhl-Habitats-Kultur-Schmelztiegel, und IOSHI, mit seinem faszinierenden Fokus auf den Charakter und sein persönliches Umfeld, stechen dabei besonders durch ihre schon oberflächliche Andersartigkeit zu vielen anderen Cyberpunk-Welten heraus. Für jedes der Settings sind meiner Meinung nach mehr als genug Informationen vorhanden um sie (lange Zeit) Bespielen zu können.

mfG
jdw