Heilige oder Sünder

Wir haben auch nen Pazifisten in der Gruppe. Er schießt halt nur mit Tasern und Betäubungsgewehren. Ist eben unser Doc. :wink: Und das klappt eigentlich ganz gut.

Sonderbare Konstellationen gibt es...
Da halt meist ein übergeordnetes Ziel verfolgt wird, sind unsere Charas "gut" (räusper) in der Sache, aber mitunter brutal in der Durchführung.
Mit einem Chara hatte ich die für ihn wichtige Erfahrung machen müssen, dass, wenn man aus ethischen Gründen zögert, der andere zuerst MoJo wirkt. Er hat es überlebt und seitdem gibt es da keine zwei Meinungen. Zu der gestellten Frage: wahrscheinlich meistens A)

Naja, zum Thema Skrupelosigkeit unter Runner.

Wenn du skrupelos bist und schnell Kohle machen willst, geh zu nem Kon, Überlebe die Probezeit und gut ist.

Auf der Straße leben nur die, die:

A) Nicht zum Kon wollen und
B) Nicht zum Kon können.

Ich unterstelle den meisten A) Leuten jetzt einfach mal, das sie in dem Kon den "großen Bösewicht" sehen, den es zu bekämpfen gilt.

Gut, in den Schatten kann man sich nicht zu viel Skrupel leisten, aber wenn es psychopathische, skrupellose Killermaschienen gibt, dann eher bei einem Kon als in den Schatten.

@ Blackspell

Bis auf wenige seltene Exemplare will alles und jeder ein "Held" sein.
Welche Art von "Held" ist dann die andere Frage.

Wie sich diese Person dann selbst definiert, funktioniert, agiert, ist meist nicht nachvollziehbar für den Aussenstehenden.
Für die Person an sich stellt das kein Problem dar, solange es nicht mit den Anschauungen anderer Personen kollidiert.

An diesen Stellen ergibt sich der "Zwang" zum Durchsetzen der eigenen Ziele.
Ob und wie dieses geschieht bleibt der jeweiligen Situation überlassen.
Exakt dort findet dann das "Heldentum" statt oder auch nicht.

Auch ein ''Antiheld" kann sich dieser Dinge nicht entziehen.
Siehe z.B. "Leon - Der Profi".
"Keine Frauen, keine Kinder." Ansonsten ist alles zum Abschuss freigegeben.
Fragt mal die Verwandten der von ihm getöteten Polizisten was die davon halten.

Mehr oder weniger ist "Heldentum" eine Frage des Standpunktes und der Perspektive aus der heraus dieser betrachtet wird.

Gray

Ich glauber, man muss differenzieren zwischen A) einem Ehrenkodx und B) Heldentum. Ersteres wäre wie das erwähnte "keine Frauen, keine Kinder", und das ist etwas was laut GRW jeder Sam hat (haben sollte). B dagegen ist so das, was oft in alten Sagen (oder DSA :wink: ) vorkommt. Eben das ein Held oder eine Heldengruppe mehr oder weniger unentgeltlich ein Monster erschlägt, Drachen jagt, Räuberbanden vernichtet, usw.... Und wärend A durchaus realistisch ist, glaube ich kaum, das ein Runner sagt: "Natürlich werde ich den Drachen töten, ich will auch kein Geld dafür, es ist ja für einen guten Zweck...."

w0rd. Runner mit Ehrenkodex (ob sie es so nennen oder nicht) sind nicht wirklich außergewöhnlich, einfach weil die meisten irgendwo 'ne Grenze ziehen. Aber echte Helden passen irgendwie nicht ins düstere SR-Setting, oder höchstens als extreme Ausnahme (und bitte auch NSC).
Um nochmal auf den Eingangspost zurückzukommen:
IMHO haben derartige heldenhafte Aktionen in SR absolut rein garnichts verloren. Selbst wenn es in manchen Gruppen den einen oder anderen heldenhaften Char gibt (oder einen, der sich dafür hält, Helden sind als Shadowrunner irgendwie Fehlbesetzungen) finde ich es eine bodenlose Unverfrorenheit, daß der Kampagnenschreiber den anderen 80% der Gruppe eine Heldenrolle aufzwingt. Wenn ich jedes Wochenende die Welt retten will, spiel' ich D&D, wenn ich irgendwelchen Leuten um des Heldenseins (von mir aus auch Gewissens) willen für lau helfen soll, dann erscheint mir DSA passender. Aber Shadowrun ist nunmal kein Rosa-Plüschtoaster-RPG, und sollte es IMHO auch nie werden.
Zumindest hab' ich jetzt einen weiteren Grund, Harlekins Rückkehr nicht zu spielen.