Beiträge von Doll

    "Hatten 'nen ordentlichen Drohnenpiloten in Istambul, '37. Hatte Raketen- und Granatwerfer auf seine Drohnen geschraubt. Nannte sie "Mercy", "Salvation" und..."


    Ich denke angestrengt nach, doch der Name der dritten Drohne will mir nicht einfallen. War irgendetwas biblisches. Ich denke über die informationen nach, die der Fuchs uns erbracht hat. Doch sonderlich gefallen mag mir keine der drei Optionen. Jede von ihnen bedeutet mit ziemlicher Sicherheit Konflikt in irgendeiner Art. Und Konflikt beim Reingehen wollen wir ja vermeiden. Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie gut uns die Drohnen des Fuchses im untergrund helfen können. Doch falls auf dem Rückweg etwas schief geht war es auf jeden Fall gut, noch ein, zwei alternative Routen parat zu haben. Ich kreise die alte S-Bahn-Haltestelle und Zugänge zur Kanalisation ein, dann speichere ich mir Billies Nummer in den Komlink ein. Billy - Sanni - 1 Run - macht 'nen brauchbaren Eindruck.


    "... komm nicht drauf wie die letzte hieß. Egal. Hört sich so gut an. Ich bin recht stabil gebaut..."


    Mit meinem Cyberarm poche ich mir auf die Brust. Ein ungewohnes poltern lässt Kenner wissen, dass ich verstärkte Haut, Dermalpanzerung genannt, habe.


    "... also fühle ich mich vorne ganz wohl."


    Ich nicke Billy anerkennend zu. Was er bisher von sich gegeben hat gefällt mir. Er würde einen guten Soldaten abgeben. Dann blicke ich zu Kitty.


    "Billy und ich passen auf, dass dir nichts passiert. Kannst du aber, vielleicht, sicherheitshalber, deine... ähm..."


    Ich nicke in Richtung ihres Kopfes.


    "...Ohren verstecken? Wir wollen ja nicht dass unsere christlichen Extremistenfreunde dich als Ketzerwesen oder so ansehen."


    Kaum habe ich ausgesprochen klingelt mein Arbeitstelefon. Unbekannte Nummer. Ich gehe ran.


    "Chief hört, wer da?"


    Es war der Fuchs. Er hatte im Grunde die selbe Idee wie ich gehabt. Nachdem er das Gespräch beendet hat lege ich auf. Ich tippe seinen Kontakt ins Telefon und erkläre so lange Kitty und Billy:


    "Das war gerade der Fuchs. Er meint, wir sollen uns doch am besten alle so verkleiden, wie fundamentalistische Christen sich anziehen würden. Hat jemand ein Idee?"


    Lunas Lungen brannten wie Feuer, doch sie konnte nicht inne halten. Jede Zelle ihres Körpers flehte sie an, einfach aufzugeben, stehen zu bleiben. Das Atmen fiel der Blonden schwer, sie war sportliche Betätigungen nicht sonderlich gewohnt. Das war normalerweise nicht ihr Job. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen, nachzusehen ob dieses Ding noch hinter ihr her war, denn jede vergeudete Sekunde bedeutete jetzt ihren Tod. Galle stieg ihr den Hals hinauf, ihr Herz wummerte schmerzhaft in ihrer Brust. Den harten Pflastersteinboden unter ihren Füßen nahm Luna nur als eine einzelne, graue Masse dar. Die Deckerin erkannte ihre Chance in einer Seitenstraße, die sichrechts von ihr auftat. Als sie grobmotorisch um die Ecke bog rannte sie dabei zwei Mülltonen, die dort standen, um. Das Scheppern der metallenen Eimer musste man häuserblocksweit gehört haben, da war Luna sich sicher. Doch für's erste hatte sie die Sichtlinie gebrochen. Panisch rannte sie weiter, denn wen sie stehen blieb, selbst nur für einen Augenblick, würden ihre Füße den Dienst verweigern und sie würde hier sterben. >>Wenn ich hier nicht ohnehin sterbe...<< Die Seitengasse führte Luna in ein verworrenes, verwinkeltes Netz aus kleinen Straßen, Gassen, Häusern, Hütten. Links, links, rechts, irgendwann hatte sie selbst die Orientierung verloren. Dann, nach einer Ewigkeit von Kreuzungen und Gabelungen, war es vorbei. Lunas Knie knickten im Laufen unter ihr weg und sie brach zusammen. Ihre Knie und Handflächen schürfte sie sich beim Sturz auf den nassen Boden schmerzhaft auf und auch ihr Kinn machte Bekanntschaft mit dem Pflasterstein. Unfähig sich wieder zu erheben robbte Luna in eine Garageneinfahrt. Was für ein erbärmliches Bild sie dabei abgab war ihr egal. Gegen ein kleines Mäuerchen gelehnt gab sie dem Bedürfnis ihres Körpers, sich auszuruhen, nach. Gierig sog sie Luft in die brennenden Lungen und rieb sich den Schweiß, der ihr von der Stirn in die Augen rannte, mit dem Handrücken ab.
    Dabei hatte alles doch so simpel ausgesehen. Ein Run wie jeder andere auch. Kleines Bürogebäude, ein paar Daten und einen Koffer für Mrs Johnson stehlen. Mit den beiden Runner, an deren entstellten Leichen Luna besser nicht denken wollte, hatte sie schon ettliche Male zusammen gearbeitet. Die drei waren ein gutes Team gewesen. Es hätte nicht so schief laufen dürfen. >>Das muss eine Falle gewesen sein.<< , redete Luna sich ein, versuchte eine Erklärung zu finden für das, was ihr und ihren beiden Mitrunnern wiederfahren war. Einige Augenblicke brauchte sie um die Kontrolle über ihren Körper zurückzuerlangen, dann fasste sie endlich wieder vereinzelt klare Gedanken. Sie musste hier weg. Ihr Deck hatte sie auf der Flucht zurücklassen müssen, ein schmerzlicher Verlust, doch den Comlink, den Cliff, ihr Schieber und Ex-Lover, ihr aufgedrängt hatte, hatte sie noch bei sich. Nur seine Nummer war darin gespeichert. Sie solle sich melden wenn sie in der Klemme säße, egal wie tief. Luna wollte nie so tief sinken um darauf zurückzukommen, doch heute war ihr stolz nicht das wichtigste. Sie musste hier weg, bevor dieses Ding sie fand.

    Mit zitternden Händen fischte Luna in ihrer Umhängetasche nach dem 'Link. Als sie ihn zwischen Kabelklammern, einem RFID-Löscher, diveresen Datensticks und einem Regenschirm gefunden hatte keimte zum ersten Mal seit sie gesehen hatte, wie dieses Monster sich Lurker und Hayato geschnappt hatte, wieder Hoffnung in ihr auf. Dann fiel ein Schuß.
    Schmerz flutete Lunas Körper, beginnend an ihrem Hals, und breitete sich rasch durch den Torso, die Arme entlang und zum Kopf hin aus. Luna blinzelte, denn ihr Sichtfeld verschwamm plötzlich und färbte sich dann rot. Als das Kribbeln und die Schmerzen ihre rechte Hand erreicht hatten musste Luna machtlos mit ansehen, wie der Comlink ihr aus den Fingern glitt. Die Welt schien sich nun um sie herum zu drehen. Die Lichtflecke naher Straßenlaternen tanzten wie Sterne am Nachthimmel um die Blonde und für einen kurzen, surrealen Moment fühlte sie sich ganz leicht und frei, frei von Sorgen und Kummer. Dann wurde es schwarz um Luna.



    Hallo werte Schattengemeinde,


    hiermit möchte ich meinen ersten Foren-Run "Schattenjäger" ankündigen und gleichzeitig Spieler dafür suchen.


    Zum Setting:
    Im Run wird es düster hergehen, wir schreiben das "Dy" in Dystopie recht groß. Gespielt wird anfangs in den Schatten Seattles. Seit einigen Wochen hört man in den Runnerbars und -hosts von ungewöhnlich vielen Runnern, die während der Arbeit "verloren gehen". Als endlich, aus dem Kopf eines Verstorbenens, erste Hinweise auftauchen, liegt es an einer Gruppe ausgewählter Runner, Licht ins Dunkel zu bringen und die Schattenläufergemeinde Seattles vor einer mächtigen, skrupellosen Bedrohung zu retten.


    Zu den Charakteren:
    1) Regeltechnisches:
    Gespielt wird die 5. Edition Shadowrun, alle Bücher, alle Erstelloptionen, Iniziieren/Wandeln bei Generierung erlaubt, Standart-Level. Entweder werden Charaktere für den Run neu erstellt oder sie haben aus vergangenen Runs maximal 25 Karma zusätzlich. Einzige Pflichtvoraussetzung ist ein Kontakt zu einem Schieber mit einem Connection-Wert von mindestens 4. Jeder Charakterbogen muss an mich geschickt und von mir abgesegnet werden.

    2) Charakterwahl:
    Grundsätzlich gillt folgendes: Die Details des Runs werden an die Gruppe angepasst. Wenn wir z.B. einen Hacker haben kann es sein, dass die Matrix ab und an eine wichtige Rolle spielt. Wenn wir keinen Hacker haben dann wird daran der Run nicht scheitern. Dementsprechend sind, was die Fähigkeiten angeht, alle Arten von Charakteren geeignet. Was ich nicht dabei haben möchte, sind Comical-Relief Charaktere. Der Run soll ernst werden, entsprechend möchte ich dieses Mal auf Komiker in der Gruppe verzichten.

    Zum Spielstil:
    "Schattenjäger" wird etwas langfristiges. Falls jemand mittendrin aussteigen möchte kann ich aber dafür auch sorgen. Geschrieben wird in der dritten Person, Präteritum (wie mein einleitender Text oben also). Ich bin großer Fan von gut geschriebenen Posts, deshalb werde ich das auch entsprechend honorieren. Jeder Mitspieler sollte einen Post alle zwei Tage hinbekommen und im Gegenzug auch nicht erwarten, drei, vier mal am Tag zum posten zu kommen.


    Anfangen möchte ich spätestens gegen Weihnachten, bis dahin sollten also alle Steckbriefe bei mir eingegangen und abgesegnet sein.



    Teilnehmer:
    1. Coke85 / Duke / Muscle, Nahkampf
    2. Shadow / Psyco/ Rigger
    3. Naoko / Namrael / Mage

    4. Scar / Katharina Macentire / Adept
    5. Chasey / Scotty / Face und Techniker
    6. Septem / Doll / Sam

    7. Kidon / noch kein Charakter



    Dramatis Personae:


    Theatrum Belli:

    "Kommunikationstechnisch bin ich momentan auf den Comlink beschränkt, außer wir fahren noch an einem Elektrofachhändler vorbei."


    Den Vorschlag von Billy finde ich gut, der Weg durch den Friedhof macht Sinn. Wenig Chancen, auf Feinde zu treffen, und viel, viel Deckung.


    "Sehe ich auch so Kitty. So leise wie möglich und so schnell wie möglich. Und falls es schief geht wird uns schon was einfallen."

    Nun, ich hatte weder erwartet dass unsere kleine Kitty Personend durch die Gegend teleportieren kann noch das der Fuchs einen kleinen Hubschrauber, bemannt oder nicht, beisteuern konnte. Dass das Kätzchen sich wohl aber darauf versteht, sich unbemerkt zu bewegen, ist doch schonmal eine gute Sache.


    "Dann leg mal los, Fuchs. Je mehr wir von dem Laden kennen desto reibungsloser wird die Sache ablaufen."


    Ich überlege einen kurzen Moment, schaue mir den Lageplan nochmal an und denke nach. Die Straßensperre zu erst zu durchbrechen ist nicht die beste Idee. Das würde bedeuten, dass unsere Ablenkung, die der Fuchs mit seinen Drohnen verursachen kann, für die Katz' wäre. Also nochmal kurz neu durchdacht schlage ich folgendes vor:


    "Gut, dann lasst doch erstmal schauen dass wir Kitty, Billy und mich unbemerkt an einer der Straßensperren vorbeikommen. Fuchs sorgt anderswo für Ablenkung. Wir versuchen, die beiden möglichst Ziele unbemerkt zu befreien. Fuchs, wenn wir ein Bild haben, gib mir Bescheid ob die Fahrzeuge da an der Halle haben. Sollten wir die Zielpersonen je nicht zu Fuß rausschaffen können können wir auch versuchen, eines der Fahrzeuge der Ganger zu übernehmen. So können wir uns auf dem Reinweg einen Konflikt sparen. Falls wir auf dem Rückweg, mit Fahrzeug oder ohne, durch einen Grenzposten müssen können wir sie mit den Drohnen von außen und uns dreien von innen angreifen."


    Ich lehne mich zurück, auch wenn der Stuhl, auf dem ich momentan sitze, nicht den stabilsten Eindruck hergibt. Mit diesem Plan bin ich zufrieden. Jeder der vier Runner kann seine Fähigkeiten optimal einsetzen. Zufrieden denke ich nochmal über den Plan nach und nicke dann.


    "Einwände?"

    Hey Leute, gibt's zufällig Stuttgarter/Esslinger hier, die eine Gruppe haben/suchen? Könnte mich abwechselnd als SL und Spieler anbieten, bringe auch Kekse mit :D

    Ein Rigger also, wunderbar. Damit haben wir nun wirklich eine schlagkräftige Truppe zusammen. Und das eröffnet uns auch neue Möglichkeiten. Ein weiterer Blick auf den Lageplan, dann hebe ich meinen Kopf in Richtung meiner Mitrunner:


    "Also folgendes: Ich will da auf jeden Fall mit einem Fahrzeug rein. Keine Ahnung was die schon mit unseren beiden Freunden angestellt haben, aber raustragen möchte ich die beiden da nicht, falls sie nicht mehr selbst laufen können."


    Ein Blick zum Fuchs:


    "Es sei denn du hast eine Drohne die auch für den Personentransport geeignet ist..."


    Dann der Blick zu Kitty.


    "...oder du hast eine magische Möglichkeit, zwei potentiell unmobile Ziele von A nach B zu bekomen. Teleportation oder so."


    , füge ich hinzu. Doch eine solche Drohne wäre ja fast schon ein Helikopter und der würde auf jeden Fall auffallen. Und was die Magie angeht habe ich erst recht keinen blassen Schimmer.


    "Falls die beiden Optionen nicht zur Verfügung stehen müssen wir durch eine der Straßensperren auf jeden Fall durch, das sollten wir als erstes planen. Einfacher wäre das potentiell von Innen. Schaffen wir..."


    Dieses Mal blicke ich zu Billy.


    "...es, eine der Sperren zu umgehen, vielleicht durch ein näheres Wohnhaus oder dergleichen, bringt uns das einen Vorteil. Immerhin rechnen die mit Angriffen von außen, nicht von innen."


    Wieder zum Fuchs.


    "Wenn du mit deinen Drohnen bei einem benachberten Posten für Stimmung sorgst ziehen sie vielleicht ein Fahrzeug und ein, zwei Mann von unserem Zielposten ab. Dann haben Billy und ich leichtes Spiel. Und je nach dem wie viele Drohnen du hast kannst du eine davon bei uns von außen mitmischen lassen."


    In die allgemeine Runde:


    "Das läuft aber nur, wenn wir so schnell zuschlagen dass die Ganger keine Chance zum Alarm schlagen haben. Oder hat hier jemand die Möglichkeit, Kommunikation zu unterbinden?"

    "Ich kann sehen, wo der Spitzname herkommt..",


    werfe ich mit einem Blick auf Kittys Ohren locker ein. Hatte ich doch recht gehabt, magisch. Und auch noch Face. Na gut, ein Face ist vielleicht nicht ganz das, was dieser Run benötigte, aber für die Kleine werde ich sicherlich auch eine Verwendung finden.


    "Von Magie hab ich etwa so viel Ahnung wie ein Schwan vom Combat-Biken. Sobald dir etwas magisches im Feld auffallen sollte wäre es klasse, wenn du mich vorwarnst. Ich verlasse mich auf dich."


    Dann und warte auf die Vorstellung der anderen beiden und werfe so lange schon einen Blick auf die Karte, die Brak mit uns allen geteilt hatte. Ziemlich simpel, die Aktion. Sperre überwinden, Wachruf unterdrücken, Gebäude stürmen, so schnell wie möglich raus und am besten das Gebiet durch den ohnehin schon durchbrochenen Grenzposten verlassen. Saubere Sache.

    Schauen wir das mal eins nach dem anderen an.


    "Spread out" würde mit Luft funktionieren, damit kann man sogar das Vakuum machen. Ich nehme z.B. eine kugelförmige Menge Luft und bewege die Luft aus der mittleren Hälfte der Kugel in die äußere Hälfte der Kugel. Dann habe ich im Grunde eine Kugel Vakuum mit einer Schicht von mir kontrollierter Hochdruckluft darum. So lange ich den zauber aufrechterhalte bleibt das so. Sobald ich den Zauber enden lasse stömt die Luft wieder zurück in die Mitte.


    "Extinguish" kann man mit Feuern machen, mit Luft oder Wasser oder Schlamm nicht, weil Schlamm nicht brennt.


    Ebenso ist "evaporate" also verdampfen, nur mit Flüssigkeiten Möglich. Feststoffe müssen erst verflüssigt werden und Gase sind schon verdampft.



    Edit: Gerade die Regelstelle nochmal nachgelesen. Der Abschnitt , den Lobo zitiert, bezieht sich auf das "zunichtemachen" eines Elements. Mit Spread Out wäre also das Abtragen eines Berges gemeint, mit Evaporate das Verschwinden-Lassen und Flüssigkeit und mit Extinguish tatsächlich nur das Löschen von Feuer.

    Luft bewegen ist definitv RAW drin. Dadurch ein Vakuum erzeugen eher nicht, weil Physik!


    Luft zu verschieben kann man sich vorstellen wie z.B. Wasser verschieben im Ozean. Ich greife mir mit dem Zauber eine bestimmte Menge Luft/Wasser und schiebe sie woandershin (nach links zum Beispiel). Doch anstatt das ein Vakuum entsteht strömt die Luft, die diesen Fleck umgibt, in die "Lücke". Denn Flüßigkeiten und Gase sind um Druckausgleich bemüht.


    Vakuum kann ich mit Luft verschieben also nicht herbeizaubern. Wohl aber sehr lokale Hoch- und Tiefdruckgebiete und den daraus resultierenden Wind.

    Fahrzeuge, MPs, maximal ein Duzend Ganger. Machbare Sache, wenn die infos stimmen. Also zwei Ziele, die befreit werden mussten, denn ich lasse nur ungern Leute zurück. Mit den Cruisadern habe ich in der Vergangenheit noch nicht zu tun gehabt, wird also Zeit, dass sie den Chief kennen lernen. Kitty, wie Brak sie genannt hatte, fragt nach Magie und offenbart dabei ausländische Wurzeln. Sanni will mehr über Waffen wissen und der Dritte schweigt und nickt undurchschaubar.


    "Der Lageplan wird uns helfen. Wir schauen dass wir da so schnell wie möglich hinkommen, schlage ich vor. Wir wissen nicht, was für ein Interesse die Crusiader an diesem Theo haben..."



    Ich halte kurz inne und werfe einen fragenden Blick zu Brak. Vielleicht kann er uns darüber ja Auskunft geben, auch wenn es nicht wirklich etwas mit der Mission zu tun habe. Als Soldat nehme ich meinen Auftrag hin und hinterfrage ihn nicht.



    "... und wir wollen ja nicht dass noch mehr von den Gangern eintrudeln."


    Durch eine leichte Drehung meines Oberkörpers wende ich mich meinen drei Kameraden zu. Ein leichtes, sachliches Lächeln in die Runde.



    "Mich nennt man den Chief. Ich schieße Leute ab wenn sie weiter weg sind und schlitze sie auf wenn sie nah sind. "Muscle" nennt man das im Business. Wenn wir uns alle mit unseren Fähigkeiten vertraut machen können wir sicher eine passende Taktik entwickeln, wie wir Theo und seinen Freund da möglichst reibungslos raushauen können. Mit wem habe ich heute das Vergnügen?"



    Ich blicke jeden der drei anderen kurz an. Heute kommt es tatsächlich auf schnelles Eingreifen an. Jede Minute, die wir hier verschwenden würde unsere Mission nur schwieriger machen. Daher ziehe ich meinen 'Link mit der Aufschrift "Geschäft" aus der Tasche, tippe ein paar mal darauf und lasse dann den eingebauten Trid-Projektor meine Geschäftnummer für alle sichtbar projezieren. So können sie mich möglichst schnell als Kontakt hinzufügen.

    Man verweist mich in Richtung eines Hinterzimmers, wo drei andere Gestalten und ein Troll, höchst wahrscheinlich Brak, sich ebenfalls langsam einfinden. Die anderen dreie - ein punkiges Mädchen mit Katzenohren und zwei Jungs - scheinen wohl offensichtlich meine Kamerade für diese Aufgabe zu sein. Die Jungs sehen ordentlich aus. Einer von ihnen weißt sich als Sanni aus. Ein Feld-Sanni macht auf einer Mission wie dieser Sinn. Der zweite ist gepanzert genug angezogen, dass ich ihm genug Grips und Kampferfahrung zutrauen kann. Solider Trupp, die beiden. Das Mädchen sieht aus als würde sie auf ein Punkrock-Konzert gehen, nicht etwa auf einen Run. Sie sticht aus der Gruppe von Kerlern heraus wie das sprichwörliche schwarze Schaf. Doch wenn dieser Brak auf sich hält was mein Kontakt in Stuttgart mir über ihn erzählt hat, dann gibt es bestimmt einen guten Grund, dass dieses Kind hier mit am Start war. Vermutlich hat der Grund irgendwas mit Hacken oder Computer zu tun, in diesen Bereichen findet man die meisten Exzentriker.


    Angenommen also, dass die Kleine nicht nur zur Deko dabei ist hat sich also ein stattliches Team versammelt. Die Bezahlung ist für eine "kurze Aktion", wie der Troll sie anprieß, ebenfalls ausreichend. Genug zumindest, um mir ein wenig Munition, Sprit und ein paar Wochen Currywurst und Pommes zu bescheren.


    "Roger, Sir. Auftrag verstanden und bestätigt. Wir kümmern uns um Ihre Jungs."


    Ich nicke den anderen Dreien anerkennend zu, immerhin hat niemand wirklich gezögert. Und Mut ist eine Eigenschaft, die ich bei meinen Kameraden schätze.

    Einer meiner Spieler hat einen Magier gebaut, der auf Beherrschungsmagie spezialisiert ist. Eigentlich super Sache. Nun sind uns beim ersten Run mit dem Charakter allerdings ein paar Dinge merkwürdig vorgekommen, was die Verteidigung gegen so etwas angeht. Daher hier mal, wie wir die Regeln verstanden haben. Wenn wir was übersehen oder flasch interpretiert haben, gerne melden.


    A) Der Zauber geht mit Magie + Spruchzauberei [Kraftstufe] gegen Willenskraft + Logik


    B) So lange der Zauber aufrecht erhalten wird kann das Opfer jede Hundlungsphase eine Komplexe Aktion aufwenden um dem Zauber mit Willenskraft + Logik - Kraftstufe zu schwächen. Erfolge reduzieren die ursprünglichen Nettoerfolge des Zaubers bis diese 0 erreicht haben. Dann endet die Beherrschung.


    C) Man kann nach den üblichen Regeln, Magie wahrzunehmen (SR5 GRW De, S. 278) veruschen einen Zauber wahrzunehmen. Manche sind offensichtlicher als andere.


    (SR5 GRW De, S. 288)



    2 Probleme:


    1) ist nicht festgelegt, wie sich ein offensichtlicher oder nicht offensichtlicher zauber (siehe Punkt C) auf die Zauber-erkennen-Probe auswirkt.


    2) Nehmen wir an, der Charakter wirkt den Zauber Handlung Beherrschen auf einen gegnerischen, smartlinklosen Wachmann und möchte ihn dazu zwingen, den Ladestreifen aus seiner P39 zu entfernen. Der Wächter schafft es, dies als Zaubervorgang zu erkennen. Also würfelt er in seiner Handlungsphase eine Probe auf Logik + Willenskraft - Kraftstufe. Nun gibt es drei Möglichkeiten


    a) Der Wachmann hat so viele Nettoerfolge dass der Zauber beendet wird.
    b) Der Wachmann schafft die Probe, doch der Zauber hat noch Nettoerfolge und wirkt noch. Der Wachmann hat diese Handlungsphase aber schon eine komplexe Aktion aufgebraucht und kann deshalb die einfache Aktion "Ladestreifen entfernen" nicht mehr durchführen.
    c) Der Wachmann schafft die Probe nicht. Auch hier hat er jedoch nicht mehr genügend Aktionen um dem eigentlichen Befehl nachzugehen.


    Möglichkeit b) und c) wiederholen sich dabei so oft bis irgendwann Möglichkeit a) eintritt. Egal wie gut der Magier würfelt, egal wie hoch die Kraftstufe, egal wie viele Nettoerfolge, der Wachmann wird, so lange er den Zauber als solchen erkennt, den Ladestreifen nicht entfernen.


    Das lässt drei Schlüsse zu:


    1) Ich kann mein Ziel mit "offensichtlichen Zaubern" nur zu Handlungen zwingen, die innerhalb einer freien Aktion ausgeführt werden können.
    2) Viel wichtiger als der Effekt, der ja einfach negiert werden kann, ist dass das Opfer nicht bemerkt, dass es verzaubert wird. Da Zauber mit niedriger Kraftstufe schwerer erkannt werden können als Zauber mit höherer Kraftstufe gillt, was Beherrschung angeht, also: Je niedriger ie KS desto effektiver der Zauber?
    3) Eine hohe Kraftstufe ist scheinbar nur dazu nützlich, einen Gegner (oder mehrere) für eine gewisse Zeit handlungsunfähig zu machen. Je mehr Nettoerfolge desto länger müssen der Gegner Möglichkeit b) und c) wiederholen um den Zauber abzuwerfen, und umso langer kann er dann auch nicht zurückschießen während das Team ihn niedermäht.


    Wirkt irgendwie nicht so, wie es sein sollte. Hab ich was übersehen?

    Str = Bod / Rumpf? Wo finde ich das denn?


    Und ist Bod nicht einfach die Englische Bezeichnung für Rumpf?


    Ich bin bisher davon ausgegangen dass eine nicht-modifizierte Anthro-Drohne Str und Ges 3 hat. Das sind nämlich die Standartwerte für Cybergliedmaßen. Und Drohnengliedmaße folgen ja denselben Regeln wie Cybergliedmaße

    Es gibt im Datenpfade diese Matrixhandlung die ein Gerät derart beeinflusst dass es, bei einer definierten Eingabe ein anderes Resultat ausgibt. Beispiel war eine SmartGun-Waffe, die, wenn der Abzug betätigt wird, das Magazin auswirft anstatt zu feuern.


    Einen Comlink könntest du so manipulieren dass er, anstatt eine Nachricht wirklich zu senden, sie nur als "versendet" markiert. Anstatt einen Anruf zu tätigen könntest du das "Besetzt"-Signal abspielen.


    Und was das empfangen angeht: jeder comlink wird sicher eine "Nicht stören"-Funktion oder einen Flugzeugmodus hat. Die kann man mit einem "Gerät steuern" aktivieren.


    Regelstelle editiere ich rein sobald ich zu Hause bin



    EDIT: Die Matrixhandlung heißt "Unerwarteter Befehl" und findet sich im deutschen Datenpfade auf Seite 188 bei den neuen Matrixhandlungen.

    Ich kenne den Laden, auf en Pluto mich verweist. In der Gegend eines der annehmbarsten "Restaurants", wenn man das so schimpfen kann. Das macht das Ganze für mich ein wenig angenehmer. Ich lege das Telefon wieder zurück auf die Kommode und ziehe dann von unter meinem Bett einen größeren, flachen Karton hervor, in dem ich meine großen Ladies lagere. Kalter, schwarzer Stahl eines russischen Sturmgewehrs, Mk 98, daneben ein Jagdgewehr von Remington, zwei Gewehre wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich bereite für die AK drei Ladestreifen mit Gel- und drei Ladestreifen mit Explosivmunition und packe sie in einen Camouflagerucksack, Bundeswehr-Stil. Dann lade ich vorsichtig den Granatwerfer der AK mit insgesamt sechs Granaten. So langsam komme ich in Stimmung. Die Lethargie der letzten Tage fällt von mir ab, mit jedem Handgriff fühle ich mich lebendiger, jünger. Zurückversetzt in eine Zeit, Jahre her, als ich noch jemand war.
    Die Remington hat ein Magazin, also muss ich für sie keine Ladestreifen bereitmachen. Stattdessen packe ich in den Rucksack zwei kleine Kistchen mit Munition, ebenfalls einmal für die nette Tour und einmal für die gründliche Tour.


    Mein letzter Schatz liegt nicht unter dem Bett sondern auf einem robusten Verpackungskarton, den ich als Tisch nutze. Die Ruger Warhawk ist die einzige Waffe, die ich geladen aufbewahre und die mich überallhin begleitet. Beinahe andächtig nehme ich den schweren Revolver in die Rechte. Mein Sichtfeld verschwimmt kurz minimal und einige verschiedene Anzeigen erscheinen im Verlauf weniger Augenblicke: Munition, Trommel- und Lauftemperatur, ein kleines Fadenkreuz dort, wohin die Ruger gerade zielt. >>Elektronik: Check.<< Mit einem gezielten Handgriff öffne ich die Trommel und lasse sie zur Seite schwenken. Sechs Kugeln sind geladen: Drei Gelkugeln und drei Explosivere. Ich drehe die Trommel so, dass die letze Ex-Kugel ganz oben ist. So schieße ich, wenn ich nun abdrücken sollte, die erste Gelkugel.


    Aus meinem Waffenkarton ziehe ich jeweils ein duzend Kugeln beider Arten für die Ruger und verstaue sie in meinen Manteltaschen: links die Gel, rechts explosiv.


    Zu Letzt muss der Ordnung genüge getan werden. Auf einem angeknüllten Zettel, den ich in der Komode aufbewahrt hatte, verzeichne ich, wie viel von welcher Munition ich aus dem Karton genommen habe. Inventar aktualisieren. Überblick behalten. So fällt auf, wenn ich Langfinger in der Wohnung habe. Der Zettel kommt an seinen Platz zurück, der nun beinahe leere Karton wird unter's Bett zurück geschoben.


    Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich noch eine Weile Zeit habe. Was gibt es noch zu tun? Ach ja, Messer schleifen. Meine beiden Kampfmesser von Fineblade bewahre ich in der Küche auf. Nicht dass ich damit Kochen würde, nein. Und außerdem: Nicht dass ich groß etwas zu kochen hätte. Nein, ich bewahre die Messer in der Küche auf, damit ich in beidem meiner Räume etwas habe, mit dem ich mich zur Not verteidigen kann. Nur meine Toilette mit Bad ist momentan noch waffenfrei, doch die Feuchtigkeit dort möchte ich weder meinen Schuss- noch meinen Klingenwaffen antun.


    Das lange Fineblade ist etwa so lang wie mein Unterarm, das kürzere etwa halb so lang. Mit einem Messerschleifer bearbeite ich die beiden Klingen sorgsam und vorsichtig. Als ich mit dem Ergebnis zufrieden bin lass ich meinen Cybersport aus meinem Handgelenk springen und bearbeite auch diese, so gut es mit der linken Hand geht, mit dem Schleifer. Lange Zeit ist das Schaben das einzige was in meinem kuscheligen Appartment zu hören ist. Ich bin kein großer Fan von Radio oder fernsehn.


    Als ich fertig bin habe ich noch etwa eine halbe Stunde zum verabredeten Treffen. Die beiden schweren Waffen, Sturmgewehr und Sportgewehr, schlage ich in eine Decke ein. Die Ruger kommt in ein Holster an der Seite. Die beiden Klingen haben Halterungen am Gürtel: Links das lange, rechts das kurze. Zuletzt werfe ich mir den langen, braunen Duster aus Leder über. Er bedeckt immerhin auf den ersten Blick mein "kleines Arsenal".


    --


    Mein Auto steht in der Nähe, in einer schmalen Seitengasse. Rucksack mit Magazinen sowie das Bündel mit der Remmington und der AK verstaue ich unter dem Rücksitz. Wenn das Auto leer aussieht wird es weniger wahrscheinlich aufgebrochen. Am Auto schlage ich mir die letzten Minuten tot. Früher hätte ich jetzt geraucht, das habe ich aber mittlerweile aufgegeben. Die metallenen Finger meines Cyberarmes trommeln leise auf der Motorhaube meines heruntergekommenen Americars. Ich bin in Gedanken versunken, denke zurück an damals. Denke an heute, was aus mir geworden ist. Meine Hand ballt sich zur Faust und fährt ein wenig zu kräftig auf die Motorhaube. Noch eine Delle. Egal, die tut auch nichts mehr zur Sache. Zeit, loszulegen.


    Ich gehe ein paar Minuten und komme kurz vor 18 Uhr am Treffpunkt an. Der Geruch von Fett und Schweiß drückt sich mir entgegen als ich die Türe öffne und die Kneipe betrete. Einen kurzen Moment halte ich inne, blicke mich geschult um. Ich suche nach Bewaffneten, geeigneten Deckungsmöglichkeiten, potentiellen Schützennestern, Scharfschützen. Dann fällt mir ein, dass ich in einer Kneipe stehe, nich im Balkan oder in Russland. Kontrolliert atme ich aus und begebe mich zum Wirt.


    " 'n Abend. Bin auf der Suche nach einem Billy, Curryspezialist. Sie verstehen?"



    Meine Budeist zwar nicht sonderlich groß und auch sonderlich sicher ist die Gegend, in der ich momentan wohne, nicht. Doch immerhin hält das eine Fenster halbwegs dicht, sodass Wind, Regen und Geräusche von ab und an auftretenden Schießereien in der Nachbarschaft größtenteils draußen bleiben. Ich blätterte gerade, etwas abwesend, zum etwa siebenhundertfünfunddreißigsten Mal "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu durch als eines meiner beiden Mobiltelefone klingelt. >>Molly?<<, schießt mir durch den Kopf. Doch ein Blick auf die schief-stehende Kommode, auf der der ich beide Telefone zum Laden liegen habe, zeigt mir, dass das Telefon, klingelt, auf das ich mit einem Filzstift "Arbeit" geschrieben hatte. Also legt er das zerfledderte Heftchen beiseite und greife nach dem klingelnden Stück Technik, das rythmische Marschmusik als Klingelton von sich gibt.


    Pluto ist dran, ein Freund von diesem Brak an den man den mich verwiesen hat als ich hier nach Berlin kam. Pluto bedeutet für mich Arbeit, meist halbwegs ordentlich bezahlt und auch halbwegs aufrichtig. So scheint es dieses Mal auch. Extraktion aus einem Gangmilleu - genau das richtige für den Chief. Gangmilleu bedeutet, dass ich in meinem Element bin. Dort herrscht Krieg und ich war immerhin Soldat. Damals.


    "Pluto, Chief hört. Habe verstanden. Bin dabei, das ist genau mein Ding. Treffpunkt wo? Ich wiederhole: Auftrag bestätigt, Extraktion aus Gangmilleu, Briefing um Achtzehn Null Null. Erwarte Angaben zu Treffpunkt."



    Gangmilleu bedeutet auch, dass ich sich nicht wirklich zurückhalten musste. Nur ein toter Ganger ist ein guter Ganger. Und wenn bei diesem Run ein paar Schläger und Vergewaltiger draufgehen würden dann war das nicht das Schlimmste. Während ich also auf Plutos Antwort, auf weitere Details warte gehe ich im Kopf schonmal mögliche Taktiken, benötigte Ausrüstung und bekannte Informationen über örtliche Gangs durch. Viel ist es nicht, was ich über die örtlichen Straßenschläger weiß, immerhin wohne ich erst seit einigen Wochen hier in Berlin. Vielleicht werde ich noch ein paar Erkundungen anstellen gehen, wenn die Zeit reicht. Achtzehn Uhr ist ja noch eine Weile hin.

    Hört sich gut an. Wie heißt das Regelwerk für 2050 denn, dann kann ich schaun dass ich mir das vllt noch beschaffe.


    Edit: Okay, Shadowrun 2050. Da hätte man drauf kommen können.


    Charakterkonzept: Auf jeden Fall was mundanes. Muss mir das RW mal anschauen, vielleicht kommt eine super Idee. Aber ansonsten vllt klassischen Ex-Militär oder sowas