Beiträge von zeit

    Nun, unser Hauptoperationsgebiet ist, oder jetzt vielleicht besser war, die ADL. Wir haben noch Erfahrungen mit England, und bis nach Afrika sind wir auch schon gekommen. Ausserdem haben wir einen Abstecher nach Russland gemacht, zumindest in das, was davon noch übrig ist.
    Die letzten Monate habe ich noch in der ADL verbracht, Fatboy hat sicherlich noch etwas von hier zu berichten.

    "Charon" schrieb:

    ED-Erholungsproben
    Man kann Wunden nur mit der morgendlichen Erholungsprobe heilen. Das heißt, eine Wunde pro Tag.


    Das ist aber nicht mit SR zu vergleichen, wo es keine Wunden gibt.


    @Nr.1: Ach ja...richtig, also noch ein bischen restriktiver.


    @Nr.2: Mhm, nicht direkt, allerdings wird der Zeitbedarf, den man benötigt um den erlittenen Schaden auszukurieren nach dem erlittenenen Schadensniveau berechnet ( helft mir mal, ich glaub das stimmt, hab aber kein Regelwerk da ). Also gibt es da eine kleine Verbindung.


    Allerdings: genau darauf wollte ich ja hinaus. In ED funktioniert das anders, meiner Meinung nach "besser", oder "realisitischer". *schulterzuck*
    Eigentlich auch Geschmackssache, aber wenn man es nicht weiss, kann man auch nichts verändern...

    Muss jetzt den Kram aus dem Kopf zitieren, da das Regelwerk in Berlin liegt ( @ Charon: Wenn du das hier liest, check doch mal nach ob ich hier richtig liege, danke ).


    In Earthdawn hat man eine bestimmte Anzahl von Erholungsproben pro Tag, abhängig von der Zähigkeit des Charakters ( vergleichbar mit Konstitution ). Mit diesen Erholungswürfeln ( - proben ) kann man erlittenen Schaden herunterwürfeln.
    Wenn man im Kampf auf ein Mal mehr Schaden einstecken musste, als die Verwundungsschwelle des Charakters angiebt ( hängt auch am Zähigkeitsattribut ), dann erleidet der Charakter eine Wunde.
    Durch diese steigen alle Mindestwürfe des Charakters um x ( keine Ahnung wieviel ), und zwar ist das kumulativ ( 3 Wunden, Mindestwürfe um 3*x ).
    Die Wunden wird man erst los, wenn man keinen Schaden mehr hat, sich ausruhen kann ( also keine Gewaltmärsche durch die Pampa ), und noch Erholungsproben übrig hat. Medizinisches wäre auch nicht verkehrt ( kann man in die Heilungszeit mit einfliessen lassen ).


    Zwar sterben Charaktere bei einem fairen Meister nicht so schnell ( den erlittenen Schaden bekommt man relativ schnell wieder runtergewürfelt, aber wie im richtigen Leben wird man noch schön von seinen letzten Eskapaden behindert ( read: Wunden )).


    Ich sehe allerdings schon, dass du das in deiner Gruppe ohnehin eher strenger handhabst, was ich im übrigen gutheisse. Sonst verlieren die Runner auch den Überblick darüber, wie gefährlich und tötlich die Welt des 21. Jahrhunderts wirklich ist.


    Hoffe, das hilft.

    Gut dass ich nicht als einziger zu der Sorte Leute gehöre, die zu unmöglichen Zeiten auf so einem Message Board poste...


    Ich halte deinen Vorschlag eigentlich für ganz gut, goestakr. Die Geschichte mit dem Überleben von solchen Wunden gehen mir auch hin und wieder durch den Kopf. Eigentlich schade, wo wir gerade bei hohem Schaden, sollte man auch auf das halbwegs korrekte Verheilen von Wunden sorgen. In Earthdawn ist das eigentlich ganz gut realisiert, da kann man Wunden erst loswerden, wenn man keinen Schaden mehr hat, und noch Erholgungsproben übrig hat, ausserdem muss man sich ausruhen. Halte ich für sehr vernünftig, auch wenn es den einzelnen Spieler nerven wird.

    Fatboy bekommt gerade noch einen wirklich unangenehmen Gesichtsausdruck Ronins mit, als er den Dealer erwähnt. Und dann folgt ein Grinsen, dass Fatboy sehr unmittelbar das Gefühlt vermittelt, dass der Typ, der ihm den Scheiss angedreht hat, ein ziemlich fieses Treffen vor sich hat.



    Dont worry, Pandora. Fatboy und ich haben noch etwas zu erledigen, etwas, das uns in Zukunft noch sehr helfen könnte.


    Ronins Grinsen wird nun fast schon zu einer Grimasse, und Fatboy ist sich auf einmal nicht mehr sicher, ob er seinen alten Chummer noch bei der Begegnung dabei haben möchte. Ronin, der durchaus gecheckt hat, was bei Fatboy gerade abgeht, lockert seinen Gesichtsausdruck ein wenig, und macht eine beruhigende Bewegung mit seiner rechten Hand. Die Intention, die Ronin damit verfolgt, wird ein wenig von den Bewegungen seiner fast schon grotesk grossen Muskeln unter seinem Pullover beeinträchtigt.


    Eine kleine Unterhaltung wird das Problem beseitigen.


    Irgendwie hört sich das sehr final an denkt Fatboy, dreht sich dann aber wieder zu Pandora um, um mehr von ihr zu erfahren.


    Ach Pandora, bevor du Fatboy die Frage beantwortest ( oder auch nicht ), ich muss nachher noch mal mit dir allein sprechen, nicht vergessen, so ka?


    Ronin lächelt kurz, um dann wieder eine geschäftliche Miene aufzusetzen.

    Dann können wir ja auf einen gelungenen Abend anstossen. KELLNER!
    Für unsere Freundin noch mal dasselbe, für mich einen Vodka, doppelt, und für ihn noch zwei Bier, aber fix bitte...


    Ronin macht es sich jetzt ganz gemütlich in seinem Stuhl, in dem er die Lehnen ein bischen nach aussen biegt, und dreht sich wieder zu Pandora um.


    Mit wem hast du denn schon zusammengearbeitet? Ein paar Infos wären schon angebracht...

    Das läuft ja sehr erfreulich. Dann sollten wir uns mal nach Ausrüstung umsehen, um im Ernstfall nicht mit runtergelassenen Hosen erwischt zu werden, aber da werden Fatboys Kontakte schon weiterhelfen. Und so lange wir mit der da Geschäfte machen...
    Na ja, wir werden sehen. Erst mal den ersten Run abwarten, wenn es gut läuft, dann haben wir hier vielleicht unser Tor zur Schattenwelt Seattles gefunden.


    Ronin reicht Pandora einen Zettel rüber, auf dem eine Mobilfunknummer steht.


    Unter dieser Nummer bin ich zu erreichen. Immer. Und falls doch mal die Box anspringen sollte, heisst das, dass ich gerade selbst einen Run erledige, auch wenn ich eher bezweifeln möchte, dass das in den nächsten paar Tagen der Fall sein wird. Ich melde mich dann aber wenig später.


    Ronin sieht zu Fatboy hinüber, der immer noch mit seinem Handgelenktelephon herumspielt, und gestattet sich das erste Lächeln des Gesprächs.

    "goestakr" schrieb:

    @ all: Und damit wollte ich noch einen letzten Punkt ansprechen, mir ist aufgefallen, das allgemein in sehr vielen Postings die Gegenwart als Meßlatte hergenommen wurde...


    Meine Antwort bezieht sich auf deinen ganzen letzten Punkt, ich habe aber aufgrund der Menge an Text nicht alles zitiert.


    Um ganz ehrlich zu sein: Natürlich ist dir dieser Punkt aufgefallen; von was sollen wir denn sonst ausgehen? Offensichtlich hat sich FanPro auch nicht irgendwas aus den Fingern gesogen, sondern hat ausgehend von einer Idee, nämlich übermächtige Konzerne, Cyberpunkt, Magie, und so weiter ( natürlich sehr vereinfacht ), die Gegenwart auf die Zukunft projiziert und versucht, ein halbwegs stimmiges und atmosphärisch wertvolles Bild hinzubekommen. Und da wir alle hier SR spielen, ist ihnen das wohl gelungen. Aber wenn man über die Art und Weise spricht, wie FanPro das gemacht hat, oder darüber, wie bestimmte Dinge zu bewerten sind oder aussehen könnten, dann muss man wohl oder übel wieder von vorne anfangen, nämlich ausgehend von der Gegenwart Geschichte und Strukturen bis 2050 entwickeln, um eine halbwegs plausible Erklärung zu finden.
    Oder man findet sich mit den SR Quellen ab, und versucht, sie soweit umzusetzen wie eben möglich ist.


    Daraus ergeben sich ja gerade die Differenzen: aus dem, was in den Quellen steht, und aus dem, was man sich selbst ausgehend von der Gegenwart vorstellen kann. Um noch mal darauf hinzuweisen: FanPro musste das ja auch machen. Die Grundlage ist also diegleiche.

    Now we are starting to talk biz...


    Das klingt schon mal ganz gut. Und wir sind definitiv interessiert, sonst säßen wir nicht hier.
    Ich kann nicht für Fatboy sprechen, aber mir macht Reisen nichts aus, auch wenn ich erst mal vom Plex als unserem Ausgangspunkt ausgehen möchte, zumal uns dann auch Fatboys Kontakte helfen können.


    Ich stehe zur Verfügung. Falls ein Abkommen abgeschlossen werden kann, sehen wir nach Erledigen des Auftrags weiter.


    Pandora nickt nach diesen Ausführungen Ronins, scheint sich in Gedanken ein paar Notizen zu machen, und wendet sich dann an Ronin.


    Das freut mich zu hören. Und was ist mit dir?


    Sie dreht sich zu Fatboy um, der immer noch in Gedanken bei diversen früheren Runs zu sein, um dann mit hochgezogenen Augenbrauen wieder zu Ronin zu sehen. Der schüttelt kurz den Kopf, und zieht dann die Lampe quer über den Tisch. Das daraus resultierende Geräusch, das verdächtig nach einem Schwert, das aus einer Scheide gezogen wird, die geräuschmässig nicht auf Unauffälligkeit ausgelegt ist, sorgt dafür, dass Fatboy brutal aus seinen Gedanken gerissen wird. Er sieht Ronin mit aufgerissenen Augen an, hat sich aber erstaunlich schnell wieder im Griff, und spult die Vorgänge der letzten Minuten noch mal vor seinem inneren Auge ab.


    Hey, cool, ja. Wesde, ich sehe dat so...

    Jetzt wird der auch noch philosophisch. Höchste Zeit, dass der mal wieder was Richtiges zu tun bekommt.


    Nun, da Fatboy mit der kleinen Einführung zu seiner Person fertig ist, macht Ronin sich an seine eigene:


    Ich bin Fachmann für Mensch + Maschine-Koordination im Wachbereich. Dieses Wissen bringt vor allem beim Planen von Aktivitäten einen immensen Vorteil, und bisher hat es sich bei jedem unserer Aufträge ausgezahlt.


    Ronin braucht nicht zu Fatboy hinüber zu sehen um zu wissen, dass der gerade versunken vor sich hin schaut und nachdenklich nickt.


    Nichtsdestotrotz, sobald die Planung steht, sorge ich auch persönlich dafür, dass sie auch umgesetzt wird.



    Und warum ich hier bin? Nun, die geschäftliche Lage in der ADL schien mir nicht mehr opportun, und da sich Fatboy ohnehin gemeldet hatte...


    Ronin zuckt mit den Schultern, wobei sich der dunkle Pullover, den er trotz der Temperaturen in dem Club anhat, gefährlich spannt.


    Das ist vage genug, um alle möglichen Interpretationen zu erlauben, und drückt doch aus, dass ich die nächste Zeit hier und verfügbar sein werde. Ja, das müsste gehen.


    Doch recht zufrieden mit sich lehnt sich Ronin wieder zurück, und wartet auf ein Zeichen von Pandora, um zu sehen, wie sie ihre Vorstellungen bewertet.

    Silence :


    Mhm, vielleicht sass ich auch die ganze Zeit auf meinem Gehirn, und hab dich vorher nicht richtig verstanden, aber du setzt Extraterritorialität mit Konzernen gleich, die über grosse Flächen verfügen (km^2), und dadurch den Einfluss gewinnen, den sie laut Regelwerken und Büchern aus der Shadowrunwelt auch haben.
    Wenn wir uns noch mal kurz vergegenwärtigen, wie der Prozess ablief, der letztendlich den Konzernen besagte Extraterritorialität beschehrte, dann muss man sagen, dass "nur" "Konzerne" damals diesen Status erlangten. Damit will ich sagen, dass die Konzerne, über die wir hier reden, zwar noch grösser sind als alles, was heute existiert, aber sie sich doch eben in ihrer Entwicklung nicht darauf fokussiert haben, möglichst viel Land zu bekommen, sondern genau die Menge, die nötig ist, um ihre Fabrikhallen, Verwaltungsgebäude und ähnliches zu platzieren.
    Und jetzt wird der Konzern extraterritorial. Das ändert nur etwas an seinem Verhältnis zu den "normalen", gewachsenen Staaten und seinen Bürgern, aber nichts an seiner Grösse in km^2.


    Zu deiner Argumentation, Konzerne müssten Armeen besitzen und viel Land, um wirklich Einfluss zu haben:
    Das ist offensichtlich nicht wahr. Beispiele gibt es genug, Delta nannte schon einige, ich kann noch Singapur hinzufügen, Stadtstaat, 5 Mio. Einwohner ( oder so ), Armee im Vergleich lächerlich, aber niemand käme auf die Idee, Singapur als eines DER Finanzzentren in Asien zu unterschätzen.
    Und noch ein Beispíel zu Firmen: Allianz. Mehr sage ich dazu nicht.


    Also, als Fazit oben aufgeführter Beispiele: Grösse in km^2 ist nichts im Vergleich zu finanzieller Schlagkraft. Punkt.


    Und dann noch ein Punkt: Konzerne wollen Gewinne machen, dazu sind sie da. Den Einfluss, den sie brauchen, sichern sie sich über ihre Finanzkraft. Bürger und Fläche zu verwalten, die nicht zur Produktion beitragen, kostet Geld und bringt keine Gewinne. Warum also sollten sie sich das leisten? Aus meiner und der Argumentation anderer lässt sich diese Frage nicht befriedigend beantworten.

    Silence [vormals Cifer]:


    Da hat Charon wohl recht. Euer Verständnis das Problem betreffend divergiert, und zwar so weit, dass zwangsläufig Missverständisse und allgemeines Unverständnis des jeweils Anderen die Folge sind.


    Wie Charon schon sagte: Einigt euch auf eine Ausgangsposition, dann redet weiter. Sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht.


    Edit: Sorry, kam gerad nicht aus dem Quark... :(

    Woher zum Henker wusste die, wer ich bin? Die muss sich gerade eben noch informiert haben, es sei denn, Fatboy hat geplaudert und mir nichts gesagt, aber das ist unwahrscheinlich.
    Das heisst, entweder die hat die besten Connex die ich je gesehen habe, oder die kennt uns von irgendwoher. Flüchtig reicht ja. Mal sehen, mit der habe ich noch nie einen Run durchgezogen; von pre-shadowrunner-zeit kann die mich nicht kennen, da fehlt die Verbindung zu Fatboy, also muss die mich in Düsseldorf gesehen haben. Da bleibt nur die Gruft...


    Ronin überprüft in Gedanken noch einmal die Argumentationskette, kann aber keine Inkonsistenzen finden. Er nickt einmal leicht, beugt sich vor, als wollte er etwas sagen, entscheidet sich aber dann doch anders und lehnt sich wieder zurück.


    Das hier ist, was immer mir Fatboy auch erzählt hat, erstmal sein Treffen. Ich bin zwar sein Chummer, aber dies hier gehört ihm ganz allein. Da halte ich mich lieber zurück. Ausserdem braucht er den Ego Boost, den er vom Verhandeln und der Verbindung zu neuen Jobs erhält, ziemlich dringend.


    Ronin sieht kurz zu Pandora rüber, die, wie er bemerkt, völlig ruhig und entspannt auf ihrem Stuhl lehnt, und nickt dann Fatboy zu, um ihm zu signalisieren, dass er sich erst mal zurückhält und er, Fatboy, die Unterhaltung führen soll.

    Nene, lass die Killersticks mal stecken. Ja ja, ich hab das mitbekommen, so ganz verkrustet bin ich noch nicht. Wie soll ich denn mich denn dabei verhalten? Schliesslich weiss dein Kontakt nur von dir, und wenn plötzlich zwei Leute da rumsitzen, würde ich zumindest misstrauisch werden, und das können wir uns in unserer Position nun wirklich nicht leisten. Und mich als alten Kumpel vorzustellen, der dich *zufällig* und *unerwartet* in Seattle besucht wird das Problem sicher nicht bereinigen.


    Aber dieses Treffen könnte schon mal ein Anfang zu grösseren Möglichkeiten bieten.


    Ronin beobachtet, wie Fatboy sich den ersten Burgen ansatzlos in den Mund stopft, um dann mit gut der Hälfte seines Bieres runterzuspülen.


    Ist mir schleiherhaft, wie der so ein Zeug essen kann, und dann auch noch so viel davon. Mein Kraftfutter ist ja nun auch nicht wirklich der Hit, aber immer noch wesentlich besser als der Scheiss. Da weiss man ja nun wirklich nicht, wieviele Sqatter da bei der Verarbeitung mit "reingefallen" sind. Oder Teufelsratten. Oder Monsterschaben. Oder... Brrr, wenn ich jetzt nicht aufhöre, wird mir schlecht...


    Kellner! Mir auch noch ein Bier! Hast du irgendwelche Informationen über denjenigen, den du hier treffen willst? Oder wird irgendjemand hier auftauchen, "Hallo Fatboy" sagen und sich setzen?

    Mhm, ne, danke, hab noch...


    Ronin versucht eine Weile, eine der scheusslichen Lampen, die auf jedem Tisch stehen, niederzustarren, und sieht dann wieder Fatboy an.


    Über die Lieferung und Hintermänner musst du dich erst mal kümmern, vor allen Dingen wenn wir eine entsprechende Aufgabenteilung vornehmen. Das fiele ja in dein Ressort. Ausserdem brauche ich noch ein wenig Eingewöhnungszeit. Die Sitten sind halt doch ein bischen anders, der Umgangston rauher, die Leute noch misstrauischer als drüben.


    Er überlegt eine Weile, und legt dann beide Hände vor sich auf den Tisch.


    Was hälst du davon, wenn du dich mal genauer umhörst? Vor allem müssen wir wissen, wer die zweite interessierte Partei ist. Das mit den Konzernen klingt ja ganz gut, aber einen gewissen Grundstock an Connex werde ich auch brauchen, bevor ich in die Gefilde vorstossen kann. Aber das bekommen wir schon auf die Reihe.
    Was mir dann dazu noch einfällt: Wir brauchen noch ein paar Leute für eine solche Aktion, und Geld. Sonst können wir das gleich vergessen.
    Kennst du vielleicht schon ein paar Kollegen, die nicht solche Drekheads sind wie der Abschaum, mit dem ich es die letzten Monate zu tun hatte? Damit steigen und sinken unsere Erfolgschancen auf jeden Fall enorm. Aber da erzähl ich dir ja nichts Neues.


    Auch wenn das hier nicht der richtige Ort ist, um diesen Kram zu besprechen. Aber wenigstens kommt er aus sich heraus, und er wirkt wieder halbwegs normal. Natürlich muss man trotzdem etwas gegen diese Drogen machen. Aber es sieht schon verheissungsvoller aus.


    Ronin nimmt noch einen grossen Schluck aus seinem Glas, besieht sich die eher kümmerlichen Reste, und trinkt auch die noch aus.


    Lass uns mal den Rest woanders besprechen. Die Musik übertönt auch nicht alles. Hast du noch ein paar Ideen zu dem Thema?

    Von wegen, der hat das definitiv nach einem Run klingen lassen. Wusste schliesslich, dass er mich mit sowas immer ködern kann. Und dazu noch in meiner Situation...


    Ja, Mann. Ist schon cool, ein Tapetenwechsel zu dem Zeitpunkt war eigentlich genau das, was ich gebraucht habe. Und wie schon gesagt, an Arbeit sollte es ja nicht mangeln.
    Mhm, dieser Club scheint zumindest einige Medienvertreter anzuziehen, wahrscheinlich des speziellen Charakters des Abends wegen. Und so schlecht sind die Bands gar nicht.
    Du könntest mich erst mal in die örtlichen How-tos einarbeiten, wenn du dir dadurch nicht die Laune verderben lässt. Ausserdem interessiert es mich natürlich, wie und wo du untergekommen bist, was es da zu beachten gibt, auf was ich mit einstellen muss das nicht im offiziellen Seattler Stadtführer aufgeführt ist, und so weiter...
    Dann versteh ich vielleicht auch, warum du ausgerechnet in diesen Schuppen geschickt wurdest. Ich mein, dass man keinen Geschmack braucht, um einen Club aufzumachen, wissen wir spätestens seit Grubenbauer, was ich nicht wusste ist, dass je schlechter der Geschmack, desto erfolgreicher das Geschäft. Nun ja, danach zu urteilen müsste ja bei genauerer Betrachtung bei jedem zweiten der hier Anwesenden mächtig was zu holen sein.
    Heh, hörst du mir überhaupt zu?


    Jetzt, wo es wieder etwas zu tun, zu organisieren und ganz allgemein zu ordnen gibt, fühlt sich Ronin langsam wieder besser.


    Aufbruchsstimmung


    Das ist das Wort.


    Endlich kann ich mich darauf konzentrieren, was ich zu lange hab schleifen lassen. Geschäft, Infrastruktur, Gesellschaft,... Ein paar Analysen, Beziehungsmodelle, Interdependenzen, Machtgefüge,...


    Ronin gehen so einige Dinge durch den Kopf, bei ihm fängt die Routine zum Claim identifizieren, analysieren, abstecken und bewirtschaften gerade so richtig an, die Sorgen, die er sich ob des Ortswechsels gemacht hat, sind erstmal dahin.


    Ah, guter Plan das mit dem Bier. Dann auf eine erfolgreiche Zukunft in Seattle, Fatboy. Komm schon, du musst mir mehr erzählen.


    Ronin checkt noch schnell den gegenwärtigen Aufenthaltort der Frau ( wohl wieder tanzen... Mist... ), und lehnt sich dann entspannt mit seinem Bier zurück, um Fatboys weiteren Ausführungen zu lauschen.

    Ronin zwingt sich, sich nicht auch umzudrehen, hat sich aber nach Fatboys fiesem Grinsen zu urteilen dabei nicht sonderlich glücklich angestellt.


    Lass ihn doch grinsen, wenigstens ist der jetzt wieder gut drauf, und halbwegs runter von dem Stoff. Auf jeden Fall fängt er an zu reden, nur müsste er halt noch ein bischen wacher sein...


    Ronin grinst plötzlich. Fatboy erschrickt fast ob der guten Laune seines Gegenübers, und sieht mit an, wie Ronin einen Kellner herbeiwinkt.



    Kellner! Komm doch mal rüber.


    Kellner kommt rüber: Ja, was kann ich für sie...


    Ja ja, schon gut, kommen sie doch mal näher. Ich möchte folgendes bestellen...


    Der Kellner beugt sich zu Ronin hinunter, der ihm etwas ins Ohr flüstert, und Fatboy, der die dumme Ahnung hat, das es sich um ihn dreht, sieht sich schon mal nach einem Fluchtweg um.


    Kommt sofort, auch wenn wir das in der Mischung...


    Macht einfacht, und schnell!


    Ronin summt vergnügt vor sich hin, und Fatboy wird immer schlechter. So fragt er nervös Ronin:


    Ah, Ronin, Chummer. Wat wirdn das wens ferttig is'?


    Keine Sorge, du hast die cochones dafür...


    Nun sieht Fatboy definitiv grün aus, und versucht sich in seinem Sitz zu verstecken, was bei seinen Körpermassen ein nicht ganz leicht durchzuführendes Unternehmen ist. Und auch reichlich albern aussieht.

    Schliesslich kommt der Kellner zurück.


    Hier, ihr...


    Yo, danke, passt schon.
    So, Fatboy, trink das. Und das ist nicht als freundliche Bitte zu verstehen, kapiert?


    Was da drin, Ronin? Isch trink doch nischts was isch nich selbst bestellt hab, oder? Ich...


    TRINK!


    Hey, cool, is ja alles cool, chummer. Ich schluck das schnell.... args, hrmpf, ckrfdksf... Wasn das? Willst mich umbringen oder was? Ich werd


    Fatboy springt auf, das heisst, er versucht aufzuspringen, bekommt aber seinen Schmerbauch nicht zwischen dem festgeschraubten Tisch und dem Stuhl, der sich tief in den Teppich gebohrt hat, frei. Der Versuch endet mit einem schweren Zurückfallen auf Seiten Fatboys, und einer Lachsalve auf Seiten Ronins, der sich am Stuhl festhält, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als Ronin auch noch vor Lachen fast zu schluchzen anfängt, ist das Fatboy genug.


    Verdammt, du alte Ratte, was war da drin? Fühlt sich an, als hätte jemand mein Gehirn mit Industriereiniger geölt.


    Ich hoffe, das war nicht drin. Ich hab nur gesagt, etwas, um knallvolle Trolle nach einer Woche durchsaufen und -koksen wieder auf die Beine zu bekommen. Ich will gar nicht wissen, was da drin war...


    Immer noch glucksend, setzt sich Ronin wieder vernünftig an den Tisch, riskiert, nur um Fatboy wissen zu lassen, dass es ihm scheissegal ist, wenn der mitbekommt, wen er ansieht, noch einen Blick auf besagte Frau, die sich mittlerweile ein paar Tische entfernt niedergelassen hat und gerade bei einem Kellner bestellt, und sieht Fatboy an.


    Aber es wirkt, und das ist was zählt, hehe. Du wolltest mir gerade noch von den Jobs erzählen, die du machst. Und wen meinst du mit TwoBalls und dieser anderen? Und ja, natürlich haben wir zu zweit bessere Chancen, aber dafür müssen wir dich erst wieder aufbauen, so ka?

    Bis der von dem Stoff wieder runter ist, muss ich mich wohl an diese Sprunghaftigkeit gewöhnen. Nur gut, dass ich das Zeug jetzt bei mir habe. Mhm, erstmal abkühlen...


    Ronin schüttet sich ein paar Handvoll Wasser ins Gesicht, trocknet sich ab und verlässt den Hygienebereich.
    Erst jetzt fällt ihm so nebenbei auf, dass es auch im Obergeschoss eine Tanzfläche gibt. Die Musik ist ein bisschen leiser, was aber wohl an geschickt installierten Dämpferfeldern liegen muss, da ein Gutteil des Obergeschosses aus einer Galerie besteht, die um ein Atrium herumführt, dass im Erdgeschoss anfängt und sich bis unter das Dach zieht.
    Trotz der im Vergleich zum Erdgeschoss eher kleinen Fläche scheint auch auf dieser Etage gut etwas los zu sein, zumindest nach den Männern zu urteilen, die um die Tanzfläche herumstehen und irgendjemand oder -jemande beim Tanzen beobachten. Eigentlich hätte Ronin auch ganz gerne mal einen Blick riskiert, aber zur Zeit hatte er wirklich andere Sorgen.


    Zurück bei Fatboy, der, wie Ronin ohne Verwunderung feststellen muss, seine Burger bereits verdrückt hat und hoffnungsvoll nach einem Kellner ausschau hält, setzt er sich hin, und lehnt sich über den Tisch, um etwa 10 cm vor Fatboys Nase anzuhalten und ihn mit seinen kalten Augen zu mustern.


    Jetzt red schon, Fatboy. Oder wenn du an mehr Privatsfähre interessiert bist, können wir uns auch unten für eine Stunde einmieten. Dann kann ich dir auch in Ruhe gesunden Menschenverstand einprügeln, ohne dass wir gestört werden oder wir irgendjemand stören.
    Ausserdem erregen wir mittlerweile Aufsehen, und das mag ich nicht. DU solltest das auch nicht mögen.


    Ein unangenehmes Grinsen trat auf Ronins Gesicht, als er Fatboy taxierte.


    Ach ja, etwas zu essen gibt es erst wieder, wenn ich eine zufriedenstellende Antwort bekommen habe. Und glaub mir, ich kann ein wirklich anspruchsvoller Bastard sein. Das habe ich nicht mal in den letzten Wochen und Monaten verlernt.


    In diesem Augenblick wenden sich fast gleichzeitig mehrere Männer an Tischen vor Ronin um, um in Richtung Tanzfläche sehen zu können. Und als Ronin herausfindet, was der Grund für dieses Verhalten ist, kann er die Männer um die Tanzfläche durchaus verstehen. Und er kann nachvollziehen, warum zwar viele, ja schon geglotzt, haben, aber nicht selbst in Aktion getreten sind. Irgendwie macht die Frau Eindruck.
    Nicht an der Grösse liegt es, nicht an der Kleidung, auch wenn diese mit den durchaus vorhandenen Reizen der Frau nicht geizt, sondern etwas Anderes. Etwas, das sagt: Ich bin schon da gewesen, hab es schon gesehen, und ich bin zurückgekommen und könnte davon erzählen, wenn ich wollte.
    Ronin war interessiert.
    Aber, wie er sich sagte, Fatboy war wichtiger. Um einiges.


    Verdammt, dass der gerade heute schlappmachen muss. Das wird er mir bezahlen. Zwei Wochen Aufbautraining, morgens jogging, mittags schwimmen, nachmittags Fitness, abends Sauna, schlanke Kost, kein Bier,...


    Schon ein bischen versöhnlicher gestimmt, schaut Ronin wieder zu Fatboy, der gerade schon wieder einen Kellner herbeiwinken wollte, legt ihm seine Hand auf die Schulter und drückt leicht zu.


    Dann man los.