Hiho zusammen
"In Japan verdingen sich mehr als vier Millionen junge Menschen als Gelegenheitsarbeiter - darunter viele mit abgeschlossenem Universitätsstudium. Sie werden als Freeters bezeichnet; der Begriff setzt sich aus dem Anfang des englischen Worts "freetime" und der Endung des deutschen Wortes "Arbeiter" zusammen.
Der Name kam in den 90er Jahren auf. Damals benannte er Aussteiger, die nicht - wie in Japan üblich - ihr ganzes Leben einer Firma widmen wollten, sondern sich lieber mit Minijobs durchschlugen, um mehr Zeit zur freien Verfügung zu haben.
Die heutigen Freeters haben diese Entscheidung im Gegensatz zur vorherigen Generation nicht immer aus freien Stücken getroffen. Viele sind zu dieser Lebensweise gezwungen - durch die wirtschaftliche Lage und weil die Unternehmen schnell verstanden haben, angesichts der Krise schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und Nutzen aus den Zeitarbeitern zu ziehen. Einige Freeters verdienen nicht einmal genug, um sich eine eigene Wohnung zu leisten. Sie übernachten in rund um die Uhr geöffneten Internetcafés; diese Untergruppe wird auch Net Refugees genannt.
Tokioer Freeters entwickeln nun ein Gegenmodell zu dem ihnen veraltet erscheinenden herrschenden Gesellschaftsmodell. Dieser neue Lebensstil, eine japanische Antikultur, beeinflusst immer weitere Kreise. Die Dokumentation befasst sich mit dieser neuen Gruppe von jungen Menschen, die sich dem System verweigern. Sie lassen die konformistischen Modelle Japans hinter sich, lehnen Konsumrausch und Arbeit bis zum Umfallen ab und sind davon überzeugt, dass ein gewisser Verzicht auf äußere Werte den inneren Reichtum fördert."
http://videos.arte.tv/de/videos/tokyo_freeters-3685948.html
Ich fand den Film sehr interessant, weil er einen kleinen Einblick liefert, in das Land, das den "Lohnsklaven" erfunden hat, und in dem es offiziell den "Tod durch Überarbeitung" gibt...
Ich schätze, ich werde versuchen ein paar Dinge die im Film erwähnt werden in unsere SR-Runde einzubauen.
Viel Spaß beim ansehen.
Gruß,
Blackspell