Regel der 1 SR 3.01

Im Gegensatz zum 4er SR schließen sich Erfolg und Patzer bei SR3 gegenseitig aus. Eine 1, die sich vereinzelt immer mal wieder unter praktisch jeden Wurf mischt, tut auch nichts und ist einfach nur "kein Erfolg". Erst wenn alle Würfel eine 1 zeigen, hast du einen Patzer (dann allerdings auch in einem Ausmaß, das in SR4 eher dem kritischen Patzer entspricht). Wenn du also im Extremfall mit deinen 2 Würfeln eine 1 und eine 5 würfelst, hast du bis MW5 den Erfolg, in allen höheren Fällen einfach nicht. Erst wenn du zwei 1er wirfst, hast du keinen Erfolg und eine Patzer, und zwar gegen jeden MW.
Wichtig dabei ist auch, dass sich die Regeln der 1 und der 6 auch gegenseitig ausschließen: 6+1 entspricht einem Erfolg gegen MW7, der dann natürlich rechnerisch mit MW6 gleichzusetzen ist. (Hmmm, der letzte Satz sollte vielleicht nochmal mit einem Regelwerk oder so abgeglichen werden, ich kann das nur noch aus dem Stegreif berichten.)

Ich schließe mich Raffo an.

Die Passage auf S.38 ist eigentlich mMn klar genug formuliert. Ein Einser kann einfach nie ein Erfolg sein, selbst wenn die Modifikatoren rein rechnerisch einen Mindestwurf 1 ergeben würden. Patzer gibt es erst, wenn nur Einser gewürfelt wurden. Ansonsten kann auch bei mehr Einsern als Erfolgen die Probe noch gelingen, wenn die gewürfelten Erfolge ausreichen.

Nach meiner Erfahrung kommt es da gelegentlich zu Mißverständnissen mit Spielern, die sonst viel oWoD-Systeme wie Vampire: The Masquerade spielen, da dort Einser Erfolge negieren.

"Stiffmaaster" schrieb:

Hallo zusammen,
ich und meine Freunde spielen schon seit längerer Zeit Shadowrun in der 3.01 Version. Immer wieder bricht bei uns Streit aus, über die Interpretation der "Regel der 1". Ich sehe sie so: Eine 1 ist ein Misserfolg.

Eine "1" ist zwar ein automatischer Misserfolg, aber ein solcher Misserfolg hat erstmal keine Bedeutung den Gesamterfolg, da der nur davon abhängt, ob man "genügend" Erfolge gewürfelt hat. Der Kernpunkt Eueres Streites dürfte also das Wort "genügend" sein, welches einerseits einer unsauberen Übersetzung des Originalwortlautes geschuldet ist und zum anderen (trotz der Übersetzungsschwäche) dem Umstand Rechnung trägt, dass es auch in SR3 Situationen gibt, in denen Erfolsgproben nur dann wirklich Erfolg zeigen, wenn man mit mehreren Würfeln den Mindestwurf geknackt hat.

Zum Vergleich der Originalwortlaut:

"p. 38 schrieb:

Any time a die roll result comes up 1 in a test, that die is an automatic failiure, no mattter what the target number. But the test can still succed as long as other dice succeed

Eine gewürfelte 1 negiert in SR3 einen gewürfelten Erfolg nicht.

Zitat

Wenn alle Würfel eine Eins zeigen, ist es ein Patzer.

Korrekt, wobei es sich streng genommen um einen "schweren / kritischen Patzer" handelt, der zusätzliche Negativwirkungen zum Nichterfolg der Probe hat. Ein normaler "Patzer" ist es bereits, wenn alle Würfel "kein(en) Erfolg" gezeigt haben. In der Situation ist die Negativwirkung halt der reine Nichterfolg, was schon schlimm genug sein kann.

Zitat

Meine Mitspieler meinen: Wenn ich mehr einser als Erfolge habe, misslingt die Aktion automatisch.

Sie irren ... fast ... Der einzige Sonderfall in dem jemand bei einer Probe aufgrund eines Überhangs von Einsen im Vergleich zu den erwürfelten Erfolgen ähnliche Folgen hat wie bei einem schweren / kritischen Patzer (sprich man sich selbst verletzen kann) ist: Die Sonderregelung für die Monofilamentpeitsche.

Zitat

Wie ist diese Regel denn nun in Wirklichkeit gemeint? Auch nach langem suchen habe ich noch keine eindeutige Lösung meines Problems erhalten...

Nun, die Regel ist so gemeint, wie Du denkst ... Ich hoffe meine Antwort war "eindeutig" genug.